Fast jeder Autohersteller bietet seinen Kunden mittlerweile einen eigenen Konfigurator, mit dem dieser per Web-Interface sein Traumauto nach dem Baukastenprinzip zusammenstellen kann. Flexibel und schnell verschaffen sich potenzielle Autokäufer damit einen Überblick über die tatsächlichen Kosten und den zu erwartenden technischen und optischen Leistungsumfang.
Wer mit dem Kauf eines Neuwagens liebäugelt, setzt sich vorher meist intensiv mit der Ausstattung auseinander. Wird die Sitzheizung wirklich gebraucht? Soll es ein eingebautes Navigationsgerät sein und welche Assistenzsysteme sind erforderlich?
Die Autohersteller bieten heute neben der Basisversion eine Vielzahl an Ausstattungsextras, mit denen der Komfort des Fahrzeugs noch einmal gesteigert und das Auto an die eigenen Bedürfnisse angepasst werden kann.
Um sich vor der endgültigen Fahrzeugbestellung ein Bild von den Ausstattungsmöglichkeiten zu machen, gibt es die sogenannten Online-Auto-Konfiguratoren. Sie werden entweder auf Händlerseiten angeboten oder direkt bei den Autoherstellern.
Grundsätzlich lohnt sich der Weg zu den Autobauern, da die Konfiguratoren hier natürlich auf die herstellereigenen Modelle abgestimmt sind. Weiterhin sind hier die Preisinformationen oft deutlich zuverlässiger.
Funktionen der Auto-Konfiguratoren in der Übersicht
Der Grundgedanke hinter den Online-Auto-Konfiguratoren ist simpel: Autokäufer können hier aus verschiedenen Leistungsbausteinen ihr Fahrzeug ganz einfach zusammenstellen. Die einzelnen Ausstattungsdetails lassen sich hier mit wenigen Klicks auswählen. Zum Schluss ermittelt der Konfigurator automatisch den Preis.
Grundsätzlich kann nicht nur die Ausstattung nach Belieben gewählt werden, sondern auch Karosserie und Motorisierung. Das ist insofern wichtig, als es bei einer späteren Reparatur darauf ankommt, inwiefern Motoren (z.B. von VW) in der bevorzugten Werkstatt ausgetauscht werden können. In den verschiedenen Konfigurationen lassen sich die Motoren beliebig tauschen, sodass Unterschiede bei der Leistung und Preisgestaltung einfach erkennbar und rasch vergleichbar sind.
Die meisten Fahrzeugmodelle werden von den Herstellern mit verschiedenen Motorisierungen angeboten, wobei neben Benzin- und Dieselmotoren auch immer häufiger E-Motoren und Erd- oder Autogas-Antriebe zur Verfügung stehen.
Die Auswahl des Motors erfolgt bereits zu Beginn, weil nicht alle Ausstattungen bei jeder Motorisierung bereitstehen. Grundsätzlich sind die Konfiguratoren so eingestellt, dass sie sich nach jeder Auswahl automatisch anpassen.
Das leisten Online-Auto-Konfiguratoren (und das nicht)
Die Online-Auto-Konfiguratoren sind in der Regel den Konfiguratoren in Online-Shops sehr ähnlich. Per Klick wird hier zunächst das gewünschte Modell ausgesucht. Anschließend kann die Motorisierung gewählt werden.
Einige Hersteller bieten diverse Ausstattungspakete an, die sich per Klick zum Modell dazu buchen lassen. Bei anderen müssen sämtliche Sensoren und Ausstattungsdetails einzeln gewählt werden. Um alle Bausteine richtig auszuwählen, ist es grundsätzlich empfehlenswert, sich vorab über die Serien zu informieren. Nicht bei jedem Konfigurator stehen die Details der Serien und Pakete dabei.
Ein Beispiel hierfür ist der Konfigurator des Autobauers Ford, der dafür auch erhebliche Abstriche hinnehmen muss. So fehlen hier die Informationen zu Sonder- und Serienausstattung im Konfigurator selbst vollständig. Nutzer, die sich hier vorab nicht informiert haben, müssen den Konfigurator erst noch einmal verlassen, bevor sie gezielt weitermachen können.
Ähnlich dürftig fallen die bereitgestellten Informationen bei Renault aus. Der Autobauer verzichtet komplett auf klassische Werbefloskeln, was gerade in diesem Bereich lobenswert ist, doch sachliche Information zu Serienausstattung und Co suchen Verbraucher hier ebenso vergeblich.
Wer über ein mobiles Endgerät, beispielsweise während einer Bahnfahrt seinen Neuwagen konfigurieren möchte, muss sich bei Renault ebenso auf Abstriche einstellen. Hier funktioniert der Konfigurator nämlich nicht wie erwartet.
Wesentlich mehr Informationen bietet hier schon der Konfigurator von Opel. Doch auch dieser zeigt eine entscheidende Schwachstelle. Die Konfiguration des eigenen Fahrzeugs lässt sich weder herunterladen noch ausdrucken. Hier ließen sich die Einstellungen also nur per Screenshot sichern.
Damit spart der Konfigurator zum Schluss im Autohaus kaum Zeit. Mit einer anderen Besonderheit müssen sich Nutzer des VW-Konfigurators auseinandersetzen. Wird hier eine falsche Kombination gewählt, passt der Konfigurator dies zwar automatisch an, allerdings ohne konkreten Hinweis.
Übrigens: Wer sich für das Design von Konfiguratoren und die zu beachtenden Groß- und Kleinigkeiten interessiert, dem sei die Lektüre dieses Artikels bei unseren lieben Kollegen vom Smashing Magazine empfohlen.
(Beitragsbild: Depositphotos)