Es reicht nicht einen guten Text zu schreiben und eine tolle Headline zu kreieren, wenn die Leser gleich wieder flüchten. Passiert das, hast du noch nicht genug getan. Dein Blog muss fesselnder werden. Dabei gibt es Methoden, um die Verweildauer zu erhöhen und Leser länger auf dem Blog zu halten.
Einige davon sind ohne großen Aufwand sofort umsetzbar. Interessiert?
Kette die Leute an – bildlich versteht sich. Die Verweildauer kann man auf verschiedene Weise erhöhen. Videos einzubauen ist eine tolle Möglichkeit. Wenn du es hinbekommst, die Kommentarspalten zu beleben, kann das einen ähnlich wuchtigen Effekt haben. Allerdings kann es passieren, dass die Besucher dann nur dein Video zur Kenntnis nehmen oder nur die Kommentare beachten, weil es dort hoch hergeht.
Mache dein Blog klebrig wie ein Honigbrötchen. Wer erst einmal da ist, sollte auch die Chance bekommen, inhaltlich etwas mitzunehmen. Dabei kannst du deine Besucher unterstützen.
Maßnahmen, mit denen man Besucher halten kann
Es gibt darüber hinaus eine Reihe weiterer Maßnahmen, die du ergreifen kannst, damit Besucher deine Texte und Beiträge intensiver nutzen.
1 | Schaffe dir einen Gesprächston drauf. Plaudere. So verschwindet die allseitige Hektik und die Menschen lassen sich eher auf das ein, was du zu sagen hast. Du kannst es mit Storytelling versuchen. Erzähle eine Geschichte oder leite deine Artikel damit ein. Aber das liegt nicht jedem.
2 | Sprich deine Leser direkt an. So als würdest du jemandem eine E-Mail schreiben. Die indirekte Form mit „man“ wirkt hingegen so, als würdest du an den Leuten vorbeigucken, während du zu ihnen sprichst. Das heißt nicht, dass du „man“ nicht einsetzen darfst. Klar darfst du. Es ist ein Stilmittel, sorgt für Abwechslung und ist manchmal die einzig richtig Form, etwas auszudrücken. Aber dort wo du dich an deinen Leser verwendest, hat das Wort nichts zu suchen.
3 | Teile deinen Text klug ein. Indem du die Absätze ungleichmäßig groß machst. Subtile Reize erhöhen die Aufmerksamkeit deiner Leser. Wenn du immer nur Zweizeiler verwendest, kann man sich bald nur noch schwer orientieren.
4 | Sorge für gute Lesbarkeit. Zum Beispiel indem du die Schriftgröße erhöhst. Allein damit kannst du schon etwas herausholen. Angenehm lesbare Schrift lässt die Leser sich wohlfühlen. Und wo man sich wohlfühlt, bleibt man länger.
5 | Halte auch ältere Artikel, sofern sie noch Traffic bekommen, aktuell. Denn veraltete Informationen schlagen Leser in die Flucht.
Zitiere dich selbst und stelle das Zitat optisch heraus
6 | Was meines Erachtens überhaupt nicht funktioniert, sind Stockfotos. Da gucken die Leute zwar hin und fragen sich, warum das Bild da jetzt zu sehen ist, aber es regt sie nicht an, sich mit dem Text zu beschäftigen. Im Gegenteil, man geht die Fotos nach unten durch – und ist fertig und verschwindet. Mache diesen Fehler nicht. Ein bebilderter Artikel mag zwar besser aussehen, flüchtig betrachtet, doch wirkungsvoller ist er deshalb noch lange nicht. Aber vielleicht kannst du selbst fotografierte Bilder einsetzen.
7 | Greife stattdessen zu einer uralten Methode des Journalismus. Zitiere dich selbst und stelle das Zitat optisch heraus. Das macht neugierig. Der Spruch muss gut sein. Die Leute fangen dann an zu lesen, weil sie den Kontext herstellen wollen. Setze das Zitat ein Stück entfernt von seinem Vorkommen im Text ein.
8 | Eine wirkungsvolle Waffe im Kampf um die Verweildauer ist die Zwischenüberschrift. Über das Thema habe ich mich bereits in einem kompletten Artikel ausgelassen, profitiere davon: Wie du Besucher mit cleveren Zwischenüberschriften zum Lesen bringst.
Eine Zusammenfassung des Inhaltes in einer Überschrift ist hingegen die beste Methode, den Leser einen Abschnitt überspringen zu lassen. Es ist eine Einladung zum Scannen und Weiterspringen. Was nicht dein Wunsch ist. Du willst die Aufenthaltsdauer der Leser verlängern, nicht verkürzen.
9 | Eine andere brauchbare Methode besteht darin, Zahlen zu verwenden. Nummeriere deine Absätze. Das gibt Orientierung und Halt. Es schenkt deinem Text Struktur und macht es einfacher, einen Einstieg zu finden.
Erhöht ein Inhaltsverzeichnis die Verweildauer?
10 | Inhaltsverzeichnisse sind toll, aber nicht unbedingt in Blogposts und vergleichbaren Texten. Der Grund, sie verführen die Leser noch mehr zum Scannen und Augenspringen. Ein Verhalten, dem man entgegenwirken will.
Wie sonst soll jemand einen Text entdecken, wenn er keine Gelegenheit dazu enthält. Die Leute klicken dann auf den untersten Link, den zum Fazit und lesen wahrscheinlich auch nur diesen Abschnitt. Schade um den Beitrag. Man kann zwar nicht verhindern, dass die Leute den Text durchscrollen oder gleich zum Ende springen, man muss sie nicht auch noch dazu animieren. Vielleicht ist aber auch alles ganz anders.
Anders ist es, wenn eine Geschichte auf mehrere Seiten aufgeteilt wird. Es wäre unverschämt zu erwarten, die Leser würden sich durch alle Teile klicken. Hier ist ein Inhaltsverzeichnis unverzichtbar.
Das gilt auch für einen Newsletter. Ein Newsletter enthält, anders als ein Onlineartikel, voneinander abgeteilte Themenbereiche. Außerdem ist man unter sich. Du hast Zeit. Der Newsletter ist ebenso wie ein Buch nicht flüchtig. Du kannst ihn dir später noch vornehmen. Dann kann das Inhaltsverzeichnis seinen Nutzen entfalten. Die Verweildauer spielt kaum eine Rolle.
Und wenn du, so wie ich, WordPress verwendest, dann kannst du das hier machen. Embedded Links sind eine tolle Sache, interne Links zu präsentieren. Hier zum Thema Newsletter. Ein ganzer Kasten nur für den Link. Wie das geht? Sofern die Funktion nicht deaktiviert wurde, lasse einfach den Link in eine freie Stelle fallen. Mehr ist nicht zu tun, den Rest übernimmt dein WordPress.
Schön, dass du bis zum Ende durchgehalten hast.
Hier ist Tipp Nummer 11
Der Geheimtipp: Wenn du deinen Lesern am Beginn eines Postings mitteilst wie lange sie für das Lesen ungefähr brauchen werden, dann schlägt das die Leute nicht etwa in die Flucht. Es sei denn du produzierst Content wahrhaft epischer Länge. Nein, die Leute bleiben im Durchschnitt länger, weil sie den Aufwand besser einschätzen können. Sie wissen nun, worauf sie sich einlassen.
Plugins für das wundervolle WordPress gibt es eine Reihe. Man könnte die Funktion auch direkt mit ein wenig Code ins Theme pflanzen. Auf Conterest verwende ich Reading Time WP. Probiere es aus! Es kostet dich nichts.
Werkstattbericht 🔧
Im Beitragsbild verwende ich die folgenden Google Fonts: Allan und Rasa. Das Public Domain Foto fand ich bei Pixabay.