In solchen Fällen macht es Sinn, die eigene Website zu übersetzen und die Inhalte auch in einer anderen Sprache zur Verfügung zu stellen. Worauf du dabei achten solltest und welche technischen Hürden bei der Übersetzung der Website überwunden werden müssen, fassen wir in diesem Beitrag zusammen.
Die Richtige Methode für das Übersetzen auswählen
Die häufigsten Fehler passieren gleich am Anfang – nämlich dann, wenn es um die Adaptierung des Contents in eine andere Sprache geht. Beim Übersetzen der Website solltest du unbedingt auf eine maschinelle Übersetzung verzichten. Automatische Textübersetzungen wie sie beispielsweise von Google bereitgestellt werden, sind leider immer noch sehr fehleranfällig. Neben grammatikalischen Unstimmigkeiten finden sich in automatisch übersetzten Texten häufig auch falsche Redewendungen oder schlecht übersetzte Wortspiele – mit einem professionellen Onlineauftritt hat das dann leider nur mehr wenig zu tun.
Vor allem wenn du auf deiner Website bereits sehr guten und längeren Content hast – also einzelne Landingpages mit Produkten oder einen Blog – rentiert sich die Übersetzung eines Profis allemal. Professionelle Übersetzer achten nämlich auch auf Folgendes:
- Kulturelle Besonderheiten wie Uhrzeiten und Daten werden ebenso angepasst.
- Die Inhalte können dem Zielmarkt noch angepasst werden.
- Suchmaschinenoptimierung wird häufig auch direkt mitberücksichtigt.
- Doppeldeutigkeiten und Redewendungen können richtig übersetzt werden.
- Es wird die Bedeutung der Texte übersetzt und nicht der Text alleine.
Gut zu wissen: Inzwischen gibt es auch Online-Übersetzungs-Tools und Add-ons für den Browser, die automatisch Webseiten übersetzen. Diese sind praktisch für User, wenn diese beispielsweise mal einen Zeitungsartikel in einer anderen Sprache lesen möchten. Für ganze Webseiten funktionieren diese Add-ons aber leider nicht gut genug. Sobald es um Buchungen oder Käufe geht, sind die Übersetzungen sehr fehleranfällig. Deshalb stellen sie keine Alternative zu „menschlichen“ Übersetzungen dar.
Technische Raffinessen bei Webseiten in mehreren Sprachen
Wenn du deine Website auch in einer anderen Sprache online bringen willst, dann musst du dafür nicht bei 0 anfangen. Gehen wir einmal davon aus du betreibst deine aktuelle Webseite mit WordPress. Zunächst brauchst Du eine sogenannte WordPress Multisite.
Dann stehen dir verschiedene Plugins zur Verfügung. Nach dem Download lässt sich damit eine weitere Zielsprache für deine Website einstellen. Dem User wird in der Nutzeroberfläche eine Flagge mit der jeweiligen Sprache angezeigt, die er ganz einfach selbst wechseln oder auswählen kann.
Die meisten Plugins erstellen in einem ersten Schritt eine automatische Übersetzung für die ausgewählte Zielsprache – diese solltest du aber unbedingt noch manuell überarbeiten (lassen).
Folgende Plugins stehen derzeit beispielsweise für WordPress zur Verfügung:
- Polylang
- WPGlobus
- Kostenpflichtige Plugins: WPML oder MultilingualPress
Ein weiter wichtiger Hinweis betrifft das sogenannte HREFLANG-Attribut: Dieses solltest du aus SEO-Gründen einsetzen, wenn es von deiner Website verschiedene Versionen gibt – also beispielsweise neben der deutschen auch eine englische. Mit dem Einsatz von HREFLANG verhinderst du Probleme wie Duplicate Content.
Der HREFLANG-Tag ist ein Code, der sozusagen aus einem Regionscode und einem Sprachcode besteht. Der Tag sorgt dafür, dass dem User die passende Sprache automatisch angezeigt wird. Das Implementieren von HREFLANG verbessert also die User Experience der Website und wirkt sich somit auch positiv auf die Suchmaschinenplatzierung aus.
Vorteile und Nachteile beim Übersetzen der Website
Abschließend möchten wir noch kurz die Vor- und Nachteile von übersetzten Webseiten zusammenfassen. So helfen wir dir abzuwägen, ob sich eine Übersetzung deiner Website wirklich rentiert und wann es Sinn macht, über eine Website in mehreren Sprachen nachzudenken… los geht’s:
Vorteile:
- Durch mehrsprachige Webseiten erhält man auch mehr Traffic und damit potentiell mehr Conversions. In weiterer Folge kann so der Umsatz gesteigert werden.
- Die Zielgruppe wird größer – internationale Kunden werden gewonnen.
- Neue Märkte können erobert werden.
- Offenheit gegenüber anderen Kulturen und Sprachen wird vermittelt.
Nachteile:
- Viel Zeitaufwand – je mehr Content, desto mehr Zeit für die Pflege dessen benötigst du.
- Höheres Budget – vor allem wenn man die Website ganz professionell betreibt, benötigt man zumindest am Anfang ein höheres Budget, wenn man die Website oder den Onlineshop in mehreren Sprachen online stellen möchte.
- Werden die oben beschriebenen technischen Anforderungen nicht berücksichtigt, kann es passieren, dass schwierig zu behebende Probleme auftreten.
Fazit zu Webseiten in mehreren Sprachen
Wer seine deutsche Webseite auch in anderen Sprachen bereitstellen will und diese mit WordPress betreibt, dem kann man gratulieren: Es stehen wirklich gute Plugins zur Verfügung, um die Seiten –zumindest in technischer Hinsicht – schnell zu übersetzen. Die automatisch erstellte Übersetzung sollte aber, egal ob WordPress oder nicht, unbedingt von einem professionellen Übersetzer nochmal überarbeitet werden. Nur so hat der Kunde aus dem jeweiligen Zielland das beste Onlineerlebnis, was langfristig zu einem Mehr an Kunden führen wird.