Einleitung
Wo ein kostenloses WordPress Template oder ein Template für unter 100 Euro für manche bereits ausreicht, investieren viele Unternehmen gut und gerne hohe fünfstellige Beträge oder mehr für eine neue Website. Natürlich stellt sich dabei die Frage, warum das so ist und worin sich günstige und teure Websites eigentlich unterscheiden.
In diesem Artikel erfahren Sie, welche Website-Typen und Preismodelle es eigentlich gibt, was einmalige und wiederkehrende Kosten bei einer Website bedeuten und welche 5 Faktoren die Kosten bei der Erstellung einer WordPress-Website am meisten beeinflussen. Außerdem erklären wir Ihnen, was beim Vergleich von Website Angeboten unbedingt zu beachten ist und in welchen Fällen sich eine teure Website für Sie auszahlen kann.
In einem Artikel zum Thema Website-Kosten-Kalkulatoren und Leadgenerierungsformulare haben wir uns ferner Agentur-Websites angeschaut, und welchen Ansatz sie für selbige genutzt haben.
Knackpunkt Preis: Anhaltspunkte zur Preisgestaltung im Webdesign
Den Preis für das Design einer Website festzulegen, grenzt manchmal ans Unmögliche. Eine gut gestaltete Website kann alles zwischen mehreren tausend Dollar und weniger als fünfzig Dollar kosten, je nach Art und Aufbau der Präsenz und hundert anderen Aspekten. Und genau die können es so schwer machen festzulegen, wie viel die eigene Arbeit kosten soll: Woher weiß ich zum Beispiel, was meine Konkurrenz für einen vergleichbaren Internetauftritt verlangt?
Die Preisgestaltung kann nicht einheitlich ausfallen: Während für den Laien die meisten Websites gleich aussehen, gibt es bei der Wahl des Frameworks und der Verarbeitungsprozesse große Unterschiede, die für die stark voneinander abweichenden Preise verantwortlich sind. Die Kosten für eine Website, für deren Gestaltung Sie einfach nur ein neues WordPress-Theme entwerfen müssen, sollten anders ausfallen als für eine E-Commerce-Website, auf der mit sehr viel mehr Besucherverkehr zu rechnen ist. Wir kommen also wieder auf die Frage zurück: wie setzt sich mein Preis zusammen. In diesem Artikel betrachten wir vier Webdesigner, wie sie ihre Preise kalkulieren – und was Sie aus ihrem Erfahrungsschatz lernen können.
Grundlagen der Preisgestaltung
Ihre Preise sollten mindestens so kalkuliert sein, dass Ihre Ausgaben gedeckt werden, und dann hoffentlich ein bisschen übrig bleibt, außer Sie haben noch eine andere Einnahmequelle. Eine Faustregel für die Preisgestaltung lautet: wie viel Geld benötigen Sie jeden Monat – und rechnen Sie das in einen Stundenlohn um. Dabei gilt es zu beachten: kaum ein Webdesigner hat 40 bezahlte Wochenarbeitsstunden. Selbständige Webdesigner kommen sogar häufig nur auf 20 bezahlte Wochenstunden, ganz besonders als Einsteiger. Die restliche Zeit verbringen Sie damit, neue Kunden an Land zu ziehen, den Papierkram zu bearbeiten und andere wichtige Dinge zu erledigen.
Bauen Sie Puffer in Ihre Kalkulation ein
Wenn Sie Ihre Preise festlegen, dürfen Sie Ihre Ausgaben nicht unterschätzen. Ganz leicht werden ein oder zwei Posten übersehen, beispielsweise die Kranken- oder Rentenversicherung, und Ihre Kalkulation stimmt hinten und vorne nicht mehr. Wenn Sie Ihren Bedarf abschätzen, sollten Sie auf jeden Fall noch einen Puffer einbauen: Von Ihrem Einkommen sollten Sie auch Rücklagen bilden, Notfälle überbrücken und Steigerungen bei Ihren Ausgaben bestreiten können. Dies alles zusammengenommen bedeutet, dass der Betrag, den Sie zur Deckung Ihrer Ausgaben benötigen, auch nur die Untergrenze für Ihre Preiskalkulation sein sollte. Ihre persönlichen Ausgaben machen nur einen kleinen Teil des Honorars aus, das Sie für Ihre Webdesign-Tätigkeit verlangen. Eine konkrete Anleitung, wie Sie ermitteln können, ob Ihre Preise nicht nur kostendeckend, sondern wirtschaftlich sind, finden Sie im Dr.-Web-Beitrag Betriebswirtschaft für Webworker & Co – Controlling und Kostenrechnung.
1. Die Entscheidung: Projektpauschale oder Stundensatz
Mit eine der wichtigsten Entscheidungen für Sie als Webdesigner ist die Frage: rechne ich je Projekt oder auf Stundenbasis ab? Die meisten Webdesigner kalkulieren die Anzahl der Stunden, die sie für das Projekt aufbringen müssen, was sich über einen Stundensatz leicht abrechnen lässt. Das bringt auch noch andere Vorteile mit sich: nimmt der Kunde Veränderungen am Projekt vor oder fallen Extraarbeiten an, lässt sich ein Kostenvoranschlag auf Stundenbasis bequem überarbeiten. Soll ich pro Stunde abrechnen? Mary-Frances Main aus Colorado (USA) ist Webdesignerin. Sie arbeitet ausschließlich auf Stundenbasis. Dazu sagt Main: “Wir berechnen unser Honorar nur nach Stundensatz. Nur sehr sehr selten lassen wir uns auf eine Kostenschätzung für ein ganzes Projekt ein. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass wir bei Projektangeboten kaum jemals auf unsere Kosten kommen. Es ist dann nicht leicht, für problematische Designs, Änderungen am Projekt oder mangelnde Organisation seitens des Kunden zu kompensieren. Im Gegenzug dafür, dass wir keine Projektgesamtpakete anbieten, machen wir ein günstiges Angebot für Aktualisierungsarbeiten. Da rechnen wir je 15 Minuten ab.” Die Sorte Kunde, für die Main üblicherweise arbeitet, beeinflusst auch ganz gewaltig ihre Entscheidung, auf Stundenbasis abzurechnen. Die liebsten Kunden sind ihr Dauerkunden – sie benötigen die Dienste des Webdesigners für Aktualisierung, Wartung und Änderungen an der Website. Die Abrechnung auf Stundenbasis ermöglicht es Main, diese Überarbeitungsmaßnahmen zu übernehmen und damit trotzdem genügend zu verdienen. Abrechnung nach Stundensatz ist sinnvoll, wenn: Sich die Anforderungen an das Projekt ändern können, nachdem Sie bereits mit der Arbeit begonnen haben, Es sich nicht genau abschätzen lässt, wie lange ein Projekt dauert, Sie viele kleine Aufgaben oder Projekte, die sich gerade anbieten, übernehmen, Ihr Kunde mehr verlangt, als Sie gewöhnlich bieten. Während es für einige Webdesigner sinnvoll ist, ihre Abrechnung auf Stundenbasis durchzuführen, gilt das nicht für alle. Stundensätze bringen auch Nachteile mit sich. Kunden, denen nicht klar ist, wie viel Arbeit tatsächlich in der Erstellung einer Webpräsenz steckt, sehen nur den Stundensatz und bekommen je nach Höhe kalte Füße.
Soll ich je Projekt abrechnen?
Sieht ein Kunde einen Stundensatz von 100 Dollar und denkt in 40-Wochenstundenkategorien, wird ihn das abschrecken. Wenn Sie nun sagen, es dauert 3 Wochen das Projekt umzusetzen, haben Sie am Ende einen Kunden dessen innere Excel-Tabelle mehreren zehntausend Dollar kalkuliert, unabhängig von der Größe des Projekts. Diese Missverständnisse treten gar nicht erst auf, wenn Sie Projektpauschalen anbieten. Noel Green, ein Webdesigner aus New Mexico, rechnet bei seinen Projekten stets Pauschalhonorare ab: “Wir bieten auch einen Stundensatz, aber lieber ist es uns, für ein Projekt eine Pauschale unterbreiten zu können. Wir haben 8 Jahre Erfahrung darin und wissen inzwischen ziemlich genau, wie viel Zeit wir für ein Projekt veranschlagen müssen. Die Kunden fühlen sich besser, wenn sie für den ganzen Vorgang gewissermaßen eine ‘Flatrate’ erhalten.” Für Green stecken in einer Projektpauschale auch noch andere Vorteile. Seiner Erfahrung nach nehmen Kunden weniger Änderungen am ursprünglichen Projekt vor, wenn sie wissen, dass Überarbeitungen über einen Stundensatz abgerechnet werden. Abrechnung nach Projekten ist sinnvoll, wenn: Sie Projekte dieser Art oft genug bearbeitet haben um zu wissen, wie viel Zeit Sie dafür benötigen, Das Budget ihres Kunden begrenzt ist und Sie nicht unendlich viele Stunden auf die Rechnung setzen können, Sie ein Gesamtpaket anbieten wollen, zum Beispiel einen Fixpreis für eine Website samt Hosting, Das Projekt überschaubar und klar umrissen ist.
Projektpauschale und Stundensatz
Dixie Vogel ist Webdesignerin mit 10 Jahren Berufserfahrung und greift auf noch ein anderes System zurück. Sie rechnet je nach Umständen über eine Projektpauschale oder den Stundensatz ab: “Bei größeren Projekten wähle ich die Pauschale (nachdem ich die erforderliche Zeit geschätzt und mit meinem Stundensatz multipliziert habe). Ich arbeite nicht gerne mit der Stoppuhr in der Hand und dem Gefühl, mit Hochgeschwindigkeit arbeiten zu müssen, um meinen Kunden nicht zu übervorteilen. Außerdem werde ich häufig unterbrochen, das macht einen durchgängigen Zeitnachweis ziemlich schwer. Für kleinere und begrenzte Projekte greife ich gerne auf einen Stundensatz zurück, da ich leider häufig unterschätze, wie viel Zeit einfache Aufgaben in Anspruch nehmen, und dabei schon öfter draufgezahlt habe. Egal wofür ich mich entscheide, ich nenne meinen Kunden vorab eine gewisse Summe und von der weiche ich nie sehr weit ab.”
Wie weit soll ich mit dem Preis nach unten gehen?
Sich weit unter dem Preis der Konkurrenz zu verkaufen kann verführerisch sein, vor allem, wenn Sie von diesem Einkommen Ihre Ausgaben auch decken können. Es hat den Anschein, als bedeutet billig auch mehr Aufträge und mehr Kunden. Aber von dieser Versuchung sollten Sie die Finger lassen: nicht alle Kunden halten ein niedriges Honorar bei einem Webdesigner für ein Plus. Viele Interessenten kommen zu dem Schluss, dass es einen Grund dafür geben muss, warum Ihr Honorar so viel niedriger ist als das von Kollegen mit ähnlichen Angeboten und Qualifikationen. Vielleicht sind Ihre Resultate nicht einwandfrei, oder Sie arbeiten besonders langsam – ein niedriger Preis wird eher mit einem Problem in Verbindung gebracht als mit dem Versuch des Designers, die Konkurrenz zu unterbieten.
Berechnen Sie Ihren gesamten Zeitaufwand mit ein
Wenn Sie alles betrachten, was Sie bei Ihren Berechnungen bedenken müssen, werden Sie noch eine weitere Facette entdecken. Viele Berufsanfänger stellen nämlich nur die Zeit in Rechung, die sie für Design und Erstellung der Website benötigen. In ihren Anfängen als Webdesigner vor etwa neun Jahren ist auch Main in diese Falle gegangen. Jetzt fließen noch weitere Faktoren in ihr Honorar mit ein: “Damals haben wir den Zeitbedarf für die E-Mail-Korrespondenz und die gesamten Gestaltungsprozesse nicht berechnet. Heute stoppen wir auch diese Zeiten und rechnen sie entsprechend mit ab.” Außer Ihrer eigentlichen Arbeitszeit am Design einer Website sollten Ihre Kunden auch noch für weitere Arbeitseinsätze aufkommen:
- Überarbeitung: Nur ganz selten sind Ihre Kunden mit Ihrer Lösung auf Anhieb zufrieden, aber Sie können Ihnen den Zeitaufwand für Änderungsarbeiten gesondert in Rechnung stellen.
- Erläuterungen: Es gibt Kunden, mit denen verbringen Sie Stunden, um ihnen immer wieder zu erklären, was alles zum Design einer Website gehört. Dies ist Arbeitszeit am Projekt, die der Kunde zu bezahlen hat.
- Hosting: Einige Webdesigner vermitteln auch das Einstellen der Website, wenn sie es nicht gleich ganz mit übernehmen. Auch die dafür anfallenden Kosten können Sie auf den Kunden übertragen.
Ihre Preise rechtfertigen
Es wird immer wieder Kunden geben, die wissen wollen, wie sich Ihre Preise zusammensetzen. Dies geschieht häufiger bei Kunden, die mit der Erstellung von Websites und der damit verbundenen Arbeit nicht vertraut sind, es gibt aber keinen festen Kundentyp dafür. Solange Sie erläutern können, wie sich Ihre Preise zusammensetzen – und dabei nicht mit sich handeln lassen – sind die meisten Kunden aber gerne bereit, mit Ihnen zusammenzuarbeiten. Green hat Kunden erlebt, die mit ihm um sein Honorar gefeilscht und gehandelt haben: “Wir sind hart geblieben, also haben sie sich jemand anderen gesucht…der Kunde, der uns erst nicht wollte, weil wir im Preis nicht heruntergegangen sind, ist schließlich doch wiedergekommen, nachdem er von der Konkurrenz nicht DAS bekommen hat, was er wollte.” Wenn ein Interessent anfängt, mit Ihnen über den Preis zu verhandeln, kann es schwer werden, hart zu bleiben – und sei es nur, weil Sie das Projekt haben wollen, selbst wenn Sie mit Ihren Preisvorstellungen nach unten gehen müssten. Aber es gibt viele Gründe für einen Webdesigner, einen hohen Preis zu verlangen und auch zu bekommen: Sie können ein Projekt erheblich schneller umsetzen als ein Amateur. Es ist günstiger, Ihren Stundensatz zu zahlen und das Ergebnis schnell zu erhalten, als einen Laien damit zu beauftragen, der Wochen oder gar Monate dafür braucht. Sie liefern mehr als nur ein Design – Sie kümmern sich um das gesamte Projekt, vom Designkonzept bis zum fertigen Inhalt. Sie sind ein Geschäftsmann. Ihre Kunden feilschen im Laden auch nicht um den Preis. Für einen Neuling im Webdesigngeschäft kann es schwer sein, die Kosten für ein Projekt ausreichend hoch anzusetzen, weil ihm ganz einfach das Selbstvertrauen fehlt. Je mehr Erfahrung und Selbstvertrauen Sie gewinnen, umso leichter wird es für Sie, höhere Preise von Ihren Kunden zu verlangen, ohne zu befürchten, den Kunden zu übervorteilen.
Die Preise wachsen mit der Erfahrung und Expertise
Stephanie Hobbs ist Webdesignerin aus South Carolina. Ihre Preise sind mit ihrem Selbstvertrauen gestiegen: “Als ich 2003 ins Geschäft eingestiegen bin, habe ich für meine erste Website 450 US Dollar für 5 Seiten verlangt. Sobald ich meinen Zeitbedarf besser einschätzen konnte, habe ich für vier Seiten 600 Dollar verlangt. Je besser ich wurde, umso höher habe ich auch meinen Stundensatz angesetzt, und ein solcher Auftrag kostete erst 800 Dollar, dann 1.000 Dollar und nun 1.200 Dollar. Zu Beginn habe ich einen Stundensatz von 40 Dollar berechnet (na ja, vielleicht waren es auch 50 Dollar), jetzt liegt er bei 75 Dollar. Ich konnte meine Preise anheben, da sie aufgrund meines mangelnden Selbstbewusstseins zu Beginn einfach sehr niedrig waren.”
Wann soll ich meine Preise erhöhen?
Ihre Preise von heute müssen nicht notgedrungen in einem Jahr noch gültig sein. Je mehr Erfahrung Sie sammeln und je bekannter und renommierter Sie werden, desto wertvoller werden Sie für Ihre Kunden. Die Zahl Ihrer abgeschlossenen Projekte belegt, welchen Wert Ihre Arbeit hat. Das ermöglicht Ihnen, Ihre Preise anzuheben – und das sollten Sie auch tun. Zu Beginn ihrer selbstständigen Tätigkeit lag Vogels Stundensatz bei 25 Dollar. Sie ist der Ansicht, dass es ein schlechtes Zeichen ist, wenn sich Kunden nicht über den Preis beschweren: “Wenn sich Neukunden nicht beschweren, sind Ihre Preise zu niedrig.” Bei jeder Preiserhöhung hat Vogel parallel neue Angebote nach ihrer neuen Preisliste erstellt und ihre Stammkunden benachrichtigt. Jedes Mal, wenn ich meine Preise erhöht habe, habe ich meine Kunden darüber informiert und ihnen erläutert, wie es dazu kommt. Sie haben immer genug Zeit bekommen, sich gegen eine weitere Zusammenarbeit mit mir zu entscheiden. Aber trotz meiner Preiserhöhungen habe ich nicht einen einzigen Kunden verloren.
Der richtige Zeitpunkt für eine Preiserhöhung
Es ist manchmal ganz schön schwierig, den richtigen Zeitpunkt für eine Preiserhöhung zu finden, besonders bei Stammkunden oder wenn Sie gerade ein Angebot für ein neues Projekt abgegeben haben. Bei Neukunden geht das viel einfacher: Wenn Sie ein neues Projekt besprechen, müssen Sie nur die neuen Preise nennen. Bei Stammkunden kann es Ihnen passieren, dass die sich so sehr an Ihre Preisangebote gewöhnt haben, dass sie für Ihre Dienste nicht mehr ausgeben wollen. Es gibt ein paar einschneidende Momente, wo es leichter ist, Ihre neue Preisliste an den Mann zu bringen: Der Jahresanfang: Gegen Jahresende können Sie ganz einfach Ihre Kunden benachrichtigen, dass Sie zum 1.1. Ihre Preise erhöhen. Wenn Sie nicht so lange warten wollen, geht dies auch zu Beginn eines neuen Monats. Neue Projekte: Wenn Ihr Kunde mit einem neuen Projekt zu Ihnen kommt, ist dies der ideale Zeitpunkt, über Ihre neuen Preise zu sprechen. Sie können erläutern, dass Sie in Zukunft für jedes Projekt ein höheres Honorar verlangen. Gleichzeitig haben Sie die Gelegenheit, mit dem Kunden in Ruhe darüber zu reden. Verträge: Bei Dienstleistungsverträgen, zum Beispiel über kontinuierliche Wartungsarbeiten, sollte stets eine Laufzeit vereinbart werden. Läuft dieser Vertrag aus und soll verlängert werden, ist das für Sie der ideale Zeitpunkt, Ihre Preiserhöhung aufs Tapet zu bringen. Eine Preiserhöhung bedeutet nicht automatisch, dass Sie auch mehr verdienen: Wenn Sie, wie Hobbs, auch Rabatte geben wollen, sind höhere Sätze unumgänglich: “Mitglieder meiner Netzwerkgruppen erhalten einen Preisnachlass von 20%, gemeinnützige Organisationen 30% (das ist teilweise der Grund dafür, warum ich mein Honorar auf $1000 angehoben habe… Ich komme meinem selbstgesetzen Umsatzziel sogar näher als erwartet, da viele meiner Kunden Mitglieder in meinem Netzwerk sind).”
Die Preise da draußen – ein paar Beispiele als Anhaltspunkt
All diese Informationen zur Preisgestaltung reichen Ihnen nun vielleicht immer noch nicht aus, um entscheiden zu können, wie viel Ihre Arbeit als Webdesigner wert sein soll. Ein Vergleich mit Kollegen ist wichtig, um einschätzen zu können, ob Ihre Preisvorstellungen angemessen sind. Mary-Frances Main verlangt für gewöhnlich einen Stundensatz von 60 Dollar für Webdesignarbeiten. Für Programmierungsarbeiten berechnet sie 72 Dollar pro Stunde, für Flash sind es 65 Dollar. Noel Green verlangt zwischen 2.500 und 5.000 Dollar für eine komplette Website und gibt eine Liefergarantie von 4 Wochen für die Projekte. Projekte, deren Kosten sich am oberen Ende der Preisspanne bewegen, umfassen normalerweise noch komplexere Funktionen, wie zum Beispiel einen Warenkorb. Dixie Vogel verlangt für gewöhnlich einen Stundensatz zwischen 60 und 80 Dollar für Webdesignarbeiten. Stephanie Hobbs verlangt ab 1.200 Dollar für eine vierseitige Website, dazu kommen die Aufschläge für größere Projekte und Extrafunktionen wie Flash. Die Preisunterschiede bei diesen Webdesignern hängen von ihrem Wohnort, aber auch ihrer Berufserfahrung und dem Kundentyp ab, mit dem sie am liebsten zusammenarbeiten. Aber jeder Einzelne von ihnen hat sich genau überlegt, wie viel er verdienen muss, wie weit die Preise von der Konkurrenz abweichen und wo und wie eine Preiserhöhung möglich ist. (mm),
Website-Typen und Preismodelle
Auch für Laien ist es nachvollziehbar, dass die Website von Amazon auf jeden Fall mit einem höheren Wert und Erstellungsaufwand daherkommt als die Website des kleinen italienischen Restaurants von nebenan.
Sobald man als Nutzer mit einer Website interagieren kann (z.B. Kundenkonten erstellen, Produkte bestellen, Formulare ausfüllen, etc.) und die Website nicht nur dazu dient, ein paar Informationen zu konsumieren (wie z.B. die Öffnungszeiten und die Speisekarte bei einem italienischen Restaurant), wird die Website teurer. Neben der technischen Funktionalität gibt es noch weitere Faktoren, die den Preis stark beeinflussen. Auf diese gehen wir später genauer ein.
Vorher ist es wichtig erstmal zu verstehen, welche unterschiedlichen Typen von Websites es überhaupt gibt. Zu den bekanntesten zählen:
- Blogs
- Online-Visitenkarten
- Marketing-Landingpages
- Firmenwebsites
- Onlineshops
Ein kleiner Blog ist mit Sicherheit um einiges günstiger als ein großer Onlineshop. Je nach Website-Typ variiert also auch der Preis.
Außerdem gibt es im Grunde zwei verschiedene Preismodelle, die Agenturen bzw. Freelancer oder andere Unternehmen beim Kauf einer Website anbieten:
- Einmalzahlung: Der Preis für die Erstellung der Website fällt einmalig oder in 2 Raten an, und wird mittels Festpreis oder Stundensatz berechnet. Nach Abschluss des Projekts geht die Website in den Besitz des Kunden über.
- Website mieten: Monatlich fällt ein relativ geringer Preis für die Miete einer Website an. Die Laufzeit beträgt dann z.B. mindestens zwei Jahre und der Vertrag kann anschließend gekündigt werden.
Einmalige und wiederkehrende Kosten
Da eine Website kein statisches Werbeplakat ist, das man einmal produziert und dann an eine Wand hängt und sich nicht mehr darum kümmert, entstehen bei jeder Website auch laufende Kosten, die zu den Erstellungskosten hinzukommen.
Laufende Kosten bei einer Website sind so gut wie immer Hostingkosten, Domainkosten und Pflege- bzw. Wartungskosten, Diese bewegen sich im Durchschnitt bei den meisten Website Projekten zwischen 10-150 Euro monatlich. Andere einmalige Kosten können beispielsweise durch das regelmäßige Einpflegen neuer Inhalte, eine Umstrukturierung von Unterseiten oder neue Seiten dazukommen.
Einmalige Kosten entstehen bei der Konzeption, dem Design und der Entwicklung einer neuen Website, also am Anfang des Projekts. In der Regel fallen diese Kosten nur ein einziges Mal an, außer man entscheidet sich für ein Miet-Preismodell, wo man die Website für einen bestimmten Zeitraum mietet. Die einmaligen Erstellungskosten einer Website unterscheiden sich allerdings sehr stark, je nachdem, auf welche Art und Weise die Website erstellt wird und wer das macht.
Im folgenden werden wir näher auf fünf der wichtigsten Faktoren eingehen, welche die einmaligen Erstellungskosten einer Website stark beeinflussen.
5 wesentliche Kostenfaktoren bei jeder Website
Auch wenn jedes Website Projekt meistens individuell ist, kann man die Kosten in der Regel auf einige wesentliche Treiber reduzieren, die den Preis am meisten beeinflussen. Dazu zählen:
- Funktionsumfang: Je mehr Funktionen eine Website besitzt und je komplexer ein Nutzer damit interagieren kann (z.B. Kundenkonten erstellen, Produkte bestellen, Formulare ausfüllen, personalisierte Inhalte anzeigen, komplexe Berechnungen im Hintergrund werden durchgeführt, etc.) desto teurer und aufwendiger ist die Erstellung.
- Seitenumfang: Je mehr Unterseiten eine Website hat und je mehr Inhalt man darauf finden, desto mehr Aufwand bedeutet das natürlich für die Erstellung. Umso teurer wird die Website außerdem, wenn es viele individuelle Unterseiten gibt. Also nicht einen Blog wo jede Artikelseite gleich aussieht beispielsweise, sondern viele Unterseiten mit individuellem Design.
- Einzigartigkeit: Hier spielt es vor allem eine Rolle, ob ein fertiges Template für eine Website gekauft wird, also eine Vorlage, oder ein individuelles Design dafür erstellt wird. Templates können von jedem gekauft und genutzt werden, und sind dementsprechend alles andere als einzigartig. Deshalb kann es sehr schwierig sein, ein Template zu finden, mit dem man sich von Konkurrenten absetzen kann und das auch wirklich zum eigenen Unternehmen passt.
- Animierte Inhalte: Animationen sorgen meist für das gewisse etwas bzw. den oft gewünschten “WOW-Effekt” auf einer Website. Selbst wenn eindrucksvolle Animationen oft nur wenige Sekunden dauern und einfach aussehen, kann die Erstellung dieser oft sehr viel Zeit in Anspruch nehmen, vor allem wenn es eine individuelle Animation ist und keine vorgefertigte. Je mehr individuelle Animationen man also auf einer Website findet, desto teurer ist die Erstellung.
- Content: Eine gute Website ist natürlich gefüllt mit exzellenten Inhalten, vorwiegend gutes Text- und Bildmaterial. Je weniger davon bei der Erstellung der Website zur Verfügung stehen und deshalb neu erstellt werden müssen und je qualitativer diese Inhalte sind, desto teurer natürlich die Website. Fotografen und Texter arbeiten natürlich nicht umsonst.
Achtung beim Vergleich von Angeboten
Für den vermeintlich gleichen Website Auftrag kann man sich Angebote einholen, die sehr unterschiedlich sein können. Ein Freelancer aus Indien bietet einem vielleicht an, für unter 500 Euro eine „perfekte” Website zu erstellen, auf der anderen Seite kann man sich von professionellen Agenturen Angebote einholen, die auch im fünfstelligen Bereich liegen können. Da stellt sich natürlich die Frage: Sind solche Angebote überhaupt miteinander vergleichbar?
Die kurze Antwort darauf: Nein. Je mehr Budget für eine Website zur Verfügung steht, desto intensiver kann man sich natürlich als Freelancer oder Webdesign Agentur mit dem Projekt beschäftigen, sprich mehr Zeit dafür investieren und völlig andere Ressourcen damit ausschöpfen. Das Ergebnis einer 500 Euro Website ist demnach mit Sicherheit nicht vergleichbar mit einer Website für 10.000 Euro. Die Qualität mit Sicherheit auch nicht.
Für Laien ist es deshalb auch oft schwierig hohe Preise nachzuvollziehen, weil Sie nicht genau verstehen und wissen was technisch im Hintergrund der Website noch alles gemacht wird und bei der günstigen Option vielleicht komplett vernachlässigt wird (z.B. On Page SEO oder die Optimierung von Bildern).
Kann sich eine teure Website überhaupt auszahlen?
Das hängt sehr stark davon ab, welche Auswirkung die Website auf den Umsatz des Unternehmens hat. Verkauft eine Unternehmen z.B. Produkte oder eine Dienstleistung für mindestens 10.000 Euro, kann sich eine Neugestaltung der Website bereits lohnen, wenn dadurch nur 1-2 neue Kunden gewonnen werden können.
Grundsätzlich sollte man sich immer die Frage stellen, welche konkreten Ziele man mit einer neuen Website eigentlich erreichen will (z.B. mehr Umsatz, mehr Mitarbeiter oder besser bei Google gefunden werden) und anhand dieser Ziele zu bewerten, ob sich die neue Website für einen bestimmten Preis lohnen kann oder nicht.
Fazit
Wie Sie gesehen haben sind Preise für eine neue Website sehr individuell und hängen stark mit den Anforderungen an das Projekt zusammen. Nehmen Sie sich deshalb genug Zeit und vergleichen Angebot, um das beste Ergebnis zu erzielen. Viele Agenturen bieten außerdem Website-Kalkulatoren, wo durch bestimmte Fragen ermittelt wird, wie viel das gewünschte Projekt kostet.
Eine Antwort
Sehr informativer Beitrag! ich bin auch als Webdesigner selbstständig und konnte hilfreiche Tipps für mich gewinnen. Danke