Natürlich kannst du statt der folgenden Lösung spezielle Drittanbieter-Dienste wie Mandrill dafür nutzen, doch diese Services kosten Geld.
In diesem Artikel zeigen wir dir eine Möglichkeit, die dich kein Geld kostet und trotzdem sehr wirkungsvoll ist. Denn du nutzt einfach eine eigene E-Mail-Adresse deines Hosting-Pakets oder deines Servers. Wir zeigen dir, wie du einen SMTP-Server für den Versand deiner WordPress-E-Mails aufsetzt.
Das Problem mit den WordPress-E-Mails
WordPress nutzt die Mail-Funktion in PHP, um seine internen E-Mails zu versenden. Doch gerade hier liegt oftmals das Problem. Denn viele Shared-Hosting-Provider haben diese Funktion entweder nicht richtig konfiguriert, oder sie aus Sicherheitsgründen gleich ganz deaktiviert. Das stellt dich vor das Problem, dass dein WordPress die E-Mails nicht korrekt senden kann. Neue User bekommen so zum Beispiel keine Passwörter zugesendet und du wirst nicht über neue Kommentare auf deinem Blog informiert. Natürlich kannst du einen Drittanbieter-Service nutzen, wie Mandrill oder Sendgrid. Doch diese Dienste sind nicht kostenfrei und können bei vielen Usern oder Benutzerkonten ganz schön ins Geld gehen.
Doch keine Angst, es gibt durchaus eine Lösung für das Problem. Denn du kannst einen Service nutzen, für den du ohnehin bereits zahlst.
Eine deiner eigenen E-Mail-Adressen für WordPress nutzen
Bei jedem Shared-Hosting-Paket oder gar einem eigenen Server bekommst du zu dem Paket auch eine eigene Domain und damit die Möglichkeit, eigene E-Mail-Adressen zu erstellen. Das geht durchaus einfach und wird das WordPress-Problem beheben. Eine eigene E-Mail-Adresse sieht so aus:
deinname@deineurl.tld
Das Erstellen einer E-Mail-Adresse funktioniert bei jedem Provider etwas anders, daher zeige ich hier als Beispiel, wie es bei hostNET.de im easyTECC4-Administrationspanel funktioniert. Wir empfehlen dringend, eine E-Mail-Adresse wie wordpress@deineurl.de zu nutzen.
E-Mail-Adresse erstellen
Im unteren Screenshot gebe ich die gewünschte E-Mail-Adresse ein, lege das Passwort und die Mail-Quota (Speicherplatz des Postfachs) fest und klicke auf Änderungen speichern. Nun erhalte ich die Zugangsdaten und kann eine eigene E-Mail-Adresse in WordPress einrichten. Wichtig ist hierbei auch der SMTP-Port für ein sicheres Einloggen. Normalerweise wird der Port 587 genutzt. Das kann jedoch bei euch auch ein anderer sein, worüber ihr euch bitte in eurem System im Support-Bereich oder bei eurem Hoster informiert.
Wichtig: Schreibt euch die Zugangsdaten und die zu nutzenden Server-Adressen auf, damit sie nicht vergessen werden.
Die eigene E-Mail-Adresse für WordPress nutzen, so geht’s
Wir suchen nach dem Plugin „WP Mail Bank“. Achte darauf, dass du das Richtige (siehe Screenshot) downloadest.
Im Anschluss navigiere zu den Einstellungen des Plugins unter »Einstellungen => EMail« und tätige dort Einstellungen nach dem folgendem Muster:
Ein Klick öffnet die Grafik in einer höheren Auflösung
Die Zugangsdaten eingeben
Zuerst musst du deine E-Mail-Adresse eingeben. Danach folgt der Absendername im Feld “From Name“. Die Option “Send all WordPress emails from SMTP” muss aktiviert sein. Im Bereich “SMTP Options” gibst du den SMTP-Host an. Das ist die Serveradresse, von der gesendet wird. Das Feld “Use SSL encryption” muss angehakt sein, damit die Zugangsdaten und die Übermittlung verschlüsselt geschehen. Bei “Authentification” muss “Yes: Use SMTP authentication” angeklickt sein. Darunter musst du nur noch deinen Benutzernamen und das Passwort für die E-Mail-Adresse eingeben und danach auf den Button »Änderungen übernehmen« klicken.
Die Einstellungen mit einer Test-E-Mail überprüfen
Gib nun im Feld “Send a Test Email” eine E-Mail-Adresse, einen Betreff und eine Nachricht ein. Klicke nun auf »Send Test«. Dies generiert eine Test-E-Mail. Wenn diese E-Mail ankommt, hast du alles richtig gemacht und der Versand von E-Mails mit deinem eigenen Server funktioniert. Wenn nicht, bekommst du eine Fehlermeldung.
Troubleshooting bei E-Mail-Problemen mit WordPress
Der häufigste Grund, dass das Plugin keine E-Mails versenden kann, ist die falsche Eingabe eines SMTP-Hosts (Server-Adresse für den Versand) oder aber ein falscher Port. Stelle sicher, dass du den korrekten Host und den korrekten Port benutzt. Im Zweifel frage beim Support deines Hosting-Anbieters nach. SSL funktioniert bei den meisten Anbietern, doch manchmal leider nicht. Dann schalte zum Test bei “Type of Encryption” auf “None” um und teste erneut.
So landen deine WordPress-Emails nicht im SPAM
WordPress-Emails haben die dumme Angewohnheit, dass sie regelmäßig im Spam landen. Das liegt daran, dass regelmäßig ein wichtiger Wert fehlt, den du erst bei deinem „Domain-Registrar“ hinterlegen musst.
Hierbei hilft dir das Plugin „Stop WP Emails Going to Spam“.
Das Plugin zeigt Dir vor allem den Wert, welchen Du bei deinem Domain-Registrar hinterlegen musst. Bei Dr. Web sieht der in etwa so aus:
SPF Record Current record SPF record for drweb.de:v=spf1 +a +mx ?all +ip4:12.34.56.789
Dazu gehst Du in das Backend von Deinem Domain-Registrar und fügst den Wert, den dir das Plugin ausspuckt, zu den TXT Records hinzu:
Und et voilà, sobald diese Werte propagiert sind (was ca. 1-2 Stunden oder länger dauern kann), landen die WordPress-Emails nicht mehr im Spam.
Fazit
Mit ein wenig Überlegung und ohne weitere Kosten haben wir das Problem gelöst und unser WordPress verschickt nun zuverlässig die wichtigen E-Mails. Denn der fehlerhafte Versand über die PHP Mail-Funktion wurde übergangen und die E-Mails werden nun direkt über deinen Hosting-Provider versendet.
Weiterführende Links
Dokumentation zu allen Situationen, in denen WordPress eine E-Mail versendet: Link zu Github
Beitragsbild: Unsplash
21 Antworten
Fein, wie so vieles, entsprungen diesem Gebilde !
Danke !