Die allermeisten Internetnutzer, die eigene Seiten betreiben, kommen mit einem Hosting auf der Basis von Shared Servern aus. Das heißt, auf einem Server befinden sich die Websites einer Vielzahl von Usern.
Kommerzielle Nutzer haben jedoch oft höhere Ansprüche und benötigen einen dedizierten Server für sich allein.
Zum Beispiel kümmern sich Freelancer und Agenturen im Webdesign-Bereich häufig auch um das Hosting und die laufende Betreuung der Webseiten ihrer Kunden. Da ist es vorteilhaft, wenn sich alle Kundenseiten auf einem Server befinden.
Aber fangen wir doch erst einmal mit einer Begriffsklärung an.
Was ist ein Server?
Ein Server ist ein zentraler Punkt in einem Netzwerk, auf den andere Rechner zugreifen und dessen Ressourcen nutzen bzw. Daten vom Server geliefert bekommen.
Server bezeichnet somit sowohl die Hardware als auch die Serversoftware, die auf dem Server-Rechner läuft und die Anforderungen der anderen Rechner erfüllt.
Die Rechner, die die Ressourcen des Servers nutzen, werden als Client bezeichnet. Dabei ist es unerheblich, ob es sich um ein lokales oder um ein weit verzweigtes Netzwerk wie das Internet handelt.
Auf einem Server im Internet sind die Internetseiten der Nutzer gespeichert (gehostet).
Erfolgt eine Anfrage an den Server vom Browser eines Besuchers, liefert der Server die entsprechenden Seiten an den Browser aus.
Auf dem Server laufen dabei alle Rechenoperationen, die für die Auslieferung der Seiten notwendig sind.
Damit ein Server jederzeit sicher funktioniert, muss er überwacht und gewartet werden. Das fängt schon beim Installieren der Serversoftware und aller notwendigen Funktionserweiterungen und Sicherheitsvorkehrungen an.
Im Laufe des Betriebs muss sämtliche Software aktuell gehalten werden. Eventuell auftretende hard- und softwareseitige Probleme bedürfen einer schnellen Lösung.

Was gehört zum Server Management?
Bestandteil des Server-Managements sind alle Überwachungs- und Wartungstätigkeiten, die sicherstellen, dass der Server störungsfrei und mit der erforderlichen Leistung arbeitet.
Dazu gehört die Verwaltung von Hardware, Software, Sicherheit und Backups. Das Server-Management verfolgt folgende Ziele:
- Maximale Zuverlässigkeit des Servers, Minimierung von Ausfallzeiten und Verhinderung einer Verlangsamung,
- Absicherung und Schutz der Serverumgebung,
- Skalierung des Serverbetriebs bei wachsenden Anforderungen durch den Betreiber
Server-Management umfasst sowohl die Hardware als auch die Software. Auf Hardware-Seite werden der Hauptprozessor (CPU), der schnelle Zwischenspeicher (RAM) und die Festplatten überwacht.
Im Wesentlichen geht es darum, Überlastungen und zu hohe Temperaturen zu vermeiden sowie insbesondere bei Festplatten durch einen rechtzeitigen Austausch Ausfälle zu vermeiden.
Zur Hardware-Seite lässt sich auch eine Notstromversorgung rechnen, die bei Stromausfall sicherstellt, dass der betroffene Server sicher und ohne Datenverlust heruntergefahren werden kann und ggf. ein Backup-Server übernimmt.
Softwareseitig geht es darum, alle Programme durch regelmäßige Updates auf dem Laufenden und zueinander kompatibel zu halten.
Das betrifft auch Antivirenprogramme und Firewalls, die nicht nur aktuell gehalten, sondern auch für optimalen Schutz konfiguriert werden müssen.
Verschlüsselung sensibler Daten und Datenübertragungen sowie die Einrichtung eines zuverlässigen Backup-Regimes sind weitere Aufgaben.
Dieser kurze Einblick macht sicher klar, dass es zur Erfüllung dieser Aufgaben erfahrene IT-Experten braucht. Große Unternehmen haben entweder entsprechende Mitarbeiter oder zumindest die finanziellen Mittel, um externe Experten zu beauftragen.
Für kleinere Agenturen trifft das aber nicht zu. Erst recht nicht für einzelkämpfende Freelancer.
Und selbst wenn der selbständige Webdesigner die Kenntnisse hätte, braucht er seine Arbeitszeit für seine Kernaufgaben, mit denen er sein Geld verdient.
Server-Management gehört nicht dazu. Die Lösung für dieses Dilemma sind Managed Server, die von vielen Hosting-Providern, darunter auch spezialisierte WordPress Hoster, angeboten werden.
Was sind Managed Server?
Beim Webhosting werden 2 Serverarten unterschieden. Root-Server sind sozusagen leer und müssen vom Nutzer komplett selbst eingerichtet sowie im Betrieb überwacht und gewartet werden. Wie bereits oben angedeutet, sind dazu spezielle Kenntnisse erforderlich.
Das fängt schon damit an, dass die meisten Computernutzer intuitiv zu bedienende grafische Oberflächen wie bei WINDOWS und Apple gewöhnt sind.
Im Serverbereich sind aber eher Linux oder andere Unix-Derivate üblich. Und diese werden mit Textbefehlen über eine Shell bedient.
Außerdem muss der Server so eingerichtet werden, dass alle Komponenten optimal miteinander arbeiten und auch die Sicherheit der Plattform gewährleistet ist.
Wer hier Fehler macht, riskiert, dass sein System durch Hacker angegriffen werden kann oder aus internen Gründen abstürzt.
Bei Managed Servern besteht diese Gefahr nicht. Zumindest dann nicht, wenn die Mitarbeiter des Service-Providers ihren Job verstehen und verantwortungsvoll ausführen.
Dem Kunden wird vom Provider ein betriebsfertig eingerichteter Server zur Nutzung übergeben. Das bedeutet, Betriebssystem und Serversoftware sind aufgespielt und eventuell sogar schon mit einer Domain verknüpft.
Alle serverseitigen Einstellungen sind erfolgt. Antivirensoftware, Firewall und Monitoring-Tools sind ebenfalls schon an Bord.
Solange der Vertrag läuft, wird der Server vom Team des Providers überwacht, das auch schnell auf Probleme reagiert. Das müssen keine direkten Ausfälle sein. Schon wenn „nur“ die Performance einbricht, ist das ein Alarmsignal, auf das das Team reagiert.
Die installierte Software wird aktuell gehalten, indem die Experten des Providers dafür sorgen, dass zeitnah alle Updates und Patches eingespielt werden. Auch für regelmäßige Backups ist gesorgt.
Kurz, das Betreuungsteam für die Kundenserver erledigt alle Aufgaben, die wir oben im Punkt Server Management beschrieben haben.
Sie als Nutzer müssen sich um den sicheren Betrieb Ihres Servers nicht kümmern. Damit haben Sie mehr Zeit für Ihr Kerngeschäft und die Pflege Ihrer Internetpräsenz bzw. der Präsenzen Ihrer Kunden.
Und letzteres kann und will Ihnen das Team des Hosting-Providers auch gar nicht abnehmen.
Stellt sich die Frage, welche Möglichkeiten bzw. welche Tools Sie haben, um auf Ihrem (Managed) Server zu agieren.
Was können Sie mit Plesk und dem WP Toolkit alles auf Ihrem Server erledigen?
Wir haben festgestellt, dass Ihnen mit einem Managed Server ein voll konfigurierter und betriebsfertiger Server bereitgestellt wird. Aber dennoch müssen Sie auf Anwenderebene noch eine Menge tun. Es fehlt ja noch die Software, mit der Sie Ihre Internet-Seiten programmieren und den Besuchern zur Verfügung stellen.
Heute wird häufig das Content Management System (CMS) WordPress verwendet. Eventuell noch mit Plugins und Templates zu einem Online-Shop oder einer anderen Anwendung ausgebaut.
Natürlich sind auch andere CMS wie Drupal oder auch eine eigens programmierte Online-Anwendung möglich.
Wie auch immer – die Software muss installiert und eingerichtet und häufig müssen Datenbanken angelegt werden. Eventuell ist eine Ordnerstruktur festzulegen. Zugriffsrechte sind zu vergeben.
E-Mail-Postfächer werden eingerichtet. (S)FTP- und SSH-Zugänge zum Zugriff auf die Ordnerstruktur von außen sind einzurichten.
Viele Provider, die Managed Server anbieten, stellen für diese und weitere Verwaltungsfunktionen die browserbasierte Konfigurationsoberfläche Plesk zur Verfügung. Mit ihrer Hilfe lassen sich die notwendigen Einstellungen mit wenigen Klicks vornehmen.
Plesk enthält sogar eine vollständige Kundenverwaltung mit einem Reseller-Feature. Das macht es Freelancern und Agenturen sehr einfach, die Webseiten ihrer Kunden zu administrieren.
Hinzu kommt das WP Toolkit, eine optionale Erweiterung von Plesk. Es dient zur einfachen Installation, Konfigurierung und Verwaltung von WordPress.
Das sind die wichtigsten Aufgaben, die mithilfe des Toolkits erledigt werden können:
- WordPress installieren,
- WordPress Core, Plugins und Themes aktualisieren,
- Backup und Wiederherstellung von WordPress,
- zentrale Verwaltung von Plugins und Themes für alle auf dem Server laufenden WordPress-Installationen,
- Sicherheit der WordPress-Installationen prüfen, Sicherheitslücken schließen,
- Staging-Umgebung anlegen,
- Synchronisierung von WordPress-Seiten,
- Passwortschutz anlegen,
- Wartungsmodus aktivieren/deaktivieren
Für Power-User ist der 6. Punkt, Staging-Umgebung, sehr interessant. Unter Staging versteht man das Anlegen einer kompletten Kopie einer WordPress-Seite. Diese Kopie ist voll funktionsfähig und wird zum Testen von Änderungen an der Seite genutzt, ohne den Betrieb der Live-Seite zu beeinträchtigen.
Es kommt zum Beispiel immer wieder vor, dass sich ein neu installiertes Plugin nicht mit den vorhandenen Plugins oder dem verwendeten Theme verträgt. Das zeigt sich in einer Verlangsamung der Seite oder sogar in einem Absturz.
Würde das auf der Live-Seite passieren, käme das einer Katastrophe gleich. Auf der Staging-Seite können Sie jedoch ganz in Ruhe testen, während Ihre Live-Seite weiter optimal performt.
Wie können Ihnen die Mitarbeiter des Hosters beim Server Management helfen?
Genau genommen hilft Ihnen das Team des Hosters bereits, indem es Ihren Server konfiguriert hat und ständig überwacht. Sollten Probleme auftreten, greifen die Experten ein und lösen diese.
In den meisten Fällen werden Sie davon gar nichts mitbekommen, weil diese Arbeiten im Hintergrund ablaufen.
Natürlich kann es trotzdem sein, dass Sie bei der Verwaltung Ihres Webspaces und dem Betrieb Ihrer Anwendungen auf Schwierigkeiten stoßen. Doch auch in diesen Fällen steht das Support-Team für Sie bereit.
Bei einem Managed Server handelt es sich um ein höherwertiges Produkt. Von daher genießen Sie als Nutzer eines solchen Paketes in der Regel und im Vergleich mit dem Massenprodukt Shared Hosting einen bevorzugten Support. Sei es nun in Bezug auf die Erreichbarkeit, oder auch auf das Tempo der Problemlösung.
Wer benötigt einen Managed Server?
Einen eigenen Server benötigen Sie, wenn Ihnen die Leistungsfähigkeit eines Shared-Hosting-Paketes nicht mehr ausreicht und Sie die Sicherheit haben wollen, dass Probleme einer anderen Webpräsenz sich nicht auf Ihre Internet-Seiten auswirken können.
Im Shared-Hosting, bei dem sich viele Nutzer einen Server und dessen Ressourcen teilen, kann so etwas leider vorkommen.
Ein Managed Server ist eine gute Wahl, wenn Sie oder Ihr Team weder Zeit noch Expertenkenntnisse haben, um eine Serverplattform einzurichten, zu überwachen und zu warten.
Damit ist ein Managed Server zum Beispiel prädestiniert für Betreiber von Online-Shops, Foren oder E-Learning-Angeboten.
Aber auch Freelancer und Agenturen im Bereich Webdesign, die ihre Kundenseiten gesammelt auf ihrem eigenen Server haben wollen, treffen mit einem Managed Server eine gute Wahl.