Das kostenlose Onlinetool Performance Budget des Londoner Webentwicklers Jonathan Fielding zeigt dir im Handumdrehen, wie groß deine Seiten sein dürfen, damit sie unter verschiedenen Netzbedingungen schnell geladen werden können. Das ist keine akkurate Wissenschaft, aber ein sehr guter Anhaltspunkt für deine Designüberlegungen. Und das Tool ist tatsächlich so unkompliziert zu verwenden, dass es praktisch keine zusätzliche Zeit kostet.
WordPress Website Performance ist ein Erfolgsfaktor
Ich kann gar nicht zählen, wie oft wir hier bei Dr. Web schon auf die Notwendigkeit hingewiesen haben, eine Website so zu gestalten, dass sie möglichst schnell auch unter widrigen Bedingungen geladen wird. Unten an diesem Beitrag habe ich die aktuellsten dieser Beiträge nochmal verlinkt.
Leider gibt es immer noch zu viele Webworker, die dem Faktor Geschwindigkeit keine oder nur mäßige Bedeutung beimessen. Klar, ansehen kann man einer fertig geladenen Seite die Performance nicht. Eher umgekehrt ist es so, dass eine Seite potenziell beeindruckender wirkt, je schwerer sie ist. Denn natürlich geht mit einer Optimierung auf Ladegeschwindigkeit immer auch ein Verzicht auf bestimmte belastende Elemente, zumeist Medien, einher. So kann man wohl unstrittig sagen, dass nur ein wirklich guter Designer in der Lage ist, eine Website so zu gestalten, dass sie trotz gezielten Verzichts stets durch ihr Design zu überzeugen weiß.
Suchmaschinenriese Google machte vor einiger Zeit Ernst und erklärte die Geschwindigkeit einer Site zum Rankingfaktor. Das ist nachvollziehbar. Wer wartet schon gern? Mannigfache Studien weisen entsprechend nach, dass Besucher eine Website verlassen oder den Besuch bereits im Vorfeld abbrechen, wenn die entsprechende Seite nicht schnell genug lädt. Geduld darf man im Internet von seinen Besuchern nicht erwarten.
Auch Shopbetreiber wissen inzwischen sehr genau um den Einfluss schwerer Produktseiten auf die Konversionsrate. Nicht nur der Shopping-Prozess selber muss so stromlinienförmig wie möglich gebaut sein. Es kommt auch darauf an, wie lange der potenzielle Kunde auf die Darstellung des wohlmöglich gesuchten Produkts warten muss.
Im Ergebnis ist Performance-Optimierung eine Pflichtaufgabe für jeden Seitenersteller im Weltennetz.
Performance Budget: Wie schnell solls denn sein, bitte schön?
Für erste Designüberlegungen stehen zumeist noch keine konkreten Entwürfe fest. Es ergibt daher durchaus Sinn, an dieser Stelle mit dem potenziellen Kunden über Zielgruppen und daraus resultierend ebenso über Geschwindigkeit zu sprechen. So kannst du auf der Basis dieser Vorgaben gezielter an die Entwürfe gehen.
Das kostenlose Onlinetool Performance Budget von Jonathan Fielding dient dir hier als erste und zweite Anlaufstelle. Die Verwendung könnte wesentlich einfacher nicht sein. Zunächst legst du fest, wie schnell deine Seite laden soll und unter welchen Bedingungen, also welcher Netzanbindungsgeschwindigkeit. Hier steht neben moderneren Zugangstechnologien, wie Kabel oder 3G, auch das gute alte 56k-Modem zur Auswahl bereit.
Ich persönlich empfehle heutzutage niemandem mehr auf 56k hin zu optimieren, aber Edge ist durchaus noch eine häufig anzutreffende Variante. Und so verrät dir Performance Budget, dass du bei einer Ladegeschwindigkeit von zwei Sekunden und einer Edge-Anbindung ein Budget von 60kb für deine Seite hast. Ebenfalls verrät dir der Kalkulator, wie er diesen Wert ermittelt hat, mit anderen Worten, was du alles zum Einsatz bringen kannst, um diesen Wert nicht zu überschreiten.
Auf der Ergebnisseite findest du eine Reihe Elemente nebst Schiebereglern, mit denen du die Anzahl dieser Elemente in deinem Design anpassen kannst. Das Budget errechnet sich automatisch mit.
Ich habe übrigens “zwei Sekunden” nicht zufällig gewählt. Vielmehr hat Google-Mitarbeiter John Mueller diesen Wert im Google Webmaster Hilfe-Forum selber genannt. Mueller sprach zwar nicht davon, dass Google Seiten abwertet, die länger als zwei Sekunden für das initiale Laden im Crawler benötigen. Er sprach aber davon, dass der Crawler in diesen Fällen seine Aktivität auf der betroffenen Website drastisch einschränkt, also nicht alle Seiten indexiert. Es dürfte unwahrscheinlich sein, dass dieser massive Impact auf das Crawling letztlich keinen Einfluss auch auf das Ranking haben soll.
Im Ergebnis kann ich dir Performance Budget nur ans Herz legen. Nutz den Dienst und halte dich wenigstens in etwa daran. Er kostet nichts, weder Zeit noch Geld und kann schon im Vorfeld deine Designvorschläge mit guten Argumenten hinterlegen.