Fotos spielen eine wichtige Rolle im Grafik- und Webdesign. Sie lockern auf, vermitteln Stimmungen und Eindrücke und regen zum Lesen an. So sind Fotos in Websites ein unverzichtbares Mittel der Kommunikation. Da man nicht immer das passende Bild zur Hand hat und dieses oft auch nicht selbst schießen kann, gibt es Stockphotos. Aber was gilt es beim richtigen Einsatz des Materials aus fremder Linse technisch zu beachten?
Stockphotos bieten zu jedem Thema passendes Bildmaterial, oft zu recht erschwinglichen Preisen, zum Teil auch gänzlich kostenlos. Hier bei Dr. Web haben wir die ultimative Übersicht der kostenlosen Anbieter für dich.
Fotos als Gestaltungsmittel
Oftmals werden Fotos als Teil der Gestaltung einer Website eingesetzt. Sie dienen als großformatiges Hintergrundbild oder als Hero-Image. Auch zur besseren Erkennbarkeit einzelner Rubriken beziehungsweise Seiten einer Webpräsenz werden gerne Stockphotos herangezogen. Gerade, wenn solche Fotos mehr oder weniger fester Bestandteil der Gestaltung sind, sollte Wert drauf gelegt werden, dass die verwendeten Fotos zum Layout der Seite passen.
Vor allem bei der Farbgebung ist es wichtig, dass die Stockfotos nicht wie ein Fremdkörper wirken. Da du sicher nicht immer Fotos finden wirst, die genau so passen, wie du es brauchst, solltest du Photoshop bemühen, um Farbe und Kontrast anzupassen. Schließlich soll am Ende alles aussehen, als seien die Fotos genau für diese Website gemacht.
Fotos einer Serie sorgen für identische Bildästhetik
Verwendest du mehrere Fotos – beispielsweise zur Visualisierung unterschiedlicher Leistungen, die angeboten werden –, musst du auf eine einheitliche Bildästhetik achten. Belichtung, Perspektive, Schärfentiefe, Farbtemperatur – es gibt eine Reihe Faktoren, die ausschlaggebend sind und die es schwierig machen, passende Fotos zusammenzustellen. Hier bietet es sich an, entsprechende Fotoreihen des gleichen Fotografen zu verwenden. Häufig haben Anbieter von Stockphotos eben solche Reihen im Angebot. Sie enthalten mehrere Fotos zum selben Thema und besitzen in der Regel eine identische Bildästhetik.
Alternativ kannst du versuchen, durch Anpassung von Farbe und Kontrast oder gegebenenfalls durch Verfremdung, einen einheitlichen Stil innerhalb der verwendeteten Fotos zu prägen. Durch Farbüberlagerungen kannst du einem Bild schon recht eindrucksvoll einen eigenen Stempel verpassen und es so dem Layout anpassen.
Personen, Büros und Gebäude
Zu den wahrscheinlich am häufigsten verwendeteten Fotomotiven gehört wohl die junge Frau am Telefon. Sie wird gerne verwendet, um die Kontaktseite eines Unternehmens aufzuhübschen. In den allermeisten Fällen handelt es sich um ein Stockphoto. Gerne genommen sind auch Fotos von dynamischen Teams – mal am Besprechungstisch, mal gemeinsam vor einem Notebook.
Beispiele von Shutterstock: Verzichte auf beliebte, dabei vor allem beliebige Motive
Setzt du Stockphotos mit konkreten Personen, Büros oder Bürogebäuden ein, sollte – um Missverständnisse zu vermeiden – stets erkennbar sein, dass es sich um gekaufte Fotos handelt. Allerdings bergen solche Stockphotos grundsätzlich ein gewisses Risiko. Selbst wenn diese Fotos unmissverständlich als solche erkannt werden, stellt sich natürlich die Frage, warum nicht das eigene Team oder das eigene Büro dargestellt ist.
Hier solltest du daher lieber auf selbstgemachte Fotos setzen. Nicht immer sind Mitarbeiter begeistert, für die Website oder eine Broschüre abgelichtet zu werden. Es ist aber in jedem Fall die bessere Lösung. Nur so gelingt es dir, ein reales und vor allem authentisches Bild des Unternehmens und seiner Mitarbeiter zu vermitteln. Alles andere kann schnell nach hinten losgehen.
Gängige Motive vermeiden
Neben der beliebten Telefondame gibt es zahlreiche weitere gängige Motive, die man immer wieder findet. Gerade bei Business-Fotos sind gestellte Motive oft noch üblich. Auch der Laie erkennt solche Fotos. Daher sind wirklich gute Stockphotos immer solche, denen man es nicht ansieht.
Adobe Stock (vormals Fotolia) hat durchaus Auswahl: Statt Skyline und steriles Büro tut es auch mal eine Besprechung am Holztisch
Verzichte vor allem bei Fotoaufnahmen mit Personen auf allzu perfekte und gestellte Situationen. Wenn du ein wenig suchst, findest du viele Fotos, die eine durchaus natürliche Situation darstellen. Fotos, auf denen immer wieder dieselben Klischees bedient werden, langweilen schnell: Statt Anzugträger vor einer Skyline versuche es mal hemdsärmlig am Holztisch.
Auf der Suche nach passenden Fotos solltest du also durchaus gewohnte Pfade verlassen und auch mal nach Ungewöhnlichem und Ungewohntem Ausschau halten. Das erstbeste Motiv ist immer auch das, was von anderen verwendet wird. Schränkst du die Suche in den Stockarchiven ein – mit zusätzlichen Suchbegriffen –, erhältst du Ergebnisse, mit denen du durchaus überraschen kannst.
Fotos im Blog
Wenn du ein eigenes Blog betreibst, kennst du die Problematik, passendes Fotomaterial zu finden. Da Fotos hier immer Bestandteil des Inhaltes und nicht der Gestaltung sind, hast du hier allerdings größeren Spielraum bei der Auswahl passender Motive.
Hier solltest du Fotos auswählen, die den Inhalt des Beitrags unterstützen. Dabei suchst du nach Fotos, die im Idealfall dem Geschriebenen noch einen eigenen Informationsgehalt hinzufügen.
Beispiele von Adobe Stock: Wenn es passt, kann es auch mal außergewöhnlicher sein
Gerade wenn du Teaserfotos suchst, dürfen diese gerne mit einer ungewöhnlichen Bildsprache neugierig machen. Aber thematisch passen sollte es natürlich schon.
Anbieter von günstig bis kostenlos
Stockphotos müssen nicht teuer sein. Anbieter wie Adobe Stock bieten qualitativ gute Fotos zu durchaus erschwinglichen Preisen an. Auch Fotos anderer Anbieter wie Shutterstock sind je nach Verwendungszweck für wenig Geld zu haben. Oftmals sind Fotos in unterschiedlicher Auflösung erhältlich. Kleine Auflösungen kosten weniger und für den Einsatz im Blog genügt es dann meistens.
Anbieter wie Getty Images gehören eher zu den höherpreisigen auf dem Markt der Stockphotos . Allerdings gibt es bei Getty Images die Möglichkeit, Fotos kostenlos auf einer Webseite einzubetten. Per Quelltext-Schnipsel werden soche Fotos per Iframe – einschließlich Quellenangabe – ins eigene Webprojekt übernommen. Gedacht ist diese Einbettmethode für alle nicht-kommerziellen Websites.
Fotos von Getty Images kostenlos per Iframe einbinden
Auch das Teilen auf sozialen Netzwerken ist mit diesen Fotos möglich. Natürlich büßt du mit dieser Methode einiges an Flexibilität ein. Denn weder lassen sich solche Fotos bearbeiten, noch ist die darzustellende Auflösung frei wählbar. Lediglich die Auswahl an unterschiedlichen Vorgaben für die Auflösung ist möglich.
Und du gehst natürlich das Risiko ein, dass der Dienst irgendwann wieder geschlossen wird und du dann gänzlich ohne Fotos im Blog dastehst. Empfehlen kann ich dir diese Vorgehensweise guten Gewissens nicht.
Quellenangabe beachten
Das Wichtigste zum Schluss: Egal, ob du dir einen kostenlosen oder kommerziellen Anbieter für Stockphotos aussuchst: In jedem Fall gilt es, die Regeln für die Quellenangaben zu beachten. Solche gibt es meist auch bei nicht-kommerziellen Anbietern.
Bei einigen Anbietern genügt es, die Quellenangaben im Impressum aufzuführen. Andere wiederum verlangen, dass die Angabe direkt am Bild platziert wird. Häufig genügt es auch nicht, dass diese Angabe per Hovereffekt erscheint, sondern sie muss immer sichtbar sein. Da ein Verstoß gegen die Nutzungsbedingungen des Anbieters teuer sein kann, solltest du diese grundsätzlich beachten und im Vorfeld gut studieren.
Da der Wunsch, auf solche Quellenangaben verzichten zu können, durchaus groß ist, gibt es Anbieter, die auf die verpflichtende Nennung einer Quelle explizit verzichten. Pixabay führt nahezu ausschließlich solche Fotos in seinem Angebot. Unser obengenannter Beitrag sammelt ebenfalls nur solche Quellen. Und wer sich über Urheberrecht im Allgemeinen informieren will, könnte es mal mit diesem Beitrag versuchen.
Fazit
Stockphotos machen Websites lebendiger und sorgen für Fotos, die man sonst nicht hätte einsetzen können. Aber sie ersetzen keinen professionellen Fotografen und keine individuellen Fotos. Mitarbeiter und Unternehmen lässt du lieber durch einen Profi fotografieren, anstatt Stockphotos einzusetzen. Hier hast du zudem die Rechte und sparst dir Quellenangaben. Zu gestalterischen Zwecken oder zur Visualisierung von Blogbeiträgen können sie indes durchaus sinnvoll eingesetzt werden.
(Artikelbild: Depositphotos)
2 Antworten
Teilzitat aus dem Fazit: „[…] Hier hast du zudem die Rechte und sparst dir Quellenangaben.”
Das stimmt so nicht! Man hat lediglich nur ein einfaches, räumlich und zeitlich befristetes Nutzungsrecht (wie z. B. Internet, Druck ect. pp.). Das Unterlassen der Quellenangabe/Namensnennung kann nach §13 UhrG ziemlich teuer werden. Zusätzlich kommen hier noch die Anwaltskosten hinzu.
Das kommt auf die Vertragsgestaltung mit dem Profi, den du engagierst an. Da setzen wir ein durchaus verständiges Verhandeln voraus.