Eigentlich ist es ja ein schöner Schnappschuss. Aber die Erinnerung an den Moment ist irgendwie heller als das Bild. Noch, aber was ist in fünf Jahren? Besser wäre es schon, man könnte etwas mehr erkennen. Kennen Sie das? Ihnen kann geholfen werden. Photoshop bringt genügend Werkzeuge und Funktionen mit, um Bildmaterial aufzuwerten. Und gerade Aufnahmen, die unter schwierigen Lichtsituationen entstanden sind, lassen sich leicht retten. Dabei schöpfen wir das Potenzial der vorhandenen Pixel aus und steuern gezielt die Lichter und Schatten im Foto. Es muss im Übrigen nicht immer Photoshop sein. Unterbelichtete Fotos lassen sich auch sehr guten mit den zahlreichen kostenlosen Photoshop-Alternativen.
Aufhellungsmechanismus in Photoshop #1: Belichtung
Geht es um die Korrektur von Fehlbelichtungen, so müssen wir den Profi Bild > Korrekturen > Belichtung gleich im ersten Schritt vorstellen. Oft reicht da das Verschieben des Belichtungs-Reglers aus, um das Foto zu optimieren. Ist das Bild unterbelichtet, so geht es mit dem Regler zur rechten Seite, ist es überbelichtet, so bewegen Sie den Regler in die entgegengesetzte Richtung.
Zur Feinjustierung kann der Versatz geändert werden, der sich auf die Mitteltöne bezieht und die Lichter weitgehend unberührt lässt. Oft ist es hilfreich, diesen Regler zur linken Seite zu bewegen und den Belichtungs-Regler noch etwas weiter zur rechten Seite, um das Foto aufzuhellen, aber trotzdem auch den Kontrast zu verstärken bzw. zu erhalten. Gamma hellt auf oder dunkelt ab, wobei selbst bei extremen Einstellungen Konturen gut sichtbar bleiben.
Aufhellungsmechanismus #2: Tonwertkorrektur
Über Bild > Korrekturen > Tonwertkorrektur wird ein Klassiker der Bildbearbeitung aufgerufen. Wir sehen ein Histogramm als schwarze Hügellandschaft und darunter drei Pfeile. Der graue Pfeil in der Mitte steht für die Mittelwerte und damit auch praktisch für die Gesamthelligkeit. Wir verschieben aber zunächst den weißen Pfeil für die Lichter bis zum Anfang der „schwarzen Hügelgruppe“.
So wurde das Foto schon etwas aufgehellt. Jetzt kommt der graue Regler für die Mitten zum Einsatz, der langsam zur linken Seite geschoben wird. Nicht zu weit, da ansonsten Kontraste verloren gehen. Auch das schwarze Dreieck für die Tiefen könnte noch zur rechten Seite bewegt werden, um wieder etwas mehr Kontrast zu erhalten.
Aufhellungsmechanismus #3: Tiefen/Lichter
Gehen Sie im Hauptmenü auf Bild > Korrekturen > Tiefen/Lichter, so sehen Sie zunächst ein kleines Dialog-Fenster mit zwei Reglern. Klicken Sie gleich auf Weitere Optionen einblenden, um alle Möglichkeiten zu sehen. Bei den Tiefen stellen Sie den Stärke-Regler auf 50, um dann über den Ton-Regler den Bereich der Aufhellung größer aufzuziehen. Über den Radius erfolgt noch eine Feinjustierung.
Wir nutzen die Regler unter Lichter, um auch die helleren Bereiche im Dokument zu kontrollieren. Zuletzt bewegen wir den Regler der Mitteltöne zur Optimierung dieses Bereiches.
Aufhellungsmechanismus #4: Helligkeit/Kontrast oder Gradationskurven
Theoretisch könnten Sie auch Bild > Korrekturen > Helligkeit/Kontrast wählen, um eine Unterbelichtung aufzuhellen. Da wird jedoch der Profi sagen, dass die Gradationskurven als Korrektur weitaus bessere Ergebnisse erzielt. Die Kurven sind ebenso ein Klassiker der Bildbearbeitung und eines der ältesten Werkzeuge zur Optimierung. Setzen Sie da einfach einen Greifpunkt genau in der Mitte auf die Linie. Ziehen Sie diesen nach oben, um das Bild aufzuhellen. Setzen Sie einen zweiten Punkt in die linke, untere Ecke und ziehen Sie diesen leicht zur rechten Seite hin.
Aufhellungsmechanismus #5: Negativ multiplizieren
Mein letzter Tipp ist eine „Haudrauf-Methode“. Dabei wird per Tastenkürzel Strg+J die Ebene kopiert, um dann die Füllmethode von Normal auf Negativ multiplizieren umgestellt. Ist der Effekt noch immer zu schwach, so kann dieser über Strg+J verdoppelt werden. Die Ebenendeckkraft dieser Ebene(n) steuert dann die Stärke der Umsetzung. Perfekt, um schnell zu sehen, ob die Aufnahme mit einer hier vorgestellten Methode optimiert werden kann.
Natürlich können in Photoshop immer alle Techniken kombiniert werden, um noch gezielter Top-Ergebnisse zu erreichen. So nutzen wir die Stärken unserer Bildbearbeitungssoftware komplett aus. Und damit können selbst schlechte Fotografen gute Aufnahmen erstellen…
(dpe)