Kreditarten

Schulden machen sollte man zwar möglichst vermeiden, allerdings gibt es eine Reihe von Kreditarten, wo Schulden nicht dem Konsum dienen, sondern wo man Geld investiert, um neue Werte zu erschaffen. Das kann der Immobilienkredit sein, der Leasingvertrag für das neue E-Auto oder der Ratenkredit für die neue Waschmaschine. Die Welt der Kredite ist komplex und vielfältig. Aus diesem Grund ist es wichtig, die unterschiedlichen Kreditarten zu kennen, um sich für den besten Kredit entscheiden zu können.

Fun Fact: Entsteht bei der Ausstellung eines Kredits wirklich Geld wie aus dem Nichts? Kurz gesagt, ja! Banken sind wie Zauberer, die mit einem Fingerschnippen Geld erschaffen. Wenn Sie einen Kredit aufnehmen, zaubert die Bank quasi neues Giralgeld auf Ihr Konto. Aber Vorsicht, dieser Zaubertrick kommt mit Zinsen und Bedingungen. Also, immer das Kleingedruckte lesen, bevor Sie „Abrakadabra“ sagen.

Welche Arten von Krediten gibt es?

Es gibt eine bunte Palette an Kreditarten, je nach Bedarf und Lebenssituation. Hier ein kleiner Überblick:

1. Verbraucher- oder Ratenkredit: Meist im Einsatz für Anschaffungen wie ein neues Auto oder eine Traumreise.
2. Dispo-Kredit: Ihr finanzieller Puffer fürs Girokonto. Praktisch, aber oft teuer durch hohe Zinsen. Wer hier einmal knietief im Dispo steckt, schafft es nur noch schwer wieder hinaus. Eine klassische Schuldenfalle also.
3. Baufinanzierung: Der Traum vom Eigenheim wird wahr. Langfristig und mit festen Zinsen.
4. Unternehmenskredit: Für Firmen, die investieren wollen. Von der Existenzgründung bis zur Expansion.
5. Umschuldungskredit: Ein Umschuldungskredit lohnt sich vor allem dann, wenn man günstigere Zinsen als vorher bekommt.
6. KfW-Kredit: Staatlich geförderte Kredite, oft mit günstigen Konditionen, etwa für Studierende oder energieeffizientes Bauen.
7. P2P-Kredit: Privat zu Privat, meist über Online-Plattformen. Flexibel, aber das Risiko ist höher.
8. Leasing: Nicht wirklich ein Kredit, aber eine Finanzierungsoption, vor allem für Autos und Maschinen.
9. Revolvierender Kredit: Ein flexibler Kreditrahmen, den Sie immer wieder in Anspruch nehmen können.
10. Überziehungskredit: Ähnlich wie der Dispo, aber mit einer festgelegten Obergrenze.

Jede Kreditart hat ihre eigenen Vor- und Nachteile. Drei dieser Kreditarten werden wir uns gleich näher ansehen.

Warum benötigen Sie einen Kredit?

Oftmals sind die Gründe, warum ein Kredit notwendig ist, ein wichtiger Hinweisgeber für die richtige Kreditart. Im Grunde lässt sich sogar sagen, dass die Motivation hinter einem Kreditantrag bereits eine entscheidende Rolle bei der Auswahl der Kreditart spielt. So werden Kredite häufig genutzt, um spezifische Anschaffungen wie beispielsweise ein Auto zu tätigen oder kostspielige Renovierungen in den eigenen vier Wänden durchzuführen. Manchmal treten auch unvorhergesehene finanzielle Belastungen auf, die sich nur mithilfe eines Kredits lösen lassen. Nicht zu vergessen ist der Aspekt der Schuldenkonsolidierung. In einigen Fällen kann es sinnvoll sein, bestehende Schulden unter Zuhilfenahme eines Kredits zu tilgen, da dessen Zinsen geringer sind als die finanziellen Belastungen durch die Schulden.

Aufgrund der Vielzahl an möglichen Gründen ist es entscheidend, dass Sie zunächst die Gründe für die Kreditaufnahme evaluieren und die daran gebundenen Konditionen realistisch einschätzen. Dabei gilt es darauf zu achten, dass Sie den Kredit ordnungsgemäß zurückzahlen können. Ein gut durchdachter Kredit kann ein wertvolles finanzielles Werkzeug sein, während unüberlegte Kreditentscheidungen zu finanziellen Problemen führen können.

Die Verbraucherkredite

Verbraucherkredite sind eine der gebräuchlichsten Kreditarten und werden von Einzelpersonen für persönliche Ausgaben, Anschaffungen und Finanzierungsbedürfnisse genutzt. Sie lassen sich in herkömmliche Ratenkredite, sogenannte revolvierende Kredite und Autokredite unterscheiden.

Beim klassischen Ratenkredit handelt es sich um ein Darlehen, bei denen ein festgelegter Betrag in Form monatlicher Raten zurückgezahlt wird. Diese Kredite werden häufig für größere Anschaffungen wie Autos, Möbel oder Haushaltsgeräte verwendet. Daran geknüpfte Zinssätze können entweder fest oder variabel sein. Zudem kann die Laufzeit des Kredits zwischen einigen Monaten und mehreren Jahren liegen. Möchten Sie sich weiter über Verbraucherkredite wie den Ratenkredit informieren, so finden Sie auf Finanzradar eine detaillierte Übersicht über sämtliche Optionen, inklusive Beispielrechnungen und Konditionen möglicher Kredite.

Revolvierende Kredite bieten hingegen die Möglichkeit, Geld bis zu einem bestimmten Limit zu leihen. Sofern der geliehene Betrag zurückgezahlt wird, kann erneut ein Kredit aufgenommen werden. Wenngleich der Begriff hierzulande vielen Menschen nichts sagen wird, ist diese Kreditform dennoch eine der meistgenutzten, da unter anderem Kreditkarten darauf basieren. Etwaige Kredite haben jedoch häufig höhere Zinssätze.

Autokredite sind spezielle Ratenkredite, die für den Kauf von Fahrzeugen verwendet werden. Die Finanzierungsdauer kann je nach Vereinbarung variieren, und das Auto selbst dient oft als Sicherheit für das Darlehen. Der Vorteil der Autokredite liegt darin, dass sie in den meisten Fällen an niedrige Zinssätze geknüpft sind wie bei ungesicherten Ratenkrediten.

Immobilienkredite

Immobilienkredite dienen ausschließlich dem Zweck, den Erwerb, den Bau oder die Renovierung von Immobilien zu finanzieren. Diese Kredite sind oft langfristig und mit einer Vielzahl finanzieller Verpflichtungen verbunden.

Hypothekendarlehen sind die am häufigsten genutzten Immobilienkredite. Sie werden genutzt, um Wohnimmobilien zu finanzieren. Sofern keine anderen Sicherheiten vorhanden sind, erfordern sie eine Anzahlung durch Eigenkapital, die prozentual an den Kaufpreis der Immobilie geknüpft ist. Hypothekendarlehen haben verschiedene Varianten, darunter Festzins- und variable Zinsdarlehen. Die Laufzeiten können dabei zwischen 15 bis 30 Jahren liegen oder sogar länger reichen.

Dem Hypothekendarlehen gegenüber steht das Bauspardarlehen. Bei einem etwaigen Darlehen zahlen Sie als Bausparer zunächst über einen bestimmten Zeitraum in einen Fond ein, um ein zinsgünstiges Darlehen für den späteren Hauskauf erhalten zu können. Bauspardarlehen gehen oftmals mit einem Bausparvertrag einher.

Die Wahl des richtigen Immobilienkredits ist von mehreren Faktoren abhängig. Hierzu gehören neben dem Eigenkapital auch die gewünschte Laufzeit sowie die eigene Kreditwürdigkeit.

Geschäftskredite – finanzielle Flexibilität für Unternehmen

Geschäftskredite sind speziell auf die Bedürfnisse von Unternehmen sowie Gründer zugeschnittene Darlehen, die unterschiedliche Aspekte der unternehmerischen Tätigkeit wie beispielsweise Betriebsausgaben, Investitionen oder Wachstumsinitiativen finanzieren können.

Eine häufig genutzte Form der Geschäftskredite sind die Betriebsmittelkredite. In einem Großteil der Unternehmen kommt es vor, dass saisonale Schwankungen oder unerwartete finanzielle Engpässe die Liquidität infrage stellen. Etwaige Situationen lassen sich mithilfe von Betriebsmittelkrediten handhaben, da laufende Betriebskosten wie Gehälter, Mieten oder Inventar dadurch gedeckt werden können.

Investitionskredite werden hingegen für langfristige Projekte und Investitionen in ein Unternehmen verwendet. Hierzu gehören unter anderem der Kauf notwendiger Ausrüstung, die Erweiterung der Betriebs- oder Produktionsstätten oder die Finanzierung von Entwicklungsvorhaben.

Ähnlich der revolvierenden Kredite gibt es für Unternehmen die Möglichkeit, mehrfach auf Kredite zurückzugreifen. Hierbei werden diese jedoch als Kreditlinien bezeichnet, obwohl der Prozess selbst dem Umgang mit Kreditkarten für Privatpersonen gleicht. Kreditlinien bieten flexible Mittel, die bei Bedarf abgerufen werden können, um spontane sowie kurzfristige Finanzbedürfnisse zu decken. Der Griff zu Kreditlinien ist besonders nützlich, wenn es darum geht, saisonale Schwankungen im Bereich der Nachfrage auszugleichen oder nicht vorhersehbare Kosten auszugleichen.

Mitunter können Unternehmen und Gründer auch von Sonderkrediten seitens der Bundesregierung sowie Finanzinstitutionen profitieren. Diese bieten spezielle Geschäftskredite an, mit deren Hilfe gezielt bestimmte Unternehmensziele gefördert werden sollen. In erster Linie sind hierbei Kredite für Start-ups, die Finanzierung von Exporten oder umweltfreundliche Investitionen innerhalb des Unternehmens zu nennen.

Geschäftskredite sind heutzutage ein wichtiger Bestandteil der Finanzierung vieler Unternehmen. Sie können Unternehmen dabei helfen, zu wachsen, unerwartete Ausgaben zu bewältigen und finanzielle Stabilität zu gewährleisten. Es ist jedoch entscheidend, die richtige Kreditoption sorgfältig zu wählen, die den individuellen Ansprüchen gerecht wird und hinsichtlich der Zinsen sowie der weiteren Konditionen zu stemmen ist. Auf diese Weise stellen Sie sicher, dass der gewählte Kredit den spezifischen Anforderungen des Unternehmens gerecht wird.

Sonderkredite

Sonderkredite sind spezielle Darlehensangebote, die in der Regel von Regierungsstellen oder Finanzinstituten bereitgestellt werden, um bestimmte Ziele oder Initiativen damit zu unterstützen. Eines der bekanntesten Beispiele hierfür sind Ausbildungskredite, die sich wiederum unterteilen lassen. So können Unternehmen Ausbildungskredite beantragen, um ihre Mitarbeiter zu schulen. Andererseits können Personen nach dem Schulabschluss Studienkredite aufnehmen, die ebenfalls zu den Sonderkrediten gezählt werden.

Fazit: Die Wahl des richtigen Kredits für Ihre finanziellen Bedürfnisse

Kredite sind vielfältig und erfüllen unterschiedliche finanzielle Bedürfnisse – sei es für Ihre persönlichen Ausgaben, Immobilien oder geschäftliche Zwecke. Bei der Auswahl des richtigen Kredits ist es von großer Bedeutung, die Motivation hinter dem Kreditbedarf zu verstehen und somit potenzielle Vorteile aber auch Risiken abwägen zu können. Dies gewährleistet, dass der gewählte Kredit den spezifischen Anforderungen gerecht wird, eine tatsächliche Hilfe ist und finanzielle Probleme zugleich vermieden werden können.