Ping, das ist nicht nur der Name des Pinguins aus „Urmel aus dem Eis“, ein Fluss in Südostasien und der Laut eines Sonars, sondern auch ein kleines Programm zur Überprüfung, ob ein Computer in einem Netzwerk erreichbar ist oder nicht.
Die Story des Ping
Mike Muus hat Ende 1983 das erste Ping für Unix geschrieben. Als Fan von Sonar- und Radar-Systemen sah er Analogien zum Cyberspace und seinem Programm, was auch den Namen erklärt. Denn das Geräusch des Sonars macht Ping, wenn es Schallwellen ausstrahlt. Ping sendet zeitgesteuerte „IP/ICMP ECHO_REQUEST“-Pakete, um den „Abstand“ zur Zielmaschine zu prüfen.
Und einem Satz von Dave Mills haben wir es zu verdanken, dass Ping existiert. Dieser erzählte von seinen Versuchen, die Weglatenz mit zeitgesteuerten ICMP-Echopaketen zu messen. Daran erinnerte sich Muus bei einem ähnlichen Problem und schrieb Ping – an nur einem Tag. Seine Kernelmodifikationen und der Ping-Code wurden übernommen und haben sich seitdem weit verbreitet. Selbst Microsoft gefiel die Idee und bietet dieses Feature in seinen Betriebssystemen an.
Das steckt dahinter
Ping sendet also ein ICMP-Echo-Request-Paket an die zu prüfende Zieladresse. Der Empfänger wird per ICMP Echo-Reply eine Antwort senden, wenn er denn erreichbar ist. Ansonsten antwortet der Router mit Gegenstelle unerreichbar („Host unreachable“) oder Netzwerk unerreichbar („Network unreachable“). Manche Hosts ignorieren allerdings ICMP-Pakete, weshalb eine ausbleibende Antwort nicht zwingend bedeutet, dass die Gegenstelle nicht erreichbar ist. Übrigens: Bei Eingabe des Hostnamen statt der IP-Adresse löst Ping diesen durch das Betriebssystem auf.
Der Vater des Ping: Mike Muus
Der Nutzen von Ping
Mit Ping kann man die Zuverlässigkeit einer Netzverbindung und die Reaktionszeit eines Servers messen. Dazu klickt man unter Windows auf „Start -> Ausführen“ und gibt „command“ ein. In dem neu geöffneten Fenster wird mit Ping und einer beliebigen Internetadresse (etwa Ping www.drweb.de) die IP-Adresse, die gesendeten Bytes, die Antwortzeit in Millisekunden und die Lebensdauer der Pakete angezeigt.
Ein Ping
Ping mich an
Schon Ramius, der Kapitain bei „Jagd auf Roter Oktober“ flehte „Vasili, ein Ping… bitte nur ein einziges Ping“. Genauso geht es vielen Weblog-Usern, die es gerne sehen, wenn ein anderes Weblog einen Artikel zitiert. Zwischen den Weblogs werden dazu spezielle Pings ausgetauscht. Diese sogenannten Trackbacks stehen oft am Ende eines Weblog-Eintrages mit den zugehörigen Kommentaren. Sie enthalten den Titel des Eintrags, den Namen des Weblogs, die URL (Permalink) und eine Kurzversion des Weblog-Artikels mit maximal 255 Zeichen Umfang. Bei einem Trackback Ping wird ein HTTP POST Request ausgesendet, was auch mittels PHP realisiert werden kann.
$fp = @fsockopen($host, 80);
@fwrite($fp, "POST ".$trackback_url." HTTP/1.1\r\n");
@fwrite($fp, "Host: ".$host."\r\n");
@fwrite($fp, "Content-Type: application/x-www-form-urlencoded; charset=utf-8\r\n");
@fwrite($fp, "Content-length: ".strlen($data)."\r\n");
@fwrite($fp, "Connection: close\r\n\r\n");
@fwrite($fp, $data);
@fclose($fp);
$data = "title=Die Überschrift&http://www.drweb.de/weblog/weblog/index.php?
p=349&excerpt=Kurzer Anriss des Inhalts&blog_name=Dr.Web Weblog";
Ob manuell oder automatisch: Per Trackback Bezug nehmen
Mike Muus ist am 20. November 2000 bei einem Autounfall tödlich verunglückt. Sein Ping wird weiterleben. ™
Linktipp:
Technische Spezifikationen des Trackbacks
Erstveröffentlichung 09.06.2005
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