Da wären wir also. Es kann endlich losgehen. Was ich hier nicht abliefern möchte, ist eine Gebrauchsanweisung. Die gibt es schon. Außerdem erklären sich viele Bedienelemente selbst, indem man den Mauszeiger drüber postiert.
Stattdessen möchte ich dich in diesem Tutorial auf wichtige Funktionen im WordPress Editor hinweisen und dir Wissenswertes darüber erzählen. So schreibst du dann deinen ersten WordPress Beitrag ohne Kummer.
Wenn du auf der Suche nach einer allgemeinen Anleitung bist, schau dir diese Übersicht an: Blog erstellen für Einsteiger – Anleitung in 18 Schritten
Der WordPress Editor ist das Zentrum
Update: Längst ist der neue Block-Editor (Gutenberg) im Einsatz und hat das alte, hier beschriebene Format abgelöst.
Einen Beitrag über das Schreiben eines Beitrages zu schreiben ist in gewisser Weise eine surreale Erfahrung. Schließlich tue ich genau das, was ich hier beschreibe in selben Moment live. Denn auch dieser Artikel entstand direkt im WordPress-Editor.
Grundsätzlich lässt sich schon geschriebener Text spielend einfach in WordPress einfügen. Sobald du einen Beitrag oder eine Seite “Erstellen” (großes Menü links) willst, öffnet sich das Fenster des Editors. Er ist das Herzstück der Blogproduktion.
Automatisch beim Einkopieren übernommen werden Überschriften, Fettschrift, Kursivschrift, Durchstreichungen, Hyperlinks, Listen und sogar Farben. Wenn du das gerade nicht willst und stattdessen nur den puren Text übernehmen möchtest, dann gibt es auch dafür eine Lösung. Drücke in der Menüleiste das Icon für “Als Text einfügen”.
Nach dem darauf folgenden Warnhinweis kannst du deinen Text einfügen (Copy & Paste). Bilder und sonstige Dateien müssen erst auf den Server oder Webspace des eigenen Blogs geladen werden. Wie macht man das? Es ist wirklich einfach. Ziehe das Bild, das du einfügen willst mit der Maus in den Text – genau an die Stelle an der du es sehen möchtest. Dieses Verfahren nennt sich Drag & Drop, du kennst es aus anderen Programmen.
Das sieht dann so aus:
Die Maus loslassen und das Bild taucht an der gewünschten Stelle auf – je nach Bildgröße kann das ein bisschen dauern, da im Hintergrund die Datei erst auf den Server geschoben wird. Es lässt sich mittels Drap & Drop rasch woanders hinbefördern. Probiere es aus.
Sämtliche hochgeladene Grafiken tummeln sich in der Mediengalerie. Die dazugehörige Schaltfläche ist nicht zu übersehen.
Auch von dort aus können Bilder eingefügt werden. Außerdem dient die Galerie der Verwaltung der bereits vorhandenen Dateien. Du kannst außer Bildern in verschiedenen Formaten (JPG, PNG, GIF) auch weitere Dateiformate nutzen oder zum Download anbieten, etwa ein PDF.
Die Galerie erreichst du von überall über das große Seitenmenü von WordPress unter dem Stichwort “Medien”. Einmal eingefügte Bilder bleiben natürlich erhalten und können in mehreren Postings eingesetzt werden.
Einen Text in WordPress schreiben und bearbeiten
Wer mit WordPress vertraut ist, schreibt direkt im Editor. Der hat übrigens zwei Erscheinungsformen. Den visuellen Modus und den Textmodus – auszuwählen rechts oben. Der visuelle Editor ist der sogenannte WYSIWYG-Modus, in dem ein Text schon einigermaßen dem gleicht, was später der Leser zu sehen bekommen wird.
Der Textmodus zeigt den sogenannten Quellcode und erlaubt Änderungen daran. Er ist für fortgeschrittene Nutzer gedacht, die hier Reparaturen vornehmen oder spezielle Formatierungen anbringen können. Für gewöhnlich brauchst du ihn nicht. Solltest du einmal in den Textmodus gewechselt sein, dann werden die nächsten Beiträge, gleich ob alt oder neu, ebenfalls in diesem Modus angezeigt. Also, das Umschalten nicht vergessen.
Über eine eingebaute Rechtschreibprüfung verfügt WordPress nicht. Man kann so etwas aber mittels Plugin nachinstallieren. Hier könnte Jetpack zum Einsatz kommen, eine Art Schweizer Taschenmesser unter den Plugins, das direkt von den WordPress Entwicklern stammt und zahlreiche Extrafunktionen mitbringt – der überwiegende Teil davon ist gratis.
Gleich darunter findest du das Symbol für “Ablenkungsfreies schreiben”. Probiere es aus, WordPress blendet alles aus, was nicht direkt zum Textfenster gehört. Eine gute Idee bei kleineren Konzentrationsschwächen.
WordPress speichert von allein und legt dabei zahllose Revisionen an. Das ist zweifellos praktisch, allerdings müllt man sich im Laufe der Zeit etwa zu. Falls du eine Seite verlassen willst und der aktuelle Stand wurde noch nicht festgehalten, gibt es eine Warnung. Viel schief gehen kann also nicht.
Schreibe einfach drauflos. Anschließend wird formatiert. Der Editor bietet die Möglichkeit, einen Text fett oder kursiv zu setzen, außerdem taucht die Unterstreichung auf. Das hat seinen Grund.
Es ist üblich, ungültig gewordene Informationen nicht zu löschen, sondern durchzustreichen, Neues schreibt man einfach dazu. Man muss das nicht mit Rechtschreibfehlern machen, das würde die Lesbarkeit eines Textes einschränken, aber doch mit Fehlern, Irrtümern oder falschen Annahmen.
Diese Praxis gehörte lange Zeit zum guten Ton, ist aber in Vergessenheit geraten. Blogger wollen sich von Journalisten unterscheiden, die ihre Fehler und Irrtümer durch Löschen vertuschen. Im Einzelfall kann man darüber diskutieren, von Ansatz her ist diese Praxis aber durchaus sinnvoll. Denn anders als bei gedruckten Werken geht Information zu schnell verloren. Aber das alles nur am Rande. Nutze die Durchstreichung oder lass es bleiben.
Ohnehin wichtiger ist das, was in der Menüleiste gleich darunter zu finden ist. Es ist das Menü, mit dem Überschriften definiert werden. Du brauchst das je nach Text mehr oder weniger. Es kommt darauf an, was du schreibst. Übertreiben sollte man es ebenso wenig, wie der völlige Verzicht eine gute Idee wäre. Überschriften strukturieren Texte. Und das nicht nur für menschliche Leser, auch Suchmaschinen schätzen Informationen in Überschriften als wichtiger ein.
Zurückhaltender sollte man mit der Unterstreichung umgehen. Verboten ist sie zwar nicht, doch sind Hyperlinks häufig unterstrichen, in der Anfangszeit des Internets war das sogar immer so. Unterstrichene Wörter können deshalb mit Hyperlinks verwechselt werden. Nutze die Unterstreichung deshalb nicht.
Anders als bei Computerprogrammen klappt die Funktion “Rückgängig” nach dem Speichern nicht mehr. Die alte Version steht aber in den Revisionen. Du kannst sie anzeigen lassen und bei Bedarf eine vorherige Version retten.
Übrigens können auch Textblöcke und beliebige Bereiche mit Drag & Drop verschoben werden. Das ist sehr praktisch. Du musst sie vorher nur markieren.
Formatvorlagen nutzen
Je nach Art des Beitrags gilt es, sich für eine Formatvorlage zu entscheiden. Im Zweifelsfall belasse einfach die Einstellung auf “Standard”. Die Anzahl der Vorlagen ist abhängig vom vorhandenen Theme. Sie kann reichhaltig ausfallen (Bild, Kurzmitteilung, Video, Link, Statusmitteilung und mehr) oder aber nur aus dem Standard bestehen. Mehr dazu im verlinkten Beitrag.
Ich weiß nicht, ob es dir auch so ergeht, aber der blau hervorgehobene Button am rechten Rand zieht einen nervösen Klickfinger geradezu magisch an. Hier drücke ich instinktiv, missachte den mausgrauen Button darüber, den ich eigentlich benutzen müsste. Drückt man versehentlich, hat das unangenehme Folgen. Der unfertige Beitrag wird publiziert und gelangt sofort auf die Startseite. Und nicht nur das.
Er ist umgehend auch im Newsfeed zu finden und löst möglicherweise Trackbacks aus. Wenn es bei dir regelmäßige Leser gibt, werden diese sofort angelockt. Es hilft nichts, aber der Beitrag muss wieder zurück ins Glied. Glücklicherweise kann man das schnell erledigen und den Beitrag wieder als “Entwurf” speichern. Vorausgesetzt man bemerkt seinen Fehler sofort …
Es gibt einen Trick
Und zwar setzt man gleich zu Beginn der Arbeit seinen Beitrag auf “Privat”. Dann darfst du veröffentlichen und nur du siehst den Beitrag, niemand sonst. Du wirst ihn auch auf der Startseite bemerken und kannst dir so ein Bild davon machen, wie das Werk zur Geltung kommt.
Erst wenn alles 100%ig passt und du zufrieden bist, änderst du die Sichtbarkeit wieder in “Öffentlich” und der Beitrag ist wirklich publiziert. So verhinderst du zuverlässig, dass etwas Unfertiges oder Skizziertes im Sichtfeld von Besuchern erscheint.
Ein wichtiger Bestandteil des WWWs sind die Hyperlinks. Damit verweist man auf eigene oder fremde Beiträge und Dateien. Markiere den Textabschnitt, den du verlinken möchtest und rufe das Kettensymbol auf. Es öffnet sich ein PopUp-Fenster. Trage deinen Link (URL) dort ein oder kopiere ihn hinein. Der Link rechts neben dem Kettensymbol löscht einen Link oder alle Links in einem markierten Abschnitt oder alle Links innerhalb einer markierten Seite!
Im PopUp-Fenster gibt es eine praktische Suchfunktion für eigene Beiträge. So kann man schnell etwas auswählen, ohne erst umständlich den Beitrag in der Liveansicht aufrufen und die URL kopieren zu müssen.
Wichtig neben dem Titel ist die Adresse des Beitrages. WordPress generiert automatisch eine URL aus dem eingegebenen Titel. Du musst den Vorschlag nicht akzeptieren. Grundsätzlich sollte die URL nicht zu lang ausfallen, sie sollte von Menschen gelesen und verstanden werden können. Darüber hinaus geraten wir hier in den Bereich der Suchmaschinenoptimierung (SEO). Dann werden bestimmte Schlüsselwörter (Keywords) verwendet, Füll- und Stoppwörter hingegen gelöscht. WordPress wandelt Umlaute automatisch um, daran sollte man hinterher nichts ändern.
Der WYSIWYG-Editor kann durch Plugins sein Aussehen verändern. Meist werden ihm Funktionen hinzugefügt. Die Darstellung hier im Tutorial und die in deinem Blog kann also in Details abweichen.