Als Einzelkämpfer hat man es bekanntlich schwer. Kein Wunder, dass mancher der Versuchung nachgibt und sich ein wenig größer und bedeutender macht, als er in Wirklichkeit ist. Eine nachvollziehbare Taktik, die jedoch ihre Tücken hat.
Freiberufler und Einzelunternehmer sprechen auf ihren Webseiten gern in der „Wir-Form“ und vom Team externer Spezialisten, welches bei Bedarf hinzugezogen werden kann. In einer hoch spezialisierten Welt ist das nicht ungewöhnlich, so wird nicht selten tatsächlich gearbeitet. Die Formulierung „Netzwerk“ gibt dem Ganzen zusätzlich einen modernen Anstrich. Doch viele dieser Netzwerke existieren nur in der Fantasie.
Einer der Gründe dafür liegt in dem schon erwähnten Versuch, sich ein bisschen bedeutender und größer zu machen. Schwerer allerdings wiegt das Bedürfnis möglichst jeden Auftrag annehmen zu können. Insbesondere dann, wenn dafür keine eigene Kompetenz, keine Manpower und kein Know-how vorhanden ist. Ein potenzieller Kunde soll erst gar nicht auf die Idee kommen, dass es hier etwas gäbe, das man für ihn nicht tun könnte.
Genau da liegt die Crux. „Ich kann alles, weil ich mir im Falle des Falle Verstärkung suche“ ist eine so unspezifische Aussage, dass sie weder Vertrauen noch Interesse weckt. Schließlich kann das jeder behaupten, oder?
Bei einem potenziellen Auftraggeber lösen solche Formulierungen mitunter das gerade Gegenteil aus. Wer wird mich hier bedienen? Mit wem bekomme ich es später eigentlich zu tun? Was kann der Webdesigner eigentlich selbst? Und an wen wende ich mich später mit Wünschen und Problemen?
Wenn es das Team tatsächlich gibt, dann zeigen Sie es. Stellen Sie Ihre Partner und Kollegen, die Sie für bestimmte Aufgaben vorgesehen haben, in Wort und Bild vor. Besteht das „Team“ hingegen nur aus Bekannten, die man im Bedarfsfall anzusprechen gedenkt, dann erwähnt man es besser nicht. Einen potentiellen Kunden interessiert nicht, wie Sie Ihre Probleme lösen.
Stellen Sie sich, Ihre Persönlichkeit, Ihre Erfahrung und Ihre Kompetenzen in den Mittelpunkt und beschreiben Sie nicht, was Sie nicht können.
Wenn Sie wirklich allein arbeiten, dann schreiben Sie schlicht und offen in der „Ich-Form“. Kunden suchen nicht nach anonymen Netzwerken, sondern nach Menschen, denen sie vertrauen können.
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