Lage, Lage, Lage – das sind im Maklersprech die drei wichtigsten Faktoren bei der Bewertung einer Immobilie. Was für Grund und Boden gilt, ist auch für die Website Ihres Unternehmens nicht falsch: Mit der einer guten Positionierung in den Google-Suchergebnissen erhöht sich die Reichweite Ihrer Homepage enorm. Doch um sich einen guten Platz unter den Mitbewerbern zu sichern, müssen Sie die Spielregeln der Suchmaschinenoptimierung (SEO) kennen und beherzigen.
Ein Kernelement der SEO ist die Keyword Recherche. Clever ausgewählte Schlüsselbegriffe erhöhen die Besucherzahlen Ihrer Website. Welche Kniffe es bei der Keyword Recherche gibt, verrate ich Ihnen in diesem. So lernen Sie das Fachchinesisch der SEO Experten besser kennen 🤓.
Was ist eine Keyword Recherche?
Der Suchalgorithmus von Google kennt etwa 100.000.000.000 Seiten – all diese Seiten sind indexiert, können also nach einem Suchbegriff durchsucht werden. Sucht ein User zum Beispiel den Begriff „Apfel“, so ermittelt der Algorithmus, welche Seiten besonders relevant für die Suchanfrage sind.
Um dabei nicht alle indexierte Seiten „händisch“ durchsuchen zu müssen, wendet der Algorithmus unterschiedliche Regeln an. Unter anderem erkennt die Suchmaschine anhand spezieller Schlüsselworte, also Schlüsselbegriffe, ob es sich beim Inhalt der Seite um einen relevanten Treffer handelt.
Je nach Seiteninhalt und deren Relevanz werden die Seiten dann sortiert und den Usern präsentiert. Je weiter oben eine Seite dabei in der Ergebnisliste auftaucht, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass diese Seite auch angeklickt wird.
Nähern wir uns dem Keyword und dessen Bedeutung anhand eines Beispiels:
In unserem Beispiel ist ein Keyword also „Apfel“. Nehmen wir an, Sie stellen auf Ihrer Homepage verschiedene alte Apfelsorten vor und möchten Umsatz mit Werbeeinnahmen und Affiliate Links zu Gartenbaumärkten generieren. Sie kennen Ihre Zielgruppe und wissen, was diese interessiert: alte, historische Apfelsorten, deren Geschichte, wichtige Werkzeuge zur Veredlung junger Pflanzen, passende Nährstoffe und so fort.
Doch wie schaffen Sie es, Ihre Website zwischen all den Supermärkten und Lebensmittel-Produzenten im Netz sichtbar zu machen und Ihre Wunschkunden zu erreichen?
Hier kommt die Keyword-Recherche zum Einsatz: Sie ermitteln passende Schlüsselwörter und Begriffe, die das Themenfeld Ihrer Website weiter eingrenzen. So verwenden Sie auf Ihrer Seite oft die Schlüsselbegriffe „Apfelsorte“, „historische Apfelsorten“, „alte Obstsorten“, „Apfelsorten züchten“, und so weiter.
Da Ihre Besucher vermutlich deutlicher gezielter nach ihrem Lieblingsthema suchen, statt mit dem Begriff „Apfel“ auf Erfolge zu hoffen, können Sie die mutmaßlichen Anfragen antizipieren, Ihre Seite inhaltlich entsprechend aufbereiten, und so für den Algorithmus attraktiv machen.
Das Keyword ist also der Obergriff, unter dem Google Ihre Seite abgelegt hat. Dank einer guten Keyword-Recherche und der Auswahl geeigneter, ausreichend präziser Schlüsselbegriffe machen Sie Ihre Seite dann zu einem Toptreffer in den Suchergebnissen.
Das wir uns nicht falsch verstehen: So Flotti Karotti geht das nicht mit der guten Sichtbarkeit in Google & Co. Neue Inhalte brauchen ihre Zeit bis sie ranken.
Und es gibt weitere Einflussfaktoren wie externe und interne Backlinks, Standort und die Domain Authority, die über das Ranking entscheiden. Geduld und Beharrlichkeit sind also gefragt.
Jeder für Sie wirtschaftlich interessante Schlüsselbegriff ist ein umgekämpfter Traffic-Markt. Dass Sie ein unbeflecktes Keyword mit hohem Suchvolumen entdecken ist ziemlich unwahrscheinlich.
Welche Arten von Schlüsselbegriffe gibt es?
Nachdem wir die allgemeine Funktion von Schlüsselbegriffen abgehandelt haben, kommen wir nun zu den Feinheiten in der Keyword-Recherche.
Um möglichst hoch zu ranken und viele Besucher und Klicks zu generieren, sollte Ihre Website die unterschiedlichen Keyword-Arten nutzen. Ich verrate Ihnen, welche Arten von Schlüsselbegriffe es gibt, und wie der Suchalgorithmus noch angesprochen werden kann.
Fokus Keyword
Das Fokus Keyword bildet den Kern Ihres Artikels bzw. Ihrer Seite. Stellen Sie sich vor, Sie möchten Ihre Seite unter den 100.000.000.000 indexierten Seiten in Googles Archiv finden. Mit welchem Hauptkeyword wollen Sie auf Platz 1 der Suchergebnisse gefunden werden?
Nehmen wir an, unser fiktiver Kunde hat eine Baumschule und verkauft junge Bäume von alten Apfelsorten. Exakt der Suchbegriff „Alte Apfelsorten“ wird monatlich 6.900 mal gesucht und das Keyword Recherche Tool liefert Treffer für 454 weitere Keywords zu dem Thema.
Gebe ich „Alte Apfelsorten“ in den Google Suchschlitz ein, bekomme ich hier in Freiburg folgende prominente Suchtrefferergebnisse:
Schauen wir uns nun an, wie der „Alte Apfelsorten Suchmarkt“ so aussieht:
Ich sitze vor einem 27 Zoll Bildschirm. Und obwohl ich also relativ viel Bildschirmfläche zur Verfügung habe, sehe ich nur zwei klassische organische Suchtreffer (mein-schoener-garten.de und mein-eigenheim.de). Ganz oben thront ein Block mit Google Shopping Ads. Da komme ich nur rein, wenn ich Anzeigengeld locker mache.
Die so genannten Google Snippets im Abschnitt „Ähnliche Fragen“ behandeln verwandte Fragen. Klappen Sie eine Frage auf, dann sehen Sie einen Textauszug und einen Link zur Einzelseite. Das sind also auch organische Suchtreffer.
Wer das Glück hat hier dabei zu sein, wird von Google als nutzwertige Quelle eingestuft. Ist unsere Beispielbaumschule also neu auf dem Suchmaschinenmarkt und hat gerade erst eine Website in Netz gestellt, dann gilt es sich hier für „Alte Apfelsorten“ einen vorderen Platz zu erobern.
Trauen Sie keiner SEO Agentur, die Ihnen weismacht, dass das in kürzester Zeit möglich ist… 😏
Vielleicht doch besser Glücksgefühle erzeugen durch die Wahl eines Nischenkeywords?
Nischenkeywords
Mit Nischenkeywords versuchen Sie, Ihre Website von der Konkurrenz abzusetzen, indem Sie eine sehr konkrete Suchanfragen-Nische besetzen: Statt also dem Keyword „Alte Apfelsorten“ hinterherzurennen, spezialisieren Sie sich am besten zunächst auf eine bestimmte Nische im Themen-Kosmos, z.B. „Historische Apfelsorten zum Selbstzüchten“.
Warum kann das Sinn machen? Nun, der Begriff „Alte Apfelsorten“ ist unscharf. D.h., dass viele der Suchenden keine Apfelbäumchen kaufen möchten, sondern einfach nur Lust haben Äpfel von alten Apfelbaumsorten zu essen, oder einfach nur wissen wollen, was alte Apfelsorten eigentlich sind.
Durch die Wahl von Nischenkeywords tauschen Sie sehr oft gesuchte, unscharfe, generische Suchanfragen gegen sehr konkrete, weniger gesuchte Begriffe aus. Das in der Hoffnung, in diesen spitzeren Suchmaschinenwortmärkten leichter eine vordere Position zu erlangen und diese auch zu halten.
Und vor allem natürlich mit dem wirtschaftlichen Ziel, ein möglichst großes Kuchenstück von dem Suchvolumen abzubekommen. Ist der Besucher dann auf Ihrer Website, kommt die hohe Kunst zum Tragen, diesen Besucher in einen Kunden zu „verwandeln“, der im Idealfall hiernach ein treuer Stammkunde wird.
Anfragen mit lokalem Bezug
Ähnlich wie auch bei den Nischenkeywords arbeiten Sie bei Anfragen mit lokalem Bezug mit Ortszusätzen, die das Suchvolumen regionalisieren. Beispiel: „Seltene Apfelsorten kaufen Bremen“ konkretisiert unser Beispielthema weiter und macht Sie bei Anfragen in Ihrer Region besonders sichtbar.
Wenn Sie ein Unternehmen mit lokalem Bezug sind und Ihre Ware nur schwer außerhalb dieses Umkreises verkaufen können, z.B. weil die Artikel verderblich sind, oder die Transportkosten im Verhältnis zum Warenpreis zu hoch, sollten Sie unbedingt auch mit lokalem Bezug arbeiten, um die Streuverluste bei den Suchanfragen möglichst niedrig zu halten.
Verkaufen Sie umgekehrt Ihre Waren/Dienstleistungen gerne deutschlandweit, können Sie auf Städte und Regionen bezogene Landing Pages anlegen, um diesen Traffic mit Regionalbezug abzuschöpfen.
Denn wie schon erwähnt, gibt Google gerne auf den Standort bezogene, unterschiedliche Suchtrefferergebnisse aus, und das nicht nur, wenn Ihr zukünftiger Kunde Herr Meier aus Freiburg „Freiburg“ in seine Suchanfrage einbaut, sondern auch, weil Google Standortinformationen aus der IP-Adresse ausliest oder Ihren aktuellen Standort mittels GPS-Ortung.
Verwandte Suchen und Synonyme
Um einen möglichst breiten Bereich eines Themas abzudecken, sollten Sie stets auch alternative Formulierungen einer Suche beachten und Synonyme zu Ihren Schlüsselbegriffen finden. Mit dieser Herangehensweise können Sie eine breitere Zielgruppe erreichen, denn auch wenn Ihr gewähltes Keyword in einem anderen Zusammenhang oder in einer anderen schriftlichen Form gesucht wird, finden die Nutzerinnen und Nutzer Ihre Seite.
Eine sehr gute Anlaufstelle für Synonyme ist der OpenThesaurus. Ich sage nur Erdapfel, Kulturapfel, Kernobstgewächs, Adamsapfel, Wilhelm Tell, ok, jetzt wird es zu unscharf… 🥳
Welche Rolle spielt die Länge der gesuchten Begriffe?
Bei der Auswahl der passenden Schlüsselbegriffe und dem Copywriting Ihrer Seiteninhalte, sollten Sie auch auf die Zeichenlänge der Anfragen achten, die Besucher auf Ihre Unterseiten führen können. Dabei ist die Auswahl der Begriffe eine Art Balance-Akt:
Während kurze Begriffe sehr oft gesucht werden (z.B. „Apfel“ aus unserem Beispiel), sind längere Suchbegriffe deutlich spezifischer und bringen das entsprechende Fachpublikum schneller ans Ziel (z.B. „alte Apfelsorten selbst ziehen“). Im englischsprachigen Raum gibt es in Bezug auf die Auswahl von Suchbegriffen daher den Ausspruch „get specific and get found“ (etwa „sei konkret und werde gefunden“).
Am Ende des Tages ist es wie vieles im Wirtschaftsleben eine Frage des Geldes. Bei begrenztem Budget fokussieren Sie sich am besten auf Nischenkeywords, die eine hohe Conversionsrate versprechen. Auf Deutsch: lieber Inhalte produzieren lassen für einen spezifischen Suchbegriff, der schon eine konkrete Kaufabsicht vermuten lässt und daher am ehesten Ihre Kasse klingeln lässt, als das Budget zu verpulvern für Inhalte, die Ihnen vielleicht Traffic einbringen, aber keinen Heller Umsatz.
Short Tail Keywords
Als Short Tail Keywords bezeichnen wir Anfragen, die aus nur einem einzelnen bis maximal 3 Worten bestehen. Hier besteht eine besonders große Konkurrenz. Die sehr unspezifischen Schlüsselbegriffe werden von einer Vielzahl von Websites angesprochen und können auf Grund ihrer breiten Verwendung nur schwer als „Publikumsmagnete“ verwendet werden. Denn die Konkurrenz ist entsprechend hart und es nicht einmal wahrscheinlich dass es sich wirtschaftlich lohnt.
Je nach Suchgebiet, werden Short Tail Suchbegriffe oft millionenfach gesucht und sind nur in Verbindung mit weiteren Konkretisierungen (der sogenannte „Tail“ eines Suchbegriffes) geeignet, Informationen zu kategorisieren.
Mid Tail Keywords
Mid Tail Keywords verwenden zwei bis vier Wörter bei der Anfrage – in unserem Beispiel etwa „Apfelsorten – Alt – Pflanzen“. Sie verbinden dabei einige wenig konkrete Short Tail Suchbegriffe miteinander und kreieren so deutlich spezifischere Anfragen.
Durch den Einsatz von Mid Tail Suchbegriffen sollen auf der einen Seite viele Anfragen abgedeckt werden, auf der anderen Seite sollen weniger abstrakte Suchbegriffe abgebildet werden, ohne dabei zu „nischig“ zu sein.
Long Tail Keywords
Als Long Tail Keywords bezeichnet man Anfragen die mehr als vier Begriffe zu einer einzelnen Anfrage kombinieren. Hier werden Anfragen sehr konkret und Suchende können sehr speziellen Nischen und Kategorieseiten zugeordnet werden.
In unserem Apfel-Beispiel könnte eine solche Long Tail Anfrage lauten „alte Apfelsorten zuhause selbst züchten“. Möchten Sie mit Ihrer Seite eine bestimmte Zielgruppe ansprechen, so können Sie dies mit Hilfe von Long Tail Schlüsselbegriffen sehr gut steuern.
Welche Faktoren sind bei der Keyword-Recherche noch zu beachten?
Um passende Keywords für Ihre Seite auszuwählen, sollten Sie neben der Länge der Schlüsselwörter auch auf andere Kennzahlen achten. Ich stelle Ihnen die wichtigsten Werte vor und verrate, was es mit Suchvolumen und Saisonalität auf sich hat, und wie Sie diese Daten für Ihr Business nutzbringend einsetzen können.
Suchvolumen
Das Suchvolumen gibt an, wie häufig ein bestimmtes Keyword bzw. ein bestimmter Suchbegriff innerhalb eines festgelegten Zeitraumes gesucht wurde. Im Apfelbeispiel weiter oben habe ich den Begriff ja schon eingeführt. Gerade zu Beginn der Keyword Recherche sollten Sie dem Suchvolumen Beachtung schenken, denn es gibt Ihnen die Relevanz der jeweiligen Schlüsselbegriffe an.
Hier unterscheiden sich die unscharfen, allgemeinen Short Tail Schlüsselbegriffe massiv von den Long Tail Schlüsselbegriffen. Denn während kurze Schlüsselbegriffe teils millionenfach gesucht werden und die Konkurrenz bereits viel zu mächtig ist, kommen konkretisierte Anfragen sehr viel seltener vor, und genau hier sollten Sie mit Ihrer SEO-Strategie ansetzen.
Top-Artikel der Konkurrenz (Wettbewerberanalyse)
Ihre Recherche sollte sich neben den eigenen Inhalten selbstredend auch auf Ihre Konkurrenten erstrecken: Indem Sie analysieren, welche Artikel besonders häufig gelesen werden, können Sie Ihre eigene SEO-Content-Strategie entsprechend anpassen.
Wird bei Ihrem Konkurrenten besonders oft zum Thema „Dünger für historische Apfelsorten“ gelesen, sollten Sie Ihrem Publikum vielleicht einen ähnlichen, besser recherchierten und umfangreicheren Artikel bieten.
Achtung: Kopien und einfache Reproduktionen mögen weder Google noch Ihre Kunden, zumal Google & Co. ganz gut im Erkennen von Plagiaten sind!
Orientieren Sie sich an den Themen und analysieren die Schwachstellen der Artikel, um in einem zweiten Schritt eine verbesserte, umfangreichere und bessere Version zu erstellen!
Saisonalität
Neben der allgemeinen Relevanz ist auch die Aktualität von Homepages ein wichtiger Aspekt, der in das Ranking der Suchbegriffe einfließt. Sie können sich diese Tatsache zu Nutze machen, indem Sie besonders auch auf saisonale Besonderheiten achten
Werden bestimmte Produkte nur im Winter benötigt, gibt es Feiertags-Zusammenhänge oder können Sie die Saisonalität anders für Ihre Zwecke nutzen? Meist ist nur ein kleiner Zusatz zum Keyword nötig, um die saisonale Bedeutung Ihres Themas hervorzuheben – um damit eine große Öffentlichkeit anzusprechen, die genau jetzt Ihr Produkt oder nach einem saisonalen Thema wie Frühlingsblumen pflanzen, Ostern oder Weihnachten, suchen.
Die Suchintention (Search Intent): Welche Absicht steckt hinter der Anfrage?
Um aus Ihren Websiteinhalten das meiste Geld herauszuschlagen, müssen Sie immer die Suchintention der Nutzerinnen und Nutzer im Blick haben. Schließlich gibt es einen Unterschied zwischen lokalen Anfragen, Anfragen mit allgemeinem Informationscharakter, und z.B. einer Suche mit fester Kaufabsicht.
Nur wer seine Keywords entsprechend wählt, erreicht auch die „richtige“ Art von Klicks.
Lokale Anfragen
Lokale Anfragen sind meist sehr konkret und auf einen geografischen Bereich begrenzt: „Apfelsorten in Berlin kaufen“ wäre ein Beispiel. Hintergrund dieser Anfragen ist in aller Regel der Wunsch, direkt und persönlich mit einem Anbieter in Kontakt zu treten. So sind diese Anfragen besonders für Ladengeschäfte relevant. Dementsprechend sollten Sie also Ihre Keywords auf lokalen Gegebenheiten abstimmen.
Informationssuche – die „Know-Anfrage“
Die reine Informationssuche hat einen großen Stellenwert im Netz. Dabei generieren diese Art der Anfragen weniger Kaufabsichten oder Umsatz im klassischen Sinne. Es geht dem Besucher oder der Besucherin in erster Linie um weiterführende und tiefergehende Informationen. Wer besonders viel Anfragen aus diesem Bereich erhalten möchte, sollte sich bei den Schlüsselbegriffe ganz besonders eng an die bereits bekannten „W-Fragen“ halten.
Und natürlich sind unter den W-Fragenden nicht nur rein wissensdurstige Leute unterwegs. D.h., wenn Sie einmal die Nischenkeywords abgedeckt haben und was SEO angeht auf den Geschmack gekommen sind, können Sie sich an die allgemeineren Suchbegriffe machen und auch dort Ihre Umsatznetze auswerfen.
Transaktionale Anfrage – die feste Kaufabsicht
Kunden und Kundinnen, die auf der Suche nach einem bestimmten Produkt sind, kombinieren ihre Anfrage in der Regel mit Zusätzen wie „kaufen“, „Preisvergleich“ oder „günstig“. Besonders Homepages, die ein Produkt anbieten, sollten sich bei der Auswahl der Schlüsselbegriffe um die richtigen Zusätze kümmern.
Markensuche
Die Markensuche ist eng mit der Know-Anfrage verwandt und liefert den Suchenden vor allem Informationen zu einer bestimmten Marke bzw. Firma oder Unternehmen. Dabei geht es in aller Regel auch um das Angebotsportfolio der jeweiligen Anbieter.
Keyword-Recherche in der Praxis: ohne Tools geht es nicht
Am Anfang einer jeden Keyword-Recherche steht das Brainstorming: Welche Begriffe stehen im Zusammenhang mit meinem Produkt? Welche Themenbereiche gehören zu meinem Thema dazu? Worüber schreibt die Konkurrenz? Was suchen meine potenziellen Kunden noch?
Neben diesen Fragen und den sicher wertvollen Erkenntnissen aus dem Brainstorming stehen Ihnen jedoch auch professionelle Tools und Anwendungen zur Verfügung, die wir in diesem Teil vorstellen wollen.
Google Keyword Planer
Der Google Keyword Planer von Google hilft Ihnen dabei, passende Schlüsselbegriffe zu Ihrem Themenbereich zu finden.
Die kostenlose Software bietet Ihnen die Möglichkeit, neue Schlüsselbegriffe zu finden, monatliche Anfragen zu analysieren, Schlüsselbegriffe nach einem beliebigen Muster zu kategorisieren. Außerdem bietet Ihnen der Planer eine Rechnungsoption, die Ihre voraussichtlichen Werbeausgaben berechnen. Wie, Werbeausgaben? Ja. Google verdient ja sein Geld nicht mit organischen Suchtreffern, sondern mit der Anzeigenwerbung, die der Konzern innerhalb dieser Suchumfelder schaltet.
Wenn Sie also schneller einen Platz an der Sonne möchten, schalten Sie Anzeigen. Manchmal müssen Sie schlicht sowohl in organischen Content investieren, als auch zusätzlich noch für umsatzkritische Suchbegriffe Anzeigen schalten.
Warum? Einfach weil Google bei kaufrelevanten Suchbegriffen und entsprechendem Wettbewerb die Suchtrefferseiten mit Werbung vollkleistert. Und der Erfolg gibt ihnen recht. Die Suchinteressenten scheinen groß nicht zwischen organischen Suchtreffern und Textanzeigen zu unterscheiden, zumal diese Anzeigen sich kaum von den anderen Inhalten unterscheiden.
Google Trends
Google Trends gibt Ihnen einen Aufschluss über die monatlichen Anfragen zu Ihrem Thema. Das ist sehr interessant für das Aufspüren von neuen Nischenkeywords, die bei der ersten Keyword Recherche noch nicht dabei waren. Mit einer Darstellung der getätigten Anfragen in Relation zu den gesamten Suchen in einem festen Zeitraum wird gewissermaßen die Relevanz Ihres Themas bewertet.
Google Suche
Die Google Suche ist die klassische Google-Seite, die wohl jeder kennt. Auch für die Keyword Recherche lässt sich der Google Suchschlitz gut für das Finden und Planen von Schlüsselbegriffen verwenden. Schauen Sie sich ähnliche Anfragen an, finden Sie Ihre Konkurrenz oder lassen Sie sich Anfragen automatisch vervollständigen, um weitere Denkanstöße für Ihr Thema zu erhalten.
Wikipedia Statistiken
Die größte Online-Enzyklopädie bietet Nutzerinnen und Nutzern einen wertvollen Einblick in die Statistiken der Seite. Hier können Sie neben Aufrufen, erstellten Artikeln und Autoren viele Informationen erfassen und zusammenstellen. Besonders verwandte Themenbereiche sind bei der Keyword Recherche ein guter Ausgangspunkt, um Ihre Anfragen zu verfeinern und zu erweitern.
Keyword Recherche in der Praxis – wie gehe ich vor?
Wir haben die theoretischen Grundlagen der Keyword-Recherche ausführlich besprochen. Kommen wir zur Praxis. Wir empfehlen diesen 9 Schritte umfassenden Prozess für die fortlaufende Recherche relevanter Suchbegriffe:
Keyword Recherche Schritt 1: Brainstorming
Am Anfang steht das Grübeln: Machen Sie sich Gedanken zu möglichen Themen, assoziieren Sie frei, welche Schlüsselbegriffe, Begriffe und Ausdrücke in einem thematischen Zusammenhang zum Thema stehen. Sortieren Sie Ihre Gedanken abschließend nach Ihren Vorstellungen. Orientieren Sie sich bei der Priorisierung der zu erstellenden SEO-optimierten Texte am Suchvolumen der Keywords.
Keyword Recherche Schritt 2: Ähnliche Anfragen
Beginnen Sie Ihre Recherche, indem Sie ähnliche Anfragen finden. Mit Tools wie der Google Suggest Funktion oder durch Suchvorschläge bei Bing, Amazon oder YouTube finden Sie weitere relevante Anfragen, die Sie in Ihren Inhalten verarbeiten können.
Keyword Recherche Schritt 3: Schlüsselbegriffe der Konkurrenz
Analysieren Sie die wichtigsten Schlüsselbegriffe Ihrer Konkurrenz, indem Sie die meistgelesenen Artikel vergleichen und nach den verwendeten Schlüsselbegriffe untersuchen. Variieren Sie dort, wo es Sinn ergibt und übernehmen Sie Schlüsselbegriffe, die auch bei Ihrem Inhalt passen.
Keyword Recherche Schritt 4: Answer the Public
Über das Tool „Answer the Public“ lassen sich unvollständige Anfragen vervollständigen. Hier können Sie wertvolle Hinweise zu weiteren passenden Anfragen erhalten, Keyword-Gruppen bilden und Ihre bereits festgelegten Inhalte und Schlüsselbegriffe weiter verfeinern und ergänzen.
Keyword Recherche Schritt 5: Beachten Sie den Wettbewerb
Wenn Sie Ihre Schlüsselbegriffe festlegen, solltest Sie auf den Wettbewerb achten: Mit der Auswahl von sehr häufig verwendeten Schlüsselwörtern begeben Sie sich in einen sehr harten Wettbewerb mit anderen Seitenbetreibern. Schaffen Sie es hingegen, Schlüsselbegriffe mit niedrigeren Wettbewerberzahlen auszuwählen, werden Sie schneller als Top-Treffer angezeigt werden.
Keyword Recherche Schritt 6: W-Fragen erfassen
Beantworten Sie in Ihren Inhalten die wichtigsten Fragen rund um das Thema mit dem jeweiligen Focus Keyword. Das Internet und besonders die Google-Suche werden häufig zur Beantwortung eben dieser Fragen genutzt – haben Sie die entsprechenden Antworten, haben Sie eine gute Chance, hoch gerankt zu werden.
Keyword Recherche Schritt 7: Long-Tail Schlüsselbegriffe generieren und Synonyme erfassen
Arbeiten Sie daran, Ihre recherchierten Schlüsselbegriffe zu sogenannten Long-Tail Schlüsselbegriffe zusammenzufassen (siehe oben). So können Sie Ihre Inhalte einem konkreten Thema zuweisen. Denken Sie an das Motto „get specific and get found“.
Keyword Recherche Schritt 8: Beachten Sie lokale Anfragen
Sind Sie ein lokaler Anbieter, sollten Sie Ihre Schlüsselbegriffe mit den entsprechenden lokalen Beifügungen anreichern. So können Sie Ihren Nutzerkreis weiter konkretisieren und werden schneller zu einem gefragten Ansprechpartner zu einem Thema in Ihrer Region.
Keyword Recherche Schritt 9: Repeat
Fazit
Keyword Recherche ist ein wiederkehrender Prozess! Auch bereits bestehende Artikel sollten Sie regelmäßig auf die verwendeten Schlüsselbegriffe hin überprüfen und anhand Ihrer neuesten Recherchen anpassen.
Jetzt wo Sie sich über das SEO-Teilgebiet Keyword Recherche ausführlich informiert haben wird klar, dass Sie SEO unmöglich so nebenher neben dem Kerngeschäft professionell betreiben können.
SEO rules!