Es gibt Design-Ideen, die sind auf den ersten Blick so merkwürdig, dass man sich wundert wie einem so etwas einfallen kann. Diese Art der Linkpräsentation sieht man immer häufiger im praktischen Einsatz.
Worum geht es also? Stichwörter (Tags) werden nicht einfach nur aufgelistet, sie werden ihrer Bedeutung, ihrem Gewicht nach unterschiedlich gestaltet. Dies geschieht mit Hilfe von Schriftgrößen und Farben. Je wichtiger also ein solcher Ausdruck in einer Linkliste ist, desto größer und auffälliger erscheint er auch. Die Gestaltung lässt sich sowohl automatisiert als auch manuell durchführen.
Das Prinzip nutzt McDonalds um schon auf der Startseite klar zu machen, welche Begriffe am gefragtesten sind, beziehungsweise am häufigsten vorkommen. Die Darstellung entspricht aber wahrscheinlich nicht dem Klickverhalten der Besucher, sondern den Vorgaben der Marketingabteilung.
Längst im Mainstream angekommen. Tagcloud bei McDonalds
Der Buchverlag O’Reilly nutzt das Prinzip in einer zweiten Menüleiste um Stichwörter im eigenen Blog herauszustellen. Diese sind stets verlinkt. Auf die Unterstreichung wird aus optischen Gründen meist oft verzichtet.
O’Reillys Auflistung
Die Foto-Community Flickr selbst ebenfalls auf das im englischen „Weighted Lists“ genannte Prinzip, um die Verschlagwortung der am häufigsten eingestellten Fotos in eine organisierte Form zu bringen.
Flickr
Ihre hauptsächliche Verbreitung – so man überhaupt davon sprechen kann – finden Auflistungen mit Design-Unterstüzung als eine Art alternative Sitemap. Dies kann durchaus auch einmal chaotisch ausfallen. Sicherlich nicht jedermanns Geschmack, doch mitunter sinnvoller als eine endlos lange, aber einförmige Liste. Schließlich sieht man hier auf den ersten Blick, was wichtig ist und was gefragt ist – und wo sich ein Klick vielleicht lohnen könnte.
Ein Beispiel von www.everything2.com
Für die Gestaltung maßgeblich ist, dass die Einzellinks gut voneinander abgrenzt sind und eine ordentliche Mischung entsteht. Keinesfalls darf man eine automatische Sortierung vornehmen, die dann zum Beispiel die dicksten Links jeweils am Anfang zeigt.
Das Prinzip eignet sich besonders dann, wenn Dynamik im Spiel ist. Also etwa für die Anzahl von Postings in einem Forum, Anzahl der Kommentare, Umfrageergebnisse, laufende Auswertungen und so weiter…
Inzwischen sind Tag-Wolken ein Trend geworden. Man sieht sie also immer öfter.
Technisch gibt es keine Herausforderungen zu meistern, CSS (style=“font-size: 20px;color:red“) genügt. Es spricht nichts dagegen zusätzlich sematisch korrekt mit HTML-Listen zu arbeiten.
Tipp: Ein Dienst der verspricht die Sache zu automatisieren ist TagCloud. Keywords werden einer oder mehreren RSS-Dateien entnommen. Das funktioniert soweit, allerdings werden sämtliche Links über die Seiten des Anbieters vermittelt, außerdem versteht sich Tagcloud nicht auf deutsche Umlaute.
Material zum Thema:
- Design Beispiele im Archiv
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