WordPress ist meine erste Wahl, wenn es gilt Webprojekte zu starten. Für Blogs, aber auch für kleinere, eher statische Webprojekte, einfach als Content Management System. Trotzdem gibt es Kleinigkeiten, die mich immer wieder nerven. Dabei lassen sich diese Eigenschaften schnell ändern, mit wenigen Klicks oder einem Stückchen Code.
Meine persönliche Top 10 der nervigsten WordPress-Eigenschaften.
Kategorie vergessen
Schnell passiert und doch sehr störend: Vergisst du nach dem Schreiben eines Beitrags diesen einer Kategorie zuzuordnen, packt WordPress den Artikel in die Kategorie Allgemein, welche schon bei der Installation angelegt wurde und nicht gelöscht werden kann. Wer individuelle Menüs in WordPress angelegt hat, sorgt damit, dass der Beitrag nicht im Archiv landet, da Allgemein vermutlich nicht als Verlinkung vorliegt.
Es gibt zwei Optionen, um dieses Problem zu lösen: Entweder du änderst den Namen sinnvoll ab (Beiträge > Kategorien und Bearbeiten) und sorgst für eine Einbindung in deine Menü-Strukturen oder du gibst WordPress die Information, welche Kategorie stattdessen als Standard gesetzt werden soll. Gehe dazu auf Einstellungen > Schreiben und ändere die Standard-Kategorie für Beiträge von Allgemein auf die gewünschte Kategorie ab. Vergesse nicht, auf Änderungen übernehmen zu klicken.
Automatische Updates aktivieren
Von Zeit zu Zeit müssen wir WordPress oder installierte Plugins aktualisieren. Mit nur einem Klick ist das jeweils erledigt, trotzdem kann es bei eher statischen Projekten interessant sein, die Updates automatisch vornehmen zu lassen. In der wp-config.php deiner WordPress-Installation gibst du folgenden Code ein, um alle WordPress-Updates zu automatisieren:
define('WP_AUTO_UPDATE_CORE', true);
Um auch Plugins selbstständig aktuell zu halten, fügst du noch den folgenden Filter ein:
add_filter( 'auto_update_plugin', '__return_true' );
Für mehr Kontrolle empfehle ich das Automatic Plugin Updates. Darüber kannst du bestimmte Plugins von den automatischen Updates ausschließen. Ob das sinnvoll ist, musst du entscheiden.
Benutzernamen ändern
Während der WordPress-Installation legst du deinen Benutzernamen fest. Möchtest du diesen später anpassen, überrascht dich WordPress mit der Nachricht: „Benutzernamen können nicht geändert werden“.
Natürlich könntest du nun einfach einen weiteren Admin anlegen, mit dem gewünschten Namen (und leider einer anderen E-Mail-Adresse): Logge dich danach aus und mit dem neuen Namen wieder ein. Beim Löschen des alten Nutzers fragt WordPress dann, welchem anderen Anwender die Inhalte zugeordnet werden sollen. Danach könntest du sogar deine alte E-Mail-Adresse wieder einsetzen.
Eine Alternative ist das Plugin Username Changer. Wurde der Name geändert, kann das Plugin wieder gelöscht werden.
Alle Plugins deaktivieren
Gibt es Probleme mit der Darstellung deines Blogs, sind die Plugins die erste Adresse um zu testen, wo der Fehler liegt. Gehe deshalb auf Plugins > Installierte Plugins. Klicke neben Plugin das Kästchen an, um alle Erweiterungen auszuwählen, und dann bei Aktion wählen auf Deaktivieren. Nach Übernehmen wurde alle Plugins ausgeschaltet.
Aktiviere sie schrittweise, um den möglichen Übeltäter zu entdecken. Eine weitere Option, um schnell alle Plugins auszuschalten, ist die Umbenennung des Ordners plugins, etwa zu plugins.deaktiviert. Einzelne Plugins könntest du auch lokal sichern, um sie dann auf dem Server zu löschen. So kannst du falsch programmierte Plugins schnell ausschalten.
Hello Dolly löschen
Wo wir gerade bei Plugins sind, die keiner braucht: Hello Dolly. Jede WordPress-Installation liefert mit Akismet und Hello Dolly zwei Plugins. Während das eine recht fleißig Kommentar-Spam bekämpft, zeigt das andere die Texte des Louis Armstrong-Klassikers Hello Dolly an. Als das erste Plugin überhaupt diente es dem Test der Plugin-Struktur in WordPress und ist nun traditionell enthalten (auch über 10 Jahre später noch). Im besten Fall siehst du es als Glücksbringer. Da es aber generell empfehlenswert ist, alle Plugins aus Sicherheitsgründen zu löschen, die du auf deiner Seite nicht nutzt, fällt auch dieses antike Stück darunter.
Mache dein WordPress schnell sicherer
Zum Thema WordPress-Sicherheit lässt sich nicht nur ein eigener Artikel schreiben, sondern ganze Bücher füllen. Hier die schnelle Variante zum Einstieg (denn nichts ist ärgerlicher, als Hacker, die dein Blog übernehmen). Öffne deine wp-config.php und füge die folgenden Zeile ein:
define( 'DISALLOW_FILE_EDIT', true );
Damit wird der WordPress Theme- und Plugin-Editor deaktiviert. Die Option, Code innerhalb von WordPress ohne FTP-Zugang zu bearbeiten, ist nun ausgeschlossen.
Automatische Backups
Wenn dein Hoster nichts anbietet, nutze Plugins wie BackWPup, BackUpWordPress oder UpdraftPlus, um alle Inhalte deiner Seite und besonders auch der Datenbank zu sichern. Das Backup wird in deiner Dropbox, bei Amazon S3 oder Rackspace, per FTP, E-Mail oder auch lokal, auf deinem Computer, abgelegt. Damit erhältst du etwas Sicherheit, falls der Server das Zeitige segnet oder Hacker deine Installation verhunzen.
Ändere deinen Seitenuntertitel
Der Seitenuntertitel wird oft nicht beachtet. Welchen Titel du derzeit angegeben hast, siehst du unter Einstellungen > Allgemein. Statt „Ein weiterer WordPress-Blog“ solltest du einen zu deinem, Blog passenden Satz schreiben. Manche Themes nutzen diesen, wenn vielleicht auch nur in den Meta-Tags. Und dann wundert man sich, dass dieser Satz in den Suchergebnissen erscheint.
WordPress Eigenschaften: Lege eigene Regeln fest
Nach dem Veröffentlichen (oder auch erst ein paar Tage später) fällt dir auf, dass du das Beitragsbild oder die Suchmaschinenoptimierung vergessen oder auch nur die Alt-Tags der Bilder nicht gefüllt hast. Stelle dir deshalb eigene Regeln auf, die du vor dem Veröffentlichen durchgehen und bestätigen musst. Dank dem Plugin Pre-Publish Post Checklist ist das leicht möglich.
Die Checkliste steht neben jedem Beitrag und fragt auf Wunsch, ob der Artikel in der richtigen Kategorie steht, ob die die Rechtschreibung des Postings überprüft wurde, ob die individuellen Formatierungen im Beitrag stimmen, ob Titel und Permalink passen oder das Beitragsbild hinterlegt wurde. Auch an den „Weiterlesen-Link“, die Suchmaschinenoptimierung, die Komprimierung der Bilder und deren ALT-Attribute wird so gedacht.
Arbeite mit Kopien
Besonders bei den komplexen Seiten einer Unternehmenshomepage, die auf visuelle Plugins zur Inhaltsgenerierung setzen (z.B Visual Composer), ist das Anlegen neuer Seiten von Grund auf sehr mühselig. Um mit einer fertig gestalteten Basis zu starten, empfehle ich eine Erweiterung wie Duplicate Page. Damit können Seiten und Beiträge mit nur einem Klick kopiert werden.