Google Bildersuche
Heute stelle ich Ihnen die Google Bildersuche vor. In diesem Artikel erfahren Sie, welchen praktischen Nutzen dieser Service für Sie haben könnte. Also stellen wir uns in Anlehnung an den Physiklehrer Bömmel aus dem Film Die Feuerzangenbowle mal ganz dumm und fragen anstatt „Wat is en Dampfmaschin?“…
Wat is die Google Bildersuche?
Die Google Bildersuche ist ein Dienst von Google, der es ermöglicht, im Internet nach Bildern zu suchen. War zu erwarten, oder? Sie geben einfach einen Suchbegriff in das Suchfeld ein, und Google listet Ihnen eine Reihe von Bildern auf, die mit dem eingegebenen Begriff mehr oder weniger zu tun haben. Die Ergebnisse stammen, wie bei der Suche nach passenden Textinhalten, aus verschiedenen Quellen, darunter Webseiten, Blogs und andere Online-Plattformen, wie z.B. Bilderdatenbanken.
Die Bildersuche bietet erweiterte Funktionen wie die umgekehrte Bildersuche. Google nennt das Google Lens. Wie funktioniert das? Sie laden ein Bild hoch oder fügen eine URL der Bildquelle ein, und Google findet dank einer ausgefuchsten KI-Bilderkennung und einem großen Bilderindex ähnliche oder identische Bilder im Internet. Dies ist nützlich, um die Originalquelle eines Bildes zu finden und so z.B. einer etwaigen Urheberrechtsverletzung aus dem Weg zu gehen. Des Weiteren kommen Sie so vielleicht an mehr Informationen über das abgebildete Objekt oder die Person ran.
Wie gelange ich zur Google Bildersuche?
Da gibt es zwei Wege:
Adressleiste
In Chrome geben Sie einfach in der Adressleiste den gewünschten Suchbegriff ein, und der lautet in meinem Beispiel natürlich „Dampfmaschine“. Schon während der Eingabe macht Google eigene Suchvorschläge, denn Big G kennt sich natürlich mit Dampfmaschinen aus und „weiß“ z.B., dass der Erfinder James Watt hier ne große Nummer war.
Enter-Taste drücken, dann den Tab „Bilder“ anklicken, und nun sehen Sie eine ganze Parade von Dampfmaschinen.
Startbildschirm google.de
Ist google.de Ihr Startbildschirm und Sie möchten direkt die Bildersuche aufrufen? Dann klicken Sie oben rechts auf „Bilder“ und beamen so den Bildersuchschlitz auf Ihren Browserbildschirm. „Dampfmaschine“ eintackern. Et voilà! Dampfmaschin en masse.
Suchtreffer filtern
Wollen Sie das Suchergebnis verfeinern, klicken Sie auf „Suchergebnis“ und Ihnen stehen die Filterkriterien Größe, Farbe (z.B. nur Schwarz-Weiß-Aufnahmen), Typ (z.B. nur Strichzeichnungen), Zeit (neu veröffentliche Bilder oder ältere) und Nutzungrechte zur Verfügung. Letzteres, die Nutzungsrechte, sind für das Schreiben eigener Inhalte mit Bildmaterial Dritter von Interesse. Würde ich also so rein hypothetisch einen Artikel über die Geschichte der Dampfmaschinen im Schwarzwald schreiben und stünde ohne eigenes Bildmaterial da, müsste ich auf fremdes Bildmaterial zurückgreifen.
Ich bin weder scharf auf eine Abmahnung wegen Urheberrechtsverletzung noch habe ich ein Budget für Bildnutzungsrechte. Deshalb grenze ich die Suche nach Dampfmaschinenbildern ein und interessiere mich nur für diejenigen, welche unter der Creative Commons-Lizenz veröffentlicht wurden.
Die sechs Creative Commons-Lizenzen regeln die Art der freien Nutzung. Auf zwei dieser Lizenzen gehe ich exemplarisch ein.
Dampfmaschinen, bei denen der Lizenzvertrag CC BY zum Tragen kommt, erlauben mir eine freie Verwendung. Ich kann die Dampfmaschine rosa einfärben, denn nun sind ja alle im Barbie-Fieber, und solange ich auf die Originalquelle verweise, ist alles bestens. Selbst wenn meine rosa Dampfmaschine viral geht, ich davon für teures Geld Drucke verkaufe und damit steinreich werde, kann ich in meinem von der Knete neu erworbenen Ferrari ruhigen Gewissens hoch auf den Schauinsland rasen.
Kommt die Lizenzart CC BY-SA zur Anwendung, müsste ich folgendes beachten:
Mit dieser Lizenz können andere Ihre Arbeit auch zu kommerziellen Zwecken remixen, anpassen und darauf aufbauen, sofern sie Sie nennen und ihre neuen Kreationen unter den gleichen Bedingungen lizenzieren. Diese Lizenz wird oft mit „Copyleft“-Lizenzen für freie und Open-Source-Software verglichen. Alle neuen Werke, die auf Ihrem Werk basieren, unterliegen der gleichen Lizenz, sodass etwaige Derivate auch eine kommerzielle Nutzung ermöglichen. Dies ist die von Wikipedia verwendete Lizenz und wird für Materialien empfohlen, die von der Einbindung von Inhalten aus Wikipedia und ähnlich lizenzierten Projekten profitieren würden. (Quelle: creativecommons.org, übersetzt mit Google Translate)
Ähm. Was heißt das nun für meine rosa Dampfmaschine? Ich kann die ursprünglich schwarze Dampfmaschine rosa färben, muss die neue Bildkreation jedoch wieder unter der CC BY-SA lizenzieren. Hätte eine geschäftstüchtigere Person wie ich die Idee mit dem Druck, könnte er einfach mein Bild nehmen, sofern er mich und das Original auf dem Beipackzettel erwähnt?
Sind Sie, werter Leser, zufällig Medienrechtsanwalt?
Ganz durchsichtig ist das für mich jedenfalls nicht mit diesen „freien“ Lizenzen.
So viel also zur klassischen Google Bildersuche. Nun schaue ich mir noch an, ob Google Lens einen Nutzen hat und wie die umgekehrte Bildersuche funktioniert.
Google Lens oder die umgekehrte Bildersuche
Mit Google Lens startet der Konzern keinen Angriff auf die Optikerbranche, wie „Lens“ vielleicht nahe legt.
Sie haben ein Foto von einem Kollegen zugeschickt bekommen, der gerade Barcelona erkundet. Das Bild sieht professionell fotografiert aus und zeigt eine Bäckersfrau, die stolz ihr Naschwerk präsentiert. Da der Kollege sonst für verwackelte Aufnahmen bekannt ist, sind Sie etwas skeptisch, was die Urheberschaft angeht. Sie gehen auf Google Bilder und klicken auf das Kamera-Icon. Das Icon erscheint auch, wenn Sie über den Google-Startbildschirm gehen.
Sie laden das vermeintliche Kollegenstarfoto hoch… Ertappt! Der Schwindel fliegt sofort auf. Das Bild stammt von Freepik, einer Bildtankstelle, die wir regelmäßig anzapfen. Der Kollege sollte in Zukunft also besser einen Fotografie-Kurs belegen anstatt sich mit fremden Bildfedern zu schmücken, denn mit Google Lens kommt ihm jeder Hobbydetektiv schnell auf die Schliche.
Der Begriff Google Lens kam auf den Screens gar nicht vor. Das Kamera-Icon vermarktet Google unter dem Begriff Google Lens. Ebenfalls nutzen können Sie die Funktionen, wenn Sie die Google-App auf ihrem Handy haben. Und spannend wird es dann mit Google Lens, wenn Sie mobil unterwegs sind.
3 Beispiele:
- Sie sind auf der Kö unterwegs und sehen eine Frau, die ein umwerfend schönes Kleid trägt, das ihnen auch gut stehen würde. Heimlich machen Sie ein Foto von der Dame. Sie rufen die Google-App auf, wählen das Kamera-Icon, laden das Bild hoch. Glück gehabt. Das begehrenswerte Kleid gibt es für bescheidene Münze bei C & A und Sie brauchen keinen Kredit aufzunehmen, weil der Schneider Dior heißt.
- Sie touren als Bagpacker durch Vietnam und wollen wissen, was auf diesem Straßenschild steht. Auch die Entzifferung von Texten in Bildern kann funktionieren und verhindern, dass Sie als Rucksacktourist in die falsche Richtung abbiegen.
- Allein in der norwegischen Wildnis. Der Handyempfang ist gut, doch der Magen knurrt, weil nach der letzten Begegnung mit Herrn Braunbär der ganze Proviant weg ist. Oh, was für leckere Pilze sind das denn unter diesem Baum! In diesem Moment sollten Sie an Google Lens denken, die leckeren Pilze hochbeamen, kurz vor dem Reinbeißen innehalten, denn das sind Pluggsopps, und die sind giftig!
Wer sich noch eingehender mit der Thematik umgekehrte Bildersuche beschäftigen möchte und gerne Betriebsanleitungen mit Schritt-für-Schritt-Anweisungen liest, dem sei der Artikel von sumax ans Herz gelegt.
Fazit
Die Google Bildersuche ist ein praktisches Tool für Sie als Wissensdurstiger und Wissensarbeiter. Mittels des Filters Nutzungsrechte gehen lizenzfreie Bilder ins Netz, die für eigene Publikationen kostenlos eingesetzt werden dürfen, wobei hier genau auf die Lizenzart zu achten ist. Im gewerblichen Bereich ist die umgekehrte Bildersuche immer dann nützlich, wenn es begründete Zweifel bezüglich der von einem Fotografen beanspruchten Urheberschaft gibt.