Heute machen wir enorm viele Sachen mit dem Computer. Wir schreiben, lesen, zeichnen, designen, bearbeiten Fotos und kommunizieren. Zahlreiche Programme, Editoren, Sozialplattformen sind fester Bestandteils des Lebens der meisten hier, insbesondere derer, die ihr Berufsleben dem Internet widmen. Doch auch in der heutigen Computerwelt darf man die Geschichte nicht vergessen. Wer ein Webdesigner (und nicht nur) ist, sollte sich mit den Ursprüngen seiner Arbeit beschäftigen. Um die Ursprünge des Designs wird es im heutigen Beitrag gehen.
(Bildquelle: Design Decoration Craft auf Flickr | CC-BY-SA)
Smarthistory
Die erste Quelle kultureller Geschichte ist Smarthistory. Smarthistory beschäftigt sich mit Kunstgeschichte, beginnend mit Höhlenmalerei. Die Webseite nennt sich selbst Lehrbuch und strebt das Ziel an, auf verständliche Art und Weise alle möglichen Aspekte der Kunstgeschichte zu vermitteln. Hier findet man zahlreiche Videos, Bilder, Biographien, Zeitlinien und viel mehr. In der oberen Menüleiste stehen die Rubriken „Time“, „Style“, „Artist“. Diese Aufteilung ermöglicht es, Informationen nach verschiedenen Kriterien zu suchen. Ich bin in der Rubrik „Time“ auf „1500 – 1600 End of the Renaissance and the Reformation“ gegangen und sofort stand mir ein Beitrag zu Verfügung, der den Begriff „Renaissance“ ausführlich erklärte. Links befindet sich ein Menü mit allen Zeitabschnitten in der Renaissance. Klickt man auf einen Zeitabschnitt, beispielsweise auf „High Renaissance“, so öffnet sich eine weitere Menüleiste, die alle Künstler samt ihren Biographien und berühmten Werken auflistet. Um über einen Künstler mehr zu erfahren, einfach auf seinen Namen klicken und schon stehen zahlreiche Texte, Fotos und Videos zur Verfügung.
Menü mit Zeitaufteilung einer Kunstepoche sowie berühmteste Künstler dieser Epoche. Hier: High Renaissance mit Leonardo da Vinci
Smarthistory ist meiner Meinung nach sehr empfehlenswert, besonders wenn Sie sich für die Kunstgeschichte von ihren Anfängen bis zu den sechziger Jahren interessieren.
Design Is History
Eine weitere sehr gute Recherchequelle für Geschichtsinteressierte ist Design Is History, eine informative Webseite, welche von Dominik Flask betrieben wird. Diese Webseite wurde als Lernhilfe für Graphikdesigner konstruiert. Man kann ab dem Jahr 1450 starten, der Zeit, wo der Buchdruck erfunden wurde und bis zum Design der Gegenwart fortfahren. Die Webseite hat eine sehr schöne Typographie und wirkt nicht überladen, was mir persönlich gut gefällt.
Design Is History – Startseite: ein Ausschnitt
Einige Werke aus den vergangenen Jahren
Ich habe für Sie ein paar Kreationen aus jeder Rubrik als Beispiel für das Angebot von Design Is History angehängt.
El Lissitsky: Propagandabilder
Ladislav Sutnar: Informationsgraphiken
Lou Dorfsman: Gastrotypographicalassemblage
The Face: eine Modezeitschrift aus den 80-ern, designed von Neville Brody
Sagmeister: book Things I Have Learned in My Life So Far
Im Weiteren findet man auf DesignIsHistory nützliche Quellen, welche sich mit den Themen Typographie, Design und Geschichte beschäftigen. Sie finden hier auch Buchempfehlungen, Interviews mit Designern sowie nützliche Artikelquellen.
Graphics Atlas
Bei dem Graphics Atlas handelt es sich um eine Online-Quelle, die verschiedene Funktionen für die Erforschung von Graphiken und Druck enthält. Das scheint etwas für Leute zu sein, die sich wirklich viel mit Kunstgeschichte beschäftigen, ist aber meiner Meinung nach für jeden interessant. Im oberen Menü befinden sich die Rubriken „Guided Tour“, „Compare“ und „Identification“. Ich habe mir angesehen, was in jeder Rubrik steckt. Unter „Guided Tour“ sind Verfahren zur Erstellung von Grafiken aufgelistet. Diese lassen sich unter „Visual Browser“ direkt an Beispielbildern darstellen. Unter „Timeline“ findet man die Zeitinfos zu jedem Verfahren. Um die Beispiele zu sehen, bewegen Sie den Cursor auf den Namen eines Verfahrens und schon wird eine Liste von dazugehörigen Beispielen angezeigt.
Anzeigemöglichkeit: Visual Browser
Klickt man auf eine Technik, bekommt man ein Beispiel mit ausführlicher Beschreibung zu sehen. Mit Hilfe weiterer Menüs ist es möglich, sich über die speziellen Merkmale einer Technik zu informieren. In der Rubrik „Identifikation“ finden Sie alle Merkmale ausführlich dargestellt. Was ist charakteristisch für ein Polaroid-Foto? Welches Fotopapier wurde da verwendet? Welches Format? Wie ist die Qualität der Bilder? Das alles und viel mehr ist in einfacher, aber ausführlicher Weise beantwortet und mit anschaulichen Beispielen unterlegt.
Identifikation eines Polaroid-Bildes
Fazit: Im heutigen Beitrag habe ich Ihnen drei schöne Quellen vorgestellt, mit denen man vieles über Anfänge der Kunst und des Design lernen kann. Es ist nämlich sehr nützlich, sich in den Anfängen des eigenen Berufs auszukennen. Diese Webseiten sind aber auch für Nicht-Designer interessant und empfehlenswert. Nehmen Sie sich also ein wenig Zeit und lesen Sie über die spannende Kunst- und Designentwicklung. Sicherlich werden Sie dabei Spass haben!
(dpe)