Bist du manchmal auf anderen Blogs unterwegs? Weil du eingeladen wurdest …
Als Gastblogger brauchst du eine Autorenbeschreibung, kurz Bio genannt. Du brauchst sie auch als Profil für deine Social Media Accounts und in Foren.
Und natürlich im eigenen Blog. Allerdings gelten dort etwas andere Regeln.
Auf diese Dinge kommt es an.
Die Bio, also der Bereich unter deinem Beitrag, ist der Lohn, den du für einen Gastbeitrag erhältst. Entsprechend wichtig ist er. Nimm dir Zeit dafür. Je kürzer der Text, desto sorgfältiger musst du vorgehen.
Erstmal ein Beispiel, wie du es besser nicht machen solltest:
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Mein Name ist Bernd Bloggermann. Ich arbeite seit 2014 für die Maxi Meier Optische Werke AG in Standardhausen und schreibe jetzt mein eigenes Blog über Katzenstreu. Ich freue mich über eure Meinung zu meinem Artikel. |
Das ist langweilig. Viel zu behäbig. So weckst du kein Interesse. Weder an deiner Person noch an deinem Blog. Du wirst es eine Spur raffinierter angehen müssen, wenn du dir einen Namen machen und Traffic generieren willst. Also, worauf kommt es an? Hier sind ein paar Tipps:
Der Text
Schreibe in der dritten Person. Also kein „Ich bin …“, sondern „Bernd Bloggermann ist …“ So wie es in einem Lexikoneintrag oder Artikel über dich stehen würde. Aber eben nicht so wie im eigenen Blog. Übertreibe nicht, gib um Himmels nicht an; schneide nicht auf, sondern bleibe streng bei der Wahrheit. Präsentiere nur Tatsachen. Bleibe im Rahmen deines Artikel- oder Nischenthemas, schweife nicht ab.
Auch wenn du wirklich gut bist, bezeichne dich nicht selbst den besten Autor, den führenden Experten oder den Guru für dein Fachgebiet. Das lass besser andere machen. Dann wirkt es glaubwürdiger.
Der Stil
Passe deine Bio dem Stil des Blogs an, in dem sie erscheint. Ist es spaßig, sei es auch. Ist es wissenschaftlich, pflege einen akademischen Stil. Anders formuliert, passe dich an das Publikum an – ohne dich zu verbiegen. Lies dazu Blogbeiträge und Kommentare deines potenziellen Gastgebers. Nimm, wenn sich eine Gelegenheit ergibt, direkten Bezug auf deinen Gastgeber, sein Blog, seine Themen, seinen Ruf.
Der Umfang
Oft hast du nur wenig Platz, es kann ein Limit geben. Also vorher nachfragen, wie umfangreich deine Selbstdarstellung ausfallen darf. Selbst wenn man dir jede Menge Platz einräumt oder gar keine Vorgaben macht, bleibe konzentriert. Komme auf den Punkt. 2-4 Sätze, 30-60 Wörter reichen im Normalfall aus. Sag einfach, was du machst, keine Umwege, kein Aufplustern. „Bernd Bloggermann liebt Katzenstreu, deshalb forscht und bloggt er darüber“.
Wenn du einen Preis bekommen hast oder eine lobende Erwähnung einer anerkannten Autorität, kannst du dies möglicherweise in der Bio nutzen. „Blogger des Jahres 2017“ oder „Top 50 Marketer laut Werbejournal“ machen etwas her. Sie könnten auch angeberisch wirken. Das kommt darauf an, ob die Aussage in das Blog hineinpasst, und wie du es rüberbringst. Arroganz gilt es in jedem Fall zu vermeiden.
Details machen menschlich
Lass etwas hören über dich und dein Leben. In aller Kürze. Eine bemerkenswerte Sache reicht. Im Falle unseres Musters bieten sich die Namen der eigenen Kätzchen an, vorausgesetzt der Autor hat ihnen originelle Namen gegeben.
Nutze einen Nebensatz, der dich als Mensch sichtbar macht. Denn du bist kein Schreib- oder Blogroboter, der Gastartikel bastelt, weil es ihm einprogrammiert wurde. Eine leicht schräge Vorliebe zu haben wäre gut. Riskiere eine Portion Spaß, wenn du das draufhast.
„Bernd Bloggermann mikroskopiert gern und liebt Diatomeen.“
Das Foto
Mehr als ein Blickfang ist das Foto, dass zu jeder Bio gehört. Du brauchst es auch in deinem eigenen Blog. Nimm deshalb nicht das erstbeste Foto. Schau wie andere sich präsentieren. Lass ein professionelles Foto in einem Studio anfertigen oder beauftrage einen Fotografen. Die Kosten dafür liegen zwischen 20,- und 100,- Euro. Diese Tipps für Bewerbungsfotos können dir helfen.
Wenn du unsicher bist, wie dein Foto auf andere Menschen wirkt, hier ein Tipp. Nutze die Weisheit der Massen, online versteht sich. Auf Photofeeler beurteilen echte Menschen dein Foto (auch gut für Dating Apps ^^)
Alternativ ist eine Zeichnung möglich. Aus dem Foto wird ein Avatar. Ich nutze das auch. Wenn man es mag, ist ein Avatar einfacher als ein Foto. Das Foto hält als Grundlage für die idealisierte und vereinfachte Zeichnung her. Solche Zeichnungen gibt es in verschiedenen Stilen. Bei mir ist es der Comicstil. Bestellen kannst du so etwas zum Beispiel auf Fiverr oder hier auf Deutsch – Es gibt diverse Anbieter.
In der Welt von WordPress wird meist mit einem Gravatar gearbeitet. Dann musst du nichts weiter tun, als dort angemeldet sein. Der Vorteil für dich, du kannst dein Pic später jederzeit austauschen. Es ist mit einer E-Mail-Adresse verbunden und ändert sich überall automatisch. In deinem eigenen, ebenso wie in fremden Blogs.
Die Links
Der wichtigste Teil einer Bio, sofern sie extern eingesetzt wird, ist die Handlungsaufforderung (CTA). Der Link. Präziser formuliert sind es DIE Links. Denn mit zweien darfst du für gewöhnlich rechnen. Wohin können die führen?
- Auf die Startseite deines Blogs oder deiner Firma.
- Auf deinen besten Artikel.
- Auf eine Landingpage, auf der du ein Freebie anbietest.
- Auf eine Landingpage, auf der dein Newsletter abonniert werden kann.
- Auf ein Buch, das du geschrieben hast.
- Auf einen Twitteraccount.
- Auf eine Seite bei Facebook, Youtube, Instagram.
Was am besten für dich funktioniert wirst du selbst herausfinden müssen. Es geht nicht nur um etwas Traffic, es geht auch um die Backlinks, von denen du nur im eigenen Blog profitierst.
Denk dran, du kannst diesen Link später nicht mehr ändern. Jedenfalls meistens nicht. Aber wenn der Hausherr nicht gerade ein guter Freud von dir ist, solltest du ihn nur in Ausnahmefällen um die Änderung des Links bitten.
In manchen Fällen erhältst du einen Zugang zum Backend, damit du deinen Beitrag selbst einpflegen und gegebenenfalls aktualisieren kannst. In diesem Fall wirst du auch Zugriff auf deine Bio haben. Das wäre klasse, denn dann kannst du unter Umständen auch nach Jahren noch Anpassungen in deinem Sinne vornehmen. Selbst wenn du dann schon mit einem anderen Blog unterwegs bist.
Und wie unterscheidet sich die Bio im eigenen Blog von der auf fremden Feldern?
Größter Unterschied: Du kannst die Ich-Form nutzen, schließlich bist du zu Hause, vor deinem Publikum. Hier darfst du auch eine klare Spur selbstbewusster klingen.
Du wirst teilweise andere Links verwenden, zumindest wirst du nicht auf dich selbst verlinken. Denn in deinem eigenen Blog bist du nicht auf den Klick aus. Dafür steht vielleicht eine Kontaktmöglichkeit im Zentrum.
Du passt dich keinem Fremden an, sondern zeigst dich, wie du bist. Oder wie du sein möchtest. Außerdem bist du freier in deinen Gestaltungsmöglichkeiten – auch nicht zu verachten …
Werkstattbericht 🔧
Im Beitragsbild verwende ich die folgenden Google Fonts: Ruda und Rambla. Das Tastaturfoto fand ich bei Pixabay. Arbeitszeit: 2:58h von der Idee bis zur Fertigstellung.
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