Hyperlinks, als eine Art moderner Web-Währung, kann man nie genug haben. Doch Webdesign, Layout und die Art der Aufbereitung des Contents können das Linksetzen wirkungsvoll verhindern.
10 Jahre als Web-Redakteur schulen das Auge. Unzählige Websites, Artikel und Projekte habe ich in dieser Zeit Ihnen, meinen Lesern, empfohlen und nahegebracht. Doch nicht alles, was man inhaltlich hätte empfehlen können erhält diese Empfehlung auch. Linksetzer sind keine Diven, können aber wirkungsvoll abgeschreckt werden. Was verhindert das Setzten eines Links?
- Weiß jeder: Inhalte, die in einem Frameset stecken, können nicht direkt verlinkt werden. Hier bleibt nur der Link auf die Startseite. Zusätzlich müsste man eine Beschreibung mitliefern wo der gesuchte Content innerhalb des Framesets zu finden ist. Auf so etwas lässt man sich nur in seltenen Fällen ein. Ein Frameset ist ein echter Linkkiller. Gleiches kann unter Umständen auch für Flashfilme gelten.
- Seiten mit aggressiver Werbung will man seinen Lesern nicht zumuten. Werbung ist in Ordnung, Extreme aber verhindern die Verlinkung. Werde ich mit LayerAds konfrontiert, also Werbefenster die sich über den Inhalt legen, kann es zu keiner Empfehlung kommen.
- Zurückhaltung bei der Linksetzung ist auch angebracht wenn die Gefahr besteht der über einen Link kommende Nutzer könnte den empfohlenen Inhalt nicht sofort finden. Auch PopUps sind gefährlich, da sie oft geblockt werden und schlicht nicht funktionieren.
- Allein stehende PDF-Dateien. Hier sollte es eine Landingpage geben, auf die verwiesen werden kann.
- Auch das kommt immer noch vor: Browserprobleme. Immer noch gibt es Seiten, die im Firefox oder Opera fehlerhaft dargestellt werden – was nicht die Schuld der Browser ist. Benutzt der potenzielle Linksetzer einen solchen Browser, ist möglicherweise eine Chance vertan.
- Wer einen Artikel in diverse Häppchen umbricht, muss sich nicht wundern. Das mag zwar mit einer Erhöhung der Page-Views einhergehen, empfehlen aber mag man solche Arbeiten nur ungern. Hier muss ein vernünftiges Maß gefunden werden.
- Grobe Rechtschreibfehler in der Überschrift oder im Seitentitel wirken ebenso abschreckend wie ein irreführender Titel, die den Surfer glauben lassen auf der falschen Seite gelandet zu sein. Die Folge: man verlinkt nur ungern.
- Schlampiges Design erhält wenige Empfehlungen. Einfaches Design ist nicht gemeint. Nur einigermaßen sauber muss es sein. Niemand verlinkt von außerhalb in den MySpace-Kosmos, die Müllkippe des Webs – es sei denn zur Abschreckung.
- Schlechte Nachbarschaft. Auch hier wieder MySpace und Konsorten. Was früher Geocities und Beepworld waren sind heute die Communities des Web 2.0. Hierher verlinken nur Gleichgesinnte.
- Artikel oder Forumsbeiträge, die nur nach vorheriger Registrierung gelesen werden können, stellen den Linksetzer vor eine Entscheidung. Sie wird nicht immer positiv im Sinne einer Verlinkung ausfallen.
- Ungepflegte Seiten mag niemand. Fehlende Bilder, Spamkommentare, verrutschte Seitenelemente wirken unseriös. So etwas färbt auf den Content ab.
- Überlange Seiten und lange Ladezeiten schrecken ab. Man verlinkt mit Hinweis oder gleich gar nicht.
- Überlange URLs eignen sich nicht für die Publikation in ASCII-Newslettern.
Diese Kriterien gelten nicht absolut. Stets kommt es auf den zu erwartenden Nutzen an. Je besser, wichtiger und großartiger der Content ist, desto wahrscheinlicher werden auch Links in ein eher unattraktives Umfeld gesetzt. Es geht lediglich immer darum dem potenziellen Linksetzer eine positive Entscheidung möglichst einfach zu machen.
Angeregt wurde dieser Beitrag durch Making a Site Link Friendly von Rand Fishkin. Kleine Schrift halte ich übrigens nicht für ein Problem. Jedenfalls für keines, das einen Link verhindern kann.
Erstveröffentlichung 22.03.2007
Wie hilfreich war dieser Beitrag?
Klicke auf die Sterne um zu bewerten!
Durchschnittliche Bewertung 0 / 5. Anzahl Bewertungen: 0