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Leben ohne Adobe: Möglich, aber sinnlos (IMHO)

Adobe feiert in diesem Monat den 25. Geburtstag von Photoshop. Im Jahr 1990 kam die erste Version der Bildbearbeitung auf den Markt und die war der Anfang des weltweiten Erfolgs des kalifornischen Unternehmens. Photoshop dürfte immer noch das bekannteste Produkt von Adobe sein, welches auch jenseits der Designbranche beliebt ist und eingesetzt wird.

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In den vergangenen 25 Jahren hat Adobe sein Portfolio immer weiter ausgebaut und seine Monopolstellung verfestigt. Mit InDesign hat man knapp zehn Jahre nach dem Start von Photoshop ein Layout- und Satzprogramm auf den Markt gebracht, welches sich schnell neben dem damaligen Platzhirschen QuarkXPress etabliert hat. Und das PDF-Format ist mittlerweile das Standardformat für den Austausch von Dokumenten und auch in der Druckvorstufe unverzichtbar.

Alternativen trotz Monopol

Um Grafik- und Webdesigner immer mehr an sich zu binden, werden Mitbewerber gerne mal aufgekauft. So geschehen mit dem Aufkauf von Macromedia im Jahr 2005. Das damals weit verbreitete Flash wurde von Adobe übernommen, das beliebte Grafik- und Zeichenprogramm FreeHand eingestellt. Als Grafik- und Webdesigner ist man mittlerweile umzingelt von Produkten aus dem kalifornischen San Rosé. Ist ein Leben ohne Adobe überhaupt noch möglich?

Es ist ja nicht so, als gebe es keine Alternativen zu Adobe. So gibt es zahlreiche kommerzielle und auch freie Bildbearbeitungsprogramme, die dem Funktionsumfang von Photoshop zumindest sehr nahe kommen. Vor allem GIMP muss dabei erwähnt werden. Es gibt gute Layout- und Satzprogramme wie beispielsweise Scribus und jede Menge Möglichkeiten, PDF-Dateien zu erstellen. Und für Flash interessiert sich ohnehin keiner mehr.

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Adobe-CEO Shantanu Narayen auf der Adobe MAX im Jahr 2013

Dennoch ist Adobe nach wie vor unangefochtener Marktführer in der Kreativsoftware. Wenn ein Leben ohne Adobe also möglich ist, ist es dann sinnlos?

Adobe fest verankert

Natürlich kann ich mir als Grafik- und Webdesigner günstigere und vielleicht sogar kostenlose Anwendungen zusammenstellen, die Bildbearbeitung, Satz und Layout abdecken. Problematisch wird es aber immer dann, wenn ich mit fremden Daten arbeite. Und das kommt häufig vor. Vektorgrafiken werden ganz selbstverständlich im Illustrator-Format weitergegeben und Satzdateien sind natürlich im InDesign-Format angelegt. Es ist also mehr als müßig, ohne Adobe auskommen zu wollen.

Dazu kommt, dass man als Grafikdesigner doch recht anfällig ist für schickes Design. Nicht ohne Grund stehen bei den meisten Designern Apple-Produkte auf den Schreibtischen. So ist es auch mit der Software von Adobe. Sie sieht gut aus und macht meistens verdammt viel Spaß.

Abo-Modell und Ausbau des Angebotes

Als Adobe die Creative Cloud und somit die Ära des Abo-Modells einführte, war der Aufschrei groß. Wirtschaflich scheint sich der Wechsel für Adobe gelohnt zu haben. Und da man nun Zugriff auf fast alle Anwendungen von Adobe hat, muss ich mir auch keine Open-Source-Lösungen mehr suchen, wenn ich zwischendurch mal etwas Video- oder Audiobearbeitung machen muss. Ganz selbstverständlich wird dann Premiere Pro oder Audition installiert.

Und dank zusätzlicher Angebote wie TypeKit, dem Marketplace und eigenem Cloud-Speicher werde ich weiter in die Adobe-Welt eingebunden. Mit dem Kauf von Fotolia wird sich das fortsetzen.

Als jemand, der wirklich gerne gestaltet, gehöre ich ja auch zu jenen, die auf neue Funktionen und Möglichkeiten warten und die es sich gerne in Adobes schicker Monopolwelt bequem machen. Für mich steht daher fest: Ein Leben ohne Adobe ist zwar möglich, aber tatsächlich sinnlos.

(dpe)

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13 Kommentare

  1. Das sehe ich ganz genau so. Natürlich gibt es die ein oder andere Alternative – aber wozu.

    Im Grunde funktionieren die Adobe-Sachen sehr gut und machen tatsächlich Spaß. Und mit dem ganzen Drumherum (Typekit, Cloud-Bibliotheken, Marketplace, und Apps wie Shape, Brush, Color usw) bekommen wir ein Hilfsmittel zur Seite gestellt, die das Arbeiten wirklich erleichtern.

    Auch wenn das durch die Abo’s momentan nicht wirklich populär ist: Ich oute mich als Adobe-Fan 😉

    1. Ich schließe mich an. Ich habe stets die Jahresupdates mitgemacht und das seit 2004. Ich spare durch die CC sogar Geld, habe immer die neuesten Versionen am Start und kann zudem Software, die ich früher nicht im Paket hatte, heutzutage mitnutzen. Insofern: Alles bestens.

  2. Ist das noch Stockholmsyndrom oder schon Werbung? Nur Apple-Jünger blenden wahrscheinlich noch stärker die Realität aus.
    Man macht sich abhängig von einem Quasimonopolisten, der nach Belieben an der Preisschraube drehen und Funktionen kurzerhand weglassen kann, der Preiserhöhungen und Angebotsverschlechterungen hinter rein kosmetischen Updates versteckt, der durch konsequente Aufkaufpolitik einen beispiellosen Kahlschlag in der Angebotspalette für Online/Offline-Publishing veranstaltet hat (R.I.P. Freehand, Dreamweaver), der durch seine Preispolitik dazu zwingt, für Funktionen mitzubezahlen, die man gar nicht braucht und gar nicht haben wollte, der jetzt auch noch eine der größten Bildagenturen (Fotolia) übernommen hat – und Ihr freut Euch noch darüber und seid ganz begeistert, von Adobe versklavt worden zu sein?!

    Ich glaube es einfach nicht. Dass drweb.de jetzt zur Propagandaabteilung von Adobe wird, ist schwer erträglich.

    1. Aus der Überschrift geht ja hervor, dass es sich bei diesem Artikel um meine persönliche Meinung zu Adobe geht. Aber es wäre natürlich interessant zu erfahren, wie andere Grafik- und Webdesigner ohne Adobe auskommen. Denn darum geht es ja: Gibt es gute Alternativen zu Adobe? Sind diese auch im Zusammenspiel praktikabel? Worauf muss ich verzichten? Die mir bekannten Anwendungen – ob frei oder kommerziell – haben mich bislang nicht überzeugt.

      1. Das liegt ja auch an der Voreingenommenheit deiner Person und lässt sich aus deinem Text heraus lesen.

        Jeder Umstieg auf eine neue Software oder auch andere Dinge bedürfen Zeit.

        Viele vergleichen das Neue mit dem Alten und sind damit nicht in der Lage mit ausreichend Abstand zu begründen. Die Sortierung ist anders, oder das Layout, die Funktionen und alles ist deswegen doof und Adobe das einzig wahre..

        Mag ja sein das der Workflow so easy ist, aber der Mensch, der die Programme bedient, gibt die Datei vor die der Kunde zu liefern hat.

  3. Ich kann die Argumentation verstehen und nachvollziehen, jedoch ist es für den Privatanwender und Kleingewerbetreibenden monatlich nicht stemmbar, die Cloud zu zahlen.

    Ja es ist bequem alles in einem zu haben, aber die genannten Alternativen sind gut und praktikabel. Es gibt auch zu diesen Programmen gute Videotutorial, die dem Laien, die Hilfe an die Hand geben, welche diese brauchen.

    Für die RAW Konvertierung DxO Option, was besseres gibt es nicht.
    Gimp würde genannt und ist durch die PlugIns wesentlich flexibler und optional umfangreicher.
    Scribus tut was es soll, wenn man es braucht. Ich setze damit Texte für Karten und Papeterie Artikel, oder auch meine Bewerbung.
    InkScape hat mir bei meinem EPS Logo geholfen.

    Bei Adobe kostet mich die CC über 75 Euro im Abo monatlich, da ich keine Vorversion besitze.

    Ich bin zufrieden,das ich mit meinen wenigen Kenntnissen und der wenigen Zeit die ich für das Einarbeiten in die Programme habe, doch soviel erreiche kann.

    1. Wer nur gelegentlich Bildbearbeitung etc. braucht, ist mit GIMP oder so sicher gut bedient. Ich hingegen nutze täglich Photoshop, Illustrator und InDesign. Für mich als Freiberufler sind die Kosten für die Cloud auch überschaubar.

      1. Und ich kenne Berufsfotografen, die sogar Workshops für Gimp anbieten und selbst ausschließlich damit arbeiten. Die drehen dann sogar eigene Videos und verkaufen diese dann über Galileo Press.

  4. Ahh, Leute, bitte! Das ist eine Diskussion wie „mein Browser ist besser als Deiner“, „mein Editor kann mehr als Deiner“, „Deine Programmiersprache ist gar keine“, „mein Betriebssystem …

    Muss das immer wieder sein?

    Ich verwende auf dem Mac Pixelmator und unter Linux GIMP. Warum? Weil auch diese Programme für meinen Bedarf mehr als ausreichend sind und ich froh bin, sie halbwegs bedienen zu können. Photoshop? Tolle Sache, brauche ich aber nicht und freue mich über die meist deutlich günstigeren Alternativen!

  5. Ich finde der erste Satz von Florian fasst den Artikel am Besten zusammen: ‚Ist das noch Stockholmsyndrom oder schon Werbung?‘

    Klar könnt Ihr auch Eure Meinung mit einfließen lassen. Aber eine gewisse Distanz sollte gewahrt bleiben. Ich unterstelle es euch nicht, aber solche Artikel liest man sonst nur, wenn der Autor von einer Firma gesponsert wurde. Und Neues habe ich auch nicht erfahren. Da ist noch viel Luft nach oben.

    1. Nein. Wenn in einem Beitrag schon der Titel um die Abkürzung IMHO ergänzt ist, dann gibt es darin keine Distanz und keine runde Sachdarstellung. Dann gibt es darin nur Meinung, sonst nichts. Und bei einer Meinungsäußerung anzufügen „Da ist noch viel Luft nach oben“, na ja. Das erinnert mich an längst vergangene Zeiten…

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