Wer sich nicht durch Artikel und Bücher lesen will, kommt mit didaktisch aufbereitetem Material womöglich besser klar. Kurse und Webinare liefern genau das – und den leibhaftigen Coach noch oben drauf.
Kurse ähneln eBooks. Auch sie sind digitale Dokumente, oft PDFs Aber sie dienen zu 100% dem Lernen. Hier werden Ziele definiert, die es zu erreichen gilt. Und es gibt einen zeitlichen Rahmen. All das wirkt sich unmittelbar auf den Preis aus, der bei Kursen ein vielfaches höher ist. Kurse können außer als Text auch als Video oder für den E-Mail Versand produziert werden. So ein 14 Tage-Kurs entpuppt sich dann als ein eBook das auf 14 E-Mails verteilt wurde.
Lohnt sich das?
Das macht Kurse als Geschäftsmodell auch für Blogger und Seitenbetreiber interessant. Bei 20 Teilnehmern, die jeweils 149,- Euro bezahlen, wandern rund 3.000,- Euro in die Veranstalterkasse – sofern wir Lockangebote und Rabatte außer acht lassen. Das entspricht rund 857 eBooks zu einem Preis von 4,99 Euro (Händlerrabatt berücksichtigt). Die muss man erst mal losschlagen können. Wenn nur die lästige Konkurrenz nicht wäre …
https://www.drweb.de/onlinekurse-blogger-lohnt-sich-das/
Wenn du in deiner Nische etwas draufhast, und das setze ich bei dir voraus – schließlich bist du Blogger – dann könntest du versucht sein, dein Wissen in Form eines Kurses anzubieten. Das kann eine gute Idee sein. Nur bitte biete keine Kurse über das Bloggen an. Halte dich an deine Nische!
Geht es um ein Buch, kann dir egal sein, ob es gelesen wird, sofern du es nicht bei Amazon lediglich verleihst. Jeder Verkauf füllt unweigerlich deinen Geldbeutel. Was auch gut so ist. Ein Kurs verlangt dir mehr ab. Ein Kurs bietet deine Erfahrungen und dein Wissen in kompakter, leicht verdaulicher Form. Und zwar so, dass jeder es in wohldosierten Einheiten nachvollziehen kann. Um ein Gefühl dafür zu bekommen, solltest du dir einige Kurse besorgen und die Welt als Teilnehmer kennenlernen.
Online Kurse sind nicht selten übertrieben. Jemand stellt sich hin und liefert dir ein Rezept, wie du etwas schaffen kannst. Du glaubst ihm, weil er es tatsächlich geschafft hat. Das macht ihn zum Vorbild. Und zum Kursleiter. Man verkauft den eigenen Werdegang als unwiderstehlich erfolgreiches Rezept. Schau wie ich es gemacht habe, nimm dir das zum Vorbild und mache es wie ich.
Das kann man tun, ist OK, aber auf wundersame Weise kommt es an dieser Stelle oft zu einer groben Vereinfachung. Das Vorbild verschweigt wie viel Mühe und Zeit tatsächlich investiert wurde – nämlich bis zur Selbstaufgabe viel. Doch das teilt man nicht mit. Man möchte die eigene Gefolgschaft nicht verschrecken. Also stellt man die Tatsachen freundlicher dar. So entstehen Illusionen. Und der Kursleiter wird noch einmal mehr zum Idol.
Tipp: Du kannst den Kurs auch erst während der Veranstaltung schreiben. So musst du weniger in Vorleistung treten. Bedenke, du stehst während des Kurses sowieso zur Verfügung und musst dir Zeit nehmen. Du bist bestens im Stoff und kannst sozusagen in Echtzeit auf die Befindlichkeiten und Wünsche deiner Teilnehmer eingehen.
Deutschsprachige Komplettanbieter für die nötige Technik
Leistungen und Konditionen unterscheiden sich stark. Marktführer Udemy bietet nicht nur die komplette technische Infrastruktur, er fungiert auch als Marktplatz und hilft dir, deine Kurse zu vermarkten.
Hier berühren sich Kurse und Abonnements, über die ich im Artikel Digitale Produkte verkaufen schreibe. Dort stelle ich dir auch WordPress-Plugins vor.
Seminare, Workshops, Events
Wenn du dein Thema aus dem FF beherrscht, kannst du dein Wissen nicht nur in Form von Blogartikeln weitergeben. Du kannst es direkt an Menschen vermitteln. Selbst zu unterrichten ist prinzipiell erst einmal einfach. Du mietest einen Seminarraum in einem Hotel. Angebote dafür gibt es auch in kleinen Städten.
Diese Räume sind für gewöhnlich mit allem ausgestattet, was man braucht: Beamer, Flipchart, Stifte etc. Das Hotel übernimmt das komplette Catering, beherbergt und kümmert sich um deine Gäste. Das ist oft erstaunlich preiswert, wenn man es nicht gerade in London macht. Hotels wollen ausgebucht sein und brauchen Gäste, viele halten deshalb perfekt vorbereitete Seminarräume vor. Du findest sie auch in Landgasthäusern, da besonders preiswert.
Schon schwieriger ist es Teilnehmer für ein Seminar zu finden. Im Grunde ist es nur möglich, wenn du lange im Geschäft und als Experte anerkannt bist; oder wenn du über gerade angesagtes Spezialwissen verfügst oder den Leuten das Blaue vom Himmel versprichst.
Du könntest dich aber auch mit einem Seminaranbieter oder Großblog zusammentun. Ohne Erfahrungen auf dem Gebiet wird das wahrscheinlich aber scheitern. Ein Anbieter in Deutschland ist Blogst, ein Netzwerk für deutsche Lifestyleblogger. Dort bietet man gelegentliche Events, Workshops, Konferenzen und Coaching für Blogger an. Ähnliches findest du in der Modewelt und auf vielfältige Weise im IT-Bereich.
Während das Seminar eher einem frontalen Schulunterricht entspricht, geht es in Workshops anders zu. Dort wird eher gearbeitet, als das man Vorträgen lauscht. In beiden Fällen hast du als Workshopleiter oder Dozent zuvor schriftliches Material erarbeitet, das oft über einen längeren Zeitraum hinweg entsteht und sich durch die praktische Anwendung mit echten Menschen noch verbessert. Dieses Material kann sich aus online Beiträgen speisen und in einer weiteren Verwandlung später zu einem Fachbuch mutieren – was noch einmal schön Gewinne für dich verspricht.
Die Teilnahme an einem Workshop oder Seminar kostet ordentlich Geld. Dazu kommt eine eventuelle Nacht im Hotel, Reisekosten, Zeit muss man auch noch freischaufeln. Auf der anderen Seite lohnt es sich gerade deshalb, der Veranstalter zu sein. Das aber auch nur, wenn man die Events einigermaßen voll bekommt.
Ich kenne das von den Smashing Events, Teil meiner eigenen Gründung. Die Trainer, die ihre Workshops im Rahmen unserer Konferenzen abgehalten haben, gingen meist mit einem hübschen Sümmchen nachhause. Mehr als diesen einen anstrengenden Arbeitstag brauchten diese Experten gar nicht, um auf ein anständiges Monatsgehalt zu kommen. Womit sich aber selbstverständlich niemand zufriedengab. Diese Speaker und Trainer ziehen wie eine Karawane noch Event zu Event.
Workshoptrainer erhalten bei Smashing Events 50% der vereinnahmten Ticketpreise – anderswo werden andere Absprachen gelten. Ein durchschnittlicher Preis für einen Workshop in Freiburg liegt bei 399,- Dollar. Rechne bei einem guten Besuch mit 25 Teilnehmern, dann gehen knapp 5.000 Dollar (= circa 4.500 Euro) an den Trainer. Die maximale Anzahl der Teilnehmer hängt von den räumlichen Gegebenheiten des Hotels ab.
Ein typisches Tagesprogramm sieht so aus:
- 8:30 – Einlaß und Registrierung
- 9:00 – Vorstellung und Einführung
- 11:00 – Kaffeepause
- 12:30 – Mittagessen
- 13:30 – Nachmittagssession
- 15:00 – Kaffeepause
- 17:00 – Schluß, Networking
Um das als Trainer durchzustehen, musst du 1. körperlich und geistig fit sein und 2. ein kommunikatives Talent sein und mit Leuten umgehen können. Du stehst einen kompletten Tag lang vor 25 Menschen, die an deinen Lippen hängen. Gut, wenn es sich um einen Workshop handelt, dann verteilen sich die Gruppen immer wieder, um ihre Aufgaben zu lösen.
Die meisten Blogger werden nie über ein Barcamp hinauskommen. Die Grenze setzt letztlich deine Nische. Das kann völlig unterschiedlich aussehen. Wer ein gut gehendes Blog führt und leicht gefunden wird, der kann es sogar zum TV-Experten bringen.
Eventblogger
Sogenannte Eventblogger sind nicht Teil eines Events, sondern berichten über Veranstaltungen, zum Beispiel im Bereich Mode oder Mobilfunk. Oft allerdings ohne Vergütung. Damit bekommt man unter Umständen exklusiven Content, Interviewmöglichkeiten und tolle Gelegenheiten zum Netzwerken. Wirst du so zu etwas eingeladen, sieh es als positives Signal. Du bist keine unbekannte Größe mehr.