Elementor ist das weltweit beliebteste Page-Builder-Plugin für WordPress. Es wird weltweit über 7 Millionen mal eingesetzt.[1] Im deutschsprachigen Raum haben Portale wie Xing, Bund.de und Heise.de Elementor im Einsatz. Auch drweb.de ist auf Elementor unterwegs. Auch als WordPress Hoster sind die Elementoren nun unterwegs, wie ihr in unserer Marktübersicht erfahren könnt. In diesem Elementor-Leitfaden werde ich dir einen Überblick verschaffen über alle wichtigen Funktionalitäten, die Elementor bietet, sowie zum Schluss ein Resumé mit Vor- und Nachteilen von Elementor ziehen.
Was ist Elementor?
Elementor ist ein Plugin für WordPress, das dir erlaubt, Seiten und Templates visuell erstellen. Wie in einem Homepage-Baukasten klickst du Seiten Element für Element zusammen und befüllst die Elemente danach mit Inhalten. Dafür sind keine Code-Kenntnisse und ebenso wenig Designkenntnisse erforderlich. Beides ist allerdings hilfreich.
Elementor wird als Page-Builder bezeichnet, obwohl er mehr als nur das ist. Mit Page-Buildern kannst du WordPress-Pages, zu Deutsch „Seiten“ bauen, aber keine „Posts“, also Beiträge. Eine wichtige Unterscheidung in der WordPress-Welt.
Normale Page-Builder sind somit nur für die statischen Bereiche deiner Website zu gebrauchen. Hier kommt das Potential von Elementor voll zur Geltung: Mit Elementor kannst du auch Templates erstellen, die dann auf allen Beiträgen ausgespielt werden. Weiter unten mehr dazu.
Damit nicht genug. In der Elementor Library kannst du aus über 300 vorgefertigten Seiten-„Kits“ und Templates auswählen, die die Entwickler speziell für die Verwendung in Elementor erstellt haben. Das sind Design-Vorlagen, die du deinen eigenen Wünschen anpassen kannst.
Wo Elementor brilliert
Elementor ist durch die Drag-and-Drop-Funktionalität im sogenannten „Live-Editing“ besonders einfach und intuitiv zu bedienen. Auch gibt es ein eingebautes „Responsive Editing“, mit dem du das Aussehen von einer Seite auf verschiedenen Auflösungen steuern kannst. Das erklärt die hohe Verbreitung sowie die durchweg sehr guten Bewertungen von Elementor. Das Responsive Editing ist in folgendem Video gut zu sehen:
Was ist der Unterschied zwischen Elementor und einem WordPress-Theme?
Elementor selbst ist kein Theme. Ein WordPress-Theme ist wie eine Schablone, die du nur eingeschränkt über den WordPress-Customizer verändern kannst. Mit dem Page-Builder-Plugin Elementor hingegen kannst du sowohl statische Seiten erstellen wie auch eigene Templates und Loops zusammenbauen. Elementor bietet also eine weitaus höhere Flexibilität als ein reines WordPress-Theme, was die Gestaltung und Präsentation deiner Inhalte betrifft.
Elementor ersetzt aber kein WordPress-Theme. Du musst also noch ein WordPress-Theme installieren. Hierfür bietet sich das kostenlose Hello Theme an, mit welchem du quasi von Null anfängst. Durch die hohe Beliebtheit von Elementor sind auch viele andere Minimal WordPress-Themes. Das bedeutet, wenn dir ein bestimmtes WordPress-Theme gut gefällt, kannst du dieses bei vorhandener Kompatibilität nach deinen Bedürfnissen in Elementor anpassen.
Was ist der Unterschied zwischen Elementor und dem WordPress Block-Editor?
Der Unterschied zum Block Editor ist zum einen, dass Elementor von Haus aus deutlich mehr Funktionen mitbringt. Elementor richtet sich an UX- und Webdesigner, die keine PHP- oder JavaScript-Kenntnisse besitzen. Selbst Web- und UX-Designer, die sich noch keine CSS- oder HTML-Kenntnisse angeeignet haben, können mit Elementor ganze WordPress-Websites erstellen.
Der WordPress Block-Editor hingegen verortet sich zum Teil als Nachfolger des WYSIWYG (What you see is what you get) – Editors in WordPress. Du kannst mit dem Block-Editor von WordPress einzelne Artikel wie auch Seiten erstellen und bearbeiten.
Willst du hingegen ein Theme erstellen oder diverse Templates und Module erstellen und bearbeiten, fährst du nach wie vor besser mit Elementor. (Es sei denn, du bist in der WordPress Theme-Entwicklung bewandert.)
Elementor ist also kein reiner Page-Builder, sondern auch in der Lage Templates und Loops zu erstellen und Bereiche deiner Site zu designen, die du sonst ohne Coding nicht erreichen kannst. Insofern ist es gerechtfertigt, von einem waschechten Theme-Builder zu sprechen.
Was ist der Unterschied zwischen Elementor und Full-Site-Editing?
WordPress arbeitet zur Zeit am Full-Site-Editing („FSE“, derzeit in Beta). Wie der Name suggeriert, kannst du mit Full-Site-Editing nicht nur eine Seite oder einen Beitrag bearbeiten, sondern auch die Kopf- und die Fußzeile, und zwar über den Block-Editor. Der Block-Editor selbst wird also immer mehr zum Page-Builder, der bereits nativ in WordPress eingebaut ist.
Das Full-Site-Editing richtet sich allerdings an WordPress- und Theme-Entwickler. Und auch der derzeitige Entwicklungsstand wie auch die Entwicklungsgeschwindigkeit vom Full-Site-Editing bzw. Block Editor kann mit Elementor nicht mithalten: Der Block-Editor (auch unter dem Name Gutenberg-Editor oder Gutenberg-Project bekannt) und Elementor sind ungefähr gleich alt, Elementor hat sich aber in derselben Zeit weitaus besser und schneller entwickelt!
Elementor: Von Null auf über 7.000.000 Installationen in sechs Jahren
Elementor startete im Jahr 2016 unter der Open-Source-Lizenz, was für ein Plugin dieser Art überaus ungewöhnlich war. So verwundert es nicht, dass Elementor vom Start weg eine hohe Aufmerksamkeit und ein entsprechendes Wohlwollen entgegengebracht wurde. Die Entwicklung von Elementor schritt rasant voran. Im wöchentlichen Rhythmus wurden neue Features implementiert.
Der Funktionsumfang lässt heutzutage kaum Wünsche offen. Da, wo es Features gibt, die noch nicht vorhanden sind, springen andere Anbieter ein, und bieten eigene Plugins an, über die sich diese Features Elementor-freundlich einbinden lassen. Als Beispiel seien hier die Widgets Mega-Menü und Toggle-Element genannt, welche beide noch nicht nativ in Elementor vorhanden sind, aber über Extensions für Elementor.
Durch den Open-Source-Ansatz hat es Elementor ähnlich wie WordPress geschafft, ein eigenes Ökosystem mit vielen kleinen Zusatz-Plugins von verschiedenen Anbietern um sich herum aufzubauen. Es gibt also kaum einen Bedarf oder Spezialfall, der nicht schon von jemand anders vorher gelöst wurde und dessen Lösungsansatz für alle zugänglich wäre.
Elementor: Installation und Inbetriebnahme
Elementor wird wie jedes andere Plugin installiert. Da es in der WordPress Plugin-Repository bereit steht, kannst du es es sogar direkt aus dem WordPress-Backend installieren und aktivieren. Einmal in Aktion, erkennst du die Verfügbarkeit des Page-Builders am blauen Button im oder oberhalb des Text-Editorfensters.
Elementors eingängiges Bedienkonzept
Betätigst du in Seiten den bereits genannten Button, so öffnet sich bildschirmfüllend ein Bearbeitungsfenster. Im Bearbeitungsfenster kannst du Widgets aus der linken Leiste hineinziehen („Drag & Drop“) in die zu bearbeitende Seite:
Ist das Widget einmal eingebaut, kannst du a) die Inhalte einfügen (Reiter „Inhalt“) und b) deren Erscheinungsbild verändern (Reiter „Stil“) sowie c) Rahmen, Abstände u.v.a.m. im Reiter „Erweitert“ anpassen:
Globale Einstellungen in Elementor
Willst du nicht für jeden Abschnitt und jede Überschrift die Textgröße oder die Schriftart neu einstellen, kannst (und solltest) du diese Eigenschaften global definieren. Weiterhin kannst du über die globalen Einstellungen auch eigene Schriftarten hochladen, etwa um Google Fonts datenschutzkonform einzubinden.
Elementor-Templates anlegen und verwalten
Links in der Seitennavigation findest du einen Hauptmenüpunkt namens Elementor. An dieser Stelle setzt du globale Einstellungen und hast Zugriff auf alle von dir angelegten Templates. Werkzeuge zu Wartungszwecken und eine System-Information der wichtigsten Parameter unserer WordPress-Umgebung runden den Leistungsumfang ab.
Elementor-Vorlagen verwenden
Legst du eine neue Seite an oder ein neues Template (z.B. eine neue Kopfzeile oder einen neuen Footer), bekommst du von Elementor eine große Auswahl an verschiedenen Vorlagen vorgeschlagen. Diese Vorlagen sind zum Teil unabhängig vom Theme und können nur auf eine bestimmte Seite angewendet werden. So könntest du individuelle Seiten in einer Art und Weise aufwerten, wie man es sonst nur von Printmagazinen kennt.
Wenn dir die eigenen Ideen fehlen, entscheidest du dich für eine der bereits erwähnten über 300 vorgefertigten Vorlagen aus der Bibliothek. Diese Vorgehensweise empfiehlt sich auch für Einsteiger, denn die einmal eingefügte Vorlage bleibt ja voll bearbeitbar. Auf diese Weise lernst du am lebenden Objekt, wie welches Ergebnis erzielt werden kann. Einen Überblick über alle verfügbaren Vorlagen verschaffst du dir in der Template-Bibliothek.
Widgets in Elementor
Neben den Standard-Features, wie dem Einfügen von Texten, Bildern oder Videos, liefert Elementor Pro eine breite Palette weiterer Elemente, genannt Widgets, mit. Darunter befinden sich:
- Akkordeons
- Bewertungen
- Bilder- und Video-Widgets
- Bilder-Galerien
- Buttons
- Login-Formulare
- Kontaktformulare
- Slider und Karusselle
- auch Lottie-Files (SVG-basierte Animationen) werden unterstützt
…und vieles andere mehr. Ebenfalls kannst du WordPress-Standards, wie neueste Beiträge, neueste Kommentare und so weiter, zugreifen.
Breakpoints in Elementor: So testest du für Mobile & Co
Erscheint ein Design zufriedenstellend, so kannst du es über ein kleines Screen-Icon unten rechts in verschiedenen Auflösungen testen. Zur Verfügung stehen Desktop, Tablet und Smartphone, wobei sich Elementor an die hergebrachten Breakpoints, so etwa 320 Pixel für Smartphones und 768 Pixel für Tablet sowie 1024 Pixel für Desktop-Auflösungen hält. Diese Standard-Breakpoints kannst du aber alle anpassen.
Revisionen und „Undo“-Funktion in Elementor
Mich begeistern besonders zwei Neuheiten, die die Bedienung des Page-Builders schon fast revolutionieren. Die eine Neuerung hört auf den Namen History und stellt eine vollwertige Undo-/Redo- und Revisionshistorie bereit. Das ist besonders dann praktisch, wenn du einem Zeitpunkt X merkst, dass du schon zu einem Zeitpunkt P einen Fehler gemacht hast. Anstatt von vorn zu beginnen, greifst du einfach zu Elementors Undo und setzt den Bearbeitungsstand auf die letzte Version vor dem Fehler zurück. Mit Redo kannst du eine Aktion hingegen wiederholen.
Nachteil: Was passiert, wenn du Elementor deaktivierst?
Page-Builder gehören zu denjenigen Plugins, die nicht einfach mal eben wieder deinstalliert werden können. Natürlich hindert dich nichts an dieser Maßnahme, nur wirst du dich danach ganz sicher wundern, was mit der Gestaltung deiner Website passiert ist.
Die meisten am Markt befindlichen Page-Builder arbeiten mit Shortcodes, die sie in die Inhalte einbetten. Deinstallierst du ein solches Plugin, bleiben alle Shortcodes erhalten, ergeben aber für WordPress keinen Sinn mehr und zerstören so deine Inhalte. Wieder andere Plugins lassen zwar ihre Shortcodes nicht stehen, nehmen dafür aber alle Inhalte, die innerhalb des Builders entstanden sind, mit in den Orkus.
Elementor ist da ein regelrecht vorbildlicher Vertreter seiner Zunft. Zwar verlierst du auch nach der Deaktivierung von Elementor das gesamte Layout, die Inhalte jedoch bleiben als reines HTML erhalten. Das sieht nicht mehr ganz so schick aus, funktioniert aber noch.
Nachteile von Page-Buildern
Solltest du glauben, dass ein Page-Builder ein Layout generiert, das danach unabhängig von diesem Page-Builder fort existiert, so täuscht du dich. Deshalb ist die Entscheidung für einen Page-Builder weitreichend, denn auch ein Wechsel ist nicht ganz trivial.
Das liegt daran, dass Page-Builder eben keine Themes, sondern Plugins sind. Hier wird zur Laufzeit ein Gerüst aufrechterhalten, das keinen statischen Unterbau hat, so wie es etwa ein Theme hätte. Auch die Aussage, Page-Builder würden generell mit jedem Theme arbeiten, ist mit Vorsicht zu genießen. Natürlich soll eine solche Aussage lediglich die Hemmschwelle senken und so suggerieren, dass man sich eben gerade nicht bindet, so man sich für ein Produkt entscheidet. Stimmen tut das nicht uneingeschränkt. Du musst es einfach ausprobieren.
Immer mehr Theme-Entwickler bündeln ihre Themes mit einem Page-Builder. Das wirkt auf den ersten Blick natürlich höchst komfortabel, hat aber neben den genannten Nachteilen auch jenen, dass die Nutzer solcher Kombinationen sich außerhalb des WordPress-Standards bewegen, was sie weniger flexibel im weiteren Umgang mit dem System werden lässt.
Designer werden sich zu Recht daran stören, dass Page-Builder stets mit ihrer eigenen Designphilosophie aufwarten. Die Bedienung dieser Aufsätze hat mit der Bedienung von WordPress ansonsten nicht mehr viel zu tun. Konsistent ist das nicht. Designentscheidungen des WordPress-Teams, die sicherlich aus guten Gründen erfolgen, werden über den Haufen geworfen. Als Verwender sind wir darauf angewiesen, dem Plugin-Hersteller zuzutrauen, eine gute Usability zu entwerfen. Dieses Vertrauen ist zumindest bei Elementor durchaus berechtigt.
Glücklicherweise ist das Risiko, nach einer Weile der Nutzung auf irgendwelche Dealbreaker zu stoßen, bei Elementor gering, denn das Plugin ist in seiner Grundversion kostenlos verfügbar. So kannst du es auf Herz und Nieren testen, bevor du dich endgültig entscheidest. Teste es bitte nicht auf deiner Live-Website, sondern setze zum Beispiel WP-Staging ein, um eine Testumgebung zu schaffen.
Erweiterte Funktionalität mit Elementor Pro
Neben der kostenlosen Variante gibt es Elementor Pro, das mit exklusiven Features auf potenzielle Poweruser abzielt. Elementor Pro ist eine Erweiterung des kostenlosen Plugins und kann einfach ergänzend installiert werden. Danach arbeitest du nahtlos an deinen Designs weiter, aber mit erweiterten Features.
Mit der Pro-Version erhältst du komfortable Möglichkeiten, WooCommerce-Elemente in Elementor-Layouts zu integrieren. Das geht in der kostenfreien Variante nicht. Zudem hast du Zugriff auf die stetig wachsende Zahl an Widgets, die sich funktional auf die komplette Seite auswirken, wie etwa das Search Widget oder das Menu Widget. Auch das Widget Animated Headline, mit dem du den populären Text-Flip-Effekt, bei dem sich eigentlich feste Textbestandteile austauschen lassen, sowie der Live-Formular-Editor, ist den Pro-Nutzern vorbehalten. Wenn du dich im Detail über die Unterschiede zwischen Free und Pro unterrichten willst, solltest du diese Übersicht besuchen.
Was kostet Elementor Pro?
Die Kosten für die Pro-Version beginnen bei 49 US-Dollar im Personal-Tarif für eine Jahres-Lizenz auf einer Domain. Für 99 USD schaltest du die Pro-Version für drei Domains frei und für 199 US-Dollar kannst du Elementor auf bis zu 25 Domains einsetzen. Das Feature-Set ansonsten ist bei allen Plänen identisch. Die Jahres-Lizenz versteht sich dabei so, dass du ein Jahr lang alle Updates nebst Support in Anspruch nehmen kannst. Nach Ablauf des Jahres könntest du nur eine langsam veraltende Version weiter verwenden, aber immerhin das.
Elementor Pro und der Theme Builder
Was besonders an Elementor auffällt, neben den bereits genannten Aspekten, ist die hohe Innovationsgeschwindigkeit der Entwicklung. Es vergeht kaum eine Woche, in der es nicht neue Features, neue Templates oder sonstige Neuheiten gibt.
So haben die Entwickler den Elementor Theme Builder am Start. Dieser hebt die Limitierung des Page-Builders auf rein statischen Content auf und erlaubt es dir, auch Bereiche zu gestalten, auf die du bisher ohne Coding nicht zugreifen konntest.
Mit dem Theme Builder erstellt du vollkommen visuell auch Header, Footer, Archiv- und andere Übersichtsseiten, die Suchergebnisse, die 404 und vor allem auch die dynamischen Beiträge deines eigentlichen Blog-Bereichs.
Dabei arbeitet Elementor mit sogenannten Blocks. Blocks sind vorgefertigte Inhaltselemente, die du an deine persönlichen Wünsche designerisch anpassen kannst. Das Konzept hat ein bisschen was von Lego. Deine angepassten Blocks kannst du dann wiederum als eigene Blocks oder Widgets sichern, so dass du dir langsam, aber sicher eine eigene Baustein-Sammlung aufbaust, die deinen Workflow massiv beschleunigen wird. Im Lieferzustand findest du derzeit bereits 235 fertig einsetzbare Blocks, die sich über die gesamte Anwendungspalette verteilen.
Mich begeistert vor allem die Möglichkeit der Gestaltung der dynamischen Inhalte aus dem Blog. Hierzu bietet Elementor Zugriff auf die WordPress-Hooks, die du auch im Wege des Coding einsetzen würdest. Sehr praktisch ist die dynamische Preview, die du mit beliebigem vorhandenem Content füttern kannst, so dass sichergestellt ist, dass deine Beiträge wirklich gut im neuen Design liegen. Anhand eines einzelnen Beitrags beurteilt sich das doch eher schwer.
Einmal fertiggestellt, entscheidest du anhand fein regelbarer Bedingungskaskaden, wo dein frisch gestaltetes Element, etwa dein neuer Header, genau erscheinen soll. Du kannst Designs sogar auf einzelne Seiten oder Beiträge oder andere Taxonomien beschränken. Damit bist du in der Lage, deine Website vollkommen individuell zu gestalten, ohne ein Schnipselchen Code schreiben zu müssen.
Das folgende Video gibt dir einen guten ersten Eindruck in die Fähigkeiten des Theme Builder, wenn auch die Vorführung der Bedienung etwas rasant vonstatten geht:
Was mit dem Theme Builder nicht geht, ist, ein vollständiges Theme zu erstellen, dass du dann als solches exportieren könntest, um es etwa zu verkaufen. Du brauchst also stets ein Basis-Template auf dessen Grundlage du dann arbeitest.
Inzwischen stellt Elementor WordPress eine komplette Code-Referenz für Elementor zur Verfügung und erleichtert Entwicklern so die Arbeit. Mehr als 70 Plugins, die in der ein oder anderen Form auf Elementor aufsetzen, zeugen vom Erfolg dieser Maßnahme. Elementor ist, anders als andere Page-Builder kein geschlossenes System mehr, sondern entwickelt sich zu einem offenen Standard, auf den sich viele einigen können. Das ist immer gut. Denn auf diese Weise wird ein Projekt langfristig stabiler und ausgereifter.
Elementor kaufen oder nicht kaufen?
Ich sage es mal so, ich habe Elementor Pro gekauft. Ich kann damit Kundenseiten erstellen, bei denen das Budget nicht zum Anspruch passt. Elementor wird auf diese Weise zu meinem internen Homepage-Baukasten. Die Lizenz erlaubt ausdrücklich die Erstellung von Websites für Dritte. Somit sind auch Webdesign-Agenturen auf der sicheren Seite. Die Alternative bestünde darin, einen dedizierten Website-Builder zu verwenden. Dann müsste ich jedoch verschiedene Skillsets pflegen. So verwende ich einfach WordPress, das ich ohnehin kenne und schätze, und setze ein visuelles Tool zur Beschleunigung des Workflows oben drauf.
Vorteile von Elementor Pro
Vor allem die Arbeitsgeschwindigkeit, die Kompatibilität zu bestehenden WordPress-Themes, die Vielfalt an fertigen Templates und das flexible Editing sprechen für Elementor:
- Websites erstellen ohne Programmierung: Mit dem Live-Editing kannst du Seiten intuitiv zusammenklicken und die Inhalte bearbeiten. Alle Änderungen sind sofort sichtbar.
- Globale Widgets: Für Elemente, die auf mehreren Seiten angezeigt werden sollen, kannst du globale Widgets einsetzen. Du brauchst dann ein Globales Widget nur einmal zu ändern und schon wird es auf allen Seiten aktualisiert.
- Elementor arbeitet mit konditionalen Bedingungen: Mit Elementor kannst du Kopf- und Fußzeile sowie Beiträge direkt über Templates designen und anpassen. Du kannst ferner eingrenzen, auf welchen Beiträgen oder Seiten ein bestimmtes Template ausgespielt werden soll. So kann ein Beitrag im Themenbereich WordPress ein anderes Template verwenden als für z.B. „Buchhaltung“.
- Integration mit WooCommerce: Für Shop- und Produktseiten kannst du wahlweise einzelne Seiten anlegen oder auch hier mit unterschiedlichen Templates arbeiten. Das vereinfacht die Entwicklung für Online-Shops.
- Integrierte Formulare: Kontaktformular sind ein wichtiger Bestandteil von vielen Seiten. Elementor bietet ein eigenes Widget für Kontaktformulare. Die Formulare kannst du beliebig einstellen und erweitern. Ein extra Kontaktformular-Plugin wird dann oftmals überflüssig und dein Geldbeutel freut sich!
- Integrierte Pop-Ups: Auch Pop-Ups kannst du mit Elementor selber erstellen. So kannst du z.B. deine Besucher um ihre Email-Adresse bitten, bevor sie deine Seite verlassen. Ein wichtiges Marketing-Tool!
- Integrierte Animationen: Über Elementor kannst du eine Vielzahl an Animationen erstellen, die die Nutzererfahrung verbessern. Du kannst Animationen z.B. zeitgesteuert oder über Scrollen mit der Maus definieren werden. So fühlt sich eine Website noch interaktiver an.
- Integration mit Drittanbietern: Elementor bietet ferner eine Vielzahl an Integrationen mit Drittanbietern an, sei es Yoast, Mailchimp, Sendinblue usw.
- Viele wichtige Widgets: Elementor Pro bietet fast alles, was du für eine Website brauchst: Zitate, Slider, Kommentare, Bewertungen, Akkordeons usw. Es bleiben kaum Wünsche offen.
- Das Ökosystem von Elementor: Eine Vielzahl an kleinen Add-ons und Extensions für Elementor machen den Einsatz von Elementor noch mächtiger und intuitiver.
- Website-Vorlagen: Nach nur wenigen Klicks kannst du bereits mit einer Vorlage arbeiten und sie deinen Bedürfnissen anpassen. So kannst du Elementor schnell kennenlernen und verstehen und später routiniert deine ganz eigenen Seiten und Templates erstellen.
- Keine Shortcodes für Inhalte: Entfernst du Elementor, bleiben die Inhalte trotzdem erhalten. Nur das Layout (CSS) verschwindet.
Nachteile von Elementor
Wo Licht ist, ist auch Schatten. Ein Tool ohne Nachteile gibt es nunmal nicht.
- Aufgeblähtes Markup: Page-Builder im Allgemeinen neigen dazu, unnötig viele Container (divs) zu verwenden. Das Problem ist also nicht nur auf Elementor begrenzt. Elementor arbeitet derzeit an einer Flexbox-basierten Lösung, die die Code-Qualität in naher Zukunft deutlich verbessern wird
- Ladezeiten: Je mehr Addon-Plugins, Elemente und Animationen du einsetzt, desto langsamer wird deine Website laden. Dieses Problem ist eher allgemeingültig und nicht nur auf Elementor beschränkt. Auch hier verbessert sich Elementor ständig. So wird das JavaScript nur dann geladen, wenn es auf einer Seite gebraucht wird. Was also eigentlich schon wieder ein Vorteil ist. Elementor-Seiten können also langsamer sein, müssen es aber nicht. Du kannst Elementor-Seiten produzieren, die auch sehr schnell laden.
- Drum prüfe, wer sich ewig bindet: Auch hier ein eher grundsätzlicher Nachteil von Page-Buildern: Einmal in Verwendung, kommst du nicht ohne weiteres davon los.
Fazit: Wenn Page-Builder, dann Elementor
Im Vergleich zu anderen Vertretern der Zunft der Page-Builder ist Elementor eines der sanftesten Exemplare, was den Eingriff in den WordPress-Standard betrifft. Bedenken musst du, dass das Wechseln zwischen verschiedenen Page-Buildern mit hohem Aufwand verbunden ist. So verlierst du etwa das Layout, wenn du dich irgendwann gegen Elementor entscheiden solltest. Das gilt natürlich für sämtliche am Markt befindlichen Wettbewerber.
Die Erwägungen sind also grundsätzlicher Natur. Wenn du dich entschieden hast, einen Page-Builder verwenden zu wollen, dann ist Elementor das Plugin deiner Wahl.
Quellen
[1] Über 7 Millionen Websites haben Elementor im Einsatz | Builtwith
Dieser Beitrag wurde im Januar 2018 von Dieter Petereit geschrieben und im April 2022 grundlegend überarbeitet.
(Quellennachweis Artikelbild: Depositphotos)
27 Antworten
Danke für den ausführlichen Bericht nett zu sehen was die Dinger schon alles können.
Ich selber bin kein Fan von Page Buildern – egal welche. Grundsätzlich sollten Personen die Inhalte abfüllen eben auch nur das tun und nicht plötzlich anfangen zu “layouten” – das zerstört (meine Ansicht nach) in sehr kurzer Zeit die komplette Konsistenz eines Layouts.
Wenn es mal eine Sonderfunktion braucht kann man mit einem Page-Templates, Shortcodes, etc schnell selber etwas bauen – und das zusätzliche CSS (oder JS Code) so einbinden wie man es braucht.
Da muss ich dir Recht geben. Wenn der Dienstleister nicht auch nach dem Launch mit der inhaltlichen Erweiterung betraut wird ist die Wahrscheinlichkeit ziemlich hoch dass das Layout der Site ausfranst.
Hallo, ich bin auch großer Elementor Pro Fan und kann den Entwicklern nur ein großes Lob aussprechen. Ich finde auch, dass der Kunde nur die Inahlte, nicht das Layout bearbeiten sollte. Deshalb gebe ich meinen Kunden einen Redakteur-Zugang und stelle unter Elementor > “Benutzerrollen verwalten” ein, dass er nur Zugang zum Bearbeiten von Inhalten bekommt. Das löst doch dieses Problem perfekt 🙂
Hallo!
Ich habe mich vor kurzem daran gesetzt meine erste Homepage zu gestalten. Ich nutze WordPress und auch das hier vorgestellte Plugin.
Mir hat der Artikel hier total gut gefallen, der Aufbau, welche Punkte angesprochen wurden (dass auch die Nachteile ausführlich erläutert wurden) und dass auch ich als Laie gut folgen konnte ohne durch zu viele Fachbegriffe einen Knoten im Hirn zu bekommen oder wegen eines zu trockenen Schreibstils mit der Stirn auf dem Tisch zu landen.
Ein großes Lob an den Autor, ich fühle mich schon viel schlauer 🙂
So ein Lob freut uns natürlich. Hirnknoten und Stirnbeulen braucht kein Mensch 🙂
Und wenn er doppelt so gut wäre, würd ich ihn nicht benutzen. Mich nervt das ungemein, Lizenzen zu kaufen, pflegen abzurechnen, zu verwalten… Ich mach doch nicht bei 30 Domains updates mit der Hand?? Mich nervt das schon mit den ganzen Themes gewaltig!
Selbst das UNLIMITED-Paket gilt nur für ein Jahr. Und lohnen tut sich das auch nur, wenn man viele viele Seiten damit machen würde…
Ich wills auch nicht geschenkt haben, aber so isses mir nicht komfortabel genug.
Das ist ziemlich missverständlich. Die Pro-Version kann auch von “Entwicklern” für Kundenprojekte eingesetzt werden. Die Anzahl der Kunden ist nur durch die Art der Lizenz begrenzt. Mit dem unlimitierten Plan kann man mit einer Lizenz also unbegrenzt Kundenprojekte erstellen.
Für Kundenprojeke bleibt, denke ich entscheidendes unklar. In der Terms steht dass die Kunden keinen Zugriff auf die Site/das Backend ihrer Website haben dürfen.
This does not mean that you cannot use our framework to produce and generate web-sites for others, but it means that you cannot resell your Subscription Plan and the associated license to third parties so they can access to the Site and/or the Services.
Hallo Peter!
Ich verwende seit längerem das Plugin ELEMENTOR FREE von http://www.wordpress.org
und bin damit sehr zufrieden.
Frage verwendest du ELEMENTOR alleine oder hast du auch Elementor Erweiterungen
z.B. Livemesh Addons for Elementor, usw. installiert?
Danke
LG Alexander
Ich verwende keine Erweiterungen, die nicht von Pojo sind. Da fehlt mir etwas das Vertrauen in die kleineren Entwickler. Außerdem habe ich bislang keinen Mangel gespürt.
Wirklich hilfreicher, gut strukturierter Artikel, um einen guten Überblick über Elementor-Tools zu bekommen. Gute Arbeit.
Wie schaut es mit dem kommenden WP 5er Version aus,
geht die Entwicklung nicht dahin dass man keinen Pagebuilder als Plugin mehr benötigt?
Auch ich bedanke mich für den informativen, sehr verständlichen Artikel!
Die Pro und Contra Page Builder Diskussion läuft ja bereits einige Jahre. Ich sehe zwar sofort ein, dass ein Webdesign-Profi kein solches Plugin benötigt, aber der einfache WordPress Anwender, der seine Seite aufpeppen möchte kann mit einem passenden Page Builder halt kostenschonend und in Eigenregie Vorhaben umsetzen, die er sonst nicht verwirklichen könnte.
Sicherlich sollte sich jeder vorher des Lock-in-Effekts bewusst sein, dass ein Wechsel des Page Builder Plugins meist entweder einen größeren Verlust an Inhalten oder viel Arbeit für die Neugestaltung beinhaltet. Aber wer das Risiko abgewogen hat, kann gerade bei den gängigeren Page Builder Projekten wie Divi, Elementor und den Beaver Builder sicher sein, dass diese noch jahrelang weiterentwickelt und gepflegt werden und so normalerweise kein Grund für einen Wechsel entsteht.
Ein oben noch nicht genannter eventueller Nachteil ist, dass die Page Builder Plugins zwar meist Übersetzungen für das WordPress Backend anbieten, aber nach einer deutschsprachigen Dokumentation oder Support sucht man meist vergebens. Wer also mit englisch nicht gut zurechtkommt, wird vermutlich Probleme bekommen den jeweiligen Page Builder auch wirklich vollumfänglich nutzen zu können.
Hi, wie machst du unter den Fotos dieses coole Kamera Zeichen?
Lg
Hallo,
danke für den informativen Artikel, Elementor scheint ja gut zu funktionieren und auch nach dem Deaktiveren hat man keinen Code-Salat.
Was ich mich aber bei der ganzen Sache frage, wie das dann, wenn ich einen Pagebuilder verwende, z.B. Elementor, mit Gutenberg funktioniert. Braucht man dann noch Pagebuilder? Oder kann man Gutenberg deaktivieren und nur den Pagebuilder vewenden? Was passiert, wenn WordPress 5.0. startet? Wie zukunftsträchtig ist dan mit den Pagebuildern? Oder werden sie dann durch Gutenberg verdrängt werden? Fragen über Fragen….
LG
Der Beitrag ist schon schön etwas älter, aber vielleicht bekomme ich ja dennoch eine Antwort: darf ich als Webdesigner das kostenlose ‘Elementor Free’ auch für Kunden-Webseiten benutzen oder muss man für kommerziellen Nutzen eine ‘Elementor Pro’ Lizenz erwerben? Viele Grüße 🙂
Der Artikel ist zwar schon älter aber ich habe trotzdem noch eine Frage zur Lizenz. Wenn ich die Pro Version für 49 Dollar verwende ist der Support für ein Jahr beinhaltet. Danach kann ich aber die Pro Version weiterhin benutzen und bekomme keinen Support mehr. Die Proversion bleibt dann auf dem Stand X.
Habe ich das so richtig verstanden?
Genau richtig.
Hier kein Kommentar, sondern eine Frage: Ich habe eine Nachrichten-Website. Also eine Homepage mit Bildern und Kurztexten, die auf die eigentliche Nachrichtenseite verlinken. Kann ich solche Nachrichtenseiten, also keine Themenseiten, mit Elementor gestalten ? Bisher benutze ich den gewöhnlichen WordPress-Editor und aus dem heraus werden mit Kategorien die Zuordnungen (Foto Headline, Kurztext) auf der Homepage automatische generiert. Jetzt möchte ich die Nachrichtenseiten (kommen tägliche neue hinzu) attraktiver gestalten. Ist das mit Elementor überhaupt möglich?
Hallo,
ich habe ein Problem. der edit with Elementar-Button ist verschwunden. Ich habe auf meiner WP-Seite auch den Gutenberg installiert, komme jetzt mit Elementor immer besser zu recht und will eigentlich nur noch mit Elementar meine Seiten bauen, aber er ist weg. Was muss ich tun, um ihn wieder sichtbar zu machen. Elementor deaktivieren und wieder aktivieren? Freue mich über eine Antwort.
Hallo Martina, mit Ferndiagnosen ist das immer so eine Sache. Einmal aus- und wieder einloggen sollte aber in dem Fall reichen. Bitte auch den Browser-Cache leeren, falls das nicht helfen sollte. Herzliche Grüße,
— Markus Seyfferth
Hallo Dieter,
Dein Beitrag ist wirklich super aufschlussreich, zudem find ich ihn wirklich gut gestaltet.
Ich freu mich schon auf weitere Beiträge.
Sehr guter Beitrag! Ergänzend dazu vielleicht noch ein Video von mir welches beschreibt, wie man Elementor Templates einfügt und aktiviert: https://youtu.be/lP9DUW_37fY
Danke, dass Sie den sehr hilfreichen und interessanten Artikel geteilt haben. Ich habe es wirklich genossen, ihn zu lesen. weiter so
Was mir bei den ganzen Beschreibungen immer fehlt ist die Nutzbarkeit für den End-Kunden. Der hat einfach “nur” Mitarbeiter, die in ein möglichst cooles Layout Texte für den Blog einstellen, d.h. Berichte und auch Titelseiten, wenn ein neues Thema aufgemacht wird. Die wollen und dürfen nicht den ganzen Brimborium an Möglichkeiten haben.
Diese unterschiedliche Verwendung der Homepage fehlt mir immer wieder in den Beiträgen. Wie kann ich die Einstellung von Inhalten für den Schreiber so einfach wie möglich machen aber die Gestaltung der Homepage für den Layouter so frei wie möglich in der Gestaltung.
Hallo Doris, das, was Sie beschreiben bzw. der Beschreibung nach bräuchten, klingt nach „Templates“. Mit Templates trennen Sie die Form vom Inhalt und machen so die Erstellung neuer Inhalte einfacher.
Templates können Sie in Elementor für jegliche Art von Inhalten anlegen. Also z.B. auch für die Startseite. Im Template können sich die Gestalter austoben während die Schreiberlinge nur die Inhaltsboxen befüllen müssen.