Rechenzentren: Hier ist Data der Chef.
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Das sind die 13 größten Rechenzentren Deutschlands (mit FAQ)

Die größten bekannten Rechenzentren der Welt stehen überwiegend in den Vereinigten Staaten. Doch wo steht Deutschland im Vergleich? Wir möchten dir in diesem Artikel die 13 größten deutschen Rechenzentren vorstellen. Und schaue in unsere FAQ hinein.

Platz: Hetzner Datacenter-Park in Falkenstein/Vogtland (100.000 m²)

(Bildquelle: Hetzner)

Das potenziell größte Data-Center Deutschlands steht im sächsischen Vogtland in der Gemeinde Falkenstein und gehört dem Großprovider Hetzner. Seit 2009 ist es in Betrieb, befindet sich aber offenbar immer noch im Aufbau. Inwieweit das insgesamt vorhandene Ausbaupotenzial von 100.000 Quadratmetern bereits tatsächlich erreicht ist, kann daher nicht zuverlässig gesagt werden. Jedenfalls wurde seit 2009 die Kapazität stetig erweitert, zuletzt in 2016.

Dabei ist der Datacenter-Park nicht ausschließlich für Hetzner-Kunden konzipiert, sondern stellt ein Angebot auch an die Betreiber anderer Rechenzentren dar, sich bei Hetzner entsprechend einzukaufen. Hetzner selber betreibt zum größten Teil eigene Server in seinen Zentren. Das Angebot zu Colocation, also der Unterbringung von Dritt-Servern in Hetzner Rack-Space, ist sehr begrenzt und beläuft sich nach Angaben Hetzners auf lediglich 3.500 Quadratmeter, wenn man die Rechenzentren in Falkenstein und Nürnberg kombiniert betrachtet.

Platz: e-shelter in Frankfurt am Main (65.000 m²)

e-shelter Standort Frankfurt am Main
@ e-shelter

Wenn wir davon ausgehen, dass die Nutzfläche im Hetzner Datacenter-Park nicht ausgeschöpft ist, müssen wir fairerweise ein weiteres Rechenzentrum zu Deutschlands größtem Data Center erklären. Dieses wird vom deutschen Unternehmen e-shelter betrieben und umfasst gigantische 60.000 m² Serverfläche. Der e-shelter Standort Frankfurt gilt als fünftgrößtes Rechenzentrum der Welt.

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Insgesamt bietet der e-shelter Campus in Frankfurt eine Serverfläche von 65.000 m², die sich auf drei Standorte verteilen, wobei der Standort „Frankfurt 1“ der Hauptstandort des Unternehmens und gleichzeitig das größte Zentrum mit 60.000 m² Serverfläche ist. Der e-shelter Campus ist damit Europas größter einzelner Rechenzentren-Standort. Ein interessanter Fakt ist die Unterhaltung eines eigenen 110-kV-Umspannwerks zur Stromversorgung.

Platz: Equinix in Frankfurt am Main (44.000+ m²)

Equinix Standort Frankfurt
© Equinix Deutschland

Der börsennotierte amerikanische Konzern bietet im Raum Frankfurt am Main an sechs Standorten zusammen über 44.000 m² Serverfläche an und ist damit derzeit die Nummer 2 in Deutschland. Equinix ist hauptsächlich Dienstleister für große multinationale Unternehmen wie Banken und andere. Equinix betreibt einen seiner Standorte direkt am DE-CIX. Hinsichtlich der Ausbaugeschwindigkeit liefert sich das Unternehmen ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Interxion, das Equinix in 2018 noch für sich entscheiden kann. Interxion ist allerdings kurz davor, zum Überholen anzusetzen.

Laut Aussage von Equinix besteht die Kundschaft vornehmlich aus Finanzdienstleistern, die Equinix gemeinsam nutzen, um die Abläufe ihrer Handelsaktivitäten zu vereinfachen und zeitkritische Informationen mit Partnern auszutauschen.

Platz: Interxion in Frankfurt am Main (40.000+ m²)

interxion standort Frankfurt am Main
Interxions Rechenzentrum-Campus in Frankfurt am Main bietet mit seinen 14 untereinander vernetzten Standorten skalierbare Infrastruktur für den Betrieb von geschäftskritischen IT-Systemen und vielfältige Connectivity-Optionen, so die Aussage des Unternehmens.

Das Platzangebot entwickelt sich rasch. Im Mai 2018 wurde der Bau des 14. Rechenzentrums am Frankfurter Standort angekündigt. Dieses soll in 2019 ans Netz gehen und weitere 4.600 Quadratmeter Fläche bringen. Ebenfalls im Bau befindet sich das 13. Rechenzentrum mit insgesamt 4.800 Quadratmetern am selben Standort, dessen erster Bauabschnitt noch in 2018 ans Netz gehen soll.

Bislang schon stehen in den 12 fertig gestellten Zentren insgesamt rund 40.000m² Rechenzentrumsfläche in Frankfurt zur Verfügung. MIt den bereits im Bau befindlichen Erweiterungen wird die Fläche im nächsten Jahr auf rund 50.000 Quadratmeter wachsen.

Interxion richtet sich an Firmen aus dem Bereich Cloud-Computing, Digital-Media-Services und an den Finanzmarkt. Interxion Frankfurt ist ebenfalls direkt an den Internetaustauschknoten DE-CIX angebunden.

Platz: Telehouse Frankfurt am Main (25.000 m²)

Telehouse Frankfurt am Main
© Telehouse Deutschland

Mit rund 25.000 Quadratmetern verfügbarer Rechenzentrumsfläche zählt Telehouse zu den größten Colocation-Anbietern Deutschlands und richtet sich mit seinem Angebot an Unternehmen, die mit hochsensiblen Daten arbeiten. Telehouse Frankfurt liegt verkehrstechnisch günstig und nahe am DE-CIX, dem größten Internetknoten der Welt. Das Data-Center besitzt einen unmittelbaren Anschluss an den Frankfurter Glasfaserring. Die Gesamtfläche des Standorts beträgt 45.000 Quadratmeter, so dass es Ausbaureserven nach oben gibt.

Telehouse stellt die Infrastruktur für das IT-Equipment von Unternehmen bereit, die Wert legen auf ein Höchstmaß an Sicherheit und Verfügbarkeit, insbesondere hinsichtlich Stromversorgung und Klimatisierung.

Platz: Global Switch in Frankfurt am Main (17.000+ m²)

(Bildquelle: Global Switch)

Wie Global Switch über seine Website kommuniziert, beläuft sich die derzeitige Gesamtfläche des Frankfurter Rechenzentrums auf 17.308 Quadratmeter. Damit unterhält das Unternehmen das fünftgrößte Rechenzentrum in Deutschland. Geld verdient Global Switch vornehmlich mit der Vermietung maßgeschneiderter Raumlösungen und Vermietung von Cages und Racks.

Global Switch teilte vor einigen Wochen mit, dass es ein weiteres Rechenzentrum in Frankfurt bauen wird. Dieses soll eine Gesamtbruttofläche von 11.000 Quadratmetern haben. Global Switch gilt es also, im Auge zu behalten. Es schickt sich an, auf Platz 4 vorzurücken.

Platz: ITENOS in Frankfurt am Main (14.000 m²)

ITENOS Frankfurt
© ITENOS GmbH

Das sechstgrößte Rechenzentrum Deutschlands ist ebenfalls in Frankfurt am Main beheimatet und umfasst eine Serverfläche von 14.000 m². Es ist an Europas zentralen Internetknoten DE-CIX angebunden. Die ITENOS GmbH ist auf Housing-Services spezialisiert und beschreibt sich als zuverlässigen Partner mit langjähriger Erfahrung in Bau und Betrieb hochmoderner Rechenzentren mit geschützter und sicherer IT-Infrastruktur.

Das Unternehmen bietet die Vermietung von individuellen Flächen, Racks und Cages (ein abgeriegelter Bereich für Serverracks) an. ITENOS arbeitet eng mit der Deutschen Telekom zusammen.

Platz: e-shelter in Berlin (13.000 m²)

e-shelter Berlin
© e-shelter Deutschland

e-shelter stellt in Deutschland nicht nur das fünftgrößte Rechenzentrum der Welt, sondern auch das siebtgrößte Data-Center Deutschlands mit immerhin 13.000 m² Serverfläche an nur einem Standort. Der Standort umfasst eine Gesamtfläche von 40.000 Quadratmetern und dürfte noch einige Ausbaureserven parat halten.

Platz: TelemaxX in Karlsruhe (> 8.000 m²)

Blick auf das Innere des Rechenzentrums TelemaxX in Karlsruhe.
Blick auf das Innere des Rechenzentrums TelemaxX in Karlsruhe. @ TelemaxX

Wer ist die TelemaxX?

Die TelemaxX betreibt insgesamt 5 Rechenzentren am Technologie-Standort Karlsruhe.

Alle Rechenzentren entsprechen Hochsicherheitsstandards.

So sind die Rechenzentren flächendeckend klimatisiert. In 2 von 4 Rechenzentren ist bereits die innovative Kaltgangeinhausung (engl. Cold Aisle Containment) im Einsatz. Die optimierte, energiesparende  Kühlmethode basiert auf einer strikten Trennung zwischen den Warm- und Kaltluftbereichen mittels Einhausung des Serverracks. Durch die Energieeinsparung leistet die TelemaxX als Anbieter von Informations- und Kommunikationstechnik heute schon ihren Green IT-Beitrag für den Erhalt unserer Umwelt.

Zur Brandverhütung sind die neueren Rechenzentren in vier Brandabschnitte unterteilt. Jeder dieser vier Brandabschnitte verfügt über eine ausfallsichere, redundante Infrastruktur, wie z.B. einer redundanten Verkabelung. Eine separate Videoüberwachung mit Infrarotkameras zur vorbeugenden Branderkennung ist genauso Bestandteil des Sicherheitskonzepts wie der Wasser- und Einbruchschutz.

Für welche Unternehmen ist sind die Produkte und Services der TelemaxX besonders geeignet?

Für alle Unternehmen…

  • die ein hohes Tagesvolumen an Bewegungsdaten verarbeiten müssen,
  • die umfangreiche Websites mit großen Zugriffszahlen betreiben,
  • die geschäftskritische Webanwendungen wie Microsoft Azure einsetzen,
  • die sehr großen Wert auf Datensicherheit made in Germany legen

Welche Produkte und Services bietet die TelemaxX an?

  • Colocation/Server Housing: an einer Höheneinheit (HE), Serverschrank bis zu 46 HE, Cage (von anderen Kunden getrennte, variable Flächeneinheit)
  • Datacenter Management Service wie Server Umzug
  • Remote Hands Dienstleistungen wie System-Reboot, Backups, Datenträgerwechsel oder Patches
  • Interconnection Services wie Microsoft Azure Peering Service sowie dedizierte Cloud-Anbindung
  • Flexible Cloud-Szenarien
  • Daten
  • Telefon
  • Internet
  • TelemaxX-Cloud
  • uvm.

-> Zur Website mit dem gesamten Leistungsspektrum

Platz: TelecityGroup in Frankfurt am Main (7.300 m²)

TelecityGroup Frankfurt
Die 7.300 m² Serverfläche der TeleCity Group verteilen sich auf zwei Standorte in Frankfurt. Das Unternehmen bietet ein breites Spektrum an Diensten an, von Colocation bis hin zu Managed Services. TeleCity gehört inzwischen zu Equinix, führt aber derzeit noch den eigenen Namen, während große Teile der Markenkommunikation im Web schon unter der Brand Equinix laufen. Gut möglich, dass wir die Fläche in 2019 schlicht Equinix zurechnen können.

Platz: Equinix in München (6.500+ m²)

Equinix Standort München
© Equinix Deutschland

Der Equinix Standort München umfasst eine Server-Stellfläche von über 6.500 m² und bietet das Hosting von Cloud-Lösungen, stellt skalierbare Colocation-Flächen zur Verfügung und ist spezialisiert auf Services für Unternehmen aus der Automobilindustrie, Elektronikherstellern sowie Internet- & Digital-Media-Firmen.

Platz: Deutsche Telekom in Magdeburg (5.400 m²)

Deutsche Telekom Rechenzentrum in Biere bei Magdeburg
© Deutsche Telekom

Die Deutsche Telekom eröffnete 2014 in Biere bei Magdeburg den Campus für das (in der Zukunft) größte, reine Cloud-Rechenzentrum Deutschlands. Mit 5.400 m² ist erst die erste Ausbaustufe erreicht, geplant für die Zukunft sind jedoch fast 40.000 Quadratmeter und Platz für 30.000 Server. Die Telekom gilt als das führende Unternehmen für Cloud-Services auf dem deutschsprachigem Markt und will diese Position noch weiter ausbauen und festigen.

Platz #12: firstcolo in Frankfurt (1.200 m²)

Foto vom Werkhaus-Rechenzentrum des Anbieters firstcolo in Frankfurt.
Foto vom Rechenzentrum „Werkhaus“ des Anbieters firstcolo in Frankfurt. Bildquelle: first-colo.net

Wer ist firstcolo?

firstcolo ist eine Marke der diva-e Datacenters GmbH, welche zwei hauseigene Rechenzentren am Standort Frankfurt am Main betreibt:

Dieses ist zum einen das Rechenzentrum Werkhaus mit über 16.000 Servern auf mehr als 1.200 m². Zum anderen das Rechenzentrum AOC, welches sich in unmittelbarer Nähe zum größten Internetknoten der Welt, dem DE-CIX, befindet.

Weiterhin ist firstcolo noch in einer Vielzahl von externen Redundanzstandorten in Frankfurt, Wien, Zürich und in den Niederlanden vertreten, um so zusätzliche Redundanzkonzepte und weitere Rechtsräume zur Verfügung stellen zu können.

Alle Rechenzentren entsprechen den höchsten Sicherheitsstandards. Das Rechenzentrum Werkhaus wurde neben ISO27001, ISO9001 und PCI-DSS zudem durch den TÜV Saarland als hochverfügbares Rechenzentrum Stufe 3 zertifiziert. Ferner bieten beide hauseignen Rechenzentren der firstcolo durch ihre unmittelbare Nähe zum Knotenpunkt DE-CIX eine sehr geringe Latenz und optimale Übertragungsraten.

Bei den hauseigenen und externen Rechenzentren legt firstcolo einen hohen Wert auf:

  1. Betrieb von State-of-the-art Serversystemen, sowohl in Eigenverwendung als auch in Kundeninfrastrukturen. Die Systeme werden direkt über firstcolo bezogen und von Spezialisten vor Ort assembliert und eingebaut.
  2. Hochsichere Rechenzentrumsinfrastruktur, insbesondere durch sichere Stromversorgung und Brandschutz. Mit redundanten Notstromaggregaten, sowie unterbrechungsfreien Stromversorgungsanlagen (sog. USV-Anlagen) wird der kontinuierliche Betrieb der Rechenzentren sichergestellt. Durch Brandfrüherkennungssysteme, voneinander unabhängigen Brandabschnitten und modernsten Löschsystemen werden Kundeninfrastrukturen zusätzlich geschützt.
  3. Zugangssicherheit: Komplette Überwachung der Rechenzentren via biometrischer Zutrittssysteme, komplette Videoüberwachung sowie Sicherheitsdienst.
  4. Erbringung von Verwaltungsdienstleistungen (sog. Managed Services) entlang der gesamten digitalen Wertschöpfungskette. Die Kunden der firstcolo genießen dadurch eine Sorglos-Stellung und können sich zu 100 Prozent auf ihr Kerngeschäft fokussieren.

Zuletzt setzt firstcolo natürlich auch auf Nachhaltigkeit: Die Rechenzentren werden zu 100 Prozent mit Strom aus erneuerbaren Energien versorgt.

Zur Website mit dem gesamten Leistungsspektrum

Platz: BADEN CLOUD® (600 m² Data Center für die regionale Wirtschaft)

Rechenzentrum der BadenCloud.

Was ist die BADEN CLOUD®?

Die BADEN CLOUD® ist eine Marke der LEITWERK AG, welche unter anderem im Bereich IT Outsourcing tätig ist und über 400 Mitarbeitende im Verbund im Südwesten Deutschlands beschäftigt.

Das Colocation- und Hosting-Angebot der BADEN CLOUD® richtet sich vor allem an Wirtschaftsunternehmen, öffentliche Verwaltungen, Behörden, Versorger sowie an Einrichtungen des Gesundheitswesens in der Oberrhein-Region, die höchsten Wert auf Ausfallsicherheit, Datenintegrität sowie kurze Wege zum Rechenzentrum legen.

Die BADEN CLOUD® betreibt ein Rechenzentrum der DIN EN 50600 SK3 VK3, welches durch den TÜV als hochverfügbares Rechenzentrum bis Stufe 3 Plus zertifiziert ist. Stufe 3 Plus („Tier III“) – Rechenzentren verfügen über einen aktiven und einen passiven Versorgungsweg sowie über ein redundantes System und dürfen nicht mehr als 1,6 Stunden pro Jahr ausfallen. Die Stromversorgung der Rechenzentren wird dabei mit dem Joint-Venture-Partner E-Werk Mittelbaden AG & Co. KG sichergestellt.

Ein noch in Bau befindliches Rechenzentrum mit 2 x 300 Quadratmeter Rechenzentrumsfläche in Lahr soll zudem vermutlich 2023 in den Betrieb gehen. Anvisiert wird hierfür ebenfalls eine TÜV3-Plus-Zertifizierung. Der Verbundbetrieb der Rechenzentren an zwei Standorten strebt eine TÜV4-Zertifizierung an.

Bei den Rechenzentren der BADEN CLOUD® wird vor allem Wert gelegt auf:

  1. Sichere Stromversorgung durch A/B Versorgung, Überspannungsschutz mit Blitzschutz Klasse 1 sowie Netzersatzanlagen
  2. Brandschutz durch Brandfrühsterkennungssysteme, N2 (Stickstoff)-Löschanlagen sowie eine automatisierte Brandmeldung
  3. Service: 200 IT-Technikerinnen und Techniker arbeiten vor Ort
  4. Effizienz und Nachhaltigkeit: Für die großen Strommengen, die für den Betrieb der Rechenzentren benötigt werden, bezieht die BADEN CLOUD® Ökostrom direkt vom E-Werk Mittelbaden und ergänzt den Tagesbedarf durch eigene Photovoltaikanlagen am Campus.

Zum Angebot der BADEN CLOUD®

Deutschlands große Data Center – einige Fakten

Deutschland ist eines der wichtigsten IT-Länder. Das wird sofort klar, wenn man die deutschen Data-Center mit den US-amerikanischen vergleicht. Ein im direkten Vergleich mit den USA so kleines Land wie Deutschland unterhält gigantische Rechenzentren. Das fünftgrößte Rechenzentrum der Welt mit 65.000 m² steht in Frankfurt am Main, dem digitalen Drehkreuz Deutschlands. Der überwiegende Teil der großen Data-Center Deutschlands ist in Frankfurt beheimatet. Selbst Apples großes Data Center in den USA kommt mit 44.000 m² nicht an das e-shelter Rechenzentrum in Frankfurt mit seinen 65.000 m² heran..

Frankfurt führt klar in der Top-Liste

Frankfurt am Main - Skyline
Der größte Internetknoten der Welt ist in Frankfurt am Main zu Hause. Die Stadt beherbergt zudem so viele Flächen in Rechenzentren, die nicht zu einem Telekommunikations- oder Computerkonzern gehören, wie das wesentlich größere London. Die Rechenzentren und die darin befindlichen Hochleistungsrechner sind ein wesentliches Rückgrat des globalen Datenverkehrs und dementsprechend wichtig für den Standort Frankfurt.

Die wichtigste Dienstleistung der in Frankfurt am Main ansässigen Data-Center ist das Angebot an sogenannten Colocations. Ihr Job ist die sichere Stromzufuhr, die Kühlung und letztendlich auch die Sicherheit der vermieteten Infrastruktur. Die führende Rolle Frankfurts auf dem Gebiet der Colocation belegt auch die Studie zur Wertschöpfung in digitalen Netzen, die leider nicht mehr online zugänglich ist.

Deutschlands Rechenzentren sind wettbewerbsfähig

Schiere Anzahl und Größe der deutschen Rechenzentren sind durchaus beeindruckend. Auch im internationalen Vergleich brauchen sich die Data-Center auf deutschem Boden nicht zu verstecken. Dass Frankfurt am Main als die Heimat des DE-CIX und Finanzmetropole die höchste Dichte an Rechenzentren und auch die größte Gesamtkapazität hat, überrascht natürlich nicht. Mehr als ein Viertel der gesamten deutschen Rechenzentrumsfläche konzentriert sich auf Frankfurt am Main. Inzwischen entstehen jedoch auch auf der grünen Wiese große Kapazitäten, der fortschreitenden Infrastruktur der Kabelwege sei Dank.

FAQ

Wissen-to-go: Welches sind die 30 wichtigsten Begriffe und deren kurze Erklärung in Bezug auf ein Rechenzentrum?

Hier ist eine kompakte Tabelle mit 30 wichtigen Begriffen rund um das Thema Rechenzentrum und deren kurze Erklärungen:

Begriff Erklärung
Rechenzentrum Ein physischer oder virtueller Ort, der zum Speichern, Verwalten und Verteilen von Daten und Anwendungen dient.
Server Ein Computer, der Ressourcen und Daten für andere Computer und Endgeräte in einem Netzwerk bereitstellt.
Hosting Das Bereitstellen von Speicherplatz oder Servern für Kunden, um deren Websites, Anwendungen oder Dienste zu hosten.
Cloud-Dienste Dienste, die über das Internet zugänglich sind und Speicherplatz, Software oder Rechenleistung bieten.
Colocation Die Unterbringung von Kundenhardware in einem gemieteten Raum innerhalb eines professionellen Rechenzentrums.
IaaS (Infrastructure as a Service) Cloud-basierte Dienste, die virtuelle Infrastruktur wie Server, Netzwerk und Speicher bereitstellen.
PaaS (Platform as a Service) Cloud-basierte Dienste, die Plattformen für die Entwicklung, den Betrieb und das Hosting von Anwendungen bereitstellen.
SaaS (Software as a Service) Software, die über das Internet zur Verfügung gestellt wird und typischerweise per Abonnement genutzt wird.
Virtualisierung Die Erstellung virtueller Versionen von Computern, Servern, Speichern oder Netzwerken.
Backup Das Erstellen von Kopien von Daten, die zur Wiederherstellung nach einem Datenverlust verwendet werden können.
Disaster Recovery Strategien und Prozesse zur Wiederherstellung von IT-Systemen und Daten nach einem Desaster.
Redundanz Das Vorhandensein von zusätzlichen oder alternativen Systemen, die im Falle eines Ausfalls einspringen können.
Failover Der automatische Wechsel zu einem redundanten oder Standby-System, wenn das primäre System ausfällt.
Latency Die Verzögerung, bevor eine Datenübertragung beginnt, nachdem eine Anforderung gestellt wurde.
Bandbreite Die Menge an Daten, die über eine Verbindung in einer bestimmten Zeit übertragen werden kann.
Firewall Ein Sicherheitssystem, das den Netzwerkverkehr filtert und blockiert, um unbefugten Zugriff zu verhindern.
Intrusion Detection System (IDS) Software oder Hardware, die Netzwerkverkehr überwacht und verdächtige Aktivitäten meldet.
Physische Sicherheit Sicherheitsmaßnahmen, die den physischen Zugang zu einem Rechenzentrum schützen, wie Zäune, Schlösser und Sicherheitspersonal.
Biometrische Sicherheit Sicherheitsverfahren, die biologische Daten wie Fingerabdrücke oder Gesichtserkennung verwenden.
Kühlung Systeme und Prozesse, die zur Kontrolle der Temperatur in einem Rechenzentrum eingesetzt werden.
Energieverwaltung Die Überwachung und Steuerung des Energieverbrauchs in einem Rechenzentrum.
Server-Rack Ein Rahmen, in dem mehrere Server vertikal gestapelt und gesichert werden können.
Data Center Infrastructure Management (DCIM) Software, die hilft, die Infrastruktur innerhalb eines Rechenzentrums zu überwachen und zu verwalten.
Compliance Die Einhaltung von rechtlichen, regulatorischen und sicherheitstechnischen Anforderungen.
Scalability Die Fähigkeit eines Systems, sich an steigende Lasten durch Hinzufügen von Ressourcen anzupassen.
Uptime Die Zeit, in der ein System voll funktionsfähig und ohne Ausfallzeiten ist.
SLA (Service Level Agreement) Ein Vertrag zwischen einem Dienstanbieter und einem Kunden, der die erwarteten Leistungsstandards festlegt.
Multi-Tenant Eine Architektur, in der ein einzelnes System von mehreren Benutzern oder Organisationen genutzt wird.
Kryptografie Techniken zum Schutz von Informationen durch Verschlüsselung und sichere Kommunikation.

Diese Begriffe sind essenziell, um die Funktionen, Sicherheitsaspekte und technischen Anforderungen von Rechenzentren zu verstehen und geben einen guten Überblick über das umfassende Feld der Datenzentrumstechnologien.

 

Welches ist das größte Rechenzentrum in Deutschland?

Das größte Rechenzentrum in Deutschland befindet sich in Biere, in der Nähe von Magdeburg. Es gehört zur Telekom und ist Teil des sogenannten „TwinCore“ Konzepts, bei dem ein identisches Rechenzentrum in Magdeburg als Backup dient. Dieses Rechenzentrum zeichnet sich durch hohe Sicherheitsstandards und eine beeindruckende Größe aus. Es spielt eine zentrale Rolle in der Datenverarbeitung und -speicherung für viele Unternehmen und Organisationen in Deutschland.

Stell dir das Rechenzentrum wie ein riesiges Gehirn vor, das aus zahllosen Computern besteht, die zusammenarbeiten, um große Mengen an Informationen zu verarbeiten und zu speichern. Es ist so, als würde jede einzelne Information durch eine Stadt voller fleißiger Arbeiter wandern, die dafür sorgen, dass alles am richtigen Ort landet und sicher aufbewahrt wird.

Welche Rechenzentren in Frankfurt gibt es?

Frankfurt ist einer der wichtigsten Standorte für Rechenzentren in Europa, dank seiner hervorragenden Infrastruktur und zentralen Lage. Hier eine Liste einiger der prominentesten Rechenzentren in Frankfurt:

  1. Interxion: Betreibt mehrere hochmoderne Rechenzentren in Frankfurt. Diese Standorte sind bekannt für ihre robuste Sicherheit und hervorragende Anbindung.
  2. Equinix: Auch Equinix hat in Frankfurt mehrere Rechenzentren. Diese bieten Zugang zu einer breiten Palette von Netzwerkdiensten und sind wichtige Knotenpunkte für den Datenverkehr.
  3. e-shelter: Mit einem der größten Rechenzentren Europas bietet e-shelter in Frankfurt am Main fortschrittliche und sichere Dateninfrastruktur-Lösungen.
  4. DE-CIX: Der DE-CIX in Frankfurt ist nicht ein Rechenzentrum per se, sondern ein großer Internetknotenpunkt. Viele Rechenzentren in Frankfurt sind direkt an diesen Knotenpunkt angebunden.
  5. Telehouse: Telehouse betreibt ebenfalls Rechenzentren in Frankfurt, die durch hohe Sicherheitsstandards und hervorragende Verbindungen gekennzeichnet sind.
  6. Global Switch: Bietet umfangreiche Rechenzentrumsdienste in Frankfurt an, die auf hohe Zuverlässigkeit und Sicherheit ausgelegt sind.
  7. Maincubes: Ein weiterer Anbieter mit hochsicherem Rechenzentrum in Frankfurt, der speziell für die Bedürfnisse großer Unternehmenskunden ausgelegt ist.
  1. Datadock: Dieses Rechenzentrum bietet umweltfreundliche Technologien und ist bekannt für seine Energieeffizienz.
  2. Digital Realty: Bietet in Frankfurt Rechenzentrumsflächen, die speziell auf die Bedürfnisse internationaler Geschäftskunden zugeschnitten sind.
  3. NTT Global Data Centers: NTT betreibt in Frankfurt ein großes Rechenzentrum, das hohe Sicherheitsstandards und fortschrittliche Technologien bietet.
  4. Colt Data Centre Services: Colt bietet in Frankfurt Dienstleistungen an, die besonders auf Finanzdienstleister und Medienunternehmen zugeschnitten sind.
  5. Iron Mountain: Bekannt für seine sicheren Datenlagerungslösungen, bietet Iron Mountain auch in Frankfurt Rechenzentrumsdienste an.
  6. FRA-10 (Google Cloud): Google hat seine Präsenz in Frankfurt durch den Betrieb eines Rechenzentrums verstärkt, das besonders für Cloud-Dienste optimiert ist.
  7. IBM: IBM betreibt ebenfalls Rechenzentren in Frankfurt, die eine breite Palette von Cloud- und IT-Services unterstützen.
  8. CyrusOne: Ein weiterer bedeutender Player in Frankfurt, der auf großflächige Unternehmensdatenlösungen spezialisiert ist.
  9. Zenium: Bietet moderne Rechenzentrumsflächen in einer der strategischsten Regionen Europas.

Diese Rechenzentren tragen dazu bei, dass Frankfurt als einer der weltweit führenden Standorte für Datenverkehr und digitale Dienstleistungen gilt. Jedes dieser Zentren hat seine eigenen Stärken und Spezialisierungen, was Frankfurt zu einem äußerst vielseitigen und technologisch fortschrittlichen Standort macht. Wenn du spezifische Informationen zu einem dieser Zentren oder deren Dienstleistungen benötigst, lass es mich wissen!

Welches ist das größte Rechenzentrum Europas?

Das größte Rechenzentrum Europas ist derzeit das „MegaFon Data Centre“ in Moskau, Russland. Dieses Rechenzentrum, das oft auch als „DataSpace“ bezeichnet wird, ist besonders beeindruckend aufgrund seiner Größe und der fortgeschrittenen Technologien, die es nutzt.

Ein weiteres herausragendes Rechenzentrum in Europa, das in Bezug auf Größe und Kapazität ebenfalls an der Spitze steht, ist das „Paris-Saclay Data Center“ von Scaleway in Frankreich. Dieses Zentrum ist Teil eines größeren Plans zur Entwicklung eines der größten Datenzentren in Europa und zielt darauf ab, eine wichtige Rolle in der europäischen Cloud- und Datenspeicherinfrastruktur zu spielen.

Beide Zentren sind technologische Kraftwerke, die eine entscheidende Rolle in der digitalen Wirtschaft ihrer jeweiligen Länder und Europas insgesamt spielen. Stell dir diese Rechenzentren wie riesige elektrische Schaltzentralen vor, die nicht nur Energie, sondern Datenströme lenken, die für moderne Unternehmen und Dienstleistungen lebenswichtig sind.

Welches sind die 30 größten Rechenzentren Europas?

Die Liste der 30 größten Rechenzentren in Europa zu erstellen, kann etwas knifflig sein, da viele Daten zu diesen Einrichtungen nicht immer öffentlich zugänglich sind und sich die Größe und Kapazität von Rechenzentren auch schnell ändern kann. Allerdings kann ich dir einige der bekanntesten und größten Rechenzentren in Europa vorstellen, basierend auf verfügbaren Informationen über deren Größe, Kapazität und Bedeutung im europäischen Dateninfrastruktursektor:

  1. MegaFon Data Centre, Moskau, Russland
  2. Paris-Saclay Data Center, Scaleway, Frankreich
  3. Telehouse Data Centre, London, UK
  4. Global Switch Data Centre, London, UK
  5. Amsterdam Data Tower, Amsterdam, Niederlande
  6. DigiPlex Data Centre, Oslo, Norwegen
  7. Lefdal Mine Datacenter, Måløy, Norwegen
  8. Interxion, Frankfurt, Deutschland
  9. Equinix Data Centre, Frankfurt, Deutschland
  10. E-shelter Facility, Frankfurt, Deutschland
  11. Zenium Data Centre, Istanbul, Türkei
  12. ITENOS Data Center, Frankfurt, Deutschland
  13. Kolos Data Center, Norwegen (geplant als eines der größten der Welt)
  14. Green Mountain Data Centers, Stavanger, Norwegen
  15. CyrusOne Data Centre, Dublin, Irland
  16. Google Data Centre, Hamina, Finnland
  17. Facebook Data Center, Luleå, Schweden
  18. Microsoft Data Centre, Dublin, Irland
  19. Apple Data Centre, Viborg, Dänemark (geplant)
  20. Yandex Data Center, Helsinki, Finnland
  21. Bahnhof Data Center, Stockholm, Schweden
  22. NorthC Datacenters, Amsterdam, Niederlande
  23. Altice Portugal Data Center, Lissabon, Portugal
  24. Vantage Data Centers, Cardiff, UK (geplant)
  25. Next Generation Data, Newport, UK
  26. QTS Realty Trust, Eemshaven, Niederlande
  27. OVH Data Center, Straßburg, Frankreich und andere Standorte
  28. Switch Data Center, Mailand, Italien (geplant)
  29. Telecom Italia Data Center, Mailand, Italien
  30. DEAC Data Centers, Riga, Lettland

Diese Liste umfasst eine Vielzahl von Einrichtungen in verschiedenen Teilen Europas, jeweils mit ihren spezifischen Stärken und Spezialisierungen. Sie illustriert die Vielfalt und die wachsende Bedeutung der digitalen Infrastruktur in Europa. Natürlich könnten sich die Details zu diesen Zentren ändern, und es gibt viele andere, die ebenfalls beeindruckende Fähigkeiten und Größen aufweisen.

Was ist eine Serverfarm?

Eine Serverfarm, auch als Rechenzentrum oder Serverpark bekannt, ist eine Sammlung von Computern, die zusammenarbeiten, um bestimmte Aufgaben zu erledigen, wie das Speichern von Daten, das Ausführen von Anwendungen oder das Hosting von Websites. Stell dir eine Serverfarm wie eine große Fabrik vor, in der jede Maschine spezielle Aufgaben erfüllt. Anstatt physische Objekte herzustellen, bearbeiten und speichern diese „digitalen Maschinen“ Informationen.

In einer Serverfarm sind zahlreiche Server miteinander vernetzt und oft räumlich in einem einzigen Gebäude oder in einer Gruppe von Gebäuden untergebracht. Dies ermöglicht es ihnen, gemeinsam an Aufgaben zu arbeiten und Ressourcen effizient zu teilen. Hier sind ein paar wichtige Aspekte von Serverfarmen:

  1. Konnektivität: Die Server sind hochgradig vernetzt, um schnellen Datenaustausch und Kommunikation zu ermöglichen.
  2. Skalierbarkeit: Durch das Hinzufügen weiterer Server kann die Kapazität der Serverfarm leicht erhöht werden, um wachsenden Anforderungen gerecht zu werden.
  3. Sicherheit: Sicherheitsmaßnahmen sind essenziell, um die in der Serverfarm gespeicherten Daten zu schützen. Dazu gehören physische Sicherheitsvorkehrungen sowie Firewall- und Verschlüsselungstechnologien.
  4. Energieeffizienz: Da Server viel Energie verbrauchen und Wärme erzeugen, sind effiziente Kühlungssysteme und Energieverwaltung kritisch.

Serverfarmen spielen eine zentrale Rolle in der modernen digitalen Wirtschaft, indem sie die Infrastruktur für Unternehmen, Cloud-Dienste und das Internet im Allgemeinen bereitstellen. Sie sind die unsichtbaren Motoren, die viele der Technologien, die wir täglich nutzen, erst möglich machen.

Welches ist das größte Rechenzentrum der Welt?

Das größte Rechenzentrum der Welt nach physischer Fläche ist derzeit das Range International Information Group Data Center in Langfang, China. Dieses Rechenzentrum erstreckt sich über eine beeindruckende Fläche von etwa 10,7 Millionen Quadratfuß (etwa 1 Million Quadratmeter). Es wurde speziell entworfen, um massiven Speicherplatz und umfassende IT-Dienstleistungen für Unternehmen in China und international anzubieten.

Ein weiteres sehr großes Rechenzentrum ist das Switch’s Citadel Campus in der Nähe von Reno, Nevada, in den USA. Es wird geschätzt, dass es nach seiner Fertigstellung über eine Fläche von mehr als 7,2 Millionen Quadratfuß verfügen wird.

Diese gigantischen Anlagen sind kritische Knotenpunkte in der globalen Dateninfrastruktur und ermöglichen eine breite Palette von Dienstleistungen, von Cloud-Computing bis hin zu Big Data-Analyse. Sie sind wie die Herzen der digitalen Welt, die unablässig arbeiten, um die Unmengen an Daten zu verarbeiten und zu speichern, die täglich erzeugt werden.

Wie viele Rechenzentren gibt es in Deutschland?

Die genaue Anzahl der Rechenzentren in Deutschland ist schwierig zu bestimmen, da sie sich ständig ändert und viele Unternehmen ihre Einrichtungen privat halten. Allerdings ist bekannt, dass Deutschland eine der höchsten Dichten an Rechenzentren in Europa hat, insbesondere in Ballungsgebieten wie Frankfurt, das als einer der wichtigsten Internetknotenpunkte der Welt gilt.

Schätzungen zufolge gibt es in Deutschland mehrere hundert Rechenzentren. Diese reichen von großen kommerziellen Anlagen, die von internationalen und nationalen Unternehmen betrieben werden, bis hin zu kleineren privaten Serverräumen in Firmen. Frankfurt allein, oft als „das Herz des Internets in Europa“ bezeichnet, beherbergt über 50 große Rechenzentren. Weitere bedeutende Standorte für Rechenzentren in Deutschland sind München, Berlin, Hamburg und Düsseldorf.

Diese Rechenzentren bilden das Rückgrat der digitalen Infrastruktur des Landes und unterstützen eine Vielzahl von Diensten, von Cloud-Computing und Website-Hosting bis hin zu Datenanalyse und E-Commerce.

Welche Leistungen bietet ein Rechenzentrum?

Ein Rechenzentrum bietet eine breite Palette an Dienstleistungen, die darauf abzielen, digitale Daten zu speichern, zu verarbeiten und zu sichern. Diese Einrichtungen sind entscheidend für die Aufrechterhaltung der IT-Infrastruktur von Unternehmen und Organisationen. Hier sind einige der Hauptleistungen, die typischerweise von einem Rechenzentrum angeboten werden:

  1. Datenhaltung und -management: Rechenzentren bieten sicheren Speicherplatz für große Mengen an Daten. Sie gewährleisten, dass Daten nicht nur sicher aufbewahrt, sondern auch effizient verwaltet werden.
  2. Server-Hosting und -betrieb: Unternehmen können ihre Server und Netzwerkgeräte in einem Rechenzentrum unterbringen. Das Rechenzentrum kümmert sich um die physische Sicherheit, die Stromversorgung und die Kühlung.
  3. Cloud-Dienste: Viele Rechenzentren bieten Cloud-Computing-Dienste an, einschließlich Infrastructure-as-a-Service (IaaS), Platform-as-a-Service (PaaS) und Software-as-a-Service (SaaS). Diese Dienste ermöglichen es Kunden, auf Anwendungen und Daten über das Internet zuzugreifen, ohne eigene Hardware und Software warten zu müssen.
  4. Disaster Recovery und Business Continuity: Rechenzentren bieten Lösungen zur Datensicherung und Wiederherstellung an, um im Falle eines physischen oder technischen Problems eine schnelle Wiederherstellung zu ermöglichen. Dies ist entscheidend für die Aufrechterhaltung der Betriebskontinuität.
  5. Netzwerkverwaltung und -sicherheit: Rechenzentren bieten fortschrittliche Netzwerkdienste, einschließlich Managed Networking, Load Balancing, Firewalls und DDoS-Schutz, um die Sicherheit und Leistung der Netzwerkverbindungen zu gewährleisten.
  6. Colocation-Dienste: Diese Dienstleistung erlaubt es Unternehmen, eigene Server und Netzwerkausrüstung in einem gemieteten Raum innerhalb des Rechenzentrums zu platzieren, während sie von der erweiterten Infrastruktur des Rechenzentrums profitieren, wie Kühlung, Strom, Bandbreite und Sicherheit.
  7. Beratung und Support: Viele Rechenzentren bieten auch technische Unterstützung und Beratungsdienste an, um Kunden bei der Optimierung ihrer IT-Infrastrukturen zu helfen.

Rechenzentren sind also wie das Kraftwerk und die Schaltzentrale für IT-basierte Geschäftsprozesse. Sie sorgen dafür, dass alles rund läuft, sicher ist und auch in Krisenzeiten zuverlässig funktioniert. Sie sind unerlässlich für Unternehmen, die auf starke digitale Präsenz und Operationen angewiesen sind.

Was ist Datenhaltung und -management?

Datenhaltung und -management beziehen sich auf die Prozesse und Technologien, die zur Speicherung, Verarbeitung und Sicherung von Daten verwendet werden. Diese Praktiken sind grundlegend für den effektiven Umgang mit Informationen, die von Unternehmen und Organisationen gesammelt werden. Lass mich das ein bisschen genauer erklären:

  1. Datenhaltung: Dies bezieht sich auf die Art und Weise, wie Daten gespeichert werden. Dazu gehört nicht nur der physische Speicherort – wie Server oder Cloud-Speicher –, sondern auch die Organisation und Strukturierung der Daten. Daten können in Datenbanken, Dateisystemen oder sogar in Data Warehouses gespeichert werden, je nachdem, was für die Bedürfnisse des Unternehmens am besten geeignet ist.
  2. Datenmanagement: Dies umfasst alle Vorgänge, die mit der Handhabung dieser Daten verbunden sind. Datenmanagement sorgt dafür, dass Daten zugänglich, zuverlässig und sicher sind. Es beinhaltet eine Vielzahl von Aufgaben:
    • Datenerfassung: Sammeln von Daten aus verschiedenen Quellen.
    • Datenqualität: Sicherstellen, dass die Daten genau und frei von Fehlern sind.
    • Datenintegration: Zusammenführen von Daten aus verschiedenen Quellen in einem kohärenten Datensatz.
    • Datensicherheit: Schutz der Daten vor unberechtigtem Zugriff und Datenverlust.
    • Datenarchivierung: Langfristige Speicherung von Daten, die nicht regelmäßig benötigt werden.
    • Datenanalyse: Analyse der Daten, um nützliche Informationen und Einblicke zu gewinnen.

Ein gutes Datenmanagement trägt dazu bei, dass Organisationen ihre Daten effektiv nutzen können, um fundierte Entscheidungen zu treffen, Prozesse zu verbessern und die Kundenzufriedenheit zu erhöhen. In der modernen Wirtschaft, wo Daten oft als das neue Öl betrachtet werden, ist ein robustes Datenmanagement von entscheidender Bedeutung, um einen Wettbewerbsvorteil zu sichern und die Integrität und Verfügbarkeit wichtiger Informationen zu gewährleisten.

Was bedeutet Server-Hosting und -betrieb?

Server-Hosting und -betrieb beziehen sich auf Dienstleistungen und Prozesse, die notwendig sind, um Serverhardware und -software am Laufen zu halten, damit verschiedene Anwendungen und Daten sicher und effizient genutzt werden können. Diese Dienstleistungen sind entscheidend für Unternehmen, die ihre IT-Infrastruktur externalisieren möchten, um Effizienz zu steigern, Kosten zu senken oder technologische Komplexität zu reduzieren. Hier sind die Kernaspekte von Server-Hosting und -betrieb:

Server-Hosting

Server-Hosting umfasst das Bereitstellen von Servern und zugehöriger Infrastruktur für Kunden, die ihre eigenen Server nicht verwalten möchten oder können. Dies kann in verschiedenen Formen geschehen:

  1. Dediziertes Hosting: Kunden mieten einen physischen Server, der ausschließlich von ihnen genutzt wird. Dies bietet volle Kontrolle über die Hardware und ist ideal für spezifische Konfigurationsanforderungen oder hohe Leistungsansprüche.
  2. Shared Hosting: Mehrere Kunden teilen sich die Ressourcen eines Servers. Dies ist eine kostengünstige Option für kleinere Websites oder Projekte, die weniger Ressourcen benötigen.
  3. Virtuelles privates Server-Hosting (VPS): Ein physischer Server wird in mehrere virtuelle Server aufgeteilt, die jeweils die Illusion eines dedizierten Servers bieten, aber Ressourcen mit anderen virtuellen Servern auf dem gleichen physischen Host teilen.
  4. Cloud-Hosting: Serverressourcen werden über ein Netzwerk von verbundenen Maschinen bereitgestellt. Dies bietet hohe Flexibilität und Skalierbarkeit, da Ressourcen je nach Bedarf dynamisch zugewiesen oder entfernt werden können.

Server-Betrieb

Der Betrieb von Servern beinhaltet alle technischen und administrativen Aufgaben, die erforderlich sind, um die Server funktionsfähig, sicher und auf dem neuesten Stand zu halten:

  1. Wartung und Updates: Regelmäßige Updates von Software und Betriebssystemen, um Sicherheit und Leistung zu gewährleisten.
  2. Überwachung: Kontinuierliche Überwachung der Serverleistung und der Netzwerkverbindungen, um Probleme frühzeitig zu erkennen und Ausfallzeiten zu minimieren.
  3. Sicherheitsmanagement: Implementierung von Sicherheitsmaßnahmen wie Firewalls, Intrusion-Detection-Systemen und regelmäßigen Sicherheitsüberprüfungen, um Datenverlust und Cyberangriffe zu verhindern.
  4. Backup und Disaster Recovery: Erstellung regelmäßiger Backups und Entwicklung von Notfallwiederherstellungsplänen, um Datenintegrität und Betriebskontinuität im Falle eines Problems sicherzustellen.
  5. Support und technische Hilfe: Bereitstellung von technischer Unterstützung für Kunden, um sicherzustellen, dass alle Probleme schnell gelöst werden und der Betrieb reibungslos läuft.

Server-Hosting und -betrieb sind fundamentale Dienstleistungen für moderne Unternehmen, die auf zuverlässige und leistungsfähige IT-Systeme angewiesen sind, um ihre täglichen Operationen und digitalen Interaktionen zu unterstützen. Sie ermöglichen es Unternehmen, sich auf ihr Kerngeschäft zu konzentrieren, ohne sich um die technischen Aspekte der Serververwaltung kümmern zu müssen.

Was versteht man unter Cloud Dienste?

Unter Cloud-Diensten versteht man die Bereitstellung verschiedener IT-Ressourcen über das Internet, wobei Kunden nach Bedarf auf Anwendungen, Speicher, Server und weitere IT-Infrastrukturen zugreifen können. Diese Dienste bieten eine flexible, skalierbare und oft kostengünstigere Alternative zur lokalen Wartung von Hardware und Software. Cloud-Dienste können in drei Hauptkategorien unterteilt werden:

1. Infrastructure as a Service (IaaS)

Bei IaaS mieten Nutzer IT-Infrastruktur – wie Server, Netzwerkkomponenten, Speicherplatz und Rechenleistung – von einem Cloud-Anbieter. Das ermöglicht den Nutzern, ohne die Investition in physische Hardware, schnell auf wachsende Anforderungen zu reagieren. Beispiele für IaaS-Anbieter sind Amazon Web Services (AWS), Microsoft Azure und Google Cloud Platform.

2. Platform as a Service (PaaS)

PaaS stellt eine Entwicklungs- und Bereitstellungsumgebung in der Cloud zur Verfügung. Nutzer können Anwendungen entwickeln, testen, verwalten und hosten, ohne sich um die zugrunde liegende Infrastruktur kümmern zu müssen. Dies vereinfacht die Softwareentwicklung, da das Management von Hardware, Betriebssystemen und Netzwerksetup vom Anbieter übernommen wird. Beispiele hierfür sind Heroku, Google App Engine und Microsoft’s Azure App Services.

3. Software as a Service (SaaS)

SaaS ist eine Software-Distributionsmethode, bei der Anwendungen über das Internet als Service bereitgestellt werden. Nutzer greifen auf die Software zu und verwenden sie über einen Webbrowser, anstatt sie auf ihren eigenen Computern oder Servern installieren zu müssen. Dies erleichtert die Wartung, den Support und die Aktualisierung der Software. Bekannte Beispiele für SaaS-Anwendungen sind Google Workspace, Microsoft Office 365 und Salesforce.

Vorteile von Cloud-Diensten:

  • Kosteneffizienz: Keine Notwendigkeit, in Hardware, Wartung oder physischen Platz zu investieren.
  • Skalierbarkeit: Ressourcen können je nach Bedarf skaliert werden, was eine flexible Anpassung an die Geschäftsanforderungen ermöglicht.
  • Zugänglichkeit: Dienste sind überall verfügbar, wo eine Internetverbindung besteht, was die Zusammenarbeit und Remote-Arbeit erleichtert.
  • Automatische Updates: Software- und Sicherheitsupdates werden automatisch vom Anbieter durchgeführt, was Nutzern Zeit und Aufwand spart.

Cloud-Dienste revolutionieren die Art und Weise, wie Unternehmen ihre IT betreiben, indem sie ihnen erlauben, sich auf ihre Kernkompetenzen zu konzentrieren und gleichzeitig von fortschrittlicher Technologie zu profitieren.

Was zum Henker ist Disaster Recovery und Business Continuity?

„Disaster Recovery“ und „Business Continuity“ sind zwei Konzepte, die Unternehmen helfen, nach unvorhergesehenen Ereignissen wieder auf die Beine zu kommen und ihre Aktivitäten fortzusetzen. Obwohl sie oft in einem Atemzug genannt werden, decken sie leicht unterschiedliche Aspekte der Wiederherstellung und des kontinuierlichen Betriebs ab. Hier eine leicht verständliche Erklärung:

Disaster Recovery (Katastrophenwiederherstellung)

Disaster Recovery bezieht sich speziell auf die IT- und Technologie-Strategien, die implementiert werden, um nach einem Ausfall kritische Daten und Systeme schnell wiederherzustellen. Es ist wie der Notfallplan für deine digitale Infrastruktur – denk an eine Feuerwehr, die bereitsteht, um digitale Brände zu löschen. Hier sind einige typische Elemente:

  • Daten-Backups: Regelmäßige Sicherungen aller kritischen Daten an einem sicheren Ort.
  • Recovery Sites: Verwendung von sekundären Standorten, wo Systeme schnell wieder hochgefahren werden können.
  • Notfallpläne: Detaillierte Anweisungen, wie nach verschiedenen Arten von Störungen vorgegangen werden soll.

Business Continuity (Geschäftskontinuität)

Business Continuity ist der übergeordnete Plan, der sicherstellt, dass ein Unternehmen nach einem Desaster weiterhin funktionieren kann. Es geht nicht nur um IT, sondern um die Aufrechterhaltung aller wichtigen Geschäftsprozesse. Man könnte sagen, es ist wie ein umfassender Trainingsplan für ein Team, um sicherzustellen, dass es auch unter widrigsten Umständen weiterhin Punkte erzielen kann. Wichtige Aspekte umfassen:

  • Business Impact Analysis: Bewertung, welche Geschäftsbereiche bei einem Ausfall am meisten betroffen sind.
  • Kritische Funktionen: Identifikation und Priorisierung von Geschäftsprozessen, die unbedingt am Laufen gehalten werden müssen.
  • Kommunikationspläne: Sicherstellung, dass alle Mitarbeiter, Kunden und Stakeholder klar und effektiv informiert werden können.

Zusammengefasst sind „Disaster Recovery“ und „Business Continuity“ wie ein Rettungs- und Überlebenskit für Unternehmen. Sie helfen, nach einem Schock nicht nur zu überleben, sondern auch möglichst unbeschadet und schnell den Normalzustand wiederherzustellen. Das Ziel ist, Ausfallzeiten zu minimieren und finanzielle sowie operationelle Schäden zu reduzieren.

Welche Bereiche umfasst die Netzwerkverwaltung und -sicherheit?

Die Netzwerkverwaltung und -sicherheit sind wesentliche Aspekte der IT-Infrastruktur eines jeden Unternehmens. Sie umfassen eine Vielzahl von Techniken, Tools und Praktiken, die darauf abzielen, die Netzwerkleistung zu optimieren und die Daten und Ressourcen eines Netzwerks zu schützen. Hier sind die Hauptbereiche, die in der Netzwerkverwaltung und -sicherheit abgedeckt werden:

Netzwerkverwaltung

  1. Überwachung: Kontinuierliches Überwachen des Netzwerkverkehrs und der Leistung, um Probleme frühzeitig zu erkennen und zu beheben. Dies umfasst das Monitoring von Bandbreitennutzung, Verbindungszeiten und anderen Leistungsindikatoren.
  2. Konfigurationsmanagement: Einstellen und Pflegen der Hardware- und Softwareeinstellungen im gesamten Netzwerk. Dies hilft, die Netzwerkkonfiguration zu standardisieren und vereinfacht Änderungen und Upgrades.
  3. Fehlermanagement: Erkennen, Protokollieren und Beheben von Netzwerkfehlern. Effizientes Fehlermanagement minimiert Ausfallzeiten und stellt die Funktionalität schnell wieder her.
  4. Performance-Management: Analyse und Verbesserung der Netzwerkleistung durch Optimierung von Ressourcen und Anpassung der Infrastruktur an sich ändernde Bedürfnisse.
  5. Account- und Security Management: Verwaltung von Benutzerkonten und Zugriffsrechten, um sicherzustellen, dass nur autorisierte Nutzer Zugang zu Netzwerkressourcen haben.

Netzwerksicherheit

  1. Firewalls: Einrichten von Firewalls, um unerwünschten Datenverkehr zu blockieren und Netzwerke vor externen Angriffen zu schützen.
  2. Intrusion Detection Systems (IDS) und Intrusion Prevention Systems (IPS): Einsatz von IDS/IPS, um Eindringversuche zu erkennen und zu verhindern.
  3. Antivirus- und Anti-Malware-Software: Schutz der Netzwerke vor Viren, Malware und anderen schädlichen Programmen.
  4. Verschlüsselung: Einsatz von Verschlüsselungstechnologien für Daten, die über das Netzwerk übertragen werden, um die Vertraulichkeit und Integrität der Informationen zu gewährleisten.
  5. VPN (Virtual Private Network): Bereitstellung sicherer Fernzugriffe auf das Netzwerk durch VPNs, die eine verschlüsselte Verbindung über das Internet ermöglichen.
  6. Physische Sicherheit: Sicherstellung der physischen Sicherheit der Netzwerkinfrastruktur, einschließlich Serverräume und Datenzentren.
  7. Sicherheitsrichtlinien und -schulungen: Entwicklung von Sicherheitsrichtlinien und regelmäßige Schulungen für Mitarbeiter, um das Bewusstsein für Sicherheitspraktiken zu schärfen und das Risiko von Sicherheitsverletzungen zu minimieren.

Zusammengefasst, die Netzwerkverwaltung sorgt dafür, dass alles reibungslos läuft, während die Netzwerksicherheit darauf fokussiert ist, Bedrohungen und Risiken abzuwehren. Beide Bereiche arbeiten Hand in Hand, um ein sicheres, effizientes und zuverlässiges Netzwerkumfeld zu gewährleisten. Sie sind wie das Nervensystem und das Immunsystem eines Unternehmens – sie helfen, das Unternehmen vital zu halten und schützen es vor Schädlingen.

Was sind Colocation-Dienste?

Colocation-Dienste beziehen sich auf die Praxis, bei der Unternehmen ihre eigenen Server- und Netzwerkausrüstungen in einem externen Rechenzentrum unterbringen, anstatt sie vor Ort in eigenen Einrichtungen zu betreiben. Dies bietet eine Reihe von Vorteilen und ist eine beliebte Lösung für viele Arten von Unternehmen, von Start-ups bis zu großen Konzernen. Hier eine detaillierte Erklärung, was Colocation-Dienste umfassen:

Grundkonzept

Bei Colocation mieten Unternehmen Platz in einem spezialisierten Rechenzentrum, um ihre physische IT-Infrastruktur unterzubringen. Dieser Platz wird oft in Form von „Racks“ und „Käfigen“ bereitgestellt, die für die Unterbringung von Servern, Speichergeräten und Netzwerkhardware genutzt werden.

Hauptmerkmale von Colocation-Diensten

  1. Physische Sicherheit: Rechenzentren bieten fortschrittliche Sicherheitsmaßnahmen, wie biometrische Zugangskontrollen, Überwachungskameras und Sicherheitspersonal rund um die Uhr, um die Ausrüstung zu schützen.
  2. Stromversorgung und Kühlung: Colocation-Zentren verfügen über spezialisierte Kühlsysteme und redundante Stromversorgungen, um sicherzustellen, dass die Hardware auch bei Ausfällen oder extremen Temperaturen stets funktionsfähig bleibt.
  3. Bandbreite und Konnektivität: Ein weiterer großer Vorteil von Colocation ist der Zugang zu einer hochwertigen Netzwerkinfrastruktur mit hoher Bandbreite und niedriger Latenz. Diese Einrichtungen sind oft an wichtige Internetknotenpunkte angeschlossen, was eine schnelle und zuverlässige Datenübertragung ermöglicht.
  4. Skalierbarkeit: Unternehmen können ihren Platz im Rechenzentrum leicht erweitern, wenn ihre Anforderungen wachsen. Dies ermöglicht eine flexible Skalierung ohne die Notwendigkeit, in zusätzliche physische Infrastruktur zu investieren.
  5. Kosteneffizienz: Durch die Nutzung von Colocation-Diensten können Unternehmen erhebliche Einsparungen erzielen, da sie nicht in den Aufbau und Unterhalt eigener Rechenzentrumsinfrastrukturen investieren müssen.
  6. Support und zusätzliche Dienstleistungen: Viele Colocation-Anbieter bieten zusätzliche Dienstleistungen wie technischen Support, Netzwerküberwachung, Backup-Lösungen und Disaster Recovery als Teil ihres Servicepakets an.

Typische Anwendungsfälle

  • Unternehmen mit kritischen IT-Anforderungen: Unternehmen, die eine hochverfügbare IT-Infrastruktur benötigen, nutzen Colocation, um von der robusten und sicheren Umgebung eines professionellen Rechenzentrums zu profitieren.
  • Kosteneinsparung: Kleine und mittlere Unternehmen nutzen Colocation, um die Kosten und Komplexität des Betriebs eigener Rechenzentren zu vermeiden.
  • Globale Expansion: Unternehmen, die ihre Präsenz in neuen geografischen Märkten ausbauen möchten, können durch Colocation-Dienste schnell lokale IT-Ressourcen aufbauen.

Colocation ist eine strategische Entscheidung, die es Unternehmen ermöglicht, sich auf ihr Kerngeschäft zu konzentrieren, ohne sich um die physische Verwaltung ihrer IT-Infrastruktur sorgen zu müssen. Sie bietet eine zuverlässige, skalierbare und sichere Lösung für die Datenverarbeitungsanforderungen moderner Unternehmen.

Wie ist ein Rechenzentrum gesichert?

Rechenzentren sind kritische Infrastrukturen, die eine Vielzahl von Sicherheitsmaßnahmen erfordern, um Daten, Hardware und Dienstleistungen zu schützen. Die Sicherheit in Rechenzentren umfasst physische, netzwerkbasierte und operationelle Maßnahmen, um vor Diebstahl, Sabotage, Datenverlust und anderen Bedrohungen zu schützen. Hier sind die Schlüsselbereiche der Sicherheit in einem Rechenzentrum detailliert beschrieben:

Physische Sicherheit

  1. Zugangskontrolle: Rechenzentren verwenden oft mehrschichtige Zugangskontrollsysteme, die biometrische Scanner (wie Fingerabdruck- oder Gesichtserkennung), Magnetkartenleser und PIN-Codes umfassen, um sicherzustellen, dass nur autorisiertes Personal Zutritt hat.
  2. Überwachung: Rund um die Uhr Überwachung durch Sicherheitskameras und Sicherheitspersonal, um jede ungewöhnliche Aktivität zu überwachen und zu dokumentieren.
  3. Barrieren: Physische Barrieren wie Zäune, Stacheldraht oder Betonmauern schützen das Gelände vor unbefugtem Zugriff.
  4. Bauweise: Rechenzentren sind oft so gebaut, dass sie gegen natürliche Katastrophen wie Erdbeben und Überschwemmungen sowie gegen menschliche Bedrohungen wie Vandalismus und terroristische Angriffe widerstandsfähig sind.

Netzwerksicherheit

  1. Firewalls und IDS/IPS: Um den Datenverkehr zu überwachen und zu kontrollieren, setzen Rechenzentren Firewalls und Intrusion Detection Systems (IDS) bzw. Intrusion Prevention Systems (IPS) ein.
  2. Verschlüsselung: Daten, die in und aus dem Rechenzentrum übertragen werden, sowie die auf den Servern gespeicherten Daten, werden verschlüsselt, um die Vertraulichkeit und Integrität zu wahren.
  3. Netzwerksegmentierung: Netzwerke sind oft in Segmente unterteilt, um sicherzustellen, dass ein Sicherheitsvorfall in einem Bereich nicht das gesamte Netzwerk beeinträchtigt.

Betriebssicherheit

  1. Redundanz: Rechenzentren implementieren redundante Systeme, einschließlich Stromversorgungen, Netzwerkanbindungen und Kühlsysteme, um sicherzustellen, dass der Betrieb auch bei Ausfall eines Systems fortgesetzt werden kann.
  2. Backup und Disaster Recovery: Regelmäßige Backups von Daten sind entscheidend, um im Falle eines Datenverlusts eine schnelle Wiederherstellung zu ermöglichen. Viele Rechenzentren haben detaillierte Notfallwiederherstellungspläne, die regelmäßig getestet werden.
  3. Umweltkontrollen: Um die optimale Leistung der Hardware sicherzustellen, wird die Umgebung kontinuierlich überwacht und kontrolliert, einschließlich Temperatur, Feuchtigkeit und Staub.

Compliance und Audits

  1. Sicherheitsstandards und Zertifizierungen: Viele Rechenzentren halten sich an internationale Sicherheitsstandards wie ISO 27001, SOC 2 Typ II und PCI DSS, die sicherstellen, dass angemessene Sicherheitspraktiken eingehalten werden.
  2. Regelmäßige Audits: Externe Sicherheitsaudits helfen dabei, Sicherheitslücken zu identifizieren und zu schließen, um die Schutzmaßnahmen ständig zu verbessern.

Diese umfassenden Sicherheitsmaßnahmen sind entscheidend, um die Integrität und Verfügbarkeit der im Rechenzentrum gespeicherten Daten und der gehosteten Dienste zu gewährleisten. Sie helfen, das Vertrauen der Kunden zu erhalten und rechtliche sowie regulatorische Anforderungen zu erfüllen.

Wer baut ein Rechenzentrum?

Der Bau eines Rechenzentrums ist ein komplexes Vorhaben, das spezialisierte Kenntnisse in mehreren technischen und planerischen Bereichen erfordert. Verschiedene Experten und Unternehmen sind an diesem Prozess beteiligt, von der Planung über den Bau bis hin zur Inbetriebnahme und Wartung. Hier sind einige der Schlüsselakteure und ihre Rollen im Prozess des Rechenzentrumsbaus:

1. Architekten und Ingenieure

  • Architekten entwerfen das Gebäude und die Räumlichkeiten des Rechenzentrums, wobei sie die spezifischen Anforderungen der IT-Infrastruktur berücksichtigen.
  • Ingenieure verschiedener Fachrichtungen (Elektro-, Bau-, Umwelt- und Klimaingenieure) sorgen dafür, dass alle Systeme, von der Stromversorgung bis zur Kühlung, optimal geplant und umgesetzt werden.

2. IT-Infrastruktur-Spezialisten

  • Diese Experten planen und implementieren die IT-Hardware- und Netzwerkkomponenten, die im Rechenzentrum genutzt werden. Sie sorgen dafür, dass die Server, Speichersysteme, Netzwerke und Sicherheitsgeräte korrekt installiert und konfiguriert sind.

3. Bauunternehmen

  • Spezialisierte Bauunternehmen, die Erfahrung im Bau von technischen Anlagen wie Rechenzentren haben, führen den eigentlichen Bau des Gebäudes durch. Sie müssen eng mit den Architekten und Ingenieuren zusammenarbeiten, um die speziellen Anforderungen eines Rechenzentrums zu erfüllen.

4. Energieberater und Nachhaltigkeitsexperten

  • Diese Berater helfen dabei, das Rechenzentrum energieeffizient und nachhaltig zu gestalten. Sie beraten zu Themen wie Energieverbrauch, alternative Energiequellen und Energieeffizienzmaßnahmen.

5. Sicherheitsexperten

  • Sicherheitsberater stellen sicher, dass das Rechenzentrum sowohl physisch als auch digital sicher ist. Sie implementieren fortschrittliche Sicherheitssysteme und -protokolle, die zum Schutz der Anlage beitragen.

6. Projektmanager

  • Projektmanager koordinieren das gesamte Projekt und stellen sicher, dass alle Aspekte des Baus fristgerecht und innerhalb des Budgets abgeschlossen werden. Sie sind das Bindeglied zwischen den Bauherren, Lieferanten und Dienstleistern.

7. Anbieter von Rechenzentrumsausrüstung

  • Unternehmen, die spezialisierte Rechenzentrumskomponenten wie Serverracks, Kühlungssysteme, Stromversorgungseinheiten und Überwachungssysteme herstellen und liefern.

8. Compliance und regulatorische Berater

  • Diese Experten stellen sicher, dass das Rechenzentrum alle lokalen und internationalen Gesetze und Normen erfüllt, wie z.B. Brandschutzvorschriften, Umweltstandards und Datenschutzgesetze.

Jeder dieser Akteure spielt eine entscheidende Rolle, um sicherzustellen, dass das Rechenzentrum nicht nur funktional und sicher, sondern auch wirtschaftlich effizient und zukunftssicher ist. Der Bau eines Rechenzentrums ist daher ein multidisziplinäres Unterfangen, das sorgfältige Planung, Koordination und Expertise in vielen Bereichen erfordert.

Wieviel kostet ein Rechenzentrum?

Die Kosten für den Bau und Betrieb eines Rechenzentrums können stark variieren und hängen von vielen Faktoren ab, wie der Größe des Rechenzentrums, der Standortwahl, der Technologieausstattung und den Sicherheitsanforderungen. Hier sind einige grundlegende Kostenaspekte, die bei der Kalkulation berücksichtigt werden sollten:

1. Baukosten

  • Größe und Design: Große Rechenzentren mit fortschrittlichen Designs und spezialisierten Einrichtungen können erheblich teurer sein als kleinere oder weniger komplexe Anlagen.
  • Standort: Die Grundstücks- und Baukosten variieren je nach Region. Standorte in städtischen Gebieten sind oft teurer als solche in ländlichen Gebieten.
  • Infrastruktur: Kosten für hochwertige Stromversorgungssysteme, Kühlsysteme und Netzwerkinfrastruktur können einen erheblichen Anteil der Baukosten ausmachen.

2. Ausrüstungskosten

  • Server und Speicher: Die Kosten für Server, Speichereinheiten und Netzwerkausrüstung können je nach den Leistungsanforderungen des Rechenzentrums stark variieren.
  • Sicherheitssysteme: Physische und digitale Sicherheitssysteme wie Überwachungskameras, Sicherheitspersonal, Firewalls und Intrusion Detection Systems sind essenziell, aber auch kostenintensiv.

3. Betriebskosten

  • Stromverbrauch: Rechenzentren verbrauchen enorme Mengen an Strom, insbesondere für die Aufrechterhaltung der Server und der Klimatisierung.
  • Wartung: Regelmäßige Wartung der Hardware, Software und Infrastruktur ist notwendig, um die Betriebsfähigkeit des Rechenzentrums zu gewährleisten.
  • Personal: Kosten für geschultes Personal, das für Betrieb, Sicherheit und Wartung des Rechenzentrums verantwortlich ist.

4. Zusätzliche Kosten

  • Lizenzgebühren für Software: Betriebssysteme, Management-Software und andere Anwendungen benötigen oft Lizenzgebühren.
  • Versicherungen: Versicherungen gegen Feuer, Diebstahl und andere Risiken können ebenfalls beträchtliche Kosten verursachen.
  • Compliance und Zertifizierungen: Die Einhaltung von Standards und die Erlangung von Zertifizierungen (z.B. ISO 27001) können zusätzliche Kosten verursachen.

Insgesamt können die Gesamtkosten für den Bau eines kleinen bis mittleren Rechenzentrums in die Millionen gehen, während große oder hochspezialisierte Rechenzentren leicht hunderte Millionen bis über eine Milliarde Euro kosten können. Die Betriebskosten müssen auch dauerhaft eingeplant werden, was die finanzielle Planung eines solchen Vorhabens zusätzlich kompliziert macht. Es ist also eine erhebliche Investition, die sorgfältige Planung und strategische Überlegungen erfordert.

 

 

 

(Der Beitrag erschien zuerst im November 2016 und wurde für die aktuelle Ausgabe 2022 komplett neu recherchiert und zusammengestellt. Datum der letzten Aktualisierung: 8. Mai 2024)

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11 Kommentare

  1. Wow, ich hätte ehrlich gesagt nicht gedacht, dass Hetzner das größte Rechnenzentrum hierzulande betreibt. Mir ist die Firma zwar seit Ewigkeiten ein Begriff, ich hatte da aber immer noch die altbackene Webseite im Hinterkopf. Hab im Zuge des Berichts nun aber festgestellt, dass sich hier nun ebenfalls etwas getan hat.

  2. Hier wird ja nach Fläche bewertet, Teilweise nicht mal nach benutzter Fläche.
    Wenn die Leser Aussagen hören wie „größtes Rechenzentrum“, „größtes Datacenter“, dann denken die meisten, dass da die meiste/ größte Rechenleistung beheimatet ist. Dem ist aber nicht so.
    Ein Ranking nach Leistung wäre mal interessant und das Ergebnis sicherlich ein anderes.

  3. Wie stellen Sie sich ein Ranking nach Leistung konkret vor? Wer hat die meisten und stärksten Prozessoren, Speicherplatz, Bandbreite? Das ist schlicht nicht zu recherchieren. Deshalb bleibt nur die Fläche, wobei man unter betriebswirtschaftlicher Betrachtung sicherlich davon ausgehen darf (sogar muss), dass es eine Korrelation zwischen Fläche und Leistungsfähigkeit gibt.

  4. Wahnsinn, was für Flächen für die Rechenzentren gebraucht werden! Ich wusste vorher auch nicht, dass ausgerechnet Deutschland eines der wichtigsten IT-Länder ist. Aber das spricht ja für die Qualität der Arbeit hier.

  5. Guter Bericht. Alle diese riesen Rechencentren benötigen große USV , unterbrechungsfreie Stromversorgungsanlagen. Diese werde mit Bleiakkus versorgt die z.Zt. maximal 10-12 Jahre halten. Und nur bis ca. 30 Grad C ihre Leistung bringen. Jetzt hat Fa. Battery-Kutter einen reinblei Akku der von 0-60 Grad sein Leistung bringt und 15 Jahre hält bei 4 Jahren Garantie. Das hilft enorme Folgekosten zu senken : Weniger Service im Austausch, geringere Energieleistung für die Klimaanlagen.

  6. Welche dieser Hoster hat den besten Datenschutz (DSVGO) ?
    Welcher Hoster reagiert am schnellsten auf Kundenanfragen ?
    Welcher dieser Hoster transferiert die Daten nicht an Dritte (Partner in Amerika ist eher abschreckend) ?
    Welcher Hoster verschlüsselt Daten auf welche Weise ?

  7. Das Colocation DATACENTER RHEIN-NECKAR II (DCRN II) in Mutterstadt
    der PFALZKOM GmbH bietet Platz für bis zu 1.000 Racks auf 2.340 m² Serverfläche unterteilt in vier Räumen.
    Das wäre ja dann Platz #12 auf der Liste 😉
    Das Colocation DATACENTER RHEIN-NECKAR I (DCRN I) in Mutterstadt
    der PFALZKOM GmbH bietet Platz für ca. 300 Racks auf ca. 700 m² Serverfläche unterteilt in zwei Räumen wäre dann Platz #13.

  8. Das Rechenzentrum der DATEV eG fehlt. Dort werden Flächen in der Größe von 4.500 m² für die Datenverarbeitung genutzt (Platz 12). Und hier kann man sogar recherchieren, welche Leistung dahintersteckt:
    sechs IBM-Großrechneranlagen und 1.900 weitere Hardwareserver, auf denen insgesamt 17.000 virtuelle Unix-/Windows-Server betrieben werden
    alleine die Großrechner kommen auf eine Gesamtleistung von 180.000 MIPS
    34 Petabyte Speicherkapazität sowie ein Kassettenarchiv mit 116 Petabyte für die Langzeitarchivierung

  9. Auf der Liste fehlen ein paar der größeren noris network Rechenzentren, wie z. B. München Ost (derzeit 8.700 qm IT-Space) und Nürnberg Süd (derzeit 5.500 qm IT-Space).

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