Ein Blog ist kein Haustier, hat aber trotzdem eine Portion Pflege gern. Es kommt ganz gut allein klar, doch lebt es sich mit ein wenig Hilfe nochmal entspannter. Manche Dinge kann man ohne großen Zeitaufwand sogar täglich tun.
1 | Schau ob es noch da ist
Das klingt läppisch, vielleicht sogar paranoid. Doch gibt es immer mal wieder technische Probleme. Gerade wenn du WordPress benutzt, kann die Datenbank Schluckauf bekommen oder ganz dicht machen. Es kommt aufs Hosting an. Wenn du Pech hast, versagt das Blog seinen Dienst und mehr als eine weiße Seite ist nicht zu sehen.
Auch Hackerangriffe wären möglich, wenn sie auch nicht sonderlich wahrscheinlich sind. Auch beim Hoster selbst kann es Probleme geben, ist gar nicht so selten. Glücklicherweise sind die Ausfälle meist nur kurzzeitig gelagert. Es wäre als eher Zufall, wenn man das selbst bei einem Gelegenheitsbesuch bemerkt. Vergewissere dich also, dass es dein wertvolles Blog noch gibt. Besuche es täglich. Schau, ob noch alles am Platze ist, besonders wenn du so gern, wie ich, in den Tiefen des Blogs bastelst.
Wer sicher gehen will, nutzt einen sogenannten Uptime Service. Die überwachen dein Blog, prüfen ob es noch aufrufbar ist. So retten sie gegebenenfalls dein Business. Und zwar automatisiert rund um die Uhr und schicken eine Benachrichtigung los, sollte es Probleme geben – zum Beispiel der Uptime Robot. Das ist oft für Profis gedacht, also gewerbliche Anbieter.
Wer wirtschaftlich von einem Blog oder einer Website abhängig ist, braucht genau das, zum Beispiel die Dienste von Pingdom. Aber auch für Blogger gibt es Angebote. Eines kommt direkt von der Quelle. Die Rede ist vom Jetpack Multifunktionsprogramm, darin enthalten ist auch ein Downtime- und Uptime-Monitoring.
2 | Pflege die Kommentare
Schau wenigsten einmal täglich nach ob Kommentare eingegangen sind. Moderiere sie. Beantworte sie. Diskutiere mit. Manchmal haben Besucher auch Anliegen, Wünsche oder Fragen. Dann ist es gut, zeitnah für sie da zu sein.
Es versteht sich von selbst, dass du auf Spam achtest. Schau auch in deinen Spamfiltern und Tools nach, ob dort etwas fälschlicherweise gelandet ist. Das passiert schnell und bleibt oft unbemerkt – zum Ärger deiner Besucher.
3 | Checke Metriken und Feedback
Nutze deine Statistiksoftware, um zu sehen, was passiert. Du kannst beispielsweise tagesaktuelle Backlinks identifizieren und in Augenschein nehmen. So gewinnst du wichtiges Feedback. Außerdem gehen sie schnell in der Masse unter, wenn du nur einmal die Wochen die Nase hineinsteckst. Auch Social Media Erwähnungen und Trends verpasst man schnell, dabei will man doch wissen, was vor der Haustüre los ist.
Womöglich gibt es noch andere Statistiken, die dein Blog oder ein externer Dienst für dich sammelt. Etwas von einem internen Like-Button, Daten von Social Media Leisten wie Sharrif oder Sumo. Umfrage- oder Quizergebnisse, interne Suchanfragen, Resultate von A/B Tests. Alles Daten, die schlauer machen, Erkenntnisse liefern, Anregungen geben, die man jeden Tag wieder angucken kann. Das sollte aber nicht zur Sucht werden.
4 | Linkpflege
Links kommen und gehen. Das passiert quasi rund um die Uhr. Wenn du viel extern verlinkst, weil du ein guter Blogger bist, dann steigt auch die Wahrscheinlichkeit von kaputten Links. Irgendwas ist immer. Da du das alles unmöglich selbst im Auge behalten kannst, lohnt sich der Einsatz des Plugins Broken Link Checker. Es arbeitet selbsttätig im Hintergrund. Allerdings kann es die gefundenen Probleme nicht selbst reparieren. Das ist dein Job. Aber warte, nicht alles gleich ausradieren, was das Tool an Problem anzeigt. Wenn du kein WordPress hast … es gibt verschiedene freie online Tools, die dir zur Verfügung stehen. Prüfe bei einem gefundenen Problem zuerst, ob das Problem auch tatsächlich eines ist.
Es gibt durchaus mal Fehlalarme. Wenn ein Blogposting verschwunden ist, auf das du verlinkst, probiere ob du es wiederfinden kannst. Suche nach der Überschrift oder dem Linktext bei Google und/oder auf der Zielseite. Du wirst überrascht sein, aber häufig ist die vermeintlich verschwundene Seite doch noch vorhanden, sie wurde lediglich verschoben.
Auf eine Weiterleitung hat der Blogger oder Webmaster leider verzichtet – zu seinem eigenen Nachteil. Manchmal ist auch ein Server nicht erreichbar, in diesen Fällen warte ein paar Tage ab und schaue dann ob sich etwas gerändert hat. Erst nach einer gewissen Karenzzeit lösche den Link. Ich warte meist eine Woche ab. So manches Problem in der Ferne konnte in dieser Zeit gelöst und der Link gerettet werden.
5 | Updates
Nutzt du WordPress? Jeden Tag könnten dir Tag Updates zur Verfügung gestellt werden – mitunter gleich mehrere. Updates gibt es für:
- WordPress
- Übersetzungen
- Plugins
- Themes
- Frameworks (sofern vorhanden)
Es ist gut, das im Blick zu haben. Manches muss man nicht sofort machen. Wenn größere Änderungen anstehen, erkennbar an den Versionsnummern wie 5.0 oder 3.1, ist es sogar klüger ein wenig zu warten. Denn es besteht immer die Möglichkeit, dass sich Inkompatibilitäten zeigen oder etwas Wichtiges unterlassen wurde. Du musst kein Versuchskaninchen sein. Warte erst 1 oder 2 Wochen ab. Es sei denn, du brauchst eine neue Funktion unbedingt.
Kleine Versionsnummern wie 3.1.1 oder 5.0.1 sind Hotfixes, die genau solche Probleme beheben. Dies solltest du immer sofort unternehmen.
6 | Backup
Braucht ein Blog ein tägliches Backup? Es kommt drauf an, wie dynamisch es bei dir zugeht. Wenn kein Posting dazukommt und auch sonst nichts seit dem letzten Backup geschehen ist, kannst du es dir sparen. Ein zusätzliches Backup hätte keinen Vorteil. Wenn es aber Kommentare, Pingbacks, Änderungen in den Entwürfen oder am veröffentlichten Inhalt gibt, sieht die Sache anders aus. Erstrecht wenn noch andere Leute mitarbeiten.
Oben: Datenexport unter WordPress
Bei mir macht das der Hoster einmal am Tag. Bei größeren Änderungen kann ich zusätzlich selbst ein Backup anstoßen. Möglicherweise benutzt du schon eine Software, mit der du den Vorgang automatisieren kannst. Wenn nicht, mache das täglich. Mit Bordmitteln. Denn das ist besser als nichts.
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Diesen Beitrag findest du auch in dem eBook »Die Blog Pflege Fibel«. Du kannst es kostenlos in der Conterest Bibliothek herunterladen. Es hat 90 Seiten und ist als PDF oder ePUB zu haben. |
Werkstattbericht 🔧
Im Beitragsbild verwende ich die folgenden Google Fonts: Rajdhani und Crushed. Das Foto mit dem Notizblock fand ich bei Pixabay. Die Arbeitszeit von der Idee bis zur Fertigstellung betrug 1:25h. Und ja es heißt »für dein Blog«, nicht »für deinen Blog«, auch wenn das in Ordnung wäre …