Die mobile Gesellschaft verlangt jederzeit den Zugang zu allen relevanten Daten. Die Festplatte des Notebooks bietet sich als Speicherort an, auch der FTP-Server könnte helfen. Bequemer und flexibler sind Online-Depots, um Dateien auf der virtuellen Festplatte zu speichern. Ein inzwischen lukratives Geschäft für zahlreiche Netz-Unternehmer.
Es gibt viele Gründe für einen Speicherplatz im Netz. Der Laptop wird geschont, die Dateien stehen auf jedem Rechner zur Verfügung und der Austausch mit Kollegen erfolgt leichter. Dazu ist das Lager auch noch ein Backup der wichtigsten Daten, die aktuell genutzt werden. Dieser Punkt ist relevant, selbst wenn ein Backup auf DVDs erfolgt, denn kaum einer lagert diese wirklich an einen anderen Ort aus. Das so genannte Online Storage bietet sich als Lösung an.
Storegate
Storegate ist ein Dienstleister, der seine virtuellen Festplatten zweckorientiert anbietet. Für den privaten Anwender ist das Paket „Private Basic“ gedacht, das wie jede Festplatte alle Dateiformate zulässt. Die nötigen Zugangsdaten vorausgesetzt, können auch andere Mitarbeiter über das Webinterface oder per FTP auf die Daten zugreifen. Wem die 50 MB nicht reichen, bekommt mit „Private Plus“ 2 bis 20 GB. Die Einrichtungsgebühr ist dabei gestaffelt und reicht von etwa 43,00 Euro für 2 GB bis zu 212,00 Euro bei 20 GB. Eine monatliche Gebühr von 5,49 Euro kommt immer hinzu.
Unternehmer sollen spezielle Pakete mieten. Corporate Basic“ bietet 100MB, „Corporate Plus“ 10 bis 200 GB, was einmalig 132,00 bis 1859,00 Euro kostet. Monatlich kommen 27,00 bis 330,00 Euro dazu. Alle Pakete bieten die gleichen Optionen. So gibt es ein Backup-, Workgroup-, File-Sharing- und Web-Album-Service.
Beim automatischen Backup werden die Daten auf den lokalen Rechner ausgewählt und fortan selbsttätig gesichert. Das Web Album dient der Organisation des Bildarchivs, das File Sharing dem gezielten Austausch von Dateien mit der Freigabe eines zuvor bestimmten Ordners und die Workgroup dem gemeinsamen Arbeiten. Dieser Service verlangt allerdings das etwas teurere „Corporate Multi“-Paket.
Storegate staffelt seine Preise nach Speicherplatz
Streamload
Ganze 25 GB stehen bei Streamload kostenlos zur Verfügung, allerdings mit der Einschränkung, nur 1 GB Traffic pro Monat zu generieren. Die maximale Dateigröße beträgt hier 25 MB. Für 4,95 Dollar pro Monat entfällt diese Begrenzung und man kann Daten bis zu 10 GB pro Monat bewegen. Dafür stehen 100 GB Speicherplatz bereit, um gefüllt zu werden. Mit „Streamload Professional“ steigern sich die Werte auf 1000 GB Speicherplatz und 100 GB Datentransfervolumen. Das kostet vergleichbar günstige 29,95 Dollar pro Monat.
Die Daten werden per FTP oder über den Uploadmanager auf die virtuelle Festplatte befördert. Der Download und das Streaming von Videos sind genauso erlaubt, wie MP3- oder Bild-Archive. Selbst als eMail-Zwischenspeicher kann Streamload dienen. Statistiken der Downloads, die Option Alben anzulegen und der eMail-Support runden das Angebot ab.
Im Vergleich sehr günstig: Streamload
Strongspace
Der Service von Strongspace ist von 5 GB bis hin zu 100 GB gestaffelt. Die Preise haben dabei eine Spannweite von 15,- bis 100,- Dollar pro Monat. Die Einrichtung ist dafür kostenlos. Wie viele Benutzer auf die Daten zugreifen können, hängt von dem Paket ab, das gemietet wird. Man kann es auf die kurze Formel bringen: Je mehr man zahlt, desto mehr Nutzern wird der Zugriff gestattet.
Wird Basecamp, die Ajax-bestückte Projekt-Plattform genutzt, so kann Strongspace direkt als externer SFTP-Server eingebunden werden und hat damit genug Platz für alle Projektdateien. Ein automatisches Backup für den Laptop oder speziell für die eMails wird ebenfalls unterstützt.
Strongspace bietet den Zugriff auf Basecamp
eSnips
eSnips bietet 1 GB Speicherplatz kostenlos an. Das hört sich wenig an, doch für den Freelancer, der nur die aktuellen Projektdaten zwischenlagern möchte, reicht es aus. Eine Besonderheit ist hier die eSnips Toolbar, über die man das virtuelle Laufwerk ansteuern kann. Auch können die Inhalte des Browser ausgewählt und mit einem Knopfdruck abgespeichert werden. Kollegen bekommen eine Einladung mit den Zugangsdaten und können so auf die Dateien zugreifen.
Wenig Speicherplatz, dafür kostenlos
GMail Drive
Wer ein Gmail-Konto nutzt, kann sein Mailfach mit immerhin über 2,0 GB Speicherplatz in eine virtuelle Festplatte umwandeln. Möglich wird das durch die Freeware Gmail Drive von Viksoe. Nach der Installation findet man im Explorer den Eintrag Gmail Drive, worüber der Speicherplatz wie ein Netzwerklaufwerk angesteuert werden kann. So können Ordner angelegt und mit Dateien gefüllt werden. Diese sind auch über das Webinterface von Google Mail zugänglich, wo das Kopieren, Löschen oder Umbenennen von Dateien ebenso möglich ist, wie einfaches Drag and Drop.
Gmail Drive ist gegenwärtig als Beta-Version erhältlich. Wie auf der Website zu lesen, hat das genutzte Dateisystem eine Limitierung auf 40 Zeichen. Natürlich übernehmen die Programmierer keine Haftung für beschädigte Daten. Diese Lösung sollte also besser nur für gänzlich unkritische Daten genutzt werden.
GMail kann man zweckentfremden
Man darf nicht vergessen, dass allzu vertrauliche Daten nicht auf die Festplatte anderer Unternehmen gehören, selbst wenn als Feature oft „Verschlüsselung“ zu lesen ist. Es sei noch auf Omnidrive verwiesen, ein weiterer interessanter Service, der sich aber noch im Beta-Stadium befindet. Weitere Anbieter auf diesem Gebiet sind:
Die angebotenen Leistungen sind so unterschiedlich wie die Anbieter selbst. Eine Vergleichstabelle von Michael Arrington (TechCrunch) kann weiterhelfen.
Erstveröffentlichung 07.02.2006
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