Ein Framework trennt die technische Basis, den Unterbau und das Design. Letzteres ist nicht mehr als eine Hülle, es wird Child Theme genannt. Als Anwender kümmert man sich im Wesentlichen nur noch um designerische Fragen, die in einem Stylesheet abgehandelt werden. Den Unterbau lässt man in Ruhe, erweitert oder verändert ihn lediglich durch spezielle Plugins.
Das hat zweierlei Vorteil: Die Entwickler verwenden ein und derselbe Unterbau für alle ihre Projekte und entwickeln diesen über Jahre hinweg weiter. Man muss nicht für jedes Theme etwas Neues erfinden. Dadurch wird es einfach und stressfrei dem Theme, beziehungsweise dessen Unterbau ein Update zu verpassen. Zum anderen wird es noch angenehmer ein Theme zu wechseln, sofern man sich innerhalb des Ökosystems des Frameworks bewegt.
Bedingt durch die teilweise lange Entwicklungszeit bieten die Frameworks mehr als Standard-Themes und können üppiger mit Funktionen ausgestattet werden.
Auch hier verwende ich ein solches Framework. Es heißt Genesis und kommt von der US-amerikanischen Themenschmiede Studiopress. Genesis wird seit Jahren gebaut. Ich selbst bin erst spät auf diese Möglichkeit aufmerksam geworden, habe sie aber schnell schätzen gelernt – man lernt eben nie aus. Das geht schon los bei der Anpassung des Themes ans Deutsche. Ein Plugin installieren und die Sache ist erledigt.
Weil der technische Unterbau schon länger existiert, wurden viele Fragen im Laufe der Zeit gestellt und beantwortet. Das ist nützlich, ebenso ist die Dokumentation vorbildlich und umfangreich. Es existiert neben einem Support auch ein Forum, in dem man Hilfe erfahren kann. Beides allerdings ausschließlich in englischer Sprache.
Das Alter des Frameworks ist kein Nachteil, im Gegenteil. Es ist ausgereifter und stabiler als so manches, was einem die Markplätze anbieten. Auch vom Standpunkt des Designs ist es modern, denn für die Optik ist das Child Theme zuständig – und von denen gibt es immer wieder neue.
Frameworks erfordern eine längere Einarbeitung als herkömmliche WordPress Themes
Man bekommt ja auch mehr geboten. Kostenlos gibt es die Frameworks meist nicht, sie sind sogar teuer. Zumindest muss man für den Anfang mehr investieren – die Preise halten sich aber in moderaten Grenzen.
Frameworks lohnen sich vor allem, wenn du mehrere Projekte am Laufen hast oder solches in der Zukunft beabsichtigst. Die Einarbeitung in neue Themes entfällt dann, da du alles schon kennst. Im Grunde rentiert es sich für jeden, man sollte keine Scheu haben und sich die Sache genauer ansehen. Ein Framework legt eine gesunde Basis für Erweiterungen und eine lange Laufzeit. Die Möglichkeit des problemlosen Updates sorgt für Sicherheit. Auch herkömmliche Themes können upgedated werden.
https://www.drweb.de/wordpress-themes-einsteiger-ratgeber/
Ich weiß aber aus eigener Erfahrung, dass man die Aktualisierungen nur zu leicht beiseitelässt. Viel wird da auch nicht geboten, meist nur Bugfixes. Das aufgefrischte Theme muss über das alte hinweg installiert werden, eventuelle Änderungen gehen dabei verloren. Man muss ziemlich aufpassen dabei. Wenn es denn solche Updates überhaupt gibt, selbstverständlich sind sie nicht.
Nachteile von Frameworks?
Ja, gibt es auch. Hat man sich erst eingearbeitet, nutzt Spezialfunktionen und Erweiterungen, wird es schwieriger auf ein anderes System umzusteigen. Das muss man bedenken. Möglich ist auch eine schlechte Performance des Themes, da Frameworks mehr Quellcodes mit sich herumschleppen. Solchen Ballast haben gewöhnliche Themes aber zunehmend auch, vor allem wenn sie nicht sauber programmiert sind. Von einem Framework aber erwartet man genau das.
Neben Genesis hält der Markt weitere Frameworks vor, die du dir bei Interesse anschauen kannst. Ebenfalls bekannt und verbreitet ist Thesis, das besonders weitreichende Layout Änderungen ermöglicht. Und zwar mit der Maus, programmieren oder coden müssen sich gar nichts. Eine Auswahl weiterer Frameworks:
- Headway
- Thematic
- Gantry
- WP Canvas
- Hybrid
- Pagelines
- Whiteboard
- Ultimatum
Das X-Theme ist Themeforests meistverkauftes Theme, auch wenn es sich nicht als Framework bezeichnet, kommt es diesen doch nahe. Du kannst zahlreiche Rezensionen dazu im Netz finden. Ich habe den Verdacht, nicht wenige davon sind gesponsert, zumal das X-Theme auch heftig beworben wurde. Der Erfolg kam also nicht von ungefähr. Schaue dich am besten selbst an, was es zu bieten hat – denn das ist einiges.