Zeit ist Geld. Vor allem, wer selbständig ist, weiß um die Bedeutungsschwere dieses Satzes. Dabei ist die Zeiterfassung im Home-Office oder unterwegs häufig problematisch und umständlich. Schließlich müssen Zeiten nicht nur genau dokumentiert, sondern dann eindeutig Kunden beziehungsweise Projekten zugeordnet werden.
Hier kommt die App timr ins Spiel. Sie eignet sich für Freiberufler und Arbeitnehmer gleichermaßen.
timr ist eine Cloud-Anwendung der troii Software GmbH in Braunau am Inn aus Oberösterreich und mit Filialen in Linz und Wien. Nach eigenen Angaben konnten die Entwickler bereits über 1.800 Kunden von ihrer Zeitverwaltungslösung überzeugen.
Kunden, Projekte, Budgets und Stundensätze anlegen
Hast du dich bei timr angemeldet, kannst du den Dienst zwei Wochen lang kostenlos und uneingeschränkt testen.
Um effizient Zeiten zu erfassen und abrechnen zu können, legst du zunächst in den Stammdaten Kunden und Projekte an. Projekte heissen in timr „Aufgaben“. Die Aufgaben sind dabei jeweils einem Kunden zugewiesen. Für jede Aufgabe legst du optional ein Budget fest. Dabei entscheidest du, ob das Budget zwingend eingehalten werden muss oder ob es sich nur um einen Richtwert handelt. In den Aufgaben kann man auch nicht abrechenbare Arbeiten wie Akquise, Wartung oder Buchhaltung erfassen.
Im letzten Schritt hinterlegst du deine Stundensätze. Neben einem Standard-Stundensatz gestattet dir timr, individuelle Stundensätze für einzelne Projekte und Leistungen festzulegen. So entscheidest du ganz individuell, welche Leistungen du bei welchem Projekt mit welchem Stundensatz abrechnest.
Zeiterfassung: Im Browser oder mit mobilen App
Die Hauptaufgabe von timr – nämlich die Zeiterfassung – funktioniert ganz simpel und auf mehreren Wegen. Sitzt du vor deinem Desktop-Rechner, startest du die Zeiterfassung im Browser. Hier wählst du entweder „Arbeitszeit“ oder „Projektzeit“ aus und dann jeweils aus einer Liste von teils vordefinierten Aufgaben und Projekten, und startest die Stoppuhr. Optional gibst du noch eine Beschreibung für die anstehende Tätigkeit an. Die Uhr läuft weiter, bis du sie ausdrücklich stoppst.
Wenn man sowohl einen vollständigen Stundenzettel für die Lohnverrechnung als auch alle auftragsbezogenen Zeiten für die Abrechnung mit dem Kunden dokumentieren möchte, müssen Arbeitszeit und Projektzeit parallel erfasst werden.
Falls du mal vergessen hast, eine Zeit zu erfassen, trägst du diese einfach nachträglich manuell ein. Dies machst du, indem du Anfangs- und Endzeit für ein Projekt und eine Leistung eingibst.
Neben der Webapp zur Zeiterfassung bietet timr Apps für dein Android-Gerät oder iPhone an. Du kannst problemlos zwischen den einzelnen Anwendungen hin- und herwechseln.
Die Berichte: Zeit, Umsatz und mehr
Die ganze Zeiterfassung nützt natürlich nichts, wenn sie später nicht ausgewertet werden kann. Hier stellt dir timr Berichte zur Verfügung, die dir Auskunft darüber geben, wie lange du woran gearbeitet und wie viel Umsatz du dadurch generiert hast. Die Berichte sind über einen ausgewachsenen Baukasten modular anpassbar und können so auf deine spezifischen Bedarfe zugeschnitten werden.
Für einen vorher festgelegten Zeitraum informierst du dich dann etwa darüber, wie lange du an einzelnen Kunden und Projekten gesessen hast. Du kannst dir aber auch anzeigen lassen, wie sich die Zeit auf die einzelnen Leistungen oder Arbeitstage verteilt hat.
Dazu wird dir jeweils ein Kreis- sowie ein Balkendiagramm angezeigt. Auf dem Kreisdiagramm siehst du sehr schön die Verteilung der Kunden, Projekte und Leistungen. Das Balkendiagramm zeigt dir die Verteilung bezogen auf einzelne Arbeitstage an.
Interessant sind natürlich vor allem die Projektberichte. Hier siehst du sehr schnell, wie viele Stunden du für ein Projekt gearbeitet und wieviel Umsatz du gemacht hast. Bei budgetierten Projekten zeigt dir ein Fortschrittsbalken an, zu wieviel Prozent das Budget bereits erschöpft ist.
Mitarbeiter und das Arbeiten im Team
Wer Mitarbeiter beschäftigt oder projektbezogen zusammen mit anderen im Team arbeitet, findet zusätzlich die Möglichkeit, Mitarbeiter anzulegen und diese in die Zeiterfassung für Kunden und Projekte zu integrieren. So behältst du Budgets für ein Projekt sehr viel besser im Blick. Denn jeder Mitarbeiter erfasst selbst seine geleistete Zeit für ein Projekt. Budgetüberschreitungen können so im Vorfeld festgestellt und bei entsprechendem Controlling sehr einfach verhindert werden. Das kommt letztendlich dem Kunden entgegen. Dann nämlich, wenn Nachverhandlungen zum Budget bereits sehr früh angegangen oder durch gezieltes Umsteuern sogar ganz vermieden werden können.
Da timr ein webbasierter Dienst ist, spielt es keine Rolle, wo deine Mitarbeiter arbeiten. Wer also als Freiberufler in einem Team zusammen mit anderen Freischaffenden arbeitet, behält trotzdem Zeiten und Budgets immer im Auge – und das zeitnah.
Aber auch Unternehmen, die Mitarbeiter beschäftigen, profitieren von den Mitarbeiterfunktionen von timr. Denn neben der Arbeitszeiterfassung funktioniert sogar die Urlaubsverwaltung darüber. So vergibst du für deine Mitarbeiter Zeit- und Urlaubskontingente und genehmigst Urlaubsanträge, die ebenfalls über timr gestellt werden können. Bequem fügst du Feiertage für einzelne Bundesländer deinem Kalender hinzu, ohne diese manuell einpflegen zu müssen. Auch Krankheitsausfälle dokumentierst du mit timr nachvollziehbar.
Verschiedene Beschäftigungsarten und ganze Branchen, in denen der Mindestlohn gezahlt wird, sind gesetzlich verpflichtet, Arbeitszeiten ganz exakt zu erfassen und diese Aufzeichnungen zu behördlichen Kontrollzwecken aufzubewahren. Regelungen des Mindestlohngesetzes gelten auch für Minijobs und kurzfristige Beschäftigungen. timr genügt diesen gesetzlichen Anforderungen in vollem Umfang.
Ebenso erlaubt timr das Führen von Stundenkonten für deine Mitarbeiter. So behältst du den Überblick über die hoffentlich nicht vorhandene Diskrepanz zwischen den Soll- und den Ist-Stunden deiner Arbeitnehmer.
Rechtevergabe: Inhaber, Manager und Mitarbeiter
Als Inhaber hast du die Hoheit über deinen Account bei timr. So fügst du neben Mitarbeitern, die in erster Linie Zeiten erfassen und für ihre eigene Arbeitszeit Berichte erstellen lassen können, auch Manager hinzu. Diese haben das Recht, eigene Kunden und Projekte an- sowie Budgets festzulegen. Ebenso kannst du weitere sogenannte Inhaber hinzufügen, die dann wie du selbst Komplettzugriff auf deinen Account haben.
Bei Mitarbeitern entscheidest du individuell, auf welche Kunden und Projekte diese Zugriff haben und welche Berichte und Umsätze sie einsehen sollen. So baust du eine granulare Berechtigungsstruktur, die sehr flexibel auf deine Anforderungen passt.
timr: Preise und Fazit
Nach einer zweiwöchigen Testphase kostet dich timr pro Mitarbeiter je nach Leistungsumfang ab 8,- Euro pro Monat und Nutzer, zzgl. der gesetzlichen Mehrwertsteuer. Bucht man den Plus- oder Enterprise-Plan hinzu, kommt noch eine Grundgebühr obenauf.
Wenn du von Anwendungen zur Zeiterfassung wie Mite, Tempo oder Toggl zu timr wechseln möchtest, importierst du dort gespeicherte Daten ganz einfach nach timr. Der CSV-Import von Kunden-, Projekt- und Leistungsübersichten ist ebenso möglich, wie der Export dieser Daten nebst der Zeiterfassungsdaten.
timr ist ein umfangreiches und dennoch einfach zu bedienendes Werkzeug zur Zeiterfassung. Es hat nicht nur Arbeitszeiten, Kunden und Projekte im Blick, sondern hilft dir zudem, den Überblick über Budgets, Effizienz und Mitarbeiter zu behalten. Die Benutzeroberfläche ist intuitiv und auf Deutsch sowie in vielen anderen Sprachen nutzbar.
6 Antworten
Und das Ganze kostenlos, als OpenSouce auf dem eigenen Server mit kimai:
https://www.kimai.org/de/
Hallo Andreas,
danke für den Tipp. Schauen wir uns an. So wirklich kostenlos sind Open Source-Anwendungen ja nicht, wenn man die Gesamtkosten betrachtet.
Herzlich grüßt dich
Michael
Interessante Alternative, wir nutzen bislang Toggl
Im Microsoft Store gibt es noch die Anwendung “Working Hours”. Verwende ich aktuell nicht, aber es sieht sehr nützlich aus für einzelne Unternehmer.
Für diejenigen, die es extrem minimalistisch mögen: WatchTheClock 🙂
Zeiterfassung per Cloud klingt praktisch, weil überall nutzbar. Ist aber genau das Gegenteil, weil die Software in der Cloud oder auf dem Smartphone nicht “mitsehen” kann, was ich gerade treibe. Ein gute Software zeigt in einem Zeitstrahl an, wann ich mit welcher Software an welcher Datei gearbeitet habe, fragt bei Inaktivität nach, ob diese Zeit erfasst werden soll und habe ich mal vergessen eine Erfassung an- oder auszuschalten, kann ich es jederzeit anhand des trackings rekonstruieren.
p.s.: Was bei drweb wirklich nervt ist, dass die Beiträge kein Datum haben und man nicht die Aktualiät eines Artikels ersehen kann
Oha! Das ist datenschutztechnisch in einem Unternehmen aber kritisch. Das fällt ja quasi in die Rubrik “Überwachung”. Oft geht es den Unternehmen ja nicht darum zu wissen mit welchem Programm oder welcher Datei gearbeitet wurde, sondern eher für welches Projekt und welchen Kunden.
Zeiterfassung in der Cloud finde ich persönlich nicht so attraktiv, weil es bei schlechter Internetverbindung echt zäh sein kann. Und hier in Bayern ist es auf dem Land wirklich häufig sehr zäh. Ich mag die Cloud-Anwendungen auch nicht so gerne, weil viele komfortable Funktionen wie Tastaturkürzel nicht funktionieren, und weil die Auswertung niemals so leistungsfähig sein kann wie mit einem lokal installiertem Programm. Eine Gruppierung nach Mitarbeiter und gleichzeitige Summierung nach den unterschiedlichen Projekten des Tages lässt sich nicht ordentlich abbilden. Als Einzelkämpfer ist eine Cloudlösung super. Im Team…eher nicht.
Wir sind Hersteller der Software “Xpert-Timer” und bieten sowohl eine installierte als auch eine browserbasierte (allerdings on-Premises) Lösung an, daher weiß ich um die verschiedenen Vor- und Nachteile. Wir haben übrigens auch einen App-Logger integriert, aber der speichert nur die Dauer der Arbeit mit Programmen und nicht genau von wann bis wann und kann individuell von jedem Mitarbeiter aktiviert, bzw. deaktiviert werden.