Die vermutlich wichtigste Disziplin für Video im Online-Shop ist die Produkt-Inszenierung. Die Bandbreite reicht vom virtuellen Laufsteg bis zum Praxistest des Hobbygärtners. Interessantes Forschungsergebnis: Videos ohne Ton sind überzeugender als solche mit Musik. Außerdem: Nicht immer müssen Sie selbst zur Kamera greifen (lassen).
Lassen Sie Video-Bewertungsportale für sich arbeiten
Schon die beiden letzten Ideen aus dem ersten Teil dieses Artikels zeigen Produkte beziehungsweise die Nutzer mitsamt der Produkte in Aktion. Allerdings kann es lange dauern, bis die Nutzer selbst auf die Idee kommen, solche Videos aufzuzeichnen. Eventuell hat die Zielgruppe das Thema gar nicht im Visier. Lesen Sie hier, was Sie tun können, wenn Sie solche Plattformen nicht selbst aufbauen wollen. Wenn doch, und sie wollen keine eigene Plattform dafür aufbauen, dann nutzen Sie doch ExpoTV.com. Das ist ein reines Video-Bewertungsportal.
Modernes Outsourcing von Online-Werbung: Kunden filmen ihre Produktbesprechung selbst.
Videos ohne Ton haben mehr Überzeugungskraft
Wenn die User noch zögern, lohnt es sich nachzuhelfen, und die Produkte selbst jenseits der Regale und virtuellen Ladenflächen in Szene zu setzen. Das muss nicht immer mit ganz großem Aufwand geschehen. So fand der eher konservativ agierende Schuhverkäufer Shoeline.com heraus, dass er mit tonlosen Detailvideos von Füßen, die neue Schuhmodelle zeigen, 44 Prozent mehr Konversion erzielt. Die völlig simpel gehaltenen Videos laufen zudem nicht auf der eigenen Website, sondern bei YouTube.
Diese Videos produziert Ihnen der Praktikant
Die Studie „Bewegung im Netz“ von Burda und Plan.net kommt sogar zu dem Schluss: Videos ohne Ton finden mehr Anklang bei den Nutzern als die mit aufdringlicher Musik. O-Ton der Studie: „Bei den relevanten Werbewirkungskriterien gab es kaum Unterschiede; beim Produktgefallen, der Identifikation mit der Marke und der Markentreue schneiden beide Varianten gleich gut ab. Beim Spaß- und Überzeugungsfaktor fanden die Stummfilme sogar mehr Anklang.“ (Quelle)
Semi-professionelle Videos
Einen Schritt weiter als Shoeline geht der Ansatz von TalkMarket. Hier zeigen in der Regel kleinere Handwerker und Gestalter ihre Produkte in einer realen Umgebung und demonstrieren die Vorzüge. Offensichtlich bedarf es hierfür schon der Hilfe eines zumindest semi-professionellen Kameramanns.
Die kleinen Holzklötze sind tatsächlich bewegliche Spieluhren
Eine ganz andere Form der Produktinszenierung betreibt Party-Lichteffekte.de. Sie zeigen zwar auch die Produkte aber vor allem deren Wirkung. Zugegeben: Bei Diskokugeln und Strahlern ist das auch wichtiger, als das Aussehen des Geräts selbst. Und das beweisen auch die Verkaufszahlen. Insgesamt 250 Videos hat der Party-Laden im Shop. Die durchschnittlichen Herstellungskosten beliefen sich auf 25 Euro pro Stück. Und die Konversionsrate steigt bis zum Faktor Vier, wenn Videos im Spiel sind.
Die Videos zeigen, wie die Lichteffekte im abgedunkelten Raum wirken
Modeschauen und fiktive Filme
Die Königsdisziplin unter den Produktinszenierungen ist natürlich der virtuelle Laufsteg. Jochen Krisch und Stephan Randler zeigen uns zwei Beispiele von einem Modeshop namens Asos. Die Models begehen alle einen recht steril wirkenden Laufsteg. Die Produkte kommen zwar voll zur Geltung, das Ganze wirkt aber etwas künstlich. Bemerkenswert ist allerdings der kleine Werbebanner im Kopf der Seite. Offensichtlich hat die Website durch Regio-Targeting meinen Wohnort ermittelt und bietet mir eine Versandkostenpauschale von sechs Euro für die Lieferung nach Deutschland an. Eine vertrauensbildende Maßnahme.
Die Asos-Videos wechseln sich mit zoombaren Bildern als Detailansicht ab
Spielerischer, emotionaler und nicht weniger stylisch betreibt das Burberry.com. Die Inszenieren den kompletten Produktkatalog als Film und machen gleich auf der Homepage mit knackiger Musik (Madness: It must be love) und fröhlichen jungen Menschen auf. Wer auf ein Model klickt, gelangt zum interaktiven Foto, bei dem jede einzelne Style-Komponente durch überrollen mit der Maus im Detail beschrieben wird. Einen Klick später liegt das Produkt im Warenkorb.
Burberry macht die ganze Homepage zum Video
Und zu guter Letzt noch ein Beispiel, was man alles mit Video machen kann, wenn man über eine starke Marke verfügt. Statt das Produkt selbst in Szene zu setzen, simuliert Burger King eine Welt, in der es keinen Whopper mehr gibt und filmt die Reaktionen der betroffenen Kunden. Whopper-Freakout.
Wie arm wäre die Welt ohne den Whopper?
(mm), ™
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