Mittelständler gehören zur größten Kundengruppe selbstständiger Webdesigner und kleinerer Agenturen. Dieser Kundengruppe kommt es fast immer aufs Geld an. Probleme bleiben da nicht aus.
Wer sparen muss oder will gelangt schnell an einen Freizeit-Designer, der mit schlichten Programmen Webseiten nach fertigen Vorlagen gestalten und günstig verkauft. Steuern zahlt er dafür nicht. Der Kunde ist froh, Geld gespart zu haben und trotzdem im Internet zu sein, aber das war es auch.
Unaufgeräumt und nicht gerade ein Schmuckstück
Das Ergebnis sieht schrecklich aus und ist nur schwer benutzbar. Die Farbgestaltung macht selten Sinn, Bilder werden lieblos eingescannt und schlecht arrangiert. Möglichst viele Schriften werden benutzt, und nur deshalb gewählt, weil sie dem Editor beilagen, nicht etwa weil sie gut lesbar wären. Dass die fertigen Seiten dann den Umsatz nicht merklich steigern, spürt der Auftraggeber gar nicht, denn Statistiken bekommt er nur in den seltensten Fällen. So dümpelt die Website dann vor sich hin.
Lieblos, dafür günstig?
Wenn man einem solche Kunden eine professionelle Seite oder einen Relaunch verkaufen will, beißt man auf Granit: „Wir sind sehr zufrieden mit unserer Webseite“ oder „Wir möchten dafür eigentlich kein Geld ausgeben„, hört man oft. Dieser Kunde weiß nicht, was möglich wäre und zieht sich auf monetäre Aspekte zurück. Wozu eine Website umgestalten oder erneuern, wenn man schon eine hat?
Feine Speisen, leider keine feine Seite
Einer solchen Firma können Sie erst etwas Ihren Konditionen verkaufen, wenn Sie den Verantwortlichen klar gemacht haben, dass ohne Investition keine neuen Kunden gewonnen werden können und vorhandene sogar vergrault werden.
Die Seite wirkt seit dem 01.06.2000 höchstens minimal überarbeit
Denn wenn der Kunde erst einmal Qualität im Webdesign zu schätzen gelernt hat, Sie ihn mit Beispielen für monatliche Erfolgs-Statistiken, Suchmaschinen-Optimierung und intelligenter Benutzerführung beeindrucken können, dann ist er fast immer auch bereit einen höheren Preis als ursprünglich geplant zu bezahlen. Kurz: Der Nutzen muss stimmen. Eine aufgedonnerte Visitenkarte ist nichts wert, weil sie auch nichts nützt. Es hilft einem nichts, dies einem Kunden gegenüber schönzureden. Möge er sein Geld besser in ein neues Türschild investieren, als das Web zu verunstalten.
Um den Kunden zur Vertragsunterzeichnung zu bewegen, ist es notwendig nicht nur die bisherige Webseite oder Angebote günstigerer Konkurrenten vorzuführen. Vielmehr muss der Kunde davon überzeugt werden, dass sich die Mehrausgaben lohnen und er dadurch schnell neue Besucher und somit potenzielle Kunden erhält. Zeigen Sie ihm was machbar ist.
Es geht auch schön
Schmuckstücke wie das Gasthaus „Ole Liese“, gibt es durchaus des Öfteren im Netz, man muss nur danach suchen. Zwar ist hier die Spielerei mit PopUps und DHTML-Scrollern nicht sonderlich hilfreich für Webanfänger, sie zeigt aber, wie sich Webseiten eben auch gestalten lassen. Die sorgfältig ausgewählten Fotos zeigen, was der Text sagt: Ruhe und Entspannung auf dem Land.
Das Design Hotel „Atoll“ auf Helgoland arbeitet ebenfalls mit wenig Text und ausdrucksstarken Bildern, die aber etwas klein ausfallen. Mit solchen Beispielen in der Tasche fällt es Ihnen leichter, Kunden von Leistung eines Fachmannes zu überzeugen. Eigene Beispiele sind zwar vorzuziehen, doch werden Sie wahrscheinlich nicht für jede Branche und jede Problemlösung etwas Passendes parat haben. Suchen Sie deshalb vor dem Gespräch mit dem Kunden nach optimalen Beispielen für eine Präsentation.
Schöne Bilder, nur meist etwas klein
Einzig mit guten Layouts lassen sich preisbewusste Kunden heute kaum noch gewinnen. Der moderne Webdesigner muss Berater und Verkäufer zugleich sein, um den Kunden über seine Vorzüge aufzuklären. Dazu gehört natürlich der Service. Der Kunde muss spüren, dass er für sein Geld eine Rundum-Lösung erhält, dass er sich im Notfall – zum Beispiel bei schnellen Änderungen – immer auf Sie verlassen kann.
Bietet der Webdesigner zusätzlichen Mehrwert wie Erfolgskontrolle oder regelmäßige Updates überzeugt das nicht nur unschlüssige Kunden, sondern sorgt auch für Folgeaufträge, von denen einer zwar nicht zum Leben reicht, deren Menge es aber eines Tages ausmachen kann.
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