Der Test des BeTheme des Entwicklers Muffingroup war für mich der Einstieg in eine völlig andere Welt der Webseitenerstellung mit WordPress. Wenn ihr, wie ich, bisher nur mit den mitgelieferten oder ähnlich gestrickten einfachen Themes gearbeitet habt, wird es euch ähnlich ergehen.
- Demoseiten: Das Theme kommt mit 650+ Demoseiten zu vielen verschiedenen Themen, die mit einem Klick installiert werden können und voll anpassbar sind
- Pagebuilder: Mit dem hauseigenen Muffin Live Builder ist ein vollwertiger Pagebuilder integriert. Das Theme arbeitet aber auch mit anderen Pagebuildern wie Elementor oder WP Bakery zusammen.
- Schneller Seitenaufbau: Mit dem Theme erstellte Seiten laden spürbar schneller, als ich es bisher von WordPress gewohnt bin.
Pro | Kontra |
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schnelles Theme für diverse Nischen | pro Lizenz nur 1 Live-Domain |
mehr als 650 Demo-Seiten | keine kostenfreie Version |
guter integrierter Pagebuilder | |
kompatibel mit anderen Pagebuildern | |
sehr viele Theme-Optionen einstellbar | |
Header-Builder | |
WooCommerce-kompatibel | |
Parallax-Effekte & Videohintergrund | |
WPML-ready für mehrsprachige Seiten | |
detaillierte Anleitungsvideos |
Bei den Pros ließen sich noch viel mehr Punkte aufführen. Zu den Cons habe ich nicht mehr gefunden. Möglich, dass sich dort mit mehr Erfahrungen noch Unzulänglichkeiten ergeben würden. Allerdings ist das nicht sehr wahrscheinlich. Denn das Theme wird von der Muffingroup ständig verbessert. Dabei fließen auch Anregungen der Anwender mit ein.
Derzeit verwenden mehr als 240.000 Nutzer dieses Theme und es zählt regelmäßig zur Spitzengruppe der Themes mit den besten Bewertungen. Verkauft wird es über Themeforest und hat hier aktuell ein Rating von 4,82 (von 5) bei über 6.200 Bewertungen. Diese Werte sprechen für sich…
Der Einstieg in das BeTheme
Zunächst läuft alles ganz normal. Nach dem Kauf lädst du das Theme-Paket bei Themeforest herunter und im Theme-Bereich deiner WP-Installation wieder hoch. Dann klickst du auf Installieren.
Wenn du jetzt deine Webseite im Browser aufrufst, siehst du ein völlig unspektakuläres Design in Blau und Weiß. Im Backend zeigt sich das Dashboard vom Theme mit dem Willkommens-Screen. Hier musst du zunächst deinen Registrierungsschlüssel eingeben.
Rechts davon zeigt dir das Theme den System Status. Du kannst ihn auf dem nächsten Tab noch detaillierter anschauen und erhältst Typs, falls etwas nicht in Ordnung sein sollte. Kritisch ist die Angabe PHP Memory Limit. BeTheme benötigt mindestens 128 MB, empfiehlt jedoch 256 MB.
Ansonsten könnten einige Elemente, wie z.B. Slider, nicht ordentlich laufen. Das Memory Limit kannst du mit einem entsprechenden Eintrag in den Dateien wp-config.php, php.ini oder .htaccess deiner WordPress-Installation einstellen. Oder du lässt das durch den Support deines Hosting-Providers erledigen.
Die Demo-Seiten des BeTheme
Du kannst mit BeTheme natürlich ein völlig eigenes Seitendesign entwerfen. Aber einfacher ist es, eine der Demo-Seiten zu installieren und dann anzupassen. Die riesige Anzahl von mehr als 650 Seitenvorlagen ist ja gerade eine Stärke von BeTheme. Die Wettbewerber haben viel weniger Demo-Seiten im Paket.
Das BeThema klinkt sich mit einem eigenen Menü im WP-Dashboard direkt unter dem Menüpunkt Dashboard ein. Der zweite Eintrag von oben lautet Pre-built Websites. Wenn du diesen Eintrag anklickst, öffnet sich die Übersicht.
In einem Menü oberhalb der Thumbnails der Webseiten kannst du zwischen All, Business, Entertainment, Creative, Blog, Portfolio, One Page, Shop, Elementor und Other wählen. Oder du nutzt das Suchfeld und gibst die Nische deiner Webseite ein.
Mit Anklicken wählst du eine Vorlage aus und kannst sie installieren oder dir eine Live-Vorschau ansehen.
Beim Klick auf Install öffnet sich ein Hinweis, welche PlugIns du noch vor der Installation der Demo-Seite zu deinem WP-System hinzufügen musst. Die PlugIn-Installation kannst du gleich von diesem Hinweis-Popup aus durchführen.
Danach folgt die Installation der Demo-Seite. Nach der Aktivierung kannst du sie in deinem Browser aufrufen. Du wirst sicher überrascht sein, wie schnell die Seite lädt.
Bei der installierten Demo-Seite handelt es sich tatsächlich um eine kleine Demo-Präsenz mit mehreren Unterseiten. Du hast die Möglichkeit, sie nach Belieben zu bearbeiten und Unterseiten hinzuzufügen.
Theme-Optionen
Bei einem klassischen Theme würdest du jetzt über den Punkt Design im Hauptmenü den Unterpunkt Customizer aufrufen, um die Theme-Optionen anzupassen. Das kannst du beim BeTheme auch. Aber du findest hier nur wenige Features. Die riesige Anzahl an Theme-Einstellungen verbirgt sich an einer anderen Stelle.
Auf sie greifst du über den Punkt Theme Options im Menü des BeThemes zu. Es öffnet sich ein weiteres Menü mit der Bezeichnung Muffin Options und daneben eine Arbeitsoberfläche. Hier kannst du zu jedem Menüpunkt eine der angebotenen Möglichkeiten auswählen.
Und die Auswahl ist riesig. Erinnerst du dich an die Einstellmöglichkeiten für den Header in einem klassischen einfachen Theme? Der Punkt heißt meist Website-Informationen. Du hast die Möglichkeit, einen Seitentitel und einen Untertitel einzugeben. Die Zeichenanzahl ist begrenzt. Position, Schriftart, -größe und -farbe sind vorgegeben.
Nicht so beim BeTheme. Allein für den Header kannst du aus 17 Layouts wählen. Hinzu kommen noch Optionen für ein Hintergrundbild und ob der Header über die ganze Bildschirmbreite oder nur über die Breite des Seiteninhalts reichen soll. Und dann gibt es ja noch den Header-Builder, mit dem du völlig frei bist in der Gestaltung des Kopfbereichs der Seite.
Ich muss gestehen, dass ich nicht bei jeder Option wusste, was darunter zu verstehen ist. Deshalb habe ich meine Seite in einem zweiten Browser aufgerufen und einfach mit verschiedenen Einstellmöglichkeiten „herumgespielt“.
Das Ergebnis konnte ich mir dann immer sofort im zweiten Browser ansehen. Das war sehr hilfreich. Eine ganze Reihe von Optionen kann man aber auch so lassen, wie sie standardmäßig eingestellt sind.
Wenn du kein Experte bist, der jeden Tag für Kunden Webseiten entwirft und dazu solche Universal-Themes nutzt, solltest du dir für das Austesten der vielen Optionen ruhig etwas Zeit nehmen. Und zwar bevor du beginnst, das Theme für deinen Zweck anzupassen und die Beispielinhalte gegen deinen eigenen Content zu tauschen.
Seiten-Content
Bei der Installation der Demo-Seite wurden bereits Unterseiten angelegt und überall ist Content enthalten. Die Texte sind natürlich Platzhaltertexte, die du austauschen musst. Bilder und Grafiken samt Effekten wie Slider und Hover kannst du möglicherweise weiterverwenden.
Aber das wird sicher nicht immer klappen. Also auch austauschen. Dazu suchst du dir wie gewohnt die gewünschte Seite aus der Liste der angelegten Seiten aus und klickst auf Bearbeiten. Es öffnet sich der WP-Editor.
Theoretisch könntest du jetzt mit dem Standard-Editor arbeiten. Aber da die Seite mit dem Muffin Live Builder erstellt wurde, solltest du ihn benutzen. Du klickst einfach auf den Button Edit with Muffin Live Builder. Nun öffnet sich die Muffin Editor-Oberfläche und du kannst loslegen.
Auf meiner Seite soll es um Tipps für Weihnachtsgeschenke gehen. Oben habe ich schon die Bilder im Slider ausgetauscht. Darunter siehst du noch eine Originalüberschrift und Originalbilder.
Links daneben werden die Eigenschaften und Einstellungen des ausgewählten Seitenelementes angezeigt und du kannst sie ändern. Wenn du ein neues Seitenelement einbinden willst, klicke auf das grüne Pluszeichen. Dann werden dir links alle Elemente angezeigt, die möglich sind. Du ziehst das gewünschte Element per Drag and Drop auf die Arbeitsoberfläche.
Im Bild oben arbeitet der Muffin Live Builder im Modus RAW HTML. Der Text, der gerade in Bearbeitung ist, wird als HTML-Code angezeigt. Du kannst den Builder auch in den VISUAL MODE schalten und siehst dann den Text wie im Classic Editor von WordPress. Die Umschaltung erfolgt über das Zahnrad ganz unten links im Bild.
Wenn du schon mit Pagebuildern wie Elementor oder Thrive Themes gearbeitet hast, findest du dich sehr schnell zurecht. Sie arbeiten mehr oder weniger alle nach den gleichen Prinzipien. Und so baust du dir recht schnell eine der Demo-Seiten zu deiner eigenen Seite um.
Fazit
BeTheme ist für mich eine echte Entdeckung, da ich bisher noch nicht mit solchen Multipurpose-Themes in Berührung gekommen bin. Das größte Plus sind für mich die mehr als 650 Demo-Seiten. Hier findest du für jede Nische und jedes Thema ein passendes Design und musst es nur noch mit deinen Inhalten füllen.
Die große Fülle der einstellbaren Theme-Optionen ist am Anfang etwas verwirrend. Aber man kann sich gut einarbeiten. Ein wenig Neugier und Spieltrieb sind dazu nicht verkehrt.
Ein kleiner Wermutstropfen ist die Preisgestaltung. Es ist schade, dass die Muffingroup keinen kostenlosen Testaccount anbietet. Der Preis von 59,- USD (in etwa 52 EUR) geht für die vielen Funktionen des Themes absolut in Ordnung. Aber dass für jede Live-Webseite eine eigene Lizenz notwendig ist, ist in meinen Augen ein Minuspunkt. Andere Anbieter sind da flexibler und ermöglichen die Nutzung auf mehreren Domains.
Aber ich muss diese Feststellung etwas relativieren. Die Lizenz gilt für jeweils eine online gestellte Seite. In der Entwicklungsphase kannst du die Lizenz für so viele Seiten nutzen, wie du es brauchst. Außerdem gilt die Lizenz auch für eine unbegrenzte Anzahl von Subdomains unter der lizenzierten Domain.
Ich bin beeindruckt vom BeTheme und kann es anderen WordPress-Nutzern vorbehaltlos empfehlen.