Was braucht eine frische Installation? Welche Plugins sind einsteigerfreundlich und ermöglichen dir einen stressfreien Beginn? Hier ist meine Liste mit Empfehlungen. Es kommt Klartext.
Anfangs reicht oft etwas Schlichtes. Große und alte Websites haben andere Bedürfnisse. Plugins können in der Regel durch besser geeignete ausgetauscht werden. Hier ist eine Übersicht der wichtigsten WordPress Plugins. Sofern nichts anderes angegeben ist, sind alle Plugins kostenlos.
Loco Translate, um wirklich alles zu übersetzen
Erlaubt das Übersetzen eines Themes oder anderer Plugins.
Warum das wichtig ist
Häufig stolpere ich über englische Sprachreste in Blogs. Die tummeln sich bevorzugt im Kommentarbereich, aber auch an anderen Plätzen. Sie stammen aus dem verwendeten Theme, die sind ja praktisch alle auf Englisch. WordPress selbst kann man auf Deutsch umstellen, aber damit eben nicht das komplette Theme. Meist bleibt noch etwas übrig. Und man kommt schwer ran. Das ist kein Problem, wenn man die übrig gebliebenen Phrasen mit Loco Translate übersetzt. Dies sollte man gleich am Anfang erledigen, bevor die ersten Gäste auf ein Blog stoßen.
Anti Spam Bee hält Spam draußen
Dieses Plugin filtert zuverlässig Spamkommentare aller Art und unterstützt die Moderation.
Warum das wichtig ist
Spam rollt meist schon früher heran als die ersten echten Kommentare. Und was da heranschwappt, ist eine extrem unappetitliche Brühe. Niemand gibt sich freiwillig damit ab. Du kannst das moderieren, aber wozu, wenn ein Plugin dir zuverlässig die Arbeit ersparen kann. So hältst du dein Blog sauber. Anti Spam Bee ist im Gegensatz zum beliebten Akismet konform mit deutschem Recht, weil es keine Daten auf US Servern speichert.
Sharrif Wrapper für eine datenschutzfreundliche Sozialleiste
Ohne Social Media will heute keiner mehr sein, deshalb gehört eine Sozialleiste zu den ersten installierten Erweiterungen – ja, auch wenn ich sie durchaus für verzichtbar halte. Viele Themes liefern eine Garnitur einschlägiger Buttons bereits frei Haus. Buttons, die den Ansprüchen jedoch selten genügen, denn man will nicht nur auf eigene Social Media Kanäle aufmerksam machen, sondern auch dafür sorgen, dass Beiträge geteilt werden.
Warum das wichtig ist
Die Social Media Optionen sollen nicht mit dem Theme verschmelzen, sondern hervorstechen, damit sie genutzt werden. Sharriff Wrapper ist das Tool der Wahl, denn es kommt aus Deutschland vom Heise Verlag (c’t). Es ist im Gegensatz zu allem aus Übersee datenschutzfreundlich und sieht trotzdem noch überraschend gut aus.
Natürlich funktionieren auch andere Tools und werden oft empfohlen. Du erkaufst dir diese Vorteile aber mit einem deutlichen Performanceverlust und anderen Nachteilen. Auf Conterest ausprobiert habe ich auch das Bezahlplugin Easy Social Share Buttons, das aber für Einsteiger nicht empfehlenswert ist. Das liegt nicht am Preis, der fällt mit 19 Dollar moderat aus, sondern an den viel zu zahlreichen Einstellmöglichkeiten. Letztlich kommt auch hier der Sharriff Wrapper zum Einsatz.
Very Simple Contact Form für eine einfache Kontaktaufnahme
Ein Kontaktformular ist kein Muss. Eine E-Mail Adresse genügt eigentlich. Es wird aber dennoch gern eingesetzt, weil es professioneller wirkt und eine einladende Geste in Richtung der Leser darstellt.
Warum das wichtig ist
Das Very Simple Contact Form ist perfekt für seinen Einsatz. Es enthält zum Wohle der Ressourcen nur das Nötigste. Viel muss man also nicht unternehmen, um es einsatzreif zu bekommen. Es kommt mit einer Sicherheitsfunktion (Rechenaufgabe), ist bereits übersetzt und ist responsive. Es kann via Shortcode überall platziert werden. Gravity Forms oder Contact Form 7 müssen es für den Anfang wirklich nicht sein.
WP SEO für die perfekte Suchmaschinenoptimierung
Auch dieses Plugin wird in Deutschland entwickelt. Es ist besonders einsteigerfreundlich. Du kannst es quasi aus der Kiste heraus verwenden, musst nur wenige Dinge individualisieren und brauchst nicht endlos an virtuellen Schrauben ziehen.
Warum das wichtig ist
Die Suchmaschinenoptimierung gehört zu den Fundamenten einer Website, damit spielt man nicht. WP SEO ist eines der besten Plugins und gehört schon deshalb in jede Installation.
Anders als ein Kontaktformular oder eine Sozialleiste, die jederzeit ausgetauscht oder aufgerüstet werden können, verwirrt man die Mannamaschine Google besser nicht durch neue Tricks. Also gleich alles richtig machen und gleich das beste Plugin verwenden. WP SEO kostet für eine Domain 23,79 Euro. Gut angelegtes Geld.
Wenn du nichts zahlen möchtest, empfehle ich dir den Standard, das Yoast WP SEO Plugins. Es ist technisch ebenfalls erste Wahl, nur eben komplizierter.
Enable Media Replace, um schnell Bilder ersetzen zu können
Dieses Plugin korrigiert ein internes Problem. Man muss es nicht haben, doch es zu verwenden, heißt sich Frust zu ersparen.
Warum das wichtig ist
Wordpress hat ein Problem mit den Dateinamen von Medien. Lädt man ein Bild ein weiteres Mal hoch, weil man eine Kleinigkeit ändern musste, wird die bestehende Datei nicht überschrieben, sondern beibehalten; die zuletzt hoch geladene Datei erhält einen neuen Namen. Das ist lästig und verwirrend und kostet unnötig Zeit. Enable Media Replace korrigiert das.
WP-Sweep, denn kein Blogger soll ein Messie sein
Dieser nützliche Helfer räumt WordPress von innen auf. Er reinigt Datenbanken und löscht nicht benötigte Dateien.
Warum das wichtig ist
Der regelmäßige Einsatz des Zauberbesens beugt Vermüllung vor. Braucht man das denn am Anfang? Aber klar, wer richtet eine neue Wohnung ein, ohne Besen und Putzeimer dabeizuhaben? Außerdem ist es gut, sich gleich an den gelegentlichen Hausputz zu gewöhnen. WP-Sweep ist leichtgewichtig und wirkt nur nach innen. Damit ist es unkritisch im Sinne der Performance. WP-Sweep arbeitet auf Knopfdruck. Halte dein WordPress sauber. Es wird es dir danken.
Nutze WP-Sweep und ähnliche Besen nur, wenn du über Backup verfügst. Passieren dürfte nichts. Garantien, dass nichts durcheinander kommt, gibt einem aber keiner.
UpdraftPlus oder Vaultpress für eine reibungslose Datensicherung
Eine brandneue Installation braucht kein Backup. Das ändert sich aber rasch. Denn sobald alles eingerichtet ist und die ersten Inhalte erblühen, hat man etwas zu verlieren. Am besten wäre, wenn dein WordPress Hoster das für dich erledigt. Tut er das nicht, musst du zum Plugin greifen.
Warum das wichtig ist
Es ist gut und richtig sich frühzeitig um die Datensicherung zu kümmern. Später im Tagesgeschehen bleibt so etwas gern liegen. Was alles passieren kann, muss man nicht ausmalen …
UpdraftPlus ist eine vielseitige und stabile Lösung. Das Plugin gibt es in deutscher Sprache. Grundlegende Funktionen sind kostenlos. Daten können direkt in deine Dropbox und in andere Cloudspeicher gesichert werden. Dabei werden entweder nur Datenbanken, Plugins, Themes oder Uploads gesichert. Letztere können im Laufe der Betriebsdauer enorme Ausmaße annehmen. Es ist daher gut, das trennen zu können. Größere Datenmengen werden auf verschiedene Archivdateien aufgeteilt. Zeitgesteuertes Backup ist Standard.
WP Smush macht Grafiken schlanker
Du brauchst es nicht, wenn du deine Grafiken bereits offline perfekt stauchen kannst.
Warum das wichtig ist
Je schlanker die Bilder sind, desto schneller werden sie angezeigt. Das hat Vorteile für die stets ungeduldigen Leser, aber auch in Bezug auf Google. WP Smush optimiert Bilder schon beim hoch laden – wenn man das zulässt. Ansonsten auch jederzeit nachträglich.
Dieses Plugin solltest du schon am Anfang installieren, da ein nachträgliches Bearbeiten der Bilder negative Folgen haben kann. So bearbeitete Grafiken würden nämlich als neue Bilder von Google bewertet werden. Das ist manchmal egal, aber bei guten Platzierungen nicht wünschenswert.
Eine gute Alternative zu WP Smush ist Optimus.
Mit WP Rocket ohne Fachwissen zu schnelleren Seiten
Wenn du ein echtes Managed WordPress Hosting nutzt, übernimmt dein Hoster das Caching für dich. Wenn du dich bei einem Allrounder eingemietet hast, musst du dich selbst drum kümmern. Dann ist ein Plugin für das Caching eine Notwendigkeit.
Ein Cache ist ein Zwischenspeicher. Besucht man eine Website, wird die jeweilige Seite vom Server erst einmal zusammengebastelt (aus Datenbanken, Codes und Scripts) und das dauert. Ein Cache speichert die fertige Bastelei für eine festgelegte Zeit. Der nächste Besucher bekommt deshalb die gleiche Seite schneller angezeigt. Dieses Verfahren schont auch den Server.
Caching Plugins bietet darüber hinaus zusätzliche Funktionen wie zum Beispiel das Zusammenlegen und Verkleinern von Dateien, was ebenfalls der Ladezeit zu Gute kommt.
Warum das wichtig ist
WP Rocket ist ein stabiles Plugin, das sich einfach bedienen und einstellen lassen. Wenn du so gut bist, dass du den Pluginklassiker W3 Total Cache konfigurieren kannst, dann brauchst du diesen Artikel nicht.
WP Rocket beherrscht zusätzlich das Komprimieren von Dateien und das sogenannte Lazy-Load. Das bedeutet das Bilder erst geladen werden, wenn sie im sichtbaren Bereich des Besuchers auftauchen (das geht auch mit einem Extraplugin). Außerdem kann WP-Rocket Besucher simulieren und somit den Cache schon einmal scharfstellen – das heißt vorladen. Leider ist dieses Plugin nicht kostenlos. Man muss mindesten 39,- Dollar pro Jahr lockermachen.
Kostenlose Alternativen gibt es gleich mehrere. Besonders zu empfehlen sind WP Fastest Cache und Cache Enabler.
Limit Login Attempts weist Angreifer ab
Sorgt auf einfache Weise für ein Plus an Sicherheit, indem es die Anzahl der Login-Versuche begrenzt.
Warum das wichtig ist
Sogenannte Brute-Force Attacken sind nicht anderes als Ratespiele. Der Angreifer versucht das Passwort zu erraten. Er probiert so lange, bis er einen Treffer landet. Das Ganze lässt sich mit einer Programmierung automatisieren, so können Angreifer eine immense Zahl von Versuchen in kurzer Zeit durchführen. Das Plugin unterbindet das.
Wird das falsche Passwort eingegeben, bleibt man für eine bestimmte Zeit außen vor. Die Anzahl der Versuche und die Zeitdauer stellt man selbst ein. Pass auf, dass du dich selbst nicht damit aussperrst.
Je nach Einsatzzweck lohnen sich weitere Plugins oder sind sogar notwendig. Es hängt vom jeweiligen Projekt ab.
Was du dir hingegen sparen kannst …
Den Broken Link Checker zu haben, ist gut, aber am Anfang brauchst du ihn bestenfalls gelegentlich. Denn es gibt ja nur wenige Inhalte, also auch wenige Links. Nach einer Überprüfung kannst du das Plugin erst einmal wieder stilllegen, denn die regelmäßige Prüfung verbraucht nicht unerhebliche Ressourcen.
Die eingebaute Suchfunktion von WordPress taugt wenig, auch da gibt es Plugins, mit denen man die Sache besser machen kann. Doch auch das spielt am Anfang eine untergeordnete Rolle, denn wo wenig Content ist, muss man nichts lange suchen.
Weitgehend überflüssig sind Google Sitemap Plugins. Die braucht ein neues Blog nicht. Google findet deine wenigen Seiten garantiert auch so.
Ein Plugin für den Einsatz von Google Fonts musst du nur dann in Erwägung ziehen, wenn dein Theme keine entsprechenden Funktionen mitbringt.
Ein Plugin, um ähnliche Beiträge (Related Posts) anzuzeigen lohnt auch erst, wenn man auf eine solide Menge von Artikeln blicken kann, am Anfang ist das wohl eher nicht der Fall. Also sparst du diese Funktion ein. Was im Übrigen der Performance deines Blogs zu Gute kommen kann.
Plugins, die ich nicht erwähnt habe, sind Jetpack (Allweckwaffe), TinyMCE Advanced, WP-PageNavi oder einen Ersatz für die die bekannte NextGEN Gallery (ein Monster, völlig überladen).
Wenn du noch mehr Plugins kennelernen willst, dann lege ich dir meine Übersicht an das bloggende Herz: WordPress Plugins: Die besten und die wichtigsten in der Übersicht – dort findest du alles auf einer Seite.