Zunehmend erlaubt der Arbeitgeber das Remote arbeiten vom heimischen Arbeitszimmer aus. Aber, eine vorwiegend sitzende Tätigkeit ist das, was uns auf Dauer krank machen kann. Doch auch andere Bausteine gehören zu einer guten Büroatmosphäre. Es gibt viele gute Tipps für einen gesunden und alltagstauglichen Büroarbeitsplatz. Für die Umsetzung muss jeder selbst sorgen, mit oder ohne Unterstützung vom Arbeitgeber.
Was macht überhaupt ein gesundes Büro aus? Der Begriff „Gesund” impliziert zum einen, dass wir alles vermeiden, was und krank macht, idealerweise nicht nur körperlich, sondern auch psychisch. Für ein gesundes Büro ist es auf der körperlichen Ebene wichtig, dass deine Sitzhaltung am Arbeitsplatz so unterstützend wie möglich ist. Für ausgleichende Bewegungen darüber hinaus musst du selbst aktiv sorgen. Das ist oft einfacher gesagt, als getan.
Arbeitgeberpflichten: Typischen Bürokrankheiten vor Ort vorbeugen
Die Liste von typischen Bürokrankheiten ist lang: Maus-Arm, Augenmigräne, Tablet-Schulter oder Schreib-Ellenbogen können durch eine falsche Arbeitshaltung entstehen. Darum, dass solche gesundheitlichen Beeinträchtigungen gar nicht erst entstehen, muss sich dein Arbeitgeber kümmern. Es gibt dafür gesetzliche Arbeitsschutz-Regelungen, die Arbeitgeber bestimmten Ausgestaltungen in Büroräumen verpflichten. Diese Regelungen (u.a. aus der 2016 in Kraft getretenen Arbeitsstättenverordnung ArbStättV) betreffen verschiedene Bereiche in Arbeitsräumen:
- Tageslicht und Beleuchtung
Ausreichend Tageslicht ist wichtig für die Gesundheit der Augen. Dazu zählt auch der Blick nach draußen. Jeder Betrieb muss Arbeitsräume mit Tageslicht oder Fenstern nach außen haben. - Computerarbeitsplätze
Ein Arbeitgeber muss Computerarbeitsplätze so einrichten, dass Gesundheitsbeeinträchtigungen durch Fehlhaltungen vermieden werden. Um dies zu erreichen, bedarf es individuell einstellbarer ergonomischer Schreibtischstühle und Schreibtische, die in der Höhe und Neigung verstellbar sind. Hauptkriterium dabei ist, dass sie arbeitsmedizinischen Standards entsprechen. - Elektrisch höhenverstellbare Tische
Ständiges Sitzen ist schlecht für den Rücken. Bis dato ein allseits bekanntes Problem, dem teilweise mit recht ulkigen und unbequemen Sitzgelegenheiten Abhilfe geschafft wurde. Der neueste Trend für die Arbeit am Bildschirm sind elektrisch höhenverstellbare Tische, die es ohne großen Aufwand erlauben, den Arbeitsplatz in einen Stehtisch zu verwandeln. Einer der führenden Anbieter für solche Steh-Arbeitsplätze ist Flexispot, die vom 23. bis 25. Mai eine FlexiSpot Brand Day Celebration mit verschiedenen Aktionspreisen anbieten. - Bildschirmqualität
Um Augenbeschwerden und Sehstörungen durch die Bildschirmarbeit zu vermeiden, muss eine hohe Bildschirmqualität gewährleistet sein. Das betrifft nicht nur eine hohe Bildschirmauflösung und eine ausreichende Bildschirmgröße, sondern auch eine ergonomisch richtige Bildschirmaufstellung. Die richtige Höhe, ein richtiger Sehabstand und Winkel sind elementar für eine gesundheitsschonende Arbeitshaltung. - Büroraumgröße
Büroräume haben auch eine optimale Mindestgröße, damit sich die Angestellten ausreichend bewegen können: Eine Person braucht mindestens acht Quadratmeter Platz, jede weitere bedarf weitere sechs Quadratmeter. Ein Computerarbeitsplatz hat einen Mindest-Flächenbedarf von acht bis zehn Quadratmetern inklusive der Büromöbel. Überdies sind weitere Bewegungsflächen vorzusehen. - Pausenräume
Bei einer Betriebsgröße von mindestens 10 Personen muss ein entsprechender Pausenraum oder ein Pausenbereich zur Verfügung stehen.
Für die Durchsetzung dieser arbeitsrechtlichen Vorschriften kann in großen Betrieben ein Betriebsrat oder die Personalvertretung sorgen. Überall, wo kein Arbeitgeber für die Gesundheit am Arbeitsplatz sorgen muss, wie in kleinen Betrieben, bei Jobs im Vertrieb aus dem Home-Office oder in Coworking-Büros, muss jeder selbst die Vorgaben für ein gesundes Büro umsetzen.
Die Zutatenliste: materielle und immaterielle Gesundheitsbedingungen
Wer den Arbeitsbereich Büro zu einem Wohlfühlbereich machen will, braucht die richtigen Zutaten dafür. Mit einer ergonomischen Büroeinrichtung ist eine gesunde Basis geschaffen. Es gibt darüber hinaus eine ganze Reihe sinnvoller Ergänzungsartikel, damit wir an unserem Schreibtisch die optimale Haltung einnehmen können, wie Fußstützen, ergonomische Pads oder Stützplatten am Schreibtisch. Eine gesunde Büroeinrichtung lässt sich im Großen und Ganzen durch den Einsatz von Hardware erreichen.
Doch es gibt auch einiges im immateriellen Bereich, was zu unserem Wohlbefinden beiträgt. Ganz wichtig ist eine gute Arbeitsatmosphäre. Einen wohlwollenden Arbeitskollegen können wir uns nicht zaubern. Doch für die eigene gute Laune können wir sorgen und uns über die netten Kollegen um uns herum freuen. Die Wirkung von Späßen am Arbeitsplatz ist wissenschaftlich erwiesen und wird von den meisten intuitiv eingesetzt.
Doch das reicht nicht in jedem Fall. Manche Probleme lassen sich nicht einfach weglachen. Stress und Konflikte oder gar Mobbing am Arbeitsplatz tragen selbst bei einem ideal eingerichteten Büro zu gesundheitlichen Problemen bei. Auch permanente Überarbeitung und Überforderung gehören dazu.
Manchmal genügt es nicht, sich in der Pause zu bewegen, um den Stress abzubauen. Solltest du dich jetzt angesprochen fühlen, finde heraus, was die Ursache für deinen Stress ist. Suche dir den richtigen Ansprechpartner für dein Problem, das kann dein Chef sein oder eine Vertrauensperson im Betriebsrat:
- Ist die Arbeitsbelastung zu groß oder brauchst du Entlastung durch andere?
- Kann deine Arbeit besser aufgeteilt werden?
- Haben auch andere Probleme mit einem bestimmten Kollegen?
- Ist dein Arbeitsbereich nicht gut strukturiert und kann dies geändert werden?
Für eine aktive Gesundheitsvorsorge selbst sorgen
Hand aufs Herz: Du weißt, wie wichtig ein ergonomischer Arbeitsplatz ist oder wie wohltuend bestimmte Verhaltensweisen während der Schreibtischarbeit sind – findest aber vor lauter Todos nicht dazu, die vielen guten Tipps gegen Bürokrankheiten umzusetzen?
Es ist schon verrückt! Beim Erledigen von Arbeitsaufgaben zeigen wir stets Top-Leistungen und geben alles, doch wenn es um unsere eigenen Belange geht, sind wir eher nachlässig. Woran liegt das eigentlich?
Diesbezüglich spielen zum einen alte eingefahrene Muster eine Rolle, die sich unbewusst zeigen. Es ist die eigene Einstellung, die zählt. Du hast ein Recht auf eine gesunde Büroatmosphäre. Vieles, was für die Gesundheit im Büro sorgt, kann von außen auf uns einwirken: das richtige Mobiliar, ein gutes Büroraumkonzept und ausreichend Luft und Licht. Für einiges kann unser Arbeitgeber sorgen, doch wir müssen auch aufmerksam sein, was wir brauchen. Das kann uns niemand abnehmen, auch ein guter Arbeitgeber nicht.
Dass alles zu unserem Besten eingestellt ist, dafür müssen wir selbst die Sorge tragen. Vieles dabei ist aktive Selbstbeteiligung, sozusagen aktive Gesundheitsvorsorge im Büro. Dazu gehört alles, was dir wirklich guttut:
Regelmäßige Pausen einrichten (oder überhaupt eine wirkliche Pause zu ermöglichen), gesunde Nahrungsmittel zu sich nehmen, ausreichend trinken und ausgleichende Bewegung während und nach der Arbeitszeit einplanen.
Wenn die Arbeitsatmosphäre im Büro schlecht ist, gilt es, die Ursachen dafür zu finden und diese offen anzusprechen. Das ist ebenfalls Teil einer gesunden Büroumgebung und in der Wirkung nicht zu unterschätzen.
(Beitragsbild: Depositphotos)
2 Antworten zu „Diese Zutaten für ein gesundes Büro kann jeder einsetzen “
— was ist Deine Meinung?
Ich finde der Punkt „ausreichende Bewegung“ bedarf, gerade in Zeiten des Home Office, unserer besonderen Aufmerksamkeit. In der Firma bewegt man sich bei einem Bürojob zwar auch nicht übermäßig viel, aber man muss sich dann doch schon das eine oder andere Mal zu einem Termin oder in die Kantine schleppen. Zuhause ist es mir schon häufig passiert, dass ich einfach 3-4 Stunden am Arbeitsplatz sitze, ohne einmal aufgestanden zu sein. Meetings werden ja bequem per Zoom oder Teams erledigt und die Mittagspause fällt im Zweifelsfall einfach aus. Ist ja eh zu umständliich für sich alleine zu kochen…
Viele Grüße
Enrico
Immer mehr Firmen haben die Wichtigkeit von einer gesunden Arbeitsumgebung erkannt und investieren langfristig in die Verbesserung. Schon verstellbare Stehtische können Rückenleiden vermeiden und die regelmäßige Büroreinigung kann Grippewellen vermeiden. Dass dies eine Investition ist, die sich auch wirtschaftlich rentieren wird, wird immer mehr Beachtung finden.