Mobile SEO passt Websites an den Trend des Internets hin zu mobilen Endgeräten an. Das Potential der Handynutzer ist rund drei Mal größer als jenes der stationären Rechner. Die Erweiterung auf den mobilen Markt ermöglicht steigende Verkaufszahlen und Einnahmen. Wer jetzt die Weichen des Internetauftritts seines Unternehmens richtig stellt, sichert sich langfristig eine Topposition im Rennen um die „mobile Kundenflut“.
Was ist Mobile SEO?
„Mobile SEO“ oder von einigen Experten noch kürzer „mSEO“ genannt ist die Suchmaschinenoptimierung von Websites für mobile Endgeräte. Homepages sollen speziell darauf ausgelegt werden auf den Browsern der Handys, PDAs, Blackberrys, iPhones und anderen tragbaren Geräte optimal dargestellt zu werden. Die meist kleineren Bildschirme und langsameren Verbindungen stellen andere Ansprüche an Webdesign und Usability als ein hochauflösender Screen und ein leistungsstarker Rechner mit DSL-Anschluss.
Der wichtigste Punkt – sonst wäre es ja kein SEO – ist jedoch das Rennen um die Top-Platzierungen in den Suchmaschinen-Rankings.
Google, Yahoo! und andere Suchmaschinen rüsten für das mobile Internet der Zukunft und bieten für mobile Endgeräte verschiedene Tools, Anwendungen und vor allem eigene Indizes. Das heißt, sie listen bei mobilen Suchanfragen auch jene Sites weiter vorne, die speziell auf mobile Bedürfnisse zugeschnitten sind.
Warum ist es so wichtig, jetzt einzusteigen?
Die Suchmaschinenbetreiber haben erkannt: Die Nutzer gehen auch als mobile Surfer jenen Weg, den sie auch von ihrem Rechner zu Hause kennen. Sie nutzen Suchmaschinen, um dorthin zu gelangen, wo sie hin wollen. Am liebsten sogar die gleichen Suchmaschinen. So durchsuchen laut einer Nielsen-Studie mehr als sechs von zehn Personen auf ihrem Handy das Web mit Google und knapp zwei von zehn mit Yahoo!.
Wer jetzt vorausschauend plant und seine Site für die mobilen Surfer rüstet, kann sich langfristig eine der Top-Positionen in mobilen Suchanfragen sichern. Viele große und mittelständische Unternehmen haben diesen Schritt noch nicht gemacht. Also ist es jetzt ohne große Konkurrenz vergleichsweise leicht, ein Top-Ranking bei mobilen Suchen zu erhalten. Und haben sie es einmal geschafft, ist es einfacher, dort zu bleiben, als neu um die Topposition zu kämpfen. Denn Google stuft „lang gediente“ Seiten als „Autoritäten“ ein.
Aufgrund des mangelnden Angebots an Seiten speziell für Handys nutzt Google derzeit noch eine „Doppel-Lösung“. Der User bestimmt selbst, ob er nur mobile Suchergebnisse erhalten will oder auch „normale“ Sites. Je erfahrener der Nutzer, desto öfter nutzt er jedoch rein mobile Suchergebnisse. Also wird es in Zukunft zum Muss, genau dort aufzutauchen.
Lohnt der Aufwand? Zahlen, Fakten, Trends…
Kein Zweifel! Das mobile Internet ist die Zukunft. Das Potenzial der mobilen Nutzung ist deutlich größer, als es das des altbekannte Netzes jemals war. Die Zahlen und Fakten belegen dies eindeutig. Rund eine Milliarde PCs mit Internetanschluss gibt es derzeit, aber rund drei Mal so viele Handyverträge. Allein in Deutschland gibt es mehr Handyverträge als Einwohner.
Jeder siebte davon nutzt das UMTS-Angebot der Netzbetreiber. Tendenz steigend, denn im Schnitt werden Mobiltelefone alle zwei bis drei Jahre ausgetauscht. In absehbarer Zeit besitzt also fast jeder ein Handy mit einem aktuellen Browser und ausgereifter mobiler Internet-Technologie. Auch das Angebot der Provider, also das UMTS-Netz, wird ständig weiter ausgebaut.
Der Durchbruch des mobilen Internets scheint bereits geschafft. Zum einen bieten die Netzbetreiber immer günstigere Tarife (auch mobil heben die ersten Flatrates die Nutzungsgrenzen auf), zum anderen sorgte das iPhone von Apple für einen Hype. Die anderen Handy-Hersteller zogen bereits nach. Ob Samsung, Nokia oder sogar der Internetgigant Google, die Hersteller der modernen Mobiltelefone haben die Funktionen und Bedienelemente den Anforderungen der mobilen Surfer angepasst.
Mobile SEO im Detail
Grundsätzlich gelten für die Suchmaschinenoptimierung der Seiten für mobile Endgeräte die gleichen Regeln wie für die klassische Suchmaschinenoptimierung. Qualitativ hochwertiger Content sorgt für Links, die wiederum für Suchmaschinen als positive Referenz dienen.
Da der Markt an Websites für Handys bei weitem noch nicht so übersättigt ist wie bei „normalen“ Websites, können Seitenbetreiber durch Anpassungen auf ihrer Seite weitaus mehr bewirken. Man ist also nicht so sehr von seinem Umfeld abhängig, sondern kann durch optimale Aufbereitung der eigenen Site schon zu einer Top-Position gelangen. Jedoch sollte man das Wesen des tragbaren Mediums verstehen und dabei einige Grundzüge beachten.
Am Anfang jeder Suche steht die Anfrage. Eine Besonderheit beim Suchen via Handy ist der unterschiedliche Umgang mit den Schlüsselwörtern. Ist eine Taste mit drei bis vier Buchstaben belegt, wird die Eingabe eines Wortes deutlich aufwändiger. Das heißt, der User wird bestrebt sein, seine Suchanfrage möglichst kurz zu halten. Dementsprechend sollte ein Seitenbetreiber auch auf wenige, kurze, aber aussagekräftige Keywords hin optimieren.
Zudem muss ein Seitenbetreiber sich in die Situation des Suchenden hineinversetzen können. Bei einem mobilen Gerät ist die Wahrscheinlichkeit lokaler Anfragen größer. Der User sucht ein Restaurant, einen Buchladen, ein Fachgeschäft in der Nähe seines momentanen Aufenthaltsortes.
Da die Frequenz der möglichen Informationsbeschaffung durch die permanente Verfügbarkeit des Internets mittels Handy deutlich steigen kann, stellt das mobile Web auch höhere Ansprüche an die Aktualität der Informationen. Lebt eine Seite von aktuellen Meldungen wie zum Beispiel von Sportergebnissen, so müssen diese Ansprüche des mobilen Surfers erfüllt werden. Sonst holt er sich die Ergebnisse von der schnelleren Konkurrenz.
Grafisch muss man sich auf das Wesentliche beschränken. Flash-Animationen oder viele Bilder machen keinen Sinn. Das Display ist zu klein, um deren Wirkung zu entfalten. Zudem muss man sich auf eine einspaltige Darstellung beschränken und solch grafische Elemente machen die Navigation nur aufwändiger. Auch zu viele Links auf einer Seite werden schnell unübersichtlich für den User.
Technisch gibt es zwei Herangehensweisen. Man kann dafür sorgen, dass in die herkömmlichen Seiten CSS-Dateien für mobile Endgeräte geladen werden. Oder man produziert eigene Seiten für Handynutzer. Bei der zweiten Variante ist es den Suchmaschinen grundsätzlich egal, ob man dafür eine eigene „.mobi“ Domain einrichtet oder die neuen Seiten mittels Link in die alte Website-Struktur einbaut (zum Beispiel www.eigenedomain.de/m oder www.eigenedomain.de/mobile). Jedoch lässt sich durch die Verwendung der „klassischen“ Domain der Trust der „normalen“ Homepage auf die mobilen Seiten vererben.
Die Seiten selbst sollten in XHTML geschrieben werden. Ob es sich lohnt, noch zusätzlich WML-Seiten zu produzieren, ist fraglich. Denn die Möglichkeiten von WML sind beschränkt und XHTML wird WML wahrscheinlich vollständig ablösen. Wichtiger ist, dass die Suchmaschinen die Seiten als „für mobile Endgeräte optimiert“ erkennen.
Zusätzlich sollte man seine mobilen Sites bei Yahoo anmelden und die mobile Sitemap in den Google-Webmastertools eintragen. Online-Marketing-Fachmann Ron Hillman verweist in einem SEO-Blog noch auf das Link-Verzeichnis Molipo.mobi. Dort kann man eine Seite vorschlagen, die dann nach redaktioneller Prüfung gelistet wird. Nach zwei bis drei Wochen soll die Seite schließlich auch im mobilen Google-Index zu finden sein. ™
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@Rene: mit dem Verständnis von CSS meinte ich nicht das allgemeine Verstehen, sondern das explizite Akzeptieren von media handheld. Und daran hapert es doch noch.
@52eins: Nein daran hat sich wohl bisher (soweit ich weiß) nichts geändert. Allerdings verstehen durchweg alle verbreiteten mobilen Browser (Netfront, Webkit, Opera mini, Nokia) durchaus CSS, wenn auch nicht in vollem Umfang. Die Unterstützung ist nicht so homogen auf gleichem Niveau wie bei modernen Browsern auf dem PC. Primär steht das Design zur Zeit bei mobilen Geräten aber hinten an, da die größte Herausforderung erstmal ist, die Inhalte überhaupt vernünftig darzustellen.
Ob hier und da mal ein Pixel zuviel ist oder fehlt, spielt eigentlich erstmal keine Rolle.
Das ist jedenfalls meine Meinung 🙂
Den Ansatz mit display:none halte ich übrigens nicht nur praktisch für völlig untauglich (wie bei SelfHTML erwähnt), sondern auch theoretisch. Das Attribut heißt schließlich *display* und nicht *load*. Klar wird ein so ausgeblendetes Element natürlich geladen, denn es soll ja nur nicht dargestellt werden. Über das Laden an sich wird mit dem Attribut nichts ausgesagt. Es kann ja auch sein, dass es später per Javascript doch noch eingeblendet wird.
„Man kann dafür sorgen, dass in die herkömmlichen Seiten CSS-Dateien für mobile Endgeräte geladen werden.“
Und wieviele mobile Endgeräte bzw. deren Browser interpretieren diese CSS? Derzeit scheint der Trend zu physisch abgespeckten Mobilversionen zu gehen, die dem Browser über User Agent-Weiche angeboten werden. Der Artikel mag schon etwas älter sein (http://aktuell.de.selfhtml.org/artikel/css/mobile-endgeraete/index.htm), aber in Grundzügen hat sich doch an den Problemen mobil optimierter Seiten mit display:none doch nichts geändert, oder?