14 Best Practices, Relaunch Internetseite
Was bewegt einen Unternehmer dazu, seine Internetseite von Grund auf neu auszurichten? Nun, die Gründe für einen Internetseite Relaunch einer können sehr vielfältig sein. Oft spielt ein veraltetes Design eine Rolle. Dieser Grund ist nicht so trivial, wie er vielleicht erscheint. Denn ein unmodernes Aussehen der Webseite kann Besucher und damit potenzielle neue Kunden abstoßen.
Ein professioneller Internetseiten-Relaunch kann Ihre Online-Präsenz erheblich verbessern, indem er Ihr Design modernisiert, die Nutzerfreundlichkeit optimiert und die Sichtbarkeit in Suchmaschinen erhöht.
Von der klaren Zielsetzung über die richtige Technik bis hin zur datenschutzkonformen Umsetzung – wir zeigen Ihnen, wie Sie Ihren Relaunch effektiv planen und erfolgreich umsetzen.
Was sind gute Gründe für den Relaunch einer Internetseite?
Der Relaunch Ihrer Internetseite kann ein entscheidender Schritt sein, um Ihre Marke zu stärken, Ihre Reichweite zu vergrößern und Ihren Umsatz zu steigern.
- Veraltetes Design: Ein veraltetes Erscheinungsbild Ihrer Internetseite kann Besucher abschrecken und potenzielle Kunden vergraulen. Ein modernes und ansprechendes Design ist entscheidend, um einen positiven ersten Eindruck zu hinterlassen. Ein altbackenes Erscheinungsbild der Internetseite wird Besucher und damit potenzielle neue Kunden eher abstoßen. Wenn sie sich vom Design der Seite nicht angesprochen fühlen, versuchen sie oft gar nicht erst, die für sie relevanten Informationen zu finden.
- Mangelnde Responsivität: Wenn Ihre Internetseite nicht für mobile Endgeräte optimiert ist, verpassen Sie die Chance, eine breitere Zielgruppe zu erreichen. Eine responsiv gestaltete Internetseite gewährleistet eine reibungslose Darstellung und Navigation auf allen Geräten.
- Veränderungen im Corporate Design: Wenn sich das Erscheinungsbild Ihres Unternehmens ändert, sollte sich dies auch in Ihrer Internetseite widerspiegeln. Ein Redesign kann Ihrem neuen Corporate Design gerecht werden und die Markenpräsenz stärken.
- Ladezeiten: Langsame Ladezeiten und eine schlechte Performance erhöhen die Absprungrate. Als Faustregel gilt hier: Nach mehr als 3 Sekunden Ladezeit hat bereits mehr als die Hälfte der Besucher die Website wieder verlassen.
- Unzureichende Suchmaschinenoptimierung (SEO): Eine veraltete Internetseite kann SEO-technisch nicht auf dem neuesten Stand sein und somit an Sichtbarkeit in Suchmaschinenergebnissen verlieren.
- Geänderte Inhalte und Struktur: Wenn sich Ihre Angebote oder Inhalte geändert haben, kann ein Relaunch helfen, die Internetseite neu zu strukturieren und relevante Informationen hervorzuheben.
- Datenschutz und Sicherheit: Die Anforderungen an Datenschutz und Sicherheit können sich ändern. Mithilfe eines Relaunches können Sie sicherstellen, dass Ihre Internetseite den aktuellen rechtlichen Bestimmungen entspricht.
Konkurrenz im Blick behalten: Wenn Ihre Mitbewerber ihre Internetseiten verbessern, kann ein Relaunch Ihnen helfen, wettbewerbsfähig zu bleiben und Ihre Marke im Vergleich zu stärken.
Welche Arten von Relaunches gibt es?
Agenturen, die sich mit dem Thema befassen, nennen mehrere Arten eines Internetseiten Relaunchs, die sich im Arbeitsaufwand bei der Umsetzung unterscheiden:
- Ein Rebrush bezeichnet eine oberflächliche Auffrischung der Optik, um die Seite moderner erscheinen zu lassen. Technik, Nutzbarkeit und auch der Inhalt sind kaum betroffen.
- Bei einem Redesign geht es um die umfassende Änderung und Modernisierung der Optik. Es erfolgt häufig nach einer Änderung des Corporate Designs. Die Webdesigner entwickeln neue Logos, Schriften, Farben und Templates. Die Überarbeitung kann sich auch auf den Inhalt der Seite erstrecken. Aber die technische Basis ist weniger in die Modernisierung einbezogen.
- Der komplette Website-Relaunch erfasst tatsächlich alle Bereiche wie zum Beispiel den Aufbau, den Umfang, das Design, den technischen Unterbau und geschäftsrelevante Funktionen der Seite. Es ist unschwer zu erkennen, dass dieses Projekt den höchsten Aufwand und damit auch eine sorgfältige Planung und ein professionelles Projektmanagement erfordert.
- Einige Agenturen nennen als vierte Variante den Technik-Relaunch. Hier geht es um die Modernisierung der Technik im Hintergrund und um die Integration neuer Funktionen. Das kann auch eine Änderung des Designs erfordern, muss aber nicht.
Damit der Relaunch der Internetseite zum Erfolg wird, sollten Sie sich an folgender bewährten Vorgehensweise orientieren:
14 Best Practices für den Relaunch einer Internetseite
Die beste Vorgehensweise bei einem Website-Relaunch besteht aus einer gründlichen Planung und einer schrittweisen Umsetzung. Hier sind die wichtigsten Schritte, um einen erfolgreichen Website-Relaunch sicherzustellen:
1. Zielsetzung festlegen
Was wollen Sie mit dem Relaunch erreichen? Design modernisieren, an moderne Endgeräte anpassen, Neukundengewinnung verbessern, Kundenbindung intensivieren usw.? Aus der Zielsetzung ergibt sich, wie hoch der Aufwand zur Umsetzung des Projektes ausfallen wird.
An dieser Stelle sollten Sie auch entscheiden, ob Sie den Relaunch mit eigenen Mitarbeitern realisieren können oder ob Sie einen WordPress & WooCommerce Entwickler beauftragen müssen. Wenn Sie eine (externe) Agentur beauftragen, stellt sich die Frage, ob Sie die Verantwortung für das Projekt weitgehend abtreten oder den Ablauf eng kontrollieren möchten.
2. Zielgruppenanalyse
Nur wenn Sie Ihre Zielgruppe sowie deren Bedürfnisse und Gewohnheiten in Bezug auf Ihr Angebot und Ihre Internetseite kennen, können Sie effektive Ziele für den Relaunch festlegen und so eine Verbesserung der Performance Ihrer Seite erreichen. Die Zielsetzungen für den Relaunch sind also nur dann sinnvoll, wenn Sie parallel Ihre Zielgruppe analysieren.
Realisieren Sie den Relaunch selbst, sollten sie im Ablauf des Projektes folgende Punkte sicherstellen:
3. Umfang festlegen
Entscheiden Sie, ob es sich um einen Rebrush, ein Redesign oder einen kompletten Relaunch handeln soll. Legen Sie den Umfang der Änderungen fest, um den Arbeitsaufwand und die Ressourcen zu planen.
4. Projektplan erstellen
Erstellen Sie einen detaillierten Projektplan, der alle Schritte und Meilensteine des Relaunches enthält. Setzen Sie realistische Zeitpläne und Budgets fest.
5. Backup und Staging
Machen Sie ein Backup Ihrer aktuellen Internetseite, bevor Sie Änderungen vornehmen. Arbeiten Sie mit einer Staging-Umgebung, um alle Änderungen vorab zu testen, ohne die aktive Internetseite zu beeinträchtigen.
Unter Staging versteht man eine Kopie der aktuellen Internetseite, auf der Sie Veränderungen vornehmen und testen können, ohne die aktive Internetseite zu beeinträchtigen.
Die alte Internetseite bleibt so lange online, bis Sie auf der Staging-Umgebung alle Arbeiten abgeschlossen haben. Die alte Seite bleibt währen der Arbeiten uneingeschränkt in Funktion und Seitenbesucher merken nichts von den Arbeiten.
Nach Abschluss der Arbeiten wird die alte Seite „mit einem Klick“ gegen die Relaunch-Seite ausgetauscht.
6. Staging-Website: Indexierung durch Suchmaschinen verhindern
Die Seitenversion, auf der Sie gerade arbeiten, sollte nicht durch Suchmaschinen indexierbar sein. Ansonsten könnte es zu Problemen durch duplicate content kommen und die Suchmaschinen stufen auch Ihre aktive Internetseite in den Suchergebnissen zurück. Diese Gefahr besteht, wenn Sie die Relaunch-Seite auf einer online erreichbaren Test-Domain entwickeln.
Idealerweise schalten Sie der Staging-Website eine HTTP-Authentifzierung vor. Das ist ein Passwort-basierter Zugriffsschutz, sodass nur die auf die Testseite zugreifen können, die es auch sollen.
Nur eine Änderung in der robots.txt wird von Suchmaschinen wie Bing z.B. nicht immer anerkannt, und auch eine Entwicklungsseite wird dann unter Umständen so indexiert und landet in den Suchergebnissen.
7. Weiterleitungen einrichten
Mit dem Relaunch kann sich die Seitenstruktur ändern oder erweitert werden. Und es können Seiten entfallen. Dadurch können wiederkehrende Seitenbesucher ins Leere laufen, wenn sie in ihren Browsern gespeicherte Links aufrufen, die in der Seite nach dem Relaunch nicht mehr existieren. Für solche Fälle sollten Sie permanente 301-Weiterleitungen oder zumindest eine nutzerfreundliche 404-Fehlerseite einrichten.
Eine Änderung der Seitenstruktur kann auch Auswirkungen auf die eingebundenen Medien (Bilder, Videos, PDFs) haben. Sie müssen daher während der Überarbeitung auf die korrekte Einbindung der Medien achten.
Eine Änderung in der Seitenstruktur wirkt sich auch auf die interne Verlinkung innerhalb der Seite aus. Bevor Sie die die neue Internetseite online stellen, müssen Sie also auch die interne Verlinkung prüfen. Wenn Sie das manuell machen, kann das in einem höheren Arbeitsaufwand enden. Nutzen Sie daher z.B. ein Plugin wie den Broken Link Checker.
8. Backlinks aktualisieren lassen
Ein Backlink ist eine Verlinkung von einer fremden auf Ihre Internetseite. Backlinks haben einen positiven Einfluss auf das Suchmaschinenranking der jeweiligen Seite, auf die sie verweisen. Ganz besonders dann, wenn die verlinkende Seite selbst ein hohes Suchmaschinenranking besitzt. Daher sollten Sie dafür Sorge tragen, dass die bestehenden Backlinks auch nach einem Relaunch auf ein existierendes Linkziel auf Ihrer Seite verweisen.
Dazu sollten Sie mit einem entsprechenden Tool herausfinden, was für Backlinks auf Ihre Seite zielen und worauf sie verweisen. Das ist zum Beispiel mit Ahrefs (www.ahrefs.com) möglich. Sollte der Inhalt, auf den Backlinks auf Ihrer Seite verweisen, nach dem Relaunch nicht mehr oder unter einer anderen URL existieren, nehmen Sie am besten mit den Betreibern der verlinkenden Seiten Kontakt auf und bitten um Aktualisierung des jeweiligen Backlinks.
9. Einbindung der Analyse-Codes auf der Relaunch-Seite
Kurz vor bzw. mit der Online-Stellung der überarbeiteten Seite müssen die Analyse-Codes, die Sie bereits nutzen, eingebunden werden. Das betrifft zum Beispiel Google Analytics, Google Search Console und Google Ads.
10. Suchmaschinen-Optimierung
Dieser Punkt wird immer mal wieder bei einem Relaunch vergessen. Das hat dann allerdings fatale Folgen für das Suchmaschinenranking. Damit werden die mit dem Relaunch verfolgten Ziele eindeutig verfehlt. Übertragen Sie daher alle SEO-Einstellungen (zum Beispiel SEO-Titel und Description) auch auf die neue Seite. Die SEO-Einstellungen können Sie zum Beispiel mit dem Tool Screaming Frog überprüfen.
11. DSGVO-Vorgaben einhalten
Natürlich müssen Sie auch bei der Relaunch-Seite darauf achten, dass die Vorgaben der DSGVO eingehalten werden. Ganz wichtig sind das vorschriftsmäßige Impressum mit Namen und ladungsfähiger Anschrift des Verantwortlichen für die Internetseite, eine Datenschutzseite, die den auf der Seite genutzten Verbindungen (zum Beispiel zu Facebook, Instagram und anderen Social Media Diensten sowie Analysetools) entspricht. Ebenfalls notwendig ist die Einbindung eines Consent-Tools (Cookie-Einverständnis).
Selbst die verwendeten Google-Schriftarten können problematisch sein. In letzter Zeit gab es eine ganze Reihe von Abmahnungen, weil Google-Schriftarten dynamisch eingebunden waren und somit die Gefahr bestand, dass Daten von Seitenbesuchern an Server außerhalb Europas übermittelt wurden. Außerdem müssen verwendete Medien (Bilder, Videos) abmahnsicher lizensiert sein.
12. Testen Sie die neue Internetseite
Folgende Tests sind unabdingbar:
- Funktion und Anzeige in allen üblichen Browsern,
- Funktion und Anzeige auf modernen mobilen Endgeräten,
- Testen Sie auf der Seite vorhandene Formulare (Ausfüllen, Absenden, Empfang prüfen),
- Bestellprozesse testen (bei Shops),
- Tracking überprüfen.
13. Website in Google Search Console überwachen
Melden Sie Ihre Website bei der Google Search Console an, sofern nicht die alte Variante bereits angemeldet war. Sie sollten wie folgt vorgehen:
- Anmeldung der Seiten der Webpräsenz über Google Search Console >> Crawling >> Abruf wie durch Google,
- Einreichen der sitemap.xml über Google Search Console >> Crawling >> Sitemaps,
- Überprüfen Sie die Funktion der robots.txt über Google Search Console >> Crawling >> robots.txt – Tester.
14. Kontrolle der Effekte des Internetseite Relaunches
Falls Sie Google Analytics und die Google Search Console nutzen, können Sie relativ einfach überprüfen, welche Effekte der Relaunch erzielt hat. Schauen Sie auf:
- Die Ladegeschwindigkeit der Seite,
- die Anzahl abgeschickter Formulare,
- die Besucheranzahl,
- das Ranking in den Suchmaschinen,
- die Error Logs des Servers.
Der Relaunch sollte zu einem spürbaren Anstieg der Zahlen in den ersten vier Punkten und zu möglichst keinen registrierten Fehlern geführt haben.
Führen Sie diese Kontrollen in den ersten 14 Tagen nach dem Launch möglichst täglich durch, um Trends zu erkennen.
Internetseite Relaunch. Das Fazit:
Wesentliche Ziele eines Relaunches der Webseite sind ein modernes und responsives Design, eine Verbesserung der Nutzbarkeit, schnellere Ladezeiten, ein höheres Ranking in Suchmaschinen sowie mehr Besucher bzw. mehr Umsatz. Mit der Beachtung der aufgeführten Tipps ist es sehr wahrscheinlich, dass Sie diese Zielsetzungen erreichen.
Ein sehr guter Beitrag, der alles umfasst und gut darstellt. Bin durch Zufall darauf gestoßen und positiv überrascht. Vielen Dank.