Definitiv ist die Fußzeile kein Standbein eines Blogs. Denn Seiten bauen nie auf einen Footer auf. Es verhält sich umgekehrt. Der Footer hängt unten dran. Irgendwie. Das ist seine Art. Viel mehr kann er nicht.
Diesen Beitrag schreibe ich auch deshalb, weil es schon ein Post zum Thema Sidebar gibt. Wo bleibt der Footer? Das könntest du zurecht fragen. Deshalb dieser Beitrag.
Fußbereich, das klingt schon mal leicht käsig. Und tatsächlich gibt es wichtigere Dinge, die man in einem Blog zu erledigen hat.
Dieser Beitrag ist kein ausgewogener Journalismus, sondern absichtlich subjektiv. Ich möchte dich davon überzeugen, den Footer zu entschlacken.
Klassischerweise dünnt eine Webseite nach unten aus. Und zwar solange, bis nichts mehr kommt und man sich deshalb ohne schlechtes Gewissen wieder nach oben orientieren kann. Ein Link, der das ermöglicht, ist eine nette Geste. Der gute alte Top-Link. Ich setze ihn auch ein, in einer modernen Version mit Javascript. Mehr braucht es eigentlich nicht.

Tatsächlich gibt es Websites, die vollständig ohne einen Footer auskommen. Wenn man da nach unten scrollt, geht es einfach immer weiter. Infinite oder endless Scroll nennt sich das Verfahren. Seine Existenz ist logisch, denn wenn man die olle Zeile schon nicht braucht, warum hat man sie dann überhaupt? Eben. Warum nicht gleich ganz darauf verzichten?
Wenn du WordPress benutzt, kannst du ein Plugin installieren und den Effekt nachrüsten (Jetpack u.a.). Unglücklicherweise klappt es in vielen Fällen nicht, weil die Themes nicht kompatibel sind. Manche werden schon mit infinite Scroll ausgeliefert oder bieten eine entsprechende Umschaltmöglichkeit.
Vollständig auf den Footer verzichtet Medium. Dort hört ein Artikel einfach auf, es kommt noch eine Empfehlung zum Weiterlesen (oder zwei) und das war es dann.
Trotzdem kann der Fußbereich sinnvoll verwendet werden. Zum Beispiel in dem man notwendige, aber unwichtige Dinge dort unterbringt. Was für Dinge das sind? Na zum Beispiel der Link auf das Impressum, den willst du nicht unbedingt zentral auf den besten Plätzen liegen wissen. Oder der dieser Tage ebenso notorische wie nötige Cookie-Hinweis. Die AGB oder der Datenschutz wären auch so ein Fall.
Das wäre die Pflicht. Dann hätten wir da die Kür. Das Seitenende trägt eine Signatur. Genau, dein Name taucht da auf. Gemacht von / Geschrieben von / Hergestellt in und so weiter. Du könntest auch eine Art Stempel unterbringen, deine Unterschrift oder etwas, das einer Signatur ähnlich sieht. Sogar ein Foto ist drin. Hinzu kommt häufig die Jahreszahl und der beliebte Copyrighthinweis ©.

Die entscheidende Frage lautet, sieht überhaupt jemand den Footer? Rollen oder wischen die Leute soweit runter, dass sich die Mühe lohnt? Ich kann es dir nicht beantworten. Das ist von Site zu Site und von Seite zu Seite unterschiedlich.
Der Fuß der Dinge im Blog
Der Footer kann künstlerisch gestaltet werden. Oder er wiederholt Motive, die dein Design im Header zeigt. Das ist in der Regel Sache des Web- oder Themedesigners.
Eine Newsletter– oder Suchbox schadet nicht. Dito Social Media, wenn es entsprechende Icons und Hinweise nicht sowieso schon auf den Seiten gibt. Muss aber auch nicht sein.

Werbung funktioniert normalerweise nicht. Die Gründe liegen auf der Hand. Werbung will gesehen, nicht im Keller versteckt werden. Freiwillig buchen wird hier kein Werbetreibender. Eigenwerbung im Fußbereich macht, ist noch mal ein anderes Kaliber, man kann das machen.
Geschäftliche Websites könnten überlegen, Kontaktadressen und Servicenummern unterzubringen. Wer die benötigt, kommt auf seiner Suche danach bestimmt auch im Souterrain vorbei. Diese Art von Information wird im Footer erwartet, sollte also unbedingt vorhanden sein.
Bedenke, Redundanzen bringen nichts wenig. Anders ausgedrückt, was die Leute auf deinen Seiten schon übersehen, musst du im Footer nicht wiederholen. Damit ist nichts zu retten.
Manchmal sieht man Footer, die überdimensioniert in mehrere Lagen ausgebaut wurden. Das Gegenteil einer footerlosen Welt ist der Fat Footer. Den gibt es wirklich. In dem Fall wird die Navigation weitgehend ins Souterrain verlegt. Dazu kommt alles, was man sonst noch hineinstopfen kann. Das dicke Ende ist ein für mich fragliches Konzept, denn diese Platzierung der Navigation entspricht nicht den Erwartungen der Nutzer.
Ich vermute, dafür tragen Widgets einen Teil der Verantwortung. Mit deren Hilfe ist es einfach einen Footer prall anwachsen zu lassen. Es passt ja auch jede Menge hinein. Heraus kommen Gefilde mit Firlefanz und Tand. Du kennst die Kandidaten. Links, Kommentare, Tags, Rubriken, Instagram Fotos, Icons …
Flügel für Footer
Ich finde, ein Blogger sollte es damit nicht übertreiben. Erstens ist ungewiss, ob das alles überhaupt gesehen wird und zweitens – und das ist wichtiger – meine Theorie ist, dass ein umfangreicher Footer eine Website nach unten zieht. Stell es dir ruhig bildhaft vor. Betonschuhe verhießen noch nie etwas Gutes.
Du kannst im Untergeschoss aber auch keck eine Botschaft platzieren. Ein Mission Statement. Etwas, das dir überragend wichtig ist. Oder einen speziellen Gruß. Ein Symbol. Ein Testimonial. Oder etwas, das nur Insider verstehen. Eine Herausforderung für deine Fantasie.
Etwas Wichtiges, Plakatives hingegen gehört nicht in den Footer, das ist eine Angelegenheit für den Kopfbereich.
Der Footer verträgt am besten Leichtigkeit. Flügel wären eine gute Sache. Etwas Erhebendes hätte Stil. Ein idealer Footer sollte Auftrieb erzeugen, nicht dein Blog versenken.