Du hast ein wenig Zeit, bist aber nicht in Schreiblaune und möchtest trotzdem etwas für dein Blog tun? Hier sind ein paar Vorschläge für Taten, die jeweils etwa eine Stunde in Anspruch nehmen sollten. Eine bunte Mischung aus verschiedenen Blogbereichen. Keine lange Vorrede. Es geht gleich zur Sache.
Wenn du noch weniger Zeit hast:
1. SEO-Kur
Spendiere einem deiner Beiträge eine wohltuende und umfassende SEO-Kur. Das heißt, gehe ihn unter Gesichtspunkten der Optimierung durch. Mache die Überschrift attraktiver, verbessere die Zwischenüberschriften oder lege welche an. Prüfe die Meta Description, ALT- und Title-Attribute, das Auftauchen des Keywords …
Was ist denn der Sinn einer Meta Description? Die Leute sollen klicken. Du bist nicht in einer Bibliothek und schreibst nichts für die Schule. Du schreibst für einen potentiellen Interessenten, dem du die Sache schmackhaft machen willst. Mach ihn so wild, dass er klicken muss. Das ist der Job. Die Meta Description ist davon ab kein Ranking Faktor.
Auch eine gute Meta Description kann noch verbessert werden. Sorge dafür dass das Keyword möglichst am Anfang des kurzen Textes steht. Wenn das ohne komische Verrenkungen nicht geht, lass es. Ist OK.
Headline, Überschrift – Was könnte wichtiger sein für deine Leser? Krass hochoptimieren musst hier aber nicht. Nutze stattdessen den <title>-Tag. Und setze dort an. Richte den Title an Google und Suchmaschinenfreunde, die Überschrift aber an deiner Leser. Du kannst beide getrennt voneinander bedienen.
2. Liefere eine Zugabe
Erweitere einen deiner ältesten Beiträge oder den Beitrag, dessen letzte Bearbeitung am längsten zurückliegt. Schreibe mindestens einen Absatz hinzu, vielleicht auch zwei.
3. Abbildungen erneuern
Aktualisiere alle(!) Abbildungen in einem geeigneten älteren Beitrag. Das bringt Frische.
4. Beiträge zusammenlegen
Lege zwei passende ältere Beiträge zusammen. Weiterleitung nicht vergessen, denn ein Beitrag wird anschließend gelöscht. Bevor zu fusionierst, schau in die Statistik. Es ist nur sinnvoll, wenn beide Beiträge mittelmäßig performen.
5. Infografik erstellen
Probiere, ob du einem Beitrag aus der letzten Zeit eine Infografik hinzufügen kannst. Es muss kein Kunstwerk sein. Auch einfache Listen in Form einer Grafik haben ihren Reiz und regen zum Sammeln oder Einbetten an. Oder so etwas wie ich es unter Punkt 23) für dich gemacht habe.
6. Tags & Categories
Gehe deine Tags und Kategorien durch. Passen die so noch zum Blog oder muss etwas hinzugefügt oder gelöscht werden? Denke zumindest darüber nach. Je mehr Tags du hast, desto länger dauert der Task.
7. Lösch mal wieder
Finde ein oder zwei ältere Beiträge, die du löschen kannst. Überlege, ob du Teile der Inhalte noch in anderen Postings brauchen könntest. Sammle noch brauchbare Reste wie Überschriften oder Formulierungen. Denke an Weiterleitungen nach dem Löschen.
8. Statistik & Alternativen
Schau mal genau in deine Statistiken. Kennst du den Dienst wirklich vollständig? Oft kannst du wahre Datenschätze heben, die dir helfen dein Blog besser zu machen. Denn meist schauen wir nur auf die Oberfläche und nach Naheliegendem. Das gilt ganz besonders, wenn du Google Analytics benutzt.
Trotzdem Googles Analytics kostenlos ist und trotz seiner Verbreitung gibt es Alternativen, die einfacher zu bedienen sind oder durch besondere Ausstattung und Ideen Vorteile haben. Heap | Clicky | Stetic | Chartbeat | Piwik
9. Browsercheck
Als Blogger bist du kein Webdesigner. Es kann sich aber lohnen, die eigenen Seiten gelegentlich in anderen Browsern wie Safari, Firefox, Opera, Edge, Chrome … oder auf anderen Rechnern und Systemen wie Smartphone, Tablet, Arbeitsplatz PC … zu betrachten. So deckst du unschöne Stellen oder gar Fehler auf. Schaue dich eine Stunde lang um.
10. Auslagern
Wirf einen Blick in deine umfangreichsten Beiträge. Bietet sich irgendwo vielleicht die Gelegenheit ein Thema auszulagern, um einen neuen Beitrag daraus zu entwickeln? Das Original schrumpft zwar, doch das kann sogar ein Vorteil bei Google & Lesern sein. Denn das Posting ist nun eindeutiger, stringenter und besser zuzuordnen.
11. Favicon
Das Favicon ist die kleine Schwester des Logos. Nicht so auffällig und auch nicht so wichtig, doch mit nützlichen Funktionen. Das Favicon sieht man im Browsertab und in Bookmarks sowie bei einigen weiteren Gelegenheiten. Doch viele Blogs haben kein Favicon – oder eines, das gar nicht zum Blog gehört, sondern aus dem Theme stammt. Trifft das auf dich zu, dann sorge für Abhilfe. Oder verbessere dein schon vorhandenes Favicon.
Favicons in einer Bookmarkleiste
12. Template für Beitragsbilder
Baue dir ein Template (eine Vorlage) für deine Beitragsbilder. Das spart dir fortan jede Menge Zeit. Gib dir gestalterische Regeln und halte dich anschließend daran. Das ist nicht nur praktisch, sondern sorgt auch für eine visuelle Identität. Im besten Fall wird man daran sogar wiedererkannt. Du siehst das Beitragsbild und weißt sofort, welches Blog es ist.
13. Newsletter-Archiv
Newsletter-Archive sind nicht en vogue. Vielleicht werden sie auch nur versteckt oder als nicht so wichtig angesehen und sind trotzdem vorhanden. Kombiniere die Newsletter Vorstellungs- und Anmeldeseite mit einem Archiv. Setze deine Archiv-Seiten auf »noindex«. Taugen Newsletter aus Sicht der Suchmaschinenoptimierung nichts?
Es kommt darauf an. Wenn sie nur Anreißen von Artikel enthalten, dann eher nicht. Sind Surftipps drin, die unterschiedliche Themen behandeln, dann lohnt es sich auch nicht. Aber wenn man so etwas wie einen Artikel verschickt, denn es auf der Website sonst nicht gibt, dann handelt es sich hier um 1A Content, den muss man vorrätig halten. Den muss man Google zeigen.
Nicht zuletzt kann man als Neuabonnent frühere Ausgaben nachschlagen oder Verlorenes wiederfinden. Das funktioniert dann auch über die interne Suchfunktion, die man nicht unterschätzen sollte.
14. Target-Attribute entfernen
Entferne Target-Attribute aus Links (target=”_blank” …). Überlasse es dem Leser, wie er einen Link öffnen will. Die Kontrolle des Browsers setzt du voraus. In einer Stunde kannst du mehrere Postings bereinigen.
15. Zitate sammeln
Sammle Zitate. Aber keinen Heile-Welt Motivations-Kitsch, sondern Aussagen von Bloggern, Kollegen, Koryphäen aus deiner Nische. Nutze diese O-Töne, um spätere Artikel damit anzureichern. Das geht auch wunderbar mit Tweets, die du beliebig einbetten kannst. Oder in Form schön aufgemachter Grafiken. Bevor du die allerdings verteilst, solltest du dir ein OK einzuholen. Nicht jede Quelle würde das mögen.
16. Logooptimierung
Optimiere die Ladezeit deines Logos. Nutze dazu einen dieser Dienste: Compress Now | PNG komprimieren | Tiny PNG. Mitunter – aber nicht immer – ist es etwas kompliziert das Logo in das Blog einzubauen, weshalb du etwas Zeit brauchst. Das hängt vom Theme ab. Wenn du ein paar Kilobyte oder deutlich mehr herausholen kannst, ist das positiv für dein Blog.
17. Stockfotos
Verwendest du gekaufte Stockfotos? Prüfe nach, ob die Lizenzen vorhanden und noch gültig sind oder ob sich bei den Nutzungsbedingungen des Anbieters etwas geändert hat. Alles schon vorgekommen, und dann mit unschönen Folgen.
18. Linkcheck mit Augenschein
Nanu, hatten wir das nicht schon? Ja, aber diesmal gehst du einen Schritt weiter. Tools sind toll, lösen aber nie alle Probleme. Wenn du Linklisten dein Eigen nennst oder Postings mit relativ starker externer Verlinkung hast, gehe die Links dort manuell durch.
Einfach alles einmal anklicken und schauen, ob die dann sichtbaren Inhalte noch deiner Empfehlung entsprechen. Überraschungen sind garantiert, vor allem wenn du noch nie von Hand geprüft hast. Etwas Zeit wirst du brauchen, um Korrekturen zu setzen und Ersatz zu finden.
19. Content Upgrade I
Erfinde zu einem deiner Dauerbrenner-Postings eine Checkliste. Nutze sie als freundliche Zugabe an die Leser oder in Form eines Content Upgrades, um Adressen für deine Liste zu gewinnen.
19. PDF
Wandele einen deiner beliebtesten Beiträge in ein PDF um. Ideal sind Postings mit viel Text und wenig Bildern. Du kannst das Dokument anschließend als Service zum Download anbieten oder damit eine schon vorhandene Bibliothek oder Seite mit Downloads bestücken. Mancher greift gern zu, so hat man etwas zu aufheben.
Mein Favorit ist das nicht, aber wenn du Marketing magst, kannst du auch das PDF als Content-Upgrade einsetzen. Den Download gibt es dann nur gegen eine E-Mail-Adresse für die Liste. Siehe Punkt 19.
20. Google Search Console
Arbeite dich in die Google Search Console ein. Auch wenn das kostenlose Tool auf den ersten Blick simpel wirkt, handelt es sich um ein mächtiges Werkzeug, mit dessen Hilfe du viel über dein Blog erfahren kannst. Wonach suchen die Leute bei dir eigentlich und auf welche Postings gelangen sie dabei? An welchen Tagen wird bevorzugt mit dem Smartphone gesurft und was bringt dir die Google Bildersuche ein?
Die Search Console ist unverzichtbar, vorausgesetzt man hat sich einmal eingearbeitet.
21. VG Wort
Verdienst du Geld mit der Urheberrechtsabgabe? Dann sieh deine Beiträge daraufhin durch. Wenn du irgendwo vergessen hast eine Zählmarke für die VG-Wort zu setzen, hole es jetzt nach. Prüfe, welche Beiträge nicht lang genug sind und schreibe, sofern es machbar scheint, etwas dazu. Den einen oder anderen Absatz solltest du aus dem Ärmel schütteln können. Für die Praxis brauchst du das kostenlose Prosodia Plugin.
22. Datum der letzten Änderung
Sei klug und füge das Datum der letzten Änderung in den Meta-Block ein. Das ist dort, wo auch der Autorenname, das Erstellungsdatum, die Kategorien und so weiter auftauchen. So machst du für alle Leser sichtbar, dass dein Blog gepflegt wird. Wie du das technisch bewerkstelligen kannst, sagt dir dein Theme.
Es gibt einen Shortcode, nämlich [post_modified_date]. Er gehört in den Quellcodes des Childthemes. Das zusätzliche Datum verleiht deinen Postings Frische – sofern du sie gelegentlich aktualisierst.
23. Füllwörter streichen
Nimm dir ein Posting vor und versuche möglichst viele Füllwörter herauszustreichen. Das macht deinen Text griffiger und klarer. Je nach Textlänge schaffst du mehrere Beiträge in einer Stunde. Für den Anfang genügt einer. Schaue dir vorher und nachher genau an. Eventuell fragst du dein Publikum.
24. An später denken
Fülle deinen Redaktionsplan oder Blogplaner skizzenhaft für einen weit in der Zukunft liegenden Bereich von 1-4 Wochen auf – je nach Postingfrequenz. Jetzt kannst du noch unbeschwert planen und Ideen notieren. Das kann dir in der Zukunft nützlich sein.
25. Top-Button oder Link einfügen
Ich mag ihn ja gern und klicke häufig drauf. Andere mögen das anders sehen und da gar nicht hinschauen. Die Rede ist vom Top-Link. Wenn du den nicht hast, weil dein Theme ohne kam, dann fehlt deinem Blog etwas. Es ist nach unten hin einfach noch nicht abgeschlossen.
Wenn du WordPress nutzt, kannst du auch in diesem Fall mit einem Plugin Abhilfe schaffen. Einen Schwung schicker Grafiken – meist sind es Pfeile – bekommst du zur Auswahl mitgeliefert. Außerdem lassen sich die Buttons konfigurieren und mit spannenden Effekten versehen.
WPFront Scroll Top | Dynamic “To Top” Plugin | To Top | Smart Scroll Top | Bei Conterest im Einsatz ist Sticky Back2Top Universal für das Genesis Framework.
Wenn du lieber schlank bleiben willst oder ein anderes System benutzt, dann lässt sich da auch etwas manuell machen. Zwar nicht so schick, aber eben doch vorhanden. Nutze einfach einen Textlink im Footer. Und zwar nach Möglichkeit auf der rechten Seite. In der Nähe des Scrollbalkens. Das ist die Stelle, an der Nutzer einen Link erwarten. Nimm als Text was immer du magst also zum Beispiel »nach oben« oder »top«. Verlinke dann einfach mit einem Hashtag. Simpel, oder? Beispiel: nach oben
Der Quellcode sieht so aus:
<a href="#">nach oben </a>
Geht natürlich auch mit einer Wunschgrafik – sofern du den Platz dafür hast.
Werkstattbericht 🔧
Im Beitragsbild verwende ich die folgenden Google Fonts: Ubuntu Condensed und Teko. Das Notebookfoto fand ich bei Pixabay. Arbeitszeit von der Idee bis zur Veröffentlichung: 2:27h.