WordPress Mediathek: schnell ein Wust an Media-Dateien
In der Mediathek, im Backend “Medien” genannt, werden die Dateien aufsteigend nach dem Datum des Hochladens angezeigt. Dadurch verlierst du mit der Zeit den Überblick. Dabei wäre es gut, wenn du an passender Stelle ein bereits früher hochgeladenes Bild noch einmal verwenden könntest. Ein Beispiel: Profilbilder von Ansprechpartnern einer Unternehmenswebsite. Eine neue Produktseite mit Kontaktoptionen kommt hinzu. Die Profilbilder wurden alle in einem Ordner abgelegt. Das passende Profilbild ist schnell gefunden. Zeit gespart.
Das erhöht beim Leser den Wiedererkennungswert. Er findet sich besser zurecht. Oder du hast einen Beitrag zu einem bestimmten Thema und schreibst später ein Update dazu. Auch da könntest du das ursprüngliche Beitragsbild erneut verwenden. Wenn du es denn finden würdest… Leider hilft da die Suchfunktion der Mediathek auch nicht immer weiter.
Ordner schaffen Übersicht: die Lösung mit dem FileBird-Plugin
Ehrlich gesagt, habe ich mir bisher gar keine Gedanken darüber gemacht. Ab und zu habe ich mich geärgert, wenn ich genau wusste, dass dieses Bild schon in der Mediathek ist. Aber ich konnte es nicht finden. Also habe ich es erneut hochgeladen. Ist eben so bei WordPress. Dabei ist die Lösung so einfach! Wie so oft bringt ein WordPress-Plugin die gewünschte Funktion.
In unserem Fall trägt es den Namen Filebird und liegt in der 4. Hauptversion vor. Entwickler ist das NinjaTeam, das noch eine Reihe weiterer Plugins für unterschiedliche Zwecke im Portfolio hat. Zurzeit gibt es mehr als 60.000 aktive Installationen. Damit liegt es an der Spitze aller vergleichbarer WP-Plugins. Mehr als 327 Bewertungen mit durchschnittlich 4,5 Sternen sprechen ebenfalls eine deutlich positive Sprache.
Preiswerte Standard-Lizenz
Das FileBird-Plugin steht in einer kostenlosen Testversion zur Verfügung. Die Standard-Lizenz für marginale 25 $ enthält alle zukünftigen Updates und Support durch das NinjaTeam für 6 Monate. Eine Verlängerung auf 12 Monate ist möglich und kostet zusätzlich 7,50 $, wenn diese beim Kauf gleich mitbestellt wird.
Etwas ungewöhnlich ist die Erweiterte Lizenz. Mit der Standard-Lizenz darfst du das Plugin in einer deiner eigenen WP-Installationen oder in einer von dir betreuten Fremdinstallation verwenden, wenn der Kunde für deine Leistungen nicht bezahlen muss. Ist Deine Dienstleistung kostenpflichtig, dann benötigst du die Erweiterte Lizenz und die kostet gleich mal 99 $. Aber das kannst du ja an deinen Kunden weiterberechnen.
WordPress Mediathek aufbohren: die Installation von FileBird
Die Installation geht wie bei jedem WordPress-Plugin vonstatten. Nach dem Kauf hast du dir die entsprechende ZIP-Datei heruntergeladen. Anschließend loggst du dich in das Dashboard deiner WordPress-Seite ein und rufst links im Hauptmenü den Punkt Plugins auf. Auf der nächsten Seite steht oben links das Wort Plugins und daneben der Button Installieren.
Wenn du den geklickt hast, befindest du dich auf der Seite Plugins hinzufügen mit dem Button Plugin hochladen. Jetzt noch diesen Button anklicken und es öffnet sich das Formular zum Plugin-Upload. Mit dem Button durchsuchen erscheint der Datei-Explorer auf Deinem Rechner.
Du navigierst zu der heruntergeladenen ZIP-Datei des Plugins, wählst sie aus und klickst auf Öffnen. Der Explorer schließt sich, die Datei wird im Upload-Formular angezeigt. Nun klickst du auf Jetzt installieren. Nach kurzer Zeit wird dir der Abschluss der Installation angezeigt und du musst auf den Link Aktivieren klicken. Jetzt ist alles erledigt.
FileBird lässt sich sehr einfach bedienen
Das linke Hauptmenü im Backend deiner WordPress-Installation verändert sich mit dem Plugin nicht. Erst wenn du auf Medien > Medienübersicht gehst, wirst du eine Veränderung bemerken. Zwischen dem Hauptmenü links und der Medienübersicht rechts ist jetzt eine neue Spalte eingefügt (siehe Bild).
Neben der Überschrift „Ordnern“ befindet sich ein blauer Button Neuer Ordner. Darunter ist ein Feld mit Bedienelementen. Hier lassen sich ausgewählte Ordner umbenennen oder löschen und ihre Sortierung nach dem Alphabet zwischen aufsteigend und absteigend ändern.
Unterhalb sind die Standard-Ordner Alle Dateien und Nicht kategorisiert. Bei beiden ist rechts zu sehen, wie viele Mediadateien ihnen jeweils zugeordnet sind. Jetzt nach der Installation und dem ersten Aufruf wird bei beiden die volle Anzahl der in der Medienverwaltung vorhandenen Dateien angezeigt.
Nun kannst du Ordnung in deine Mediensammlung bringen. Klicke auf den Button Neuer Ordner. Unter den Standard-Ordnern erscheint ein neuer Ordner, den du beliebig benennen kannst. Neuer Klick auf Neuer Ordner und ein weiterer Ordner ist bereit zur Benennung. Die Zuordnung von Dateien aus der Mediathek erfolgt einfach mit Drag-and-Drop. Datei mit der linken Maustaste anfassen, auf den gewünschten Ordner ziehen und fallen lassen. Im Ordner erscheint die Zahl 1.
Im ersten Moment irritiert es etwas, dass die Datei dennoch weiter in der Mediathek angezeigt wird. Das ist aber gut so. Physisch verbleiben die Dateien in der Mediathek und sind dort immer zu sehen, wenn du links auf den Ordner Alle Dateien klickst. Sie gehen dir also nicht verloren, wenn du das Plugin löschen solltest. Die Ordnerstruktur und die Zuordnung der Dateien zu Ordnern sind rein virtuell.
Wie oben im Bild zu sehen, kannst du unter einem Ordner weitere Unterordner anlegen. Das funktioniert auch in den Unterordnern. Somit entsteht eine regelrechte Baumstruktur, mit der du sehr detailliert deine Bilder verwalten kannst. Welche Bilder du dem jeweiligen Ordner oder Unterordner zugewiesen hast, siehst du nach einem Klick auf den betreffenden Ordner. Dann verschwindet rechts die Übersicht aller Dateien in der Mediathek und es werden nur die Dateien in diesem Ordner angezeigt.
Befinden sich in diesem Ordner keine Dateien sondern nur Unterordner, siehst du diese rechts im Mediathekfeld.
Ein kleines Manko aus meiner Sicht ist die Tatsache, dass die Zuordnung von Dateien zu mehreren Ordnern nicht möglich ist. Aber das ist sicher Ansichtssache.
Die von dir angelegte Ordnerstruktur macht es leichter, Bilder mehrfach auf Seiten oder in Beiträgen einzusetzen. Jedes Mal, wenn du die Mediathek aufrufst, erscheint sie mit den Ordnern auf der linken Seite.
Das passiert, wenn du im Editor unter der Titelzeile auf den Button Dateien hinzufügen klickst oder in der rechten Spalte ganz unten ein Beitragsbild festlegen möchtest. Du kannst dir nun ein Bild aus dem passenden Ordner auswählen und musst nicht die komplette Mediathek durchsuchen. Das spart dir viel Zeit und Nerven.
Kleine, praktische Features, die das Arbeiten in der WordPress Medienverwaltung einfacher machen
Filebird glänzt zudem mit einer Reihe an praktischen Merkmalen, die nicht so auf den ersten Blick ersichtlich sind, aber einem eine Menge Arbeitsschritte ersparen.
Beispiel 1: Wer lieber bestimmte Bilder nur für sich selber oder je Nutzer einen eigenen Ordner anlegen möchte, kann dies in den Einstellungen tun (unter Einstellungen > FileBird):
Beispiel 2: Statt mühselig einzelne Ordner anzulegen und dann die Bilder hineinzuladen, kann man auch einen ganzen Ordner mitsamt Unterordnern in die Mediathek hochladen — die Unterordner/die Ordnerstruktur vom eigenen Computer wird dann 1:1 übernommen.
Beispiel 3: Start-Ordner definieren. Wer immer wieder auf einen bestimmten Ordner zurückgreifen muss, kann diesen Ordner als Start-Ordner festlegen. Das kann auf die Dauer einiges an Klicks ersparen.
Fazit
Das Filebird-Plugin bekommt meine volle Empfehlung. Ich möchte es nicht mehr missen.
Das Plugin gibt es auch in der kostenlosen Version auf WordPress.org. Willst auch du in WordPress stressfrei deine Bilder verwalten, dann teste es einfach bei Gelegenheit aus.
10 Antworten
Schön und gut, aber mir geht dieser ganze Abo-Wahn langsam auf die Nerven. Wenn ich alles abonnieren würde, was ich gebrauchen könnte, ist mein Etat im Monat/oder Jahr am Ende. Das Plugin WP Real Media Library ist ebenso gut und kostet einmalig $39.
Hallo Karlsky,
danke für deinen Kommentar. Ja, immer mehr Anbieter steigen auf ein Abosystem um. Ein Grund ist, dass bei einmaligem Verkauf und weiteren kostenlosen Updates zu wenig Geld für die Weiterentwicklung vorhanden ist,
denn die Zielgruppe für Einzelkäufe ist ja nicht unendlich erweiterbar. Was alle Großen wie Adobe und Microsoft vorexerzieren, nämlich auf wiederkehrende Einnahmen zu setzen und darauf zu bauen, dass es keine Alternativen dazu gibt, werden früher oder später alle Pluginanbieter
auch tun. Oder sie müssen aufgeben bzw. werden von einem größeren Anbieter geschluckt. Für den Nutzer heisst das, dass er in Zukunft wohl für seinen gesamten Kern-Stack ein jährliches Budget einplanen muss. Cost of Business ist das, wie z.B. das Hosting. Mag unangenehm sein, ist aber der Megatrend.
Herzlich
Michael
Hallo karlsky,
wie kommst Du darauf, dass Filebird im Abo verkauft wird? Auf codecanyon finde ich nur einen Einmal-Preis.
Hallo karlsky,
finde ich die Preissteigerung des Plug-in Real von 25 $ zu 39 $ in 1 Jahr!
Ich kann nicht erkennen welchen Mehrwert das Plugin in derzeit dazu gelegt hat.
Es gibt keinen Grund, Real gegenüber FileBird zu bevorzugen.
Hi Jörg,
Danke für umfangreiche Info! Die Beschreibungen finde ich total hilfreich in das Plug-in FileBird reinzuschauen. Als gratis Nutzer. 🙂
Bitte mal die Bewertungen lesen. Da gibts wohl grössere Probleme.
Ist mit Vorsicht zu genießen…
Das vereinfacht die Arbeit mit WordPress ungemein! Ich habe zwei Webseiten in letzter Zeit betreut und dabei über 100 Bilder hochladen müssen. Die Mediathek sieht entsprechend aus… Ich kann mir gut vorstellen, dass eine solche Funktion in den nächsten zwei oder drei Jahren auch direkt von WordPress integriert wird. Es sind neben immerhin weitere Kosten, die dadurch entstehen. Ich gönne es den Entwicklern, aber bei über vier Kostenpflichten Plugins kommt pro Jahr entsprechend ein netter Betrag zusammen, die auch nicht jeder Kunde unbedingt zahlen will.
Hallo Manuel,
danke für deinen Kommentar. Ja, ich hoffe, dass die Ordnerfunktion bald zum „Core“ gehört und wundere mich, dass es so etwas nicht schon längst gibt. Meine Prognose ist, dass es einmal eine Pro-Version von WordPress geben wird und die in etwa so viel kostet wie Elementor Pro, also um 200 €. Wichtige kostenlose Plugins wird es auf Dauer nicht geben können, weil deren Entwickler eine verlässliche Geschäftsgrundlage für die Weiterentwicklung benötigen.
Herzlich grüßt dich
Michael
Sehr interessanter Artikel! Ich bin ebenfalls WordPress Webdesigner und bedanke mich für diese hilfreiche Info.
wirklich sehr informativer beitrag, genau danach hatte ich gesucht, vielen dank, weiter so