Designer und Entwickler, Pandas Macher nennen letztere Hacker, surfen bekanntlich sehr viel. Wir sind stets auf der Suche nach den neuesten Informationen und grandiosen Inspirationen. Deswegen verwendet natürlich jeder von uns einen Feedreader, nach dem Tod des Google Reader mutmaßlich Feedly oder Fever, mit hunderten, teils tausenden von Feeds. Ein neuer Aggregator mit dem eher unpassenden Namen Panda will uns schneller und passgenauer bedienen.
Feeds: Der Quell des Lebens professioneller Designer und Entwickler
Eine gute Zusammenstellung passender Feeds ist ein Garant dafür, stets gut informiert und stets gut inspiriert zu sein. Die eigene Feed-Sammlung ist natürlich reichlich pflegeintensiv. Neue Angebote finden ihren Weg nicht von alleine dort hinein, schlechter gewordene Angebote verschwinden nicht automatisch. Insofern muss man für die Aktualität der eigenen Feedbasis eine gewisse Zeit einplanen.
Insofern erscheint die Idee der Macher von Panda erstmal sehr nachvollziehbar. Sie aggregieren in Panda vor allem solche Quellen, die in sich gerankte Inhalte bieten. Prominenteste Vertreter sind Hacker News und Dribbble. Weiterhin vertreten sind Designer News, Sidebar.io und Behance. Sidebar.io etwa liefert täglich fünf handverlesene Links. Designer News setzt ebenfalls auf die Relevanzgewichtung durch die Nutzerbasis. So weit, so gut.
Panda: Besser als der average Feedreader?
Für die Zukunft haben Ahmet Sülek und William Channer, die Köpfe hinter dem Panda, noch einiges vor. So soll Panda die Nutzungsgewohnheiten seiner Verwender lernen und künftig Beiträge vorschlagen, ohne dass man aktiv danach suchen muss. Klingt sehr nach dem Ansatz von Zite, den ich allerdings im Vergleich deutlich überzeugender fand. Auch der erwies sich allerdings als nicht überzeugend genug. Inzwischen ist Zite Geschichte, respektive wurde von Flipboard akquiriert, deren Fokus allerdings überhaupt nicht auf dem automatischen Erkennen der Nutzerinteressen liegt – jedenfalls noch nicht.
Nüchtern betrachtet bietet Panda heute nichts anderes, als eine einheitliche Oberfläche für die bereits genannten Quellen. Das könnte man noch als Mehrwert einstufen, wenn etwa der Popularitätsfilter quer über alle Quellen ginge und die Inhalte, unabhängig von ihrer Herkunft, nach Ranking sortierte. Stattdessen sind die einzelnen Quellen strikt voneinander getrennt. Was man also tut, wenn man Panda benutzt, ist, man surft nacheinander die verschiedenen Quellen ab, ohne sie tatsächlich besuchen zu müssen. Auch das allerdings nur auf den ersten Blick…
Auf den zweiten Blick wird deutlich, dass es mit der integrierten Nutzung gar nicht so ganz weit her ist. Denn jeder Klick auf einen Inhalt innerhalb von Panda öffnet selbigen in einem neuen Tab mit der Original-URL. Tja, ab jetzt wird es schwer, den konkreten Nutzen zu verbalisieren…
Meine Mutter lehrte mich, lieber nichts zu sagen als etwas negatives. Also, lassen Sie mich so fortfahren. Panda sieht wirklich gut aus. Das Design ist sehr gelungen. Neben der Panda-Website steht auch eine entsprechende Chrome-Extension zur Verfügung. Diese tut allerdings nicht mehr, als die Panda-Website auf einen neuen Tab als Standard zu legen. Klicken Sie “Neuer Tab” in Chrome, öffnet sich der Panda. Wer das braucht, wird sich freuen…
Übrigens: Den Panda kann man nicht manuell erweitern. Sie dachten es sich bestimmt schon. Dort gibt es die hartverdrahteten Quellen. Das war’s.
Im Ergebnis kann es Panda mit einem gut organisierten Feed-Bestand nicht im Ansatz aufnehmen. Jedenfalls aktuell noch nicht. Nichts hindert einen schließlich daran, die von Panda verwendeten Quellen ebenfalls in den eigenen Feedreader aufzunehmen. Tut man das noch unter Verwendung eines Ordnernamens, der etwa “Panda” lautet, wird man kaum einen inhaltlichen Unterschied zur App feststellen, außer dass die Beiträge über alle Quellen hinweg chronologisch sortiert sind, wenn man nicht gezielt den einzelnen Feed anwählt. Ist irgendwann die angekündigte Maschinenlernfähigkeit implementiert, schauen wir nochmal…
Was halten Sie von Panda? Riesensache oder überflüssig?
2 Antworten
Ich verwende die Email-Funktion der Googlesuche zu passenden, sehr eingegrenzten Keywords. Das ist mir lieber als Feeds durch zu ackern.
Ja, der Name ist etwas unglücklich gewählt :), mal sehen was daraus wird. Danke.