„Bing“ ist die neue Suchmaschine von Microsoft. Der Software-Gigant will damit die Marktmacht Googles angreifen. In den USA hat Bing bereits einen nennenswerten Marktanteil. Steigt dieser weiter an, kann die neue Suchmaschine zur bedeutenden Traffic-Quelle werden. Die Suchmaschinenoptimierung muss sich dann auch an die Bing-Besonderheiten anpassen.
Bing überraschte beim ersten Eindruck
Vor etwas mehr als einem Monat brachte Microsoft die neue Suchmaschine Bing heraus. Die Erwartungen der weltweiten „Internetgemeinde“ hielten sich in Grenzen. Schließlich ist Bing schon der dritte Versuch des Software-Riesen eine Suchmaschine auf dem Markt zu etablieren. Die Vorgänger MSN und Live wurden von den Internet-Usern nicht gut angenommen. Die Suchergebnisse (SERPs) lieferten nicht die richtigen Treffer.
Bei Bing soll dieser Fehler nun behoben sein. Und tatsächlich stellen die ersten Neugierigen weltweit der Suchmaschine ein gutes Zeugnis aus. Bing liefert nützliche Ergebnisse, bietet die wichtigsten Funktionen und zeigt in mancher Hinsicht sogar Innovationskraft.
Für Suchmaschinenoptimierer (SEOs) bedeutet Bing eine Erweiterung der Aufgaben. Sie müssen die Funktionsweise der neuen Suchmaschine kennen lernen und Websites darauf einstellen. Denn eine neue Suchmaschine, die brauchbare Ergebnisse liefert und von Microsoft gepusht wird, wird zwangsläufig einen gewissen Marktanteil gewinnen können.
Bing: Suchmaschine mit wechselndem Hintergrundbild
Bing vs. Google – wie wichtig wird SEO für Bing?
In den USA ist Bing schon nach dieser kurzen Anlaufzeit auf dem Markt angekommen. Und zwar mit beeindruckenden Zahlen. 12,1 Prozent, also ungefähr jeder achte User, nutzt dort die Microsoft-Suchmaschine. Über Yahoo durchsuchen 21,1 Prozent, also ungefähr jeder fünfte Amerikaner, das Netz und Google ist mit 65 Prozent der Marktführer. In Deutschland ist die Marktmacht von Google noch deutlich größer. Neun von zehn Usern nutzen hierzulande Google. Seitenbetreiber, die derzeit Traffic via Bing erhalten, sind schwer zu finden. Die deutsche Ausgabe befindet sich auch noch im beta-Stadium und bietet nicht alle Features. Es ist also noch ein weiter Weg für Microsoft, um Google im Suchmaschinensektor herausfordern zu können. Und ob Bing überhaupt das Potenzial dazu hat, wird sich erst mit der Zeit herausstellen.
Der Erfolg einer Suchmaschine steht und fällt mit den SERPs. Google legt in Sachen Qualität der Ergebnislisten die Messlatte hoch. Häufige Verlinkungen fremder Seiten als Empfehlungen zu werten, hat sich schon lange als brauchbares Konzept erwiesen. Kein Wunder also, dass auch bei anderen Suchmaschinen dieses Prinzip Verwendung finden muss. Dennoch liefern verschiedene Suchmaschinen unterschiedliche Ergebnislisten. Der genaue Algorithmus, nach dem die Trefferlisten geordnet werden, ist ein streng gehütetes Betriebsgeheimnis. Externe Links sind nicht alles und jede Suchmaschine wertet anders. Geht man jedoch davon aus, dass Google die besten Ergebnisse liefert, so dürfen die SERPs anderer Suchmaschinen nicht allzu stark davon abweichen. Wobei natürlich nicht auszuschließen ist, dass sich irgendwann ein anderer Algorithmus als besser erweist.
Unter SEO-United wurde ein Versuch mit mehreren tausend Keywords gestartet und die SERPs zwischen Bing und Google verglichen. Unter den ersten zehn Treffern sind die Unterschiede nicht allzu groß. Aber rund die Hälfte der besten zehn Websites bei Google stehen bei Bing nicht in den topp 100.
Das bedeutet also, nur weil eine Site bei Google gut gelistet wird, muss das noch lange nicht für Bing gelten. Daher müssen SEOs Websites nun auf eine weitere Suchmaschine hin optimieren. Andernfalls verstreicht die Chance auf eine neue Traffic-Quelle.
SEO für Bing – die ersten Beobachtungen
Natürlich sind externe Links, die auf eine Website verweisen, wichtig. Bing stuft Links von Seiten, in deren Title-Tag die Hauptkeywords der verlinkten Seite stehen, als besonders relevant ein.
Auffällig ist bei Bing, dass On-Page-Optimierung anscheinend höher bewertet wird als bei Google. Vor allem auf die Keywords im Domainnamen legt Bing großen Wert. Zusätzlich zahlen sich Hauptkeywords im Title, in der Meta-Description, den Headlines und im Body-Text aus. Eine Einladung zum Keyword-Stuffing ist dies jedoch nicht, schließlich will auch Bing langfristig für brauchbare Suchergebnisse stehen.
Zusätzlich bietet auch Bing die Möglichkeit, Seiten einzutragen und stellt das „Bing-Webmaster-Center“ zur Verfügung. Es ist das Gegenstück zu den Google-Webmaster-Tools. Dort können das letzte Crawl-Datum, die Anzahl der bei Bing indexierten Dokumente, die stärksten fünf Seiten, Sitemap- und Kontakt-Adresse, die Fehlermeldungen der Site, eine Übersicht über die für Bing bekannten Back- und Outboundlinks, sowie die Keywords eingesehen werden.
Zudem bevorzugt Bing ältere Domains und Websites, die regelmäßig viele neue Inhalte liefern.
Zusammenfassend kann also festgehalten werden: Bing entkräftet die reine Linkpower und schwächt somit die positiven Wirkungen von Linkkauf, -tausch und –farmen. Wer eine alte Domain mit viel Content, einigen eingehenden Links, den Keywords im Domainnamen und einer soliden On-Site-Optimierung hat, wird bei Bing mit großer Wahrscheinlichkeit weit vorne ranken. ™
0 Antworten zu „SEO für Bing – Websites für die neue Suchmaschine optimieren“
— was ist Deine Meinung?
ich konnte allerdings feststellen, daß Bing einen andere Gewichtung hat. Meine „google top10“ Seiten finde ich bei Bing auf Seite 6. Aber das war nicht von Anfang an so. Die scheinen etwas geändert zu haben.
Eine Suchmaschine von Microsoft hätte es nicht unbedingt sein müssen als Google-Konkurrent. Trotzdem ist es wohl gut, wenn endlich mal etwas mehr Wettbewerb in diesen Markt kommt, denn Google macht zwar gute Produkte, ist mir persönlich inzwischen aber zu allgegenwärtig.
Vielleicht geht dann auch die „Google-Hörigkeit“ etwas zurück, die ich in den letzten Jahren gesehen habe.