Wer eine WordPress Website betreiben möchte, kann sich mit dem Kauf einer bereits bestehenden Website eine Menge Zeit und Arbeit sparen. Schließlich entfällt der gesamte Aufwand für den Aufbau der Website und ihrer Struktur, und es sind auch schon Inhalte vorhanden, die weiter genutzt werden können. Klingt gut?
Ja, doch zugleich gehen mit der Übernahme einer bestehenden Website allerdings auch bestimmte Sicherheitsrisiken einher und es können Probleme auftreten, die den Zeit- und Kostenvorteil gegenüber dem Aufbau einer neuen Website schnell dahinschmelzen lassen. Das gilt für eine private WordPress Homepage ebenso wie für kommerzielle WordPress Websites.
Die folgenden 13 Tipps helfen ihnen dabei, die Übernahme einer erworbenen Website so reibungslos wie möglich zu gestalten. Toi, toi, toi!
Datensicherung: Richten Sie eine automatisierte Backup-Lösung ein
Selbst bei größter Vorsicht können Sie nie ganz ausschließen, dass Sie in Fehler reinlaufen und ihnen dann der Angstschweiss von der Stirn tropft. WordPress Fehler gehören leider zum Alltag. Eine zuverlässige und vollständige Sicherung ihrer Website-Inhalte ist deshalb ein Muss.
Für WordPress gibt es eine Reihe bewährter WordPress Backup Lösungen. Wichtig ist vor allem, dass Sie Ihre Sicherungsdateien an einem externen, aber jederzeit gut für Sie zugänglichen Ort speichern, etwa auf Dropbox, Google Drive, oder einer externen Festplatte..
Denken Sie außerdem immer daran, vor Änderungen an ihrer WordPress Homepage eine komplette Sicherung durchzuführen. So können Sie ihre Website (hoffentlich) problemlos wiederherstellen, falls es bei den Änderungen zu hässlichen Anomalien in der Matrix kommen sollte.
Passwörter: Sicher sichern
Der erste und wichtigste Schritt im Zusammenhang mit dem Kauf einer bereits existierenden WordPress Homepage ist das Zusammenstellen und Sichern sämtlicher Benutzernamen und Passwörter. Achten Sie vor dem Kauf darauf, dass ihnen diese Informationen vom Verkäufer vollständig zur Verfügung gestellt werden.
Um eventuelle Fragen und Probleme unmittelbar klären zu können, empfiehlt sich dazu eine Videokonferenz mit den vorherigen Eigentümern beziehungsweise dem bisherigen Entwickler der Website. Das müssen Sie aber alles im Vorfeld abklären und verbindlich vereinbaren. Ist der Kaufpreis geflossen und Sie sind vom Goodwill des ehemaligen Eigentümers abhängig, befinden Sie sich in einer schlechten Verhandlungsposition.
Im Idealfall behalten Sie einen Teil der Summe zurück, so wie das auch Bauherren machen, damit Sie einen finanziellen Hebel haben und dem Ex Beine machen können.
Zu den Informationen, die sie unbedingt benötigen, gehören neben dem Webhosting-Zugangsdaten, dem FTP-Passwort, dem CDN-Passwort (falls vorhanden) und dem Passwort für die Domain-Verwaltung (wenn die Domain nicht beim Hoster liegt). Des Weiteren sollten Sie auch die Passwörter für den E-Mail-Marketing-Service (falls vorhanden), sowie für alle Premium-Plugins oder Premium-Dienste von Drittanbietern, die von der betreffenden Website genutzt werden, an einem sicheren Ort speichern.
Um die Vielzahl unterschiedlicher Passwörter sicher zu verwalten, sollten Sie am besten einen Passwort-Manager nutzen, wie z.B. 1 Password oder Mateso.
Passwörter: Gesicherte Passwörter & E-Mail-Adressen ändern
Sobald Sie im Besitz aller für den Betrieb der Website erforderlichen Passwörter sind, müssen Sie diese ebenso ändern wie alle E-Mail-Adressen, die als Kontaktadressen der Administratoren dienen. Nur so ist gewährleistet, dass der vorherige Eigentümer oder Entwickler der Website keine Änderungen mehr daran vornehmen kann und dass Passwörter künftig ausschließlich von Ihnen zurückgesetzt werden können.
Im Verwaltungsbereich von WordPress haben Sie auf der Seite “Benutzer” die Möglichkeit, sämtliche Benutzerkennwörter zusammen mit den zugehörigen Kontaktangaben zu bearbeiten. Die E-Mail-Adresse des Administrators, die WordPress für den Versand wichtiger Website-Benachrichtigungen nutzt, ändern Sie einfach, in dem Sie auf der Seite “Einstellungen” unter “Allgemein” die von Ihnen gewünschte E-Mail-Adresse eingeben.
Wer schreibt der bleibt: Protokollieren Sie alle Änderungen genau
Möglicherweise werden Sie beim Kennenlernen der Website auch verschiedene Dinge ausprobieren oder bestimmte Änderungen vornehmen wollen. Notieren Sie sich in diesem Fall genau, was Ihnen auffällt und was Sie eventuell ändern. So können Sie besser nachvollziehen, wie sich bestimmte Einstellungen auswirken und haben vor allem auch die Möglichkeit, Änderungen bei Bedarf wieder rückgängig zu machen.
Ihre Notizen zu diesen Themen legen Sie am besten in der Cloud ab, zum Beispiel mit Dropbox Paper oder auch in Google Docs. So sind sie jederzeit schnell für Sie erreichbar, notfalls auch von unterwegs, falls Sie einmal dringende Probleme an der Website beheben müssen, während Sie gerade nicht im Büro oder zu Hause sind.
Sammeln Sie alle offenen Fragen sorgfältig und klären Sie diese
Während Sie sich mit Ihrer neuen Website vertraut machen, werden vermutlich verschiedene Fragen auftauchen, die die Funktionsweise der Website oder bestimmte Einstellungen betreffen. Achten Sie auch ganz bewusst darauf, ob Ihnen irgendetwas unklar ist oder ob Sie bestimmte Einstellungen nicht nachvollziehen können. All diese Fragen sollten Sie sich ebenfalls sorgfältig notieren und anschließend Schritt für Schritt mit dem Vorgänger klären.
Auf manche Fragen werden Sie in Fachbüchern, Fachmagazinen oder Foren passende Antworten finden, aber in einigen Fällen kann Ihnen womöglich nur der vorherige Eigentümer der Website erklären, warum bestimmte Dinge so und nicht anders gelöst wurden.
Ideal ist es, wenn Sie sich schon beim Kauf zusichern lassen, dass Ihnen der frühere Eigentümer in einem bestimmten Umfang oder innerhalb eines bestimmten Zeitraumes noch als Ansprechpartner für Fragen zur Verfügung steht, die eventuell erst im Laufe der Zeit auftreten.
Doch je länger der Deal zurückliegt, desto weniger Lust hat der Ex auf Support. Deshalb, siehe oben, Geld zurückbehalten.
Machen Sie sich im Detail mit der Website vertraut
Nach dem Ändern der Passwörter und E-Mail-Adressen werden Sie sich vermutlich erst einmal mit Ihrer neuen WordPress Homepage vertraut machen wollen. Das ist auch sinnvoll, denn während Sie bei einer selbst erstellten Website viele Einstellungen und Funktionen bereits aus dem Prozess der Websiteerstellung kennen, ist dies hier nicht der Fall. Sehen Sie sich deshalb die einzelnen Bereiche der Website an und lernen Sie ihr neues Baby im Detail kennen.
Besondere Aufmerksamkeit sollten Sie den auf der Website verwendeten WordPress-Plugins widmen, damit Sie deren Bedeutung und Funktionen verstehen. Werfen Sie zudem einen Blick auf die verwendeten Themeeinstellungen und Widgets.
Fundamentale Fragen: Wollen Sie sich selber in die Technik reinfuchsen oder lieber eine WordPress Agentur beauftragen? Und lohnt es sich, die Website bei einem auf WordPress Hosting spezialisierten Provider zu hosten, oder reicht ein Billig-Tarif aus?
Kontrollieren und aktualisieren Sie die Administratoren- und Benutzerrechte
Halten Sie den Kreis der Personen, die Administratoren- oder Benutzerrechte für ihre WordPress Website haben, so übersichtlich wie möglich. Nur wer tatsächlich Verwaltungsaufgaben erledigen soll, benötigt entsprechende Berechtigungen. Beispiele für solche Aufgaben sind Veränderungen des Minimal WordPress-Themes, die Installation von neuen Plugins oder das Hinzufügen von neuen Benutzern.
Die Möglichkeit zum Bearbeiten von Benutzerprofilen finden Sie in Ihrem WordPress-Dashboard unter “Benutzer”/”Alle Benutzer”. Wenn Sie ein Benutzerprofil bearbeiten und nach unten bis zum Abschnitt “Rolle” scrollen, können Sie dort diejenige Benutzerrolle auswählen, die Sie dem Benutzerprofil zuweisen wollen.
Sind bereits ältere Autoren- oder Redakteurskonten vorhanden, die Sie nicht verwenden wollen, müssen Sie dort zumindest E-Mail-Adresse und Passwort ändern, um Ihre Website gegen unbefugte Zugriffe von ehemals Berechtigten zu schützen.
WordPress Sicherheit: ist die gekaufte WordPress Homepage save?
Um jederzeit ein sicheres und gutes Funktionieren Ihrer WordPress Website zu gewährleisten, sollten Sie regelmäßig deren Sicherheit und deren Leistung kontrollieren.
WordPress Sicherheit sollte bei Ihnen ganz oben auf der Agenda stehen. Wir benutzen das WordPress Security Plugin Wordfence. Mit diesen Tools können Sie Ihre Website unkompliziert auf Sicherheitsrisiken, bösartige Codes und Schwachstellen prüfen und gegen Hackerangriffe sichern.
Für Performancescans eignen sich verschiedene Online-Tools zum Testen der Website-Geschwindigkeit. Ein Beispiel für ein Website-Geschwindigkeitstest-Tool ist PageSpeed Insights.
Prüfen Sie auch, ob die Caching-Konfiguration stimmt, und nutzen Sie am besten integrierte Caching-Lösungen, die sich über ihr Hosting-Konto aktivieren lassen, oder ein Plugin wie WP Rocket. Zudem ist die Nutzung eines Content Delivery Network (CDN) empfehlenswert.
Checken Sie die Einstellungen für Tracking und SEO-Integration
Je nachdem, wofür Sie Ihre Website nutzen möchten, können Tracking und Suchmaschinenoptimierung wichtige Erfolgsfaktoren sein. Sind Sie auf Traffic von Google angewiesen, und welche Website die nicht gerade im Dark Net operiert ist das nicht, kommen Sie schon gar nicht um eine fortlaufende SEO herum. Überprüfen Sie daher, ob Google Analytics korrekt installiert ist, ob Ihre Website XML-Sitemaps für die Suchkonsole hat und dass es weder Crawling-Probleme noch Fehler auf der Website gibt. Dafür können Sie auch die Berichte der Google Search Console nutzen.
Es gibt eine Reihe von WordPress SEO-Plugins, wie z.B. AIOSEO. Wie benutzen RankMath. Damit können Sie Ihre WordPress Website auf vergleichsweise einfache Weise für Suchmaschinen optimieren, ohne dafür einen speziellen Dienstleister engagieren zu müssen. Das so genannte On-Page-SEO ist jedoch nur ein Teilbereich der SEO.
Richten Sie eine Versionskontrolle und/oder eine Staging-Site ein
Falls Sie Entwickler sind, sollten Sie unbedingt eine Versionskontrolle für Ihre Website etablieren, um jederzeit den Überblick über deren Entwicklung zu behalten. Mit GitHub oder BitBucket können Sie das auf einfache Weise bewerkstelligen.
Sind Sie selbst kein Entwickler, empfiehlt es sich, wenigstens eine WordPress Staging Server-Site einzurichten. Damit schaffen Sie sich eine stabile Testumgebung, wo Sie Änderungen an der Website erst einmal ausprobieren können, bevor Sie diese live schalten.
Alternativ können Sie auch den Managed-WordPress Hosting-Provider eine Staging Site aufsetzen, der Ihnen sowohl eine stabile Staging-Umgebung als auch die Integration der Git-Versionskontrolle bietet.
Räumen Sie die Website auf
Haben Sie sich nach dem Kauf hinreichend mit Ihrer neuen WordPress Homepage vertraut gemacht, sollten Sie eine umfassende Aufräumaktion starten. Befreien Sie die Website von allem, was nicht mehr gebraucht wird. Inaktive Themes und Plugins sollten Sie ebenso konsequent löschen wie sämtliche Benutzerkonten, die nicht mehr verwendet werden.
Zu einem gründlichen Cleanup gehört natürlich auch eine Optimierung ihrer WordPress-Datenbank. Mitunter finden sich dort noch Datenbanktabellen von Plugins, die eigentlich schon entfernt worden sind. Diese sollten Sie dann ebenfalls löschen.
Mmmmh, können Sie das alles?
Checken Sie die Plugin-Einstellungen
Haben Sie die Website von einem anderen Eigentümer übernommen, verweisen dort vorhandene Plugins eventuell noch auf den Vorbesitzer. So kann zum Beispiel ein Kontaktformular vorhanden sein, das noch Benachrichtigungen an alte E-Mail-Adressen sendet.
Beim WordPress-SEO-Plugin ist es möglich, dass dieses noch auf Social-Media-Profile der vorherigen Eigentümer verweist. Um solche Dinge herauszufinden, sollten Sie sich die Website genau ansehen und sämtliche Funktionen ausgiebig testen.
Bemerken Sie Plugin-Einstellungen, die nicht mehr aktuell sind, sollten Sie das Plugin umgehend aktualisieren. Machen Sie aber bitte vorher eine Sicherheitskopie, denn Plugin-Updates sind heikel.
Vor allem, wenn viele Plugins installiert wurden, kann eine Plugin-Aktualisierung Fehler produzieren, weil sich z.B. zwei Plugins plötzlich nicht mehr miteinander verstehen.
Website lahmt? Hoster-Upgrade oder Hoster-Wechsel fällig
Ergibt ein Geschwindigkeitstest, dass Ihre Website trotz Caching relativ langsam ist, sollten Sie über ein Tarif-Update bei ihrem jetzigen Hoster nachdenken oder den Hoster wechseln.
Fazit: Ist der Kauf einer WordPress Homepage eine gute Idee?
Ganz schon viel zu tun, was? Meiner Meinung nach macht es keinen Sinn eine WordPress Homepage zu Hobbyzwecken zu erwerben. Wenn ihnen ihr Hobby lieb ist und Sie technikaffin sind, setzen Sie am besten eine WordPress Website von Grund auf selbst auf.
Wollen Sie mit einem bestimmten Thema oder Produkt Millionen scheffeln, den Traum vom Reich werden in 7 Tagen jagen, kann der Kauf einer etablierten Website der richtige Weg sein. Wie vieles im Leben ist auch dies eine Frage des Geldbeutels.
Der Suchmaschinenmarkt, dort wo der meiste Traffic herkommen soll, ist umkämpft und sehr dynamisch. Mit dem Kauf der Website fängt die harte und teuere Arbeit erst an.
Womit möchten Sie im WWW Erfolg haben? Schreiben Sie uns ihre Pläne.