von Rose Curie
Bilder können uns unterschiedlich ansprechen; manche erregen mehr unsere Aufmerksamkeit, andere weniger. Aussagekräftige und gut gemachte Bilder ziehen auch den zweiten Blick an. Wenn man durch das Foto bestimmte Assoziationen beim Betrachter hervorrufen möchte, gibt es Möglichkeiten schon beim Grundaufbau daran zu arbeiten.
Bildformat hoch
Aktion, lebendig, anders, Aufregung, ungewöhnlich. Bei einem Gebäude an dem gearbeitet wird, erzeugt das Hochformat das Gefühl von reger Dynamik – hier ist Bewegung, hier wird etwas geschaffen. Leichte Schräghaltung der Kamera unterstreicht die visuelle Dramatik. Dieses Bild ist 2/3 bildauffüllend und intensiviert das Gefühl der Enge was zusammengezählt die gewünschte Aussage der fülligen Betriebsamkeit verstärkt. Sehr gut einzusetzen bei Werbung, die anregen soll, Sportarten, agierende Menschen…
Bildformat quer
Ruhe, bequem, Weite, Meer, normal. Bei einer Landschaftsaufnahme wird durch das Querformat die friedliche Natur um ein vielfältiges unterstützt. Das Querformat entspricht dem menschlichen Sehen und gibt dem Betrachter das Gefühl des Bekanntem, was zugleich Sicherheit hervorruft. In diesem Foto dient die mittige Abgrenzung des Grases als horizontale Linie, und unterstreicht das Gefühldes Gleichgewichtes. Gut einzusetzen für Wasserfotos, Strände, welche zum Träumen einladen (Reisewerbung), Bettenwerbung, Unterhaltungen am Tisch, Bürobilder…
Bildformat quadratisch
Das Quadrat ist recht selten, und es ist ziemlich schwer den Bildaufbau hierfür zu erarbeiten. Dieses Format bringt mittig gesetzte Objekte zum Ausdruck. Vielleicht eher für Profis, die klare Vorstellungen haben und für künstlerisches Schaffen. Ungewöhnliche Sequenzen in quadratischer Form oder als Mosaik dürften hier interessant zum Einsatz kommen.
In der westlichen Kultur lesen und schreiben wir von links oben nach rechts unten, so kann man auch bei der Bildgestaltung arbeiten, denn dies entspricht unserer natürlichen Blickgewohnheiten. Von rechts nach links empfinden wir Bewegung. Der Eingangspunkt ist links im oberen Drittel des Bildes. Das Auge sucht automatisch einen Anfangspunkt, wo es beginnen kann Informationen visuell zu lesen bis hin zum wichtigen Aussageteil. Beim Portrait sind das die Augen, bei Gruppenaufnahmen das jüngste oder das älteste Mitglied, am Meer das Boot… Das ist wichtig beispielsweise bei Werbeplakaten, Zeitungsseiten, Verpackungsmaterial. Das Werbefoto sollte durch ein leitende Blickführung zum Verkaufsobjekt führen.
Das Hauptobjekt sollte sich an einem für das Auge ruhigen und anziehenden Punkt befinden (Goldener Schnitt). Ein Objekt in der Mitte im Bild wirkt fest, starr, ohne Bewegung – ohne Veränderung Die rechte Bildhälfte wirkt anziehender als die linke Der obere Bildteil ist leicht und wichtig, dort entsprechen Motive mit gleicher Assoziation (leicht und aufstrebend). Der untere Bildteil ist schwerer und dort passen massive, unbewegliche und weniger wichtige Motive.
Man sollte sein Bild nicht mit zu vielen Motiven überhäufen: ein Hauptobjekt mit Hauptaussage sollte genügen.
Ratschläge für bessere Bildgestaltung sind keine Zauberlösung, sondern können als eine Orientierung dienen. Am Ende ist das eigene Gespür und Empfinden, das Gerne -Verweilen und Betrachten beim Bild ein sicheres Zeichen dafür, das alles harmoniert. ™
Erstveröffentlichung 27.06.2007
Wie hilfreich war dieser Beitrag?
Klicke auf die Sterne um zu bewerten!
Durchschnittliche Bewertung 0 / 5. Anzahl Bewertungen: 0