Auch rein kostentechnisch kann es sich lohnen, die verschiedenen Angebote sog. Digitalbanken genauer unter die Lupe zu nehmen. Und weil viele Banken mittlerweile einen Kontowechselservice anbieten, stellt die Umstellung auf ein digitales Geschäftskonto bei einer neuen Bank auch keine schmerzhafte weil zeitraubende Hürde mehr dar. Schliesslich rufen klassische Banken auch schon für einfache Transaktionen wie die Änderung eines Dauerauftrags sowie Lastschriften ordentliche Gebühren auf. So kommen bereits bei einer überschaubaren Anzahl an Kontobewegungen leicht mehrere Hundert Euro für Kontoführung und Transaktionen im Jahr zusammen.
Mit welchem Konto man am günstigsten fährt, hängt natürlich vom konkreten Einzelfall ab. Die Grundgebühren von Geschäftskonten sind zwar meist höher als die bei Privatkonten – die jährlichen Gesamtkosten des Geldverkehrs können unterm Strich trotzdem niedriger sein.
Was ist ein digitales Geschäftskonto?
Im Gegensatz zu einem Geschäftskonto bei der Bankfiliale in der Nähe haben Internet-Direktbanken keine Filialen. Auch das digitale Businesskonto wird komplett online per PC und App verwaltet. Ebenso finden die Antragstellung, Anmeldung und Identifizierung übers Internet statt. Einen Bankberater bekommt man nicht zu Gesicht. Beratungen werden telefonisch, per Mail oder Online-Chat durchgeführt.
Worauf kommt es beim Geschäftskonto Vergleich an?
Ein Online-Geschäftskonto ist für einen jungen Unternehmer ein wichtiges Tool. Es gewährt ihm nicht nur einen klaren Überblick über seine geschäftlichen Finanzen und trennt diese sauber von allen privaten Verbindlichkeiten, sondern es vereinfacht um ein Vielfaches die jährlich anstehende Steuererklärung.
Da es zurzeit einige Angebote für Online-Geschäftskonten im Internet gibt, lohnt es sich in Ruhe einen Geschäftskonto Vergleich vorzunehmen. Nur so wird man ein passendes und auf die individuellen Wünsche zugeschnittenes Angebot finden.
Ein kostenloses, digitiales Geschäftskonto: Gibt es sowas?
Gerade für Unternehmen in der Start- und Gründungsphase ist ein kostenloses digitales Geschäftskonto eine gute Sache. Online-Direktbanken und FinTechs bieten hier eine Reihe von Möglichkeiten, die ganz ohne monatliche Grundgebühren auskommen und zudem unlimitierte und entgeltfreie Buchungen erlauben. Für Firmen, die monatlich regelmäßige Bargeldeinzahlungen vornehmen müssen, sind diese Konten allerdings nicht geeignet. In diesem Fall lohnt sich ein Gespräch mit der Hausbank. Hier wird es sicher kein Geschäftskonto ohne Kosten geben, dafür bieten die Bankfilialen im Zusammenhang mit solchen Konten günstige Finanzierungen und weitere nützliche Leistungen an. Doch dies dürfte z.B. für Digitalagenturen und sonstigen Firmen mit digitalen Geschäftsmodellen kein „Dealbreaker“ sein, da deren Kunden Rechnungen bargeldlos bezahlen. Im Gegenteil, steigen z.B. bei einem Internet-affinen Startup die Anzahl der Transaktionen sprunghaft, weil das Geschäft gut skaliert, lohnt sich ein digitales Geschäftskonto aufgrund der wesentlich niedrigeren Transaktionsgebühren auf jeden Fall.
Online-Businesskonto eröffnen: Was wird benötigt?
In der Regel ist die Einrichtung eines digitalen Geschäftskontos unkompliziert und komplett online möglich. Auch die Identifizierung kann mittlerweile bei vielen Banken mithilfe einer App per Videochat durchgeführt werden. Mit dem Ausweis bzw. Reisepass erfolgt per Smartphone und Video Chat die Online-Identifizierung. Damit erübrigt sich das aufwendige Postident-Verfahren oder der Besuch bei der Bank.
Für wen lohnt sich ein digitales Geschäftskonto?
Es ist für niemanden in Deutschland, außer Kapitalgesellschaften (z. B. GmbH, AG, UG) Pflicht, ein Geschäftskonto zu besitzen. Dennoch ist es für Selbstständige von Vorteil, durch die Kontentrennung private und berufliche Finanzen besser im Blick zu haben. Das erleichtert auch die Zusammenarbeit mit dem Steuerberater, wenn dieser die monatliche Buchhaltung übernimmt und sich dazu die Banktransaktionen in sein DATEV-System importiert. Ein Unternehmer möchte sicherlich vermeiden, dass die Steuerfachangestellte sämtliche Privatausgaben zu Gesicht bekommt. Selbst wer auf eine kostenlose Einnahmen-/Ausgabenrechnung setzt und die Steuererklärung selbst einreicht, achtet auf eine Trennung zwischen privaten und geschäftlichen Transaktionen.
Für Einzelunternehmer, Freiberufler und Kleingewerbetreibende kann das gewohnte Girokonto bei einer Online-Bank ausreichen und als digitales Business Konto genutzt werden. Allerdings haben viele Banken etwas dagegen, wenn man ein Girokonto als geschäftliches Konto nutzt. Am besten schaut man in die AGBs der Bank oder sucht das persönliche Gespräch, um sich beraten zu lassen. Das Argument der Banken für die Kostenpflicht bei einem Geschäftskonto ist der erhöhte Aufwand bei der Führung eines solchen Kontos, da hier oftmals deutlich mehr Buchungen als für ein privates Girokonto anfallen.
Ein digitales Geschäftsgirokonto bedeutet eine erhebliche Erleichterung bei der Buchführung. Aus diesem Grund lohnt es sich für alle diejenigen, die hier einen erhöhten Bedarf haben. Ein Kleinunternehmer, der nur 2-3 Rechnungen im Monat schreibt und dementsprechend wenig Zahlungseingänge auf seinem Konto zu verbuchen hat, kann dies auch mit einem zweiten Girokonto ganz gut überblicken.
Die Vorteile des digitalen Business Kontos
Die FinTechs bieten ihren Kunden im Geschäftskontobereich nicht nur die komplette digitale Verwaltung der eigenen Finanzen an, sondern oftmals auch die Möglichkeit, das Konto mit einer Buchhaltungssoftware zu verknüpfen. Das macht nicht nur die jährliche Steuererklärung um ein Vielfaches einfacher, sondern bringt eine Menge nützlicher Funktionen mit sich.
Dazu gehören unter anderem:
- digitale Speicherung von Belegen
- Vorausberechnung der Steuern und Ablage in automatische Unterkonten
- Verbindung zum Steuerberater
- Reporting, Budgetplanung, Umsatzsteuerbericht, Rechnungsbericht
Fazit
Ob nun das digitale Geschäftskonto die ideale Lösung für das eigene Unternehmen darstellt, hängt immer davon ab, um was für ein Geschäft es sich handelt. Wer regelmäßige Geldeinzahlungen durchführen muss und Finanzierungsangebote in Anspruch nehmen möchte, ist mit einer Bankfiliale in seiner Nähe besser bedient.