Canva – Simples, aber effektives Grafikdesign für Social Media & Blogs
Canva ist ein online Tool. Es funktioniert im Browser, im iPad und neuerdings auch im iPhone. Es braucht einen bestehenden Internetzugang. Canva wird von amerikanischen Autoren gern empfohlen, ist aber auch in Deutschland auf dem Vormarsch und erfreut sich einer gewissen Beliebtheit.
Grafiken spielen in den sogenannten sozialen Medien ebenso wie auf Blogs eine immer größere Rolle, erhöht man mit ihrer Hilfe doch Sichtbarkeit, Interaktionen und Response. Ja, alles wird besser und erfolgreicher sobald man zusätzlich oder gar ausschließlich Bilder verwendet.
Attraktiv ist es ja auch noch. Allerdings nur, wenn man hochwertige Grafiken verwendet. Man muss schon wissen was man tut, man braucht eine Grafiksoftware und Ideen. Oder eben Canva. Die App ist inzwischen komplett deutschsprachig.
Lohnt sich Canva für Social Media Grafiken?
Canva ist eine online Software um auf die Schnelle Grafiken für Social Media Dienste zu erstellen. Das System orientiert sich an praktischen Bedürfnissen und kommt gleich zur Sache. Es basiert auf Vorlagen (hier Designs genannt), von denen es reichlich gibt, es kommt aber auf die Kategorie an, Kindle Buchcover Vorlagen etwa gibt es nur wenige. Nebenbei erfährt man auch gleich die optimalen Größen für die verschiedenen Kanäle.
Zur Auswahl stehen Designs für:
- Beiträge in sozialen Medien wie Twitter, Pinterest, Facebook, Tumblr, Instagram.
- Dokumente wie Präsentation, A4, Zeitschrift, A4 Brief, Lebenslauf.
- Blogging und eBooks wie E-Book-Cover, Desktop-Hintergrund, Kindle-Cover, Blogtitel, Bloggrafik, Album Cover, Infografik.
- Marketingunterlagen wie YouTube Miniatur, Tumblr Banner, Twitter- oder Google+-Foto, Etsy, E-Mail-Header.
- Veranstaltungen wie Postkarte, Einladung, Karte, Fotocollage.
- Werbeanzeigen wie Facebook Ad, Rechteck, Leaderboard.
Einiges davon ist in Deutsch, vieles Englisch. So ist der Bereich Bloggrafiken, der mich natürlich besonders interessiert, komplett mit englischsprachigen Mustern bestückt.
Hinter dem Menüpunkt „more“ verbirgt sich – das durfte man erwarten – Weiteres, nämlich mehr oder weniger nützliche Dinge wie Einladungen zur Hochzeit, Visitenkarten, Anzeigen, Flyer oder Speisekarten. Weit interessanter für unsere Zwecke sind diese Kandidaten:
- Twitter Header 1500*500 Pixel
- Youtube Channel Art 2560*1440 Pixel
- Google+ Photo 1240*700 Pixel
- Twitter Post 1024*512 Pixel (da ist Canva nicht aktuell)
- Pinterest Grafik 735*1102 Pixel
- Infografik 800*2000 Pixel
- Blog Grafik 800*1200 Pixel
- Kindle Buchcover 1411*2250 Pixel
- Album Cover 1400*1400 Pixel
- Blog Titel 560*315 Pixel
Wer möchte, kann natürlich seine eigenen Maße verwenden. In dem Fall muss man auf fertige Vorlagen allerdings verzichten. Die Templates enthalten jeweils Designvorschläge bestehend aus Hintergrundgrafik, Effektfilter und Beschriftung. Man klickt sich was man braucht kurz und schmerzlos zusammen. Keine großen Verrenkungen in Grafikprogrammen sind mehr nötig.
Die Templates sind gut gemacht, meist entsprechen sie amerikanischen Geschmacksvorlieben. Manchmal sieht man die US Bilderbuchhausfrau mit ihren selbstgemachten Cookies schon vor sich. Aber das muss ja nichts Schlechtes sein, vielleicht kommt man mit diesen Vorlagen hierzulande sogar besondern gut an.
Im Übrigen steht es jedem frei hier zu variieren was das Zeug hält. Das sollte man sowieso tun, um den Ergebnissen eine persönliche Note zu verleihen.
Die Benutzung von Canva ist kostenlos. Ein Geschäftsmodell gibt es trotzdem, auch wenn man es auf den ersten Blick nicht sieht. Ein erheblicher Teil der Templates oder deren zugrundeliegende Stockfotos ist eben nicht gratis. Man darf zwar alles benutzen, wird aber mit einem lästigen Wasserzeichen gequält.
Zur Kasse gebeten wird man schließlich sobald man etwas abspeichern möchte. Pro Bild wird 1 Dollar fällig. Dazu kommen Kosten für weitere eventuell verwendete Designelemente. Es gibt aber eine Alternative. Du kannst deine eigenen Bilder hochladen und ohne Einschränkungen verwenden. Wo du kostenlose Fotos herbekommst, liest du hier.
Tutorial: Twitter Post mit Canva erstellen
Der erste Schritt ist die Auswahl einer Vorlage. Einfach draufklicken da wo es einem gefällt.
Die Grafik erscheint in Originalgröße im Bearbeitungsfenster
Jetzt gilt es den Text austauschen, sowie Schrift-, -größe und -farbe zu einstellen. Alles geschieht direkt im Bild, es gibt fast keine Menüleisten drum herum. Die Auswirkungen sind sofort sichtbar.
Um ein eigenes Hintergrundbild zu verwenden, zieht man dieses vom Computer mit der Maus auf den Entwurf.
Sobald das erledigt ist, kann man den über dem Bild liegenden Filter auswählen. Dazu das Bild außerhalb des Textbereichs anklicken und „Filter“ wählen.
Fertig ist die Twittergrafik, die automatisch gespeichert wird und jetzt heruntergeladen werden kann.
Der Download braucht ein bisschen, hier stellt sich dann auch die Frage ob, man zur Kasse gebeten wird. In meinem Test ist das dank eigener Grafik nicht der Fall.
Die Kompression der JPG Grafiken ist für meinen Geschmack zu schwach oder gar nicht vorhanden. Das Resultat sind in Kilobyte zu schwere Grafiken. Das wäre schlecht für die Ladezeiten deines Blogs. Du solltest sie noch einmal mit einem Grafiktool nacharbeiten. Hier ist eine Liste mit denen du kostenlos Bilder und Fotos komprimieren und umwandeln kannst.
JPG ist immer die bessere Wahl, wenn Fotos und Farbverläufe im Spiel sind. Bei rein typografischen Motiven mit einfarbigen Hintergründen sieht es hingegen anders aus. Da gewinnt PNG. Auch ein PDF wird angeboten.
Übrigens kann man spielend einfach Kopien eines Designs anlegen und so mehrere Varianten ausprobieren. Diese werden direkt untereinander angezeigt. Das ist praktisch.
Was der Standardversion von Canva fehlt, ist eine Option, mit der ich die für Twitter erstellte Grafik gleich für Facebook oder einen anderen Dienst anpassen kann. Auf Knopfdruck. Diese Möglichkeit gibt es nur in der Profiversion, die sich Canva for Work nennt. Ansonsten muss man jeweils von Neuem anfangen.
Canva ist ein Spezialist, vieles geht nicht. Die App ist kein Photoshop und will das auch nicht sein. Sie kann Grafik für Social Media und das ziemlich gut. Persönlich fühle ich mich mit Photoshop Elements am PC wohler und genieße dort mehr Möglichkeiten. Kaum Einarbeitungszeit wird verlangt, du solltest dir aber eine Portion Fantasie gönnen und die Entwürfe nach eigenem Gusto ändern, wo du nur kannst.
Wer sich nicht registrieren möchte, kann sich via Google+ oder dem leidigen Facebook einloggen. Mehr braucht es nicht. Keine Dateneingabe, keine Installation, kein Bezahlen. Kurz: Mit Canva kommt man schnell zu durchaus effektvollen Grafiken für Social Media.
Das war mein Testbericht. Etwas einfacher, dafür gratis ist Pablo, probiere es aus. Ähnliche Dienste sind Picmonkey, iPiccy (benötigt das veraltete Flash), Ribbet und Pixlr.