Sonder- oder Servicenummern wie 0180, 0800 oder 0900 eignen sich bestens, um für Beratungsgespräche zumindest ansatzweise entlohnt zu werden. Zu hochpreisig gewählt können sie aber auch schnell potenzielle Kunden verschrecken. Was kosten diese Nummern eigentlich und welche gibt es?
Wer solche Nummern für seine Kunden anbietet, hat erst einmal die Qual der Wahl, für welchen Provider er sich entscheidet. Die Anbieter präsentieren eine Fülle unterschiedlicher Gebühren, so dass die folgenden Angaben nur Richtwerte sein können.
Neben den Business Tarifen der großen Unternehmen Deutsche Telekom oder Arcor bietet die MSN communication GmbH mit Basic 0800 für 39,99 Euro die erste 0800 Flatrate auf dem deutschen Markt an. Enthalten sind in dem Paket z.B. Bereitstellung und Aktivierung der Servicerufnummer, Gespräche aus dem Festnetz sind für den Anrufer und Anbieter kostenlos -Keine Verbindungsentgelte, Routing auf bis zu 3 verschiedenen Festnetznummern, Erfolgsstatistik im Internet, Gespräche aus dem Mobilfunk nur 0,32 pro Minute (Sperrung der Anrufe aus dem Mobilfunk möglich), keine gesonderten Bereitstellungsentgelte und keine Mindestnutzungspauschalen.
Möchten Sie an dem Gespräch etwas verdienen, so bietet sich die 0900 Nummer an, bei welcher der Anrufer den vom Anbieter festgesetzten Betrag für Gesprächskosten und Mehrwertdienstleistungen zahlen muss.
Bei MSN communication GmbH zahlt man für eine 0900 Servicenummer momentan monatlich 14,99 Euro. Einmaliges Bereitstellungsentgelt und monatliche Mindestnutzungspauschale entfallen. Sie haben die Wahl zwischen 6 verschiedenen Minutentarifen, TCM-1 bis TCM-6 und 5 Einmaltarifen, TCE-1 bis TCE-5. Diese Tarife entscheiden darüber, wieviel der Anrufer zu zahlen hat.
Bei der Deutschen Telekom bezahlt man für eine 0900 Nummer eine Bereitsstellungsgebühr von 57,95 Euro und eine monatliche Gebühr von 11,55 Euro. T-Com begrenzt den Preis pro Minute, wie vom Gesetzgeber vorgeschrieben, auf 2,00 Euro und trennt die Verbindung automatisch nach 60 Minuten. Für Blocktarife (Einmalpreis pro Verbindung) gilt eine Höchstgrenze von 30,00 Euro pro Verbindung. Für die Beantragung und Zuteilung einer 0900 Nummer wird zusätzlich eine Gebühr von 62,50 Euro an die Bundesnetzagentur fällig.
Service-Nummern Übersicht
0137 | Für Gewinnspiele oder Abstimmungen, der Anrufer zahlt einen Betrag für die Gesprächskosten und den Service |
0700 | Persönliche Nummer, auch für Privatpersonen |
0800 | Service Nummer, für Anrufer kostenlos |
0900 | Nachfolger der 0190 Nummer. Tarif bis 2,00 EUR / Minute frei wählbar |
0180-X | Verschiedene Tarife möglich, Anrufer und Angerufener teilen sich die Gebühren |
Ausbezahlt werden die Anbietervergütungen je nach Anbieter erst nach einem gewissen Zeitraum, da nicht immer sicher ist, ob der Anrufer den Betrag auch wirklich mit der Telefonrechnung bezahlt.
Ebenfalls 6,90 EUR pro Monat kostet die 0700 Nummer, die zum Beispiel das Unternehmen 1&1 anbietet. Auch diese muss bei der Bundesnetzagentur für 62,50 EUR beantragt werden. Weiterleitungen sind an jede beliebige Nummer möglich, ins deutsche Festnetz ist dies für Sie auch kostenlos, eine Weiterleitung auf das Handy kostet 0,20 EUR pro Minute. Neben der Wunsch-Rufnummer (falls diese noch vorhanden ist) hat die 0700 mit der so genannten Suchkette einen weiteren Vorteil. Die Geduld des Anrufers vorausgesetzt, versucht der 1&1 Suchcomputer Sie nacheinander auf bis zu 5 verschiedenen Telefonnummern zu erreichen. Der Anrufer zahlt pro Minute in der Hauptzeit 0,12 EUR, in der Nebenzeit 0,06 EUR.
Diese Angabe darf neben der Nummer aber genauso wenig auf der Webseite oder anderen Veröffentlichungen fehlen, wie bei 0180- oder 0190-Nummern.
Interessant dabei: Die Vanity Funktion. Dabei wird ausgenutzt, dass viele Telefone zusätzlich zu den Zahlen auch über Buchstaben verfügen. So gibt man als Telefonnummer zum Beispiel: 0700 DRWEB an, was sehr viel leichter zu merken ist wie die gleiche Nummer in Zahlen: 0700 37932. Diese sollte trotzdem angegeben werden, denn noch ist nicht jedes Telefon damit ausgerüstet.
Servicenummern sind eine durchaus praktische Einrichtung. Sie schützen auf jeden Fall auch vor unerwünschten Anrufern oder Heerscharen von Ratsuchenden. Sie können auf potenzielle Kunden aber auch abschreckend wirken. Da Einrichtung und Abwicklung teilweise nicht unkompliziert sind, will die Sache gut überlegt sein.
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