Was sind digitale Medien?
Es gibt keine allgemeingültige Definition für den Begriff „digitale Medien“. Viele verwenden es als Sammelbegriff für alle Inhalte, die für Veröffentlichungen im Internet produziert werden. Andere sehen es noch weitreichender und verstehen darunter gleich jeglichen Content, der in digitaler Form zur Verfügung steht.
Am einfachsten für das Verständnis ist es deshalb, den Begriff nicht in eine Definition zu fassen, sondern ihn anhand von Beispielen in der Praxis zu erklären. Bei den folgenden Inhalten handelt es sich jedenfalls zweifelsfrei um digitale Medien:
- Tonaufnahmen beispielsweise in Form eines Podcasts, der über iTunes veröffentlicht wurde, eines Hörbuches, das auf Audible gekauft werden kann oder eines Songs, der über Spotify gestreamt werden kann.
- Bewegte Bilder in Form von Videos, die für die Veröffentlichung auf Plattformen wie YouTube, Vimeo, TikTok oder der eigenen Webseite produziert wurden.
- Fotos und Bilder, die bei Bildagenturen gekauft oder kostenlos verwendet werden können oder für die Veröffentlichung auf Instagram oder LinkedIn erstellt wurden.
- Software, die in Schulen für die Weiterbildung zum Einsatz kommt, beispielsweise in Form von interaktiven Whiteboards, um den Unterricht interaktiver zu gestalten oder als KI-gestützte Erklärvideos.
- Alle Arten von Computerspielen von der einfachen App am Smartphone bis zum komplexen Rollenspiel für die Konsole.
- Im einfachsten Fall handelt es sich dabei aber auch nur um einen Text, der für die Veröffentlichung auf Facebook oder im eigenen Blog gedacht ist.
Welche Hardware wird für die Erstellung digitaler Medien benötigt?
Wer beruflich damit beschäftigt ist, digitale Inhalte zu produzieren, braucht dazu unterschiedliches Equipment. Im Einzelfall kommt es darauf an, welcher Content genau erstellt werden soll. Eine gute Universal-Ausstattung umfasst jedenfalls die folgenden Hardware-Elemente:
- PC beziehungsweise Laptop
- Kamera
- Mikrofon
Für Spezialproduktionen kann noch weiteres Equipment wie beispielsweise Lautsprecher, ein Audio-Interface, ein Kamera-Stativ oder ein externer Rekorder erforderlich werden. Darauf werden wir bei der Beschreibung der einzelnen Komponenten noch näher eingehen.
Gute Qualität muss nicht immer teuer sein
Wer auf der Suche nach hochwertiger Hardware für die Produktion digitaler Inhalte ist, sollte dabei nicht immer gleich nur nach der neuesten Hardware Ausschau halten. Denn erstens besteht hier die Gefahr von Kinderkrankheiten, die erst in weiteren Produktchargen vom Hersteller beseitigt werden können und zweitens sind diese in der Regel auch entsprechend teuer.
Wird aber aus Preisgründen der Qualitätsanspruch bei der Suche gesenkt, reduzieren sich zwar die Kosten für die Hardware, dafür ist sie jedoch nicht mehr optimal für den jeweiligen Einsatzzweck geeignet. Zum Beispiel, wenn die Rechnerleistung aufgrund eines minderwertigen Prozessors zu langen Wartezeiten zwischen den Arbeitsschritten führt oder der Ton bei einem Billig-Mikro grauenhaft klingt.
Die Lösung dafür bietet beispielsweise der Kauf von gebrauchter Hardware. Zahlreiche Anbieter im Internet wie beispielsweise it-versand.com haben sich auf dieses Geschäftsfeld spezialisiert. Die Preise liegen teilweise um bis zu 75 Prozent unter jenen für neue Hardware. Bei dem Sortiment handelt es sich nicht um stark beanspruchte No-Name-Produkte, sondern um Markengeräte von Herstellern wie HP, Lenovo, Fujitsu oder Apple in einem einwandfreien Zustand.
Die Produkte waren oft nur für wenige Monate im Einsatz und werden vor dem Verkauf gereinigt und generalüberholt. Um dennoch das Restrisiko eines defekten Produktes auszuschließen, geben die Shops bis zu drei Jahren Garantie auf die Geräte.
Ein zertifiziertes und generalüberholtes Tablet mit Windows 10 ist auf diesen Plattformen aktuell um weniger als die Hälfte des Neupreises erhältlich. 14-Zoll-Notebooks von Herstellern wie HP oder Dell gibt es mit einem i7-Prozessor von Intel und einer SSD-Festplatte mit 256 Gigabyte und 8 Gigabyte Hauptspeicher bereits für etwa 500 Euro. Zum Vergleich: Der Neupreis in dieser Qualitätsklasse beträgt in der Regel mindestens das Dreifache.
Was ist besser: Ein Stand-PC oder ein Laptop?
Ein Laptop bietet wesentlich mehr Flexibilität als ein Stand-PC. Wer nicht nur auf seinem Schreibtisch im Büro arbeitet, sondern beispielsweise auch im Home-Office oder Podcasts und Videos bei Außeneinsätzen produzieren möchte, ist deshalb mit einem Laptop wesentlich besser beraten.
Darüber hinaus haben die Notebooks nur sehr wenig Gewicht und brauchen kaum Platz. Mikrofon sowie eine Webcam sind bereits im Gerät integriert und müssen deshalb nicht zusätzlich gekauft werden. Das gilt allerdings nur dann, wenn die Qualität der produzierten Inhalte eine untergeordnete Rolle spielt.
Komfortabler arbeiten lässt es sich auf alle Fälle mit einem Stand-PC. Ausgestattet mit einer ergonomischen Tastatur und Maus sowie einem guten Monitor geht vor allem Schreibarbeit oder der Videoschnitt wesentlich leichter von der Hand als mit einem Laptop. Darüber hinaus ist es wesentlich einfacher, den Stand-PC mit einzelnen Komponenten aufzurüsten. Den Arbeitsspeicher oder die Festplatte tauschen kann sich nämlich beim Laptop als äußerst kompliziert erweisen.
Bei der Produktion von digitalen Medien spricht vor allem ein Kriterium besonders für den Stand-PC. Denn um unterschiedliche Hardware zu betreiben, sind entsprechende Schnittstellen in Form von USB-Ports erforderlich. Laptops lassen sich zwar auch durch einen USB-Hub erweitern, das führt jedoch oftmals zu Gerätekonflikten.
Worauf sollte bei der Kamera geachtet werden?
Wer stehende oder bewegte Bilder produzieren möchte, benötigt eine entsprechend gute Kamera dafür. Eine Webcam ist für diese Zwecke nur bedingt geeignet. Diese leistet zwar brav ihre Dienste während Videokonferenzen über Skype oder Zoom, hochwertige Videos lassen sich damit allerdings nicht produzieren.
Wer die Kamera sowohl für die Erstellung von Bildern wie auch Videos verwenden möchte, ist mit einer digitalen Spiegelreflexkamera gut beraten. Denn diese lassen sich mittlerweile durchaus auch für die Produktion professioneller Videos verwenden. Eine komplette Folge der beliebten Serie Dr. House wurde beispielsweise mit einer Canon 5D Mark II gedreht.
Die SLR hat aber einen entscheidenden Nachteil gegenüber „klassischen“ Videokameras, denn die Bauweise der meisten Spiegelreflexkameras ist nicht für den filmischen Einsatz konstruiert. Darüber hinaus haben diese Kameras einen im direkten Vergleich wesentlich schlechteren automatischen Fokus. Das macht die Verfolgung von beweglichen Objekten nahezu unmöglich. Hier leisten die Bildstabilisatoren in den Videokameras ihre Dienste und liefern deutlich professionellere Videos.
Zusätzlich zur eigentlichen Kamera wird für Aufnahmen, die nicht verwackelt sein sollen, auch noch ein entsprechendes Stativ benötigt. Die Möglichkeiten reichen dabei vom kleinen Tisch-Stativ bis zum sogenannten „Rig“. Dabei handelt es sich eine Stütze für die eigene Schulter.
Nicht immer ist dieses Profi-Equipment erforderlich. Auch mit hochwertigen Smartphones lassen sich heutzutage schon sehenswerte Bilder und Videos produzieren, die bei niedriger Auflösung kaum noch von professionellen Aufnahmen zu unterscheiden sind. Für den Start des eigenen YouTube-Channels kann das auf alle Fälle ausreichend sein.
Welche Eigenschaften gilt es beim Mikrofon zu beachten?
Fast wichtiger als die Qualität des Bildes ist bei Videos ein guter Ton. Mit einem geringfügig schlechteren Bildstandard kommen die meisten Follower klar. Eine miese Tonqualität ist für viele Fans jedoch ein starker Abwanderungsgrund. Egal ob es sich um Videos oder nur um Tonaufnahmen handelt, ist ein gutes Mikrofon deshalb die beste Investition in die langfristige Bindung von Kunden.
Die Art des Mikros ist dabei von der jeweiligen Produktion abhängig. Für Videos sind beispielsweise Ansteckmikros sehr beliebt. Diese können einfach und unauffällig an die eigene Kleidung angeklipst werden. Mittlerweile gibt es hier auch schon eine gute Auswahl an drahtlosen Bluetooth-Mikrofonen, damit das Kabel nicht unter der Kleidung versteckt werden muss.
Handelt es sich ausschließlich um eine Tonaufnahme, ist ein Standmikro allerdings die bessere Wahl. Diese bieten in der Regel eine wesentlich bessere Qualität als Ansteckmikros. Einige Mikros sind so konstruiert, dass sie stabil auf einem Schreibtisch platziert werden können. Für andere ist zusätzlich auch noch ein entsprechendes Stativ oder eine Halterung erforderlich.
Für Podcasts in Interview-Form ist zu berücksichtigen, dass zwei Mikrofone benötigt werden. Dabei sollte es sich idealerweise um Mikrofone des gleichen Typs handeln, damit die Tonqualität nicht unterschiedlich ist. Um zwei Mikrofone anschließen zu können, eignet sich ein professionelles Audio Interface wesentlich besser als zwei USB-Anschlüsse auf dem eigenen Rechner. Noch dazu, weil damit unterschiedliche Einstellungen unabhängig von der jeweiligen Software vorgenommen werden können.
Um lästige Pop-Geräusche beim Aussprechen von Wörtern mit „P“ und „T“ (Killerphrase: „Top of the Pops“) zu vermeiden, ist darüber hinaus auch noch ein sogenannter Popschutz, von vielen auch als Popfilter oder Popkiller bezeichnet, zu empfehlen. Dieser besteht meistens aus einem mit Nylon bespannten Kunststoffring, der mit einer Klemmschraube am Mikrofonstativ befestigt werden kann.
Für besonders hohe Mobilität bei Außeneinsätzen sorgt ein digitaler Audio Recorder. Dabei handelt es sich um ein kleines Gerät, dass die Tonaufnahmen digital speichert (meistens im WAV-Format), sodass sie in weiterer Folge am PC oder am Laptop problemlos weiterbearbeitet werden können.
Welches Equipment verwenden Profis darüber hinaus?
Mit der bisher beschriebenen Hardware lassen sich professionelle digitale Inhalte erzeugen. Je nach Einsatzzweck ist es aber einfach möglich, mit ein paar zusätzlichen Anschaffungen die Qualität noch weiter zu optimieren.
Für professionelle Bild-Aufnahmen von Produkten eignet sich beispielsweise ein Aufnahmetisch oder ein Lichtzelt. Denn dabei kann die Beleuchtung vom Fotografen so eingerichtet werden, dass so gut wie keine Schatten entstehen. So lassen sich auch von Anfängern hochwertige Produktfotografien erstellen. Das ist besonders für all jene wichtig, die eigene Produkte anbieten und sie bei der Präsentation im rechten Licht erscheinen lassen möchten.
Wer schöne Aufnahmen von Menschen anfertigen möchte, sollte sich für sein Studio entsprechende Scheinwerfer und einen Reflektorschirm besorgen. Dieser hilft dabei, das Licht indirekt auf das zu beleuchtende Objekt zu werfen. Für harte Kontraste empfiehlt sich ein Silberschirm, für besonders neutrale Aufnahmen ein weißer Schirm und für warme Farben ein Goldschirm.
Um den Sound bei Tonaufnahmen noch weiter zu verbessern, können unterschiedliche Akustikelemente verwendet werden. Sogenannte Diffusoren und Absorber lassen die Aufnahmen „trockener“ und homogener wirken. Das ist vor allem dann ratsam, wenn im Ton ein Echo oder ein unangenehmer Nachhall zu hören ist.
Wer bei Videoaufnahmen Hintergründe digital nachbearbeiten möchte, benötigt darüber hinaus einen sogenannten Greenscreen. Um bei der Nachbearbeitung die besten Ergebnisse zu erzielen, ist dafür ein Hintergrundstoff erforderlich, der die Farbe möglichst gleichmäßig darstellt. Dafür eignet sich vor allem Baumwolle, da dieser Stoff nur eine sehr geringe Lichtreflexion aufweist und darüber hinaus auch noch sehr einfach in der Handhabung ist.