Vor 10-15 Jahren war Suchmaschinenoptimierung noch ein exotisches Randthema. In den letzten Jahren hat hier allerdings zunehmen ein Umdenken eingesetzt.

Unternehmer wissen um die Bedeutung eines guten Rankings bei Google & Co. Mittlerweile können sich viele von ihnen etwas unter dem Begriff Suchmaschinenoptimierung vorstellen und wissen zumindest in groben Zügen, welche Maßnahmen dahinterstecken. Die einzelnen Fachbegriffe, die in diesem Zusammenhang verwendet werden, lösen im Fachgespräch zuweilen jedoch befremdliche Blicke aus. Zeit für eine nähere Erklärung von ein paar klassischen SEO-Begriffen wie Verlinkungen, „PageRank“ und „Linkjuice.“
Was ist unter dem Begriff „Verlinkungen“ zu verstehen?
Links sind einer der Faktoren, die zum Siegeszug des Internets geführt haben. Denn durch die Verlinkung einzelner Artikel und Seiten können User zu einem neuen Beitrag springen, der für sie von Interesse ist.
An der Popularität der Links hat sich bis heute nichts geändert. Für Google und Bing, die beiden großen Suchmaschinenanbieter, sind Verlinkungen ein ganz wesentlicher Bestandteil, um Qualität und Beliebtheit einer Webseite bewerten zu können.
Ein Fachartikel von ROCKET BACKLINKS befasst sich ausführlich mit dem Thema Verlinkungen. Hier wird zunächst einmal zwischen internen und externen Links unterschieden.
Die Unterscheidung von internen und externen Links
Eine externe Verlinkung erfolgt immer zwischen verschiedenen Websites. Wenn beispielsweise ein Blogger auf seiner eigenen Webseite zum Thema „Alpinwanderungen“ zu einem entsprechenden Fachartikel im Spiegel oder einen Eintrag auf Wikipedia verlinkt, handelt es sich dabei um eine externe Verlinkung.
Bei einer internen Verlinkung wird die eigene Seite hingegen nicht verlassen. Die Verlinkung erfolgt dann auf eine eigene Unterseite. Mit internen Verlinkungen werden also die Inhalte einer Webseite miteinander verknüpft.
So weit zu den Begriffserklärungen. Doch wo genau liegt der Sinn von externen und internen Verlinkungen im Zusammenhang mit Suchmaschinenmarketing?
Vorteile von externen Links
Externe Verlinkungen werden aus zwei möglichen Gründen gesetzt. Im ersten Fall wird eine Verlinkung durchgeführt, wenn der Autor einen inhaltlichen Mehrwert in einer externen Informationsquelle sieht. In der SEO-Sprache ist hier von sogenannten „Trustlinks“ die Rede. Diese führen oft zu populären Webseiten wie Wikipedia oder Statista, beziehungsweise zu Informationsquellen wie Spiegel oder Focus.
Der zweite Grund externe Verlinkungen zu platzieren, liegt darin, dass die Popularität der eigenen Website gesteigert werden soll. Das geschieht dadurch, dass ein Betreiber einer größeren Webseite einen sogenannten Backlink auf die Seite einer noch unbekannten oder kleineren Webseite setzt. Wichtig ist hier allerdings, dass das Linkziel auch einen Bezug zum Thema aufweist. Betreiber von größeren Webseiten wissen selbstverständlich um ihre Popularität und lassen sich diese Dienste auch gerne vergüten. Deshalb ist um das Setzen von externen Verlinkungen ein reger Handel entstanden.
Interner Links erhöhen die Verweildauer und Benutzerfreundlichkeit
Interne Verlinkungen erleichtern Besuchern einer Webseite die Navigation auf der Seite erheblich. Menüpunkte in der Navigation werden hingegen in Zeiten der Nutzung von Mobilgeräten kaum noch angesteuert und dienen eher der Orientierung.
Der Querverweis zu anderen Themen oder noch detaillierteren Abhandlungen zum Thema führt zu einer längeren Verweildauer auf der eigenen Webseite. Dadurch erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass der Besucher in Folge bspw. einen Artikel im Online-Shop kauft und so dem Webseiten-Betreiber direkte Einnahmen bringt.
Auch die Algorithmen der Suchmaschinen reagieren auf interne Verlinkungen. Für sie vereinfacht sich dadurch die Identifizierung der wichtigsten Hauptseiten und die Verständlichkeit der gesamten Webseite.
Seiten werden von den Suchmaschinen immer dann als relevant bewertet, wenn sie einerseits von anderen Webseiten häufig verlinkt werden und andererseits mit wenigen Klicks innerhalb der eigenen Navigation erreichbar sind.
Für die SEO-Strategie bedeutet das, dass die Hauptseite möglichst viele passende externe Backlinks und interne Links von den Unterseiten erhalten soll. Viele Backlinks erhöhen wiederum den PageRank und Linkjuice.
Was ist der „PageRank“?
Die Bezeichnung PageRank bezieht sich nicht auf die Platzierung einer Webseite in den Suchergebnissen. Der Name geht auf Larry Page, einen der beiden Gründer von Google zurück.
Gemeinsam mit Sergey Brin entwickelte er die Suchmaschine Google im Rahmen einer Forschungsarbeit an der Stanford University. Die Basis dieser Arbeit war der PageRank, der in weiterer Folge zum entscheidenden Faktor für den Erfolg von Google werden sollte. Seinerzeit hatten die beiden Forscher dafür ein Patent angemeldet.
Jede Seite, die von Google indexiert wurde, erhält einen PageRank zwischen 0 und 10. Dabei gilt: Je höher, desto besser. Neue Seiten starten mit einem PageRank von 0 und können im Laufe der Zeit das Ranking entsprechend erhöhen.
Wie kommt der Pagerank zustande?
Das Hauptkriterium für die Beurteilung einer Webseite sind die eingehenden Links. In Fachkreisen ist hier oftmals vom Begriff „Linkpopularität“ die Rede. Bei diesem geht es jedoch lediglich um die Anzahl der Links. Der PageRank geht noch weiter in die Tiefe und beurteilt nicht nur die Quantität, sondern vor allem auch die Qualität der Links.
Das führt dazu, dass zwei oder drei Links von höherwertigen Seiten wesentlich mehr Einfluss haben als 20 oder 30 externe Verlinkungen ohne jegliche Relevanz.
Die Ausgangsbasis für die Berechnung des PageRank bildet der sogenannte „Random Server“. Dabei handelt es sich um den Max Mustermann des Internets, also um jemanden, der auf irgendeiner Seite im Netz startet und über diverse Verlinkungen zu anderen Seiten gelangt. Die Wahrscheinlichkeit, dass Herr Mustermann über einen Link auf eine andere Seite gelangt, ist von der Anzahl der Links auf der jeweiligen Seite abhängig.
Da diese Sichtweise mittlerweile veraltet ist, wurde der „Random Server“ im Laufe der letzten Jahre durch den „Reasonable Server“ ersetzt. Bei diesem wird davon ausgegangen, dass seine inhaltliche Reise durch das Internet nicht komplett wahllos ist, sondern stets einem bestimmten Ziel („Search Intent“) folgt. Die Wahrscheinlichkeit, dass dieser Benutzer auf einen Link klickt, erhöht sich dadurch, dass dieser Link thematisch zur jeweiligen Seite passt und sich dieser mitten im Text und nicht in der Sidebar oder im Footer befindet.
Erstmals öffentlich gemacht hat Google den PageRank im Jahr 2000. Auf einer Toolbar für den Internet Explorer wurde dabei nicht nur der jeweilige Wert, sondern darüber hinaus auch noch ein Balken mit dem Farbspektrum einer Ampel angezeigt. Das Motto dabei: Je grüner, desto besser.
Was genau ist mit „Linkjuice“ gemeint?
Der Begriff Linkjuice stammt ursprünglich von Greg Boser. Dabei handelt es sich um einen der Urväter des Suchmaschinen-Marketings.
Der Begriff Linkjuice setzt sich zusammen aus Link (Verknüpfung) und Juice (Saft) und steht für Eigenschaften wie „PageRank“ und „Anchor Text“ (der Text eines Links), die mittels eines Links von einer Webseite zu einer anderen übertragen werden.
Linkjuice ist in etwa mit den Pferdestärken eines Autos vergleichbar. Die deutschen Begrifflichkeiten „Verknüpfungskraft“ und „Linksaft“ haben sich nicht durchgesetzt. Vereinfacht ausgedrückt beschreibt der Linkjuice, wie viel „SEO-Power“ von einem Link weitergegeben wird.
Was sind NoFollow Links?
Ist ein Link mit dem Attribut „NoFollow“ versehen, heißt das übersetzt für Google: „Diesem Link bitte nicht folgen.“ DoFollow-Links müssen hingegen nicht eigens mit einem Attribut versehen werden, sondern sind per se die Standard-Einstellung beim Setzen eines Links.
Klassische Anwendungsbeispiele für das Setzen eines NoFollow-Links sind beispielsweise das Impressum, die Allgemeinen Geschäftsbedingungen oder die Angabe von externen Bildquellen. Im Rahmen einer ausgeklügelten SEO-Strategie können aber auch andere Inhalte damit gezielt von der Indexierung durch Google ausgeschlossen werden.
Wann kommt der Linkjuice zur Geltung?
Zur Anwendung kommt der Linkjuice grundsätzlich nur bei externen Links und nicht bei den Verlinkungen innerhalb der eigenen Webseite. Ferner kommt der Linkjuice nur zum Tragen, wenn der Link ein „DoFollow“-Link ist, welcher einer Suchmaschine signalisiert, dass sie die verlinkte Website besuchen soll.
Der Linkjuice funktioniert vereinfacht ausgedrückt so: Führen viele hochwertige Links auf die eigene Webseite, erhöht sich der Linkjuice dieser Seite.
Je mehr Links in einem Beitrag auf einer Webseite gesetzt werden, desto weniger Linkjuice hat jeder einzelne davon. Wird nur ein Link auf der Seite gesetzt, so hat dieser 100 Prozent Linkjuice. Sind hingegen fünf Links vorhanden, so hat jeder Link nur noch 20 Prozent Linkjuice.
Wodurch kann man den Linkjuice erhöhen?
Qualitativ hochwertigen Linkjuice erhält man durch folgenden Faktoren:
- Die Inhalte der beiden Seiten „passen“ zueinander.
- Die Seite, auf der der Link gesetzt wird, verfügt über einen hohen PageRank.
- Die Seite, auf der der Link gesetzt wird, rankt mit dem entsprechenden Keyword sehr gut in den Suchergebnissen.
- Es existieren nur wenige DoFollow-Links im Beitrag (je nach Länge des Beitrages drei bis fünf).
Größere Webseiten haben einen höheren Linkjuice und können deshalb auch mehr Power vermitteln. Deshalb können hier auch mehr Links gesetzt werden als bei kleineren Webseiten.
Um den eigenen Linkjuice zu verbessern, sollten Webseiten-Betreiber darauf achten, nur thematisch relevante Beiträge zu verlinken. Geht es in einem Artikel beispielsweise um die Erklärung von Fachbegriffen zum Thema SEO, sollten auch die Verlinkungen inhaltlich passen.
Das Keyword des Ankertexts sollte im Idealfall auch das Keyword des Beitrags sein, auf den im Text verwiesen wird.
Eine wichtige Rolle bei der Verlinkung spielt auch der jeweilige Ankertext. Das Keyword des Ankertexts sollte im Idealfall auch das Keyword des Beitrags sein, auf den im Text verwiesen wird. Das heißt aber nicht, dass das Keyword tatsächlich nur aus einem einzigen Wort bestehen muss. Sogenannte „Longtail-Keywords“ bestehen aus einer Wortgruppe, nach der in den Suchmaschinen in dieser Kombination oft gesucht wird. Ein entsprechender Ankertext für die Verlinkung zu einem Artikel zum Thema Linkjuice könnte aus diesem Grund auch „Was ist Linkjuice“ oder „Linkjuice messen“ lauten.
Eine Antwort
Auch jetzt ist SEO für viele noch ein exotisches Thema mit dem sehr viele zu kämpfen haben. Non-digital-natives können sich oft gar nicht vorstellen was hinter einem Webauftritt steht. Es ist leider nicht damit getan, einfach eine “schöne” Webseite online zu stellen..