Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz
Der Gesundheitsschutz der Mitarbeiter am Arbeitsplatz ist für jedes Unternehmen von größter Bedeutung, und übrigens auch für Unternehmen, die auf eine hybride Arbeitsumgebung setzen. Bei einer täglichen Arbeitszeit von acht oder mehr Stunden ist es besonders wichtig, den Kontakt von Arbeitnehmern mit potenziellen Umweltgiften am Arbeitsplatz zu reduzieren.
Belastete Unternehmenskleidung kann beispielsweise eine Übertragung von Schadstoffen aus Textilien auf den Körper durch Hautkontakt ermöglichen oder der Raum, in dem ein Bodenleger stundenlang arbeitet, arg staubbelastet sein.
Die Dauer der Exposition gegenüber Schadstoffbelastungen erhöht das Risiko chronischer Krankheiten, was wiederum mit erhöhten Ausfallzeiten verbunden sein kann.
Durch proaktive Maßnahmen zur Minimierung solcher Risiken, wie beispielsweise die Auswahl schadstoffarmer Materialien für Arbeitsräume und Unternehmenskleidung, kann ein sichereres und gesünderes Arbeitsumfeld geschaffen werden. Dies fördert nicht nur das Wohlbefinden der Belegschaft, sondern kann auch positiv zur Produktivität und letztendlich zum Unternehmenserfolg beitragen.
Häufige Umweltgifte in Unternehmen
In Unternehmen können eine Reihe von Umweltgiften auftreten, die die Gesundheit der Mitarbeiter beeinträchtigen können. Dazu gehören:
- Ausdünstungen von Anstrichfarben
- Weichmacher in Kunststoffen
- Schadstoffe in Werbeartikeln
- Elektromagnetische Felder
- Schadstoffe in Büromöbeln
- Schadstoffe in elektrischen Geräten
- Hohe Staubbelastung auf der Baustelle
- Giftstoffe im Labor oder in der Werkstatt usw.
Die Möglichkeiten auf der Arbeit giftigen Materialien und Stoffen ausgesetzt zu sein, ist also nahezu unbegrenzt.
1. Innenwände
Wurde Ihr Unternehmen kürzlich neu erbaut oder renoviert? Es ist wichtig zu beachten, dass aus den Anstrichfarben in Ihren Arbeitsräumen Bindemittel ausdünsten können. Dieser Prozess kann ein Jahr oder sogar länger andauern, wobei Bestandteile der Wandfarben in die Atemluft Ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gelangen können. Insbesondere in preisgünstiger Dispersionsfarbe wird oft Acryl als Bindemittel verwendet. Acrylate sind als Allergene bekannt, und eine längere Exposition gegenüber diesen kann die Wahrscheinlichkeit allergischer Beschwerden durch belastete Raumluft am Arbeitsplatz erhöhen!
Unspezifische Symptome wie Hautreizungen, Atemwegserkrankungen, chronische Müdigkeit oder Depressionen könnten Anzeichen einer (unerkannten) Allergie gegenüber leicht flüchtigen Chemikalien sein. Daher ist es ratsam, auf natürliche Wandfarben ohne chemische Zusätze zu achten!
Traditionelle Anstrichfarben auf Kalkbasis bieten eine ausgezeichnete Alternative. Auch die fast in Vergessenheit geratene Leimfarbe erlebt eine Renaissance und stellt eine umweltfreundliche und gesundheitsfördernde Option dar. Durch die Auswahl natürlicher Wandfarben tragen Sie aktiv zu einer gesünderen und angenehmeren Arbeitsumgebung bei, die das Wohlbefinden und die Produktivität Ihrer Belegschaft fördert.
2. Fußbodenbeläge
Selbstverständlich haben Sie bereits von den sogenannten „Weichmachern“ in Kunststoffen gehört. Diese Substanzen werden zugesetzt, um die sonst spröden und rissanfälligen Materialien flexibler zu gestalten. Allerdings dünsten diese Chemikalien über Jahrzehnte hinweg aus und können so den Staub, sämtliche Oberflächen sowie die Atemluft in Ihren Unternehmensräumen belasten.
Es ist daher empfehlenswert, natürliche Bodenbeläge zu wählen, um die Gesundheit Ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu schützen. Optionen wie geöltes Stab-Parkett, hochwertiges Linoleum oder Steinböden bieten sich als gesundheitsfreundliche und nachhaltige Alternativen an.
3. Werbeartikel
Ihre MitarbeiterInnen kommen regelmäßig in Berührung mit Werbeartikeln Ihres Unternehmens. Sie verwenden Ihre Visitenkarten. Im Büro benutzen sie Kugelschreiber mit Ihrem Namenszug. Sie tragen Unternehmenskleidung mit Ihrem Logo. Ihre LieferantInnen bringen Ihre Produkte in unternehmenseigenen Verpackungen zu Ihren KundInnen. Achten Sie also bei der Wahl aller Ihrer Werbeartikel auf nachhaltige und schadstofffreie Materialien! Inspiration aus der Welt der Werbeartikel für nachhaltige Produkte, beispielsweise Kugelschreiber aus zertifiziertem Holz, finden Sie bei guten Unternehmen, die sich auf Werbeartikel für beste MitarbeiterInnengesundheit spezialisiert haben.
4. Elektromagnetische Felder
Schaffen Sie ein gesundes Raumklima in Ihrem Unternehmen, indem Sie den Einsatz von WLAN und Mobiltelefonie auf das Nötigste beschränken. Stellen Sie Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern feste Arbeitsplätze mit Ethernet-Kabelverbindungen zur Verfügung. Je weniger Ihre Belegschaft dauerhaft körperfremden Störsignalen ausgesetzt ist, desto geringer wird die Anzahl der Ausfälle durch Krankheit oder Müdigkeit sein.
Dieser Grundsatz lässt sich ebenso auf Unternehmensfahrzeuge übertragen: Die ständige telefonische Erreichbarkeit während der Fahrt konfrontiert die Insassen mit einer verstärkten Signalsuche der Mobilgeräte – das Handy verbindet sich während der Fahrt kontinuierlich mit den nächstgelegenen Sendemasten, was zu einer höheren Belastung durch Mobilfunkstrahlung führt als an einem stationären Arbeitsplatz. Legen Sie daher für Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter telefonfreie Zeiten während Fahrten oder Reisen fest.
5. Büromöbel
Wussten Sie, dass eine bewusste Auswahl von Büromöbeln wesentlich zur Gesundheit und zum Wohlbefinden Ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beitragen kann? Zwar können Möbel mit bestimmten Appreturen, wie zum Beispiel Formaldehyd und Flammschutzmittel, gesundheitliche Bedenken aufwerfen, insbesondere die sogenannten „halogenierten Flammschutzmittel“. Diese enthalten Brom oder Chlor, um einen effektiven Schutz gegen Feuer zu gewährleisten, stehen jedoch im Verdacht, gesundheitliche Beschwerden wie Krebs, kognitive Störungen und chronische Müdigkeit zu verursachen.
Glücklicherweise gibt es heutzutage immer mehr Gütesiegel, die auf die gesteigerte Sensibilisierung der Bevölkerung für gesunde Raumumgebungen reagieren. Diese Siegel kennzeichnen Büromöbel, die geringe Mengen an Schadstoffen enthalten und somit eine gesündere Wahl für Ihre Unternehmensräume darstellen. Durch die Wahl schadstoffarmer Büromöbel können Sie aktiv zu einer gesundheitsfördernden und produktiven Arbeitsumgebung beitragen. Lassen Sie sich beispielsweise beraten vom AGÖF e.V. – dem Fachverband für Innenraumschadstoffe.
6. Elektrische Geräte
Was für Büromöbel gilt, gilt leider auch für elektrische und elektronische Geräte: Gehäuse, Tastaturen und Interfaces werden äußerlich behandelt mit Chemikalien zum Schutz vor Feuer, Schädlingen oder Sonnenlicht. Auch diese Appreturen können diffundieren in den Staub des Arbeitsraums und in die Raumluft. Sorgen sie also für ausreichend Schutz – die Geräte sollten nicht offen im Büroraum stehen, sondern vielmehr verbaut in temperierte Gehäuse mit Luftfilter.
7. Abluftreinigung
Die Atemluft in Ihren Arbeitsräumen bestimmt die Leistung der Menschen, die sich darin aufhalten. Saubere Luft reich an Sauerstoff erhöht die Denkfähigkeit messbar! Insbesondere in Zeiten von Pandemien und Feinstaub in der Luft sollte jedes Unternehmen ein Abluftkonzept für Innenräume erstellen.
Filterung von Feinstaub, Anreicherung mit Sauerstoff von CO2 geschwängerter Konferenzluft oder auch Reduktion von Schimmel stehen ganz oben in den Anforderungen an gesunde Atemluft im Unternehmen.
Zusammenfassung
Hier sind einige konkrete Maßnahmen, die Unternehmen ergreifen können, um den Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz zu verbessern:
- Verwenden Sie natürliche Wandfarben und Bodenbeläge.
- Wählen Sie Werbeartikel aus nachhaltigen und schadstofffreien Materialien.
- Beschränken Sie den Einsatz von WLAN und Mobiltelefonie.
- Stellen Sie schadstofffreie Büromöbel und elektrische Geräte bereit.
- Installieren Sie eine Abluftreinigung.
- Lassen Sie sich von Umweltmedizinern beraten.
Umweltmediziner zu Rate ziehen
Umweltmedizin ist die ärztliche Expertise, die Sie als UnternehmerIn einholen sollten für beste Gesundheit am Arbeitsplatz. Die Umweltmedizin beschäftigt sich insbesondere mit Prävention, aber auch mit Diagnose und Behandlung von Krankheiten, die umweltbedingt verursacht wurden.
Weitere Informationen können Sie einholen beim Deutschen Berufsverband klinischer Umweltmediziner. Hier können Sie auch über die ExpertInnensuche nach FachärztInnen in Ihrer Region suchen.
Wenn Sie als nachhaltiges Unternehmen punkten wollen, das die Gesundheit seiner MitarbeiterInnen an oberster Stelle berücksichtigt, scheuen Sie sich also nicht davor, ExpertInnenrat einzuholen. So nehmen Sie vielleicht einen Platz ein in der Geschichte der sozialen Unternehmen, die unsere Gesellschaft zu einem besseren Ort machten.