Am Sonntagnachmittag ist mir langweilig. Jetzt ist die Gelegenheit, ich möchte etwas für mein Blog tun. Aber weil alles so dösig ist – Sonntag halt – will ich nicht ausufernd schreiben oder größere Umbau- oder Umräumaktionen betreiben. Entspannt einfach nur ein bisschen Basteln, das wär’s jetzt – und dabei noch was Gutes für’s Blog tun.
Diese Änderungen brauchen etwas mehr Zeit als die 40 Dinge, die du sofort für dein Blog tun kannst … Sagen wir, um die 30 Minuten pro Anwendung – damit solltest du auskommen. Und nicht vergessen, die Kur gilt deinem Blog, nicht dir – du wirst arbeiten müssen 😋. Geld wie in Was du mit 100 Euro für dein Blog tun kannst musst du allerdings nicht investieren.
Anti-Aging für Daten und Zahlen
Immer wenn du in Beiträgen konkrete Zahlen Fakten nennst, veralten die. Ist ein Naturgesetz. Dein Posting kriegt Falten. Dagegen helfen weder Cremes noch Wässerchen, aber ein Update. Besorgen dir aktuelle Zahlen.
Wie wäre es, wenn du alles was irgendwie auf individuellen Zahlen beruht mit einem Symbol kennzeichnest, dann kannst du später danach suchen, um alle Zahlen in einem Rutsch abzudaten – soweit neuere Daten aufzutreiben sind. Man könnte sich auch eine Liste anlegen, aber wer arbeitet schon derart systematisch?
Massagen für Headlines
Kaum etwas ist wichtiger als die Überschrift. Gute Headlines wirken gleich mehrfach positiv. Am besten schaust du dir vorher an, welche Beiträge nicht performen, dann kannst du sie gezielt verbessern oder etwas anderes mit ihnen ausprobieren.
Mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit gibt es Postings, die praktisch gar keinen Traffic mehr haben. Hier kannst du nichts verlieren, selbst wenn der neue Titel sich als doch nicht so optimal herausstellen sollte. Schlechter als der alte Titel kann er nicht sein.
Du kannst auch spontan arbeiten, gehe einfach die Liste der veröffentlichten Beiträge durch, sortiere sie um, springe in der Paginierung hin und her, lass deine Blicke wahllos fallen. Nun behandele alles, was spontan eine Idee in dir auslöst. Oder kümmere dich um diejenigen Titel, die dir auf den ersten Blick als eher misslungen erscheinen. Gerade bei älteren Beiträgen ist das Potenzial oft erstaunlich groß.
Achte darauf, die URL nicht zu verändern. Die muss bleiben, sonst laufen Verlinkungen ins Leere. Ein eventuelles Ranking wäre ebenfalls verloren – zumindest temporär. Gute Titel, knackige Überschriften machen einfach Spaß.
Wechselbäder für Fußzeilen
Die Fußzeile gehört zu den notorisch schlecht durchbluteten Bereichen eines Blogs. Ist ja logisch, sie ist ganz unten, soweit kommt meistens keiner. Und wenn doch, dann gibts da nichts Interessantes zu sehen. Ändern kann ich das auch nicht, aber gerade deshalb kann ich hier gefahrlos Hand anlegen und für ein wenig Bewegung sorgen. Das geht problemlos im Livebetrieb, guckt ja eh keiner hin.
Der Footer ließe sich entweder minimalisieren, um seiner Marginalität Rechnung zu tragen – klar, oder? Oder er wird aufgeblasen. Vielleicht ist er dann ja doch noch zu etwas nutze. Durchblute ihn mit neuen Inhalten, gönne ihm ein Kneipp-Bad. Probiere das eine oder andere an dieser Stelle aus. Hauptsächlich muss es dir gefallen.
Ach, ähnliches ließe sich über die Sidebar sagen, falls du eine hast.
Eine Kur für Schriften
Egal was und wie oft du schreibst, du willst, dass es gelesen wird. Warum also nicht den Lesern freundlich entgegenkommen. Größer ist nicht per se und immer gut. Da jedoch in den meisten Blogs notorisch zu viel kleingeschrieben wird, stehen die Chancen gut, hier etwas Positives zu bewirken.
Ist deine Schrift bereits groß, dann hast du das Problem bereits gelöst und bist dir wahrscheinlich dessen auch bewusst.
Die Schriftgröße ich aber nicht alles. Auch Hintergrundmotive können stören. Oder zentrierter Text. Schwer lesbare Überschriften, die für die exotische Handschriften verwendet werden, machen auch weniger Spaß als beabsichtigt. Oder Text in bunten Farben. Der muss nun wirklich nicht sein und sollte Ausnahmen vorbehalten bleiben.
SEO-Spa
Spendiere deinen neusten Beiträgen eine Behandlung. Gönne ihnen ein paar interne Verlinkungen aus dem Bauch des Blogs heraus. Es empfiehlt sich, dies regelmäßig zu tun, aber da einen niemand zwingt, passiert oft nichts. Links aus älteren Beiträgen heraus stützen die neuen und erhöhen die Sichtbarkeit.
Und da das alles recht schnell geht, bleibt noch Zeit die Meta Description zu behandelt. Oft lässt sich da noch ein bisschen was rausholen. Mehr SEO
CSS-Fasten
Diese Anwendung ist fortgeschrittenen Bloggern vorbehalten. Die blog-eigene CSS-Datei neigt im Laufe der Zeit zu einer gewissen Fettleibigkeit. Sie wird dicker und dicker, wenn nichts dagegen getan wird. Nun musst du nicht gleich zur virtuellen Magenverkleinerung greifen; es reicht, kräftig auszumisten. Das kann aber nur funktionieren, wenn du weißt, was du da tust. Ansonsten ist Chaos programmiert.
Indem du Zeilen rauswirfst, die sich auf vergangene Aktionen, Plugins, Bauarbeiten und so weiter beziehen und die heute nicht mehr gebraucht werden.
Meist sind es Sachen, die man selbst mal reingeschrieben hat, und die dann über die zeit obsolet wurden. Tja, und da liegen sie dann.
Natürlich kannst du dein CSS auch komprimieren und verkürzen. Das hat allerdings einen Nachteil. Die Datei wird dadurch zusehends schwerer lesbar, das ist lästig wenn man in ihr arbeiten will oder muss. In 5 Schritten CSS-Dateien aufräumen & eine schnelle Webseite erhalten
Plugin-Detox
Entschlacke dein Blog, indem du einige Plugins rauswirfst, die du nicht (mehr) brauchst. Geh deine Übersicht mal durch. Und wende dich nicht eher wieder ab, bis du wenigsten eines deaktiviert hast. Gut, wenn du diese Sache bisher streng durchgezogen hast, dann ist wohl nichts mehr zu finden. Dann bist du eine vorbildliche Ausnahme.
Die meisten Blogger machen es eher so wie ich. Nämlich nach der Devise: Ein Plugin geht immer. Wenigstens mal ausprobieren. Es hat ja niemand eine Grenze nach oben definiert. Also schnell noch installieren. Und dann bleibt es drin, auch wenn es kaum einen Nutzen hat. Also, die Schlacke muss raus. Das Abführmittel ist der engagierte Löschfinger.
Wenn es bei dir im Blog technisch bedingt keine Plugins gibt, hast du natürlich schon vorher gewonnen.
Abspecken für Bilder
Guck mal, ob du nicht vielleicht Riesenbilder verwendest, ohne es zu wissen. Viele machen das. Wenn auch nicht aus Absicht. Manchmal werden große Originalbilder als Vorschaubilder eingesetzt, unglücklicherweise so, dass nur mit HTML oder CSS verkleinert wird, vielleicht macht es dein Theme automatisch so.
Aber das ist gefährlich, denn auf diese Weise kann die Ladezeit um ein Vielfaches steigen. Schicke sie in die Sauna. Heize ihnen ein und benutzte kostenlose Tools:
Compress Now versteht sich auf GIF, JPG, JPEG, PNG | Compressor JPEG – PNG – GIF – SVG | JPEG komprimieren (spricht Deutsch) JPEG | JPEG Mini für Fotos | Optimizilla (spricht Deutsch) JPEG und PNG – maximal 20 Bilder | PNG komprimieren (spricht Deutsch) PNG | Short Pixel Image Compressor – JPEG, PNG, GIF -maximal 20 Bilder | Tiny PNG der Dienst mit dem Panda – PNG PicResize – Bilder verkleinern, ausschneiden, mit Filtern versehen … mehr Ressourcen hier
Häufig bauen auch Dreh- und Wischdingse wie Slider, Karussell oder Gallery auf großformatige Bilder. Stelle sie auf die Waage. Schaue, ob du da nicht etwas abkochen kannst. Mit einem Tool, mit anderen Fotos oder – das ist mein Geheimtipp – indem du die Effektschleuder komplett rasierst. Raus mit den Firlefanzereien, die Dinger stören doch eh mehr, als sie nutzen.
Ein wenig Makeup …
… ist auch noch drin. Tausche ein paar ältere Beitragsbilder durch frischere aus. Das bringt SEO- und traffictechnisch zwar nichts, lässt dein Blog aber besser aussehen. Besonders dann, wenn es sich um Beiträge handelt, die immer noch gern gelesen werden. Leg ihnen Gurkenscheiben auf und wirf sie zeitgemäß in Schale. Mach sie wieder ausgehfertig!
Links zu Artikeln mit anderen Ansätzen, aber dem gleichen Problem
- 7 einfache Tipps, um die Nutzererfahrung in deinem Blog zu verbessern – Blogprojekt
- 10 Dinge, die Du in 90 Minuten an Deinem Blog verbessern kannst – Bloggspotter
- Was zum Jahreswechsel im Blog zu tun ist – Conterest
Werkstattbericht 🔧
Im Beitragsbild verwende ich die folgenden Google Fonts: Gloria Hallelujah und Open Sans Condensed. Das Wellnesssmassagerelaxofoto fand ich bei Pixabay. Die Icons stammen aus dem Set Hotel And Spa Icons, das 2016 beim Smashing Magazine erschien.
Um dir das beste Ergebnis liefern zu können, habe ich 3:12h Stunden von der Idee bis zur Veröffentlichung an diesem Beitrag gearbeitet.