Shoutcast, Icecast oder ähnliche Server-Software sind beim Googlen nach Anleitungen fürs MP3-Streaming unter den ersten Treffern. Doch Überraschung, es geht auch ganz ohne spezielle Server-Software. Tatsächlich ist der Einbau eigener MP3-Streams eine erstaunlich unkomplizierte Angelegenheit. Wir brauchen dazu nichts weiter als das MP3-File.
Die Vorbereitung
Damit das MP3 durchs Internet fließt und nicht bei langsamen Verbindungen ins Stocken gerät, sollte es entsprechend klein sein. 24 Kbit/sec Mono sind die Maße bei denen auch Modem-Benutzer noch mithalten können. Idealerweise kodieren Sie das Ausgangsmaterial von CD oder Wav-Datei sofort ins passende Format – zum Beispiel mit Exact Audio Copy.
Haben Sie eine MP3-Datei mit höherer Bitrate wandelt Winamp diese schnell um. Wählen Sie dazu unter Options/Preferences/Plug-Ins/Output das Nullsoft Disk-Writer Plug-in aus. Mit einem Klick auf Configure öffnet sich das Konfigurations-Fenster. Machen Sie hier einen Haken bei „Convert to Format“ und wählen Sie unter „…“ das Format MPEG Layer-3 und die Attribute 24 kBit/s, 16,000 Hz, Mono. Bestätigen Sie mit OK. Im Konfigurations-Fenster können Sie unter „Output Directory“ jetzt noch einstellen, wo das fertige Mini-MP3 hin soll. Jetzt nur nochmal mit OK bestätigen und schon wandelt Winamp ihre MP3-Datei beim Abspielen wie gewünscht um und speichert sie ordentlich ab.
Convert to Format
Das Geheimnis
Laden Sie das MP3 auf Ihren Webserver, z.B. als http://www.meineDomain.de/stream.mp3 Erstellen Sie mit Notepad o.ä. eine Datei, die nichts weiter enthält als einen Link auf das MP3. In unserem Fall: http://www.meineDomain.de/stream.mp3
Speichern Sie diese Datei mit dem Namen und der Endung stream.m3u ab und laden Sie die Datei auf Ihren Webserver.
Der Trick ist es, nicht das MP3 direkt aufzurufen, sondern unsere extra erstellte Datei mit der .m3u Endung. Ein Link auf http://www.meineDomain.de/stream.m3u startet den Stream wie vorgesehen.
Prolog
Unsere Streaming-Variante funktioniert mit den meisten Servern auf Anhieb. In den seltenen Fällen wo der Server nichts mit den Endungen .mp3 oder m3u anfangen kann, hilft die Erstellung einer Datei mit dem Namen .htaccess mit den folgenden Zeilen:
AddType application/octet-stream mp3
AddType audio/x-mpegurl m3u
AddType audio/x-twinvq vqf
AddType audio/x-twinvq vql
AddType audio/x-twinvq vqe
Mit dieser Datei auf Ihrem Webserver und zwar im gleichen Verzeichnis wie Ihre MP3-Dateien, oder darüber, behandelt der Server Dateien mit der MP3-Endung als Binärdaten und versucht nicht sie als Text oder HTML darzustellen.
Frank Rohse beschäftigt sich hauptberuflich mit der Erstellung zukunftssicherer, standardbasierter Webseiten.
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5 Antworten zu „Enthüllt: So einfach funktioniert Do it yourself MP3-Streaming“
— was ist Deine Meinung?
Ist ja alles schön und gut, aber das hier hat nichts mit streamen zu tun. Das ist nichts weiter als ein aufruf einer MP3 Datei. Dafür kann man auch einen x beliebigen Player aufrufen. Ein stream läuft kontinuierlich und man schaltet sich sich dazu und startet nicht den stream.
Grüsse
Christian
Hallo Christian!
Lange Zeit war diese Art des Streamens die einzige, die man sich überhaupt leisten konnte. Ich kann mich an Zeiten erinnern, da dominierte Real Networks den Markt und echtes Live-Streaming konnte schnell die Preisgrößenordnung eines Porsche Cayenne erreichen. Dieser Beitrag hier ist sieben Jahre alt. Heute würde man ihn wohl etwas anders schreiben. Nichtsdestotrotz ist der Begriff Streaming korrekt verwendet.
Schönen Sonntag noch
Dieter Petereit
Dr. Web Team
@Felix: du kannst die URL nicht verstecken, da sie ja benötigt wird um an den stream zu gelangen.
@mac: wenn Du die enthaltene musik selbst gemacht hast, hast du das copyright und kannst mit der datei machen was du willst:streamen, brennen, verschenken, verkaufen, essen,…
wenn du aber die mp3 aus ner CD gerippt hast, oder sonst irgendwie fremdes material verarbeitet, kopiert, wasauchimmer, dann ists ne raubkopie, und du machst dich strafbar wenn du die datei besitzt, streamst, brennst, verschenkst, verkaufst oder isst.
@Frank: ich wollte nur noch sagen dass das Wort „Prolog“ die lateinische silbe „pro“ (=vor, für) enthält, und bedeutet, das kapitel kommt am anfang (=vorwort). was du in der überschrift meinst, ist entweder der Epilog oder ein Fazit.
habe ich das Recht um „meine“ mp3 zu streamen ?
@Felix, dann lass es sein das streamen LOL !
ist echt einfach und funktioniert wunderbar aber wie bekomme ich es hin das wenn ich die datei streame, man den namen nicht sehen kann….. also wenn ich die playliste über nen player streame dan nsteht da immer der link wo die mp3 aufm server liegt…… wie kann ich das ändern, ich hab nämlich keinen bock das alle mit dem link die mp3s bei mir laden können xD